News Vorwurf an die Telekom: Glasfaserausbau mit „stra­tegischem“ Überbau ausgebremst

Snoopmore schrieb:
Naja.. Als die netze noch in öffentlicher Hand waren (Stichwort Post) war auch nicht alles fett was glänzt.. Aus der Zeit kommt ja noch das kredo, in Neubaugebiet statt Glasfaser weiter kupfer zu verbauen.. Man hätte schon damals die weichen stellen können, aber wie es bei öffentlichen Dienststellen eben so ist: das moderne ist Neuland und gehört vermieden. Dann doch lieber die bekannte, konservative Lösung.. Und deswegen stehen wir noch heute mit diesen blöden alten kupferleitungen rum..
Wäre es also besser, wenn die netze in öffentlicher Hand wären? Ich bezweifle das stark.
Das hat aber auch ein Grund gehabt weil die Regierung mit Helmut Kohl seinen Freunden in der Kupfer kabel branche helfen wollte.
 
Bei solchen "Blockaden" muss man immer betrachten, die Kunden sind oft Wechsel faul, neu ist nicht immer besser denken sich viele, da reicht die Ankündigung das man es doch aussitzt, so schlimm wird es dann schon nicht sein.

Die Telekom geht immer mehr OA Partnerschaften ein bzw. versucht es, es wird von den Anbietern auch ganz gerne gesehen, wenn ein weiterer die Fasern auslastet, so bekommt man mehr als nix raus :)

Arbeite selbst in der Branche, haben auch eine Kooperation als Regio Anbieter mit der 1und1, hat schon gut was in die Auslastung des Netzes gebracht (Ausgebaute Stadt hat etwas über 100k Einwohner), trotz Werbung kennen die Kunden uns nicht, die sitzen auf Uralten 1und1 Verträgen ~2-16Mbit und die juckt es einfach nicht, dies ist uns in der Migration der Leitungen aufgefallen. Beim Umbau Vorort waren die Kunden überrascht, dass es überhaupt schneller geht, die kennen oft nichts anderes als Telekom/1und1 und andere große.
Entsprechend arbeiten wir an der Partnerschaft mit der DTAG, um die Auslastung weiter zu verbessern, lieber Umsatz mit der Vermietung der TAL machen, auf einem bestehenden Kabel, als gar nichts.

Es gibt Bundesweit ziemlich viele Glasfaser Anbieter, diese findet man oft nicht über Vergleichsportale, wenn man umzieht muss man ggf schon gut suchen um im Internet einen FTTH Anbieter in der Region zu finden, da müsste ein wenig mehr Präsenz sein, meiner Meinung nach, natürlich sollte der Preis auch passen, wenn man sich die Preise einiger Regios anschaut, da ist die Telekom ein schnäppchen xD
 
Atze-Peng schrieb:
Da sind dann aber die Regionen die das genehmigen dran Schuld

Nein, die Telekom hat hier als Nachfolger der deutschen Post das Recht überall auszubauen, da wird nirgends was genehmigt die Telekom macht einfach. Das Thema wurde hier auch schon mit dem Landratsamt in einer Stadtratsitzung besprochen. Wenn die Telekom irgendwo ausbauen bzw. überbauen will, kann man das nicht so einfach verhindern. Nicht nur werden die Kalkulationen von regionalen Anbietern sabotiert, sondern Wohngebiete werden zu dauerbaustellen, weil die Telekom frisch geteerte Wege und Straßen wieder aufreisst.

Das Überbauen der Telekom von anderen regionalen Anbietern ist einfach nur asozial und sollte mal gesetzlich geregelt werden.

Die Telekom hatte seit Privatisierung 40 Jahre Zeit glasfaser zu verlegen, tut das aber in weniger rentablen Gebieten nur als Überbau von regionalen Anbietern, weil man hier die "40€ pro Monat für bis zu 16 MBit über altes Kupfer" Kunden verlieren würde.

Das Problem existiert seit Jahren aber juckt die Politik einfach nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: spfccmtftt89, AssembIer und LeonGT
duskstalker schrieb:

Auch dann ist es ein Problem das der Gesetzgeber forciert in dem er der Telekom Sonderrechte zuspricht. Die Telekom nutzt dies dann einfach nur aus.

Das ist wie wenn man unterschiedliche Gewichtsklassen gegeneinander boxen lassen wurde. Der schwerere Boxer ist jetzt nicht daran Schuld wenn er einen derartigen regeltechnischen Vorteil ausnutzt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde mich freuen wenn überhaupt wer mehr als 100MBit anbieten würde. Eine Straße weiter 250Mbit (bis hin zu 1000, je nach Entfernung), in die andere Richtung gehts dann runter bis 16…

Ausbaupläne? Keine bis 2030 🤮🤮
 
BrollyLSSJ schrieb:
Um Bremen rum hatte mal "Die Deutsche Glasfaser" ausgeschrieben. Da ist aber nichts draus geworden, weil eine Zusage der Kunden knapp unter den benötigten irgendwas Prozent eine Zusage gemacht haben. Damals wurde dann nicht ausgebaut.
Das gleiche wäre beinahe bei uns in der Gemeinde passiert. Die Telekom hatte kein Interesse an Ausbau mit Glasfaser in der Gemeinde. Begründung war, daß es nicht rentabel wäre.
Dann kam die Deutsche Glasfaser und sagte zu das bei einer 33% tigen Kundenbeteiligung, das Netz gebaut wird.
Nun war auf einmal die Telekom aktiv geworden und hat die Leute am Supermarkt und Co aktiv versucht daran zu hindern, zur DG zu wechseln. Das hatten sie beinahe geschafft.
Aber es ging alles gut und die DG beginnt nächste Woche mit den Bauarbeiten.
Jetzt ratet mal wer jetzt auch Glasfaser verlegen will.
Na? Ne Ahnung?
Telekom ist ein fragwürdiger Verein der mich als Kunden für den Rest meines Lebens verloren hat.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Gnarfoz und ShiftyBro
Es müsste eben per Gesetz geregelt sein dass es nur einen Ausbau gibt, mit Vorgaben in bezug auf leitungsart usw - wird aber nicht geben
 
HaRdWar§FreSseR schrieb:
habe meine 10000 Mbits zu Hause und zahle dafür gerade einmal 60 Euro im Monat.
Das ist aber sehr Teuer für 100Mbit.
Bei der Telekom. Zahlst dafür 40€ und das ist auch viel zu viel.
 
H1ldegunst schrieb:
Denke, da geht es eher um regionale Anbieter.
Hier sieht es so aus, als sei genau das passiert: die lokalen Stadtwerke kündigen Glasfaser an, gefühlt keine drei Tage später hängen an den diversen Verteilerkästen Werbeplakate der Telekom, sie würden bald Glasfaser anbieten.

Zum Glück kriegt die Telekom bis heute nichts auf die Kette und die Stadtwerke setzen nun nach und nach den Ausbau um.
Aber allein der zeitliche Zusammenhang sieht doch verdächtig nach Störmanöver aus.
Wenn es nur überall so wäre, könnte man ja mit doppelt und dreifachem Glasfaserüberbau und etwas Verzögerung leben.
Hier anfangs Telekom Glasfaser bis zu den Verteilern, Verteiler selber aber veraltet (max 6k DSL)

Gab ne Ausschreibung. Die Stadtwerke haben den Zuschlag erhalten und verlegten neue Glasfaser, die vermietet an regionalen ISP, der eigene Verteiler hinsetzte.
Geschwindigkeit war dann 2016 bei 50/10 für 50€/Monat

Dann kamen Neuigkeiten, dass Förderschwelle von 50 auf 100mbit angehoben wird. Nach zig Beschwerden, dass 50/10 für 50€ (keinerlei Rabatte oder Bonis) nicht zeitgemäß sind, irgendwann eine neue Ausschreibung.
Diesmal haben unsere Stadtwerke ne neue Firma gegründet, neue Verteiler gebaut und bieten jetzt 100/5 für 50€/Monat an. (Ohne Tel Flat, effektiv also eher 55€)

Währendessen liefert die Telekom über Hybrid 5G 260/45+ für 42€/Monat (+ diverser Bonis). Und ja die Telekom hatte sich für die Ausschreibungen beworben. Der damals geplante Ausbau war sogar noch im Telekomsystem vermerkt als ich nachfragte. Geplant war wohl VDSL mit 250/40.

Der Witz an der Sache ist eigentlich, dass die Firma unserer Stadtwerke in anderen Gemeinden FTTH ausbaut und es dort dann 1000/250 für 70€/Monat (bzw. Günstig 300/60 für 40€) gibt.

TLDR: Gab 2 Ausschreibungen innerhalb von 8 Jahren, nur damit hier 2x Glasfaser und 3x Verteiler liegen, wobei sich am Ende kaum einer sich für DSL interessiert, weil Hybrid schneller, günstiger und ausfallsicherer ist.

PS: Mittlerweile hat auch Niemand mehr Lust über das Thema zu reden, die örtlichen Politiker verweisen nur noch an die Stadtwerke und die Stadtwerke an die örtlichen Politiker. Bzw. der Bürgermeister praktischerweise an die Ortsvorsteher und dieser dann an die Stadtwerke.
Telekom hat leider auch klar gemacht, dass es ohne eine Ausschreibung für sie nicht rentabel ist. Sonst würde es sich hier auch mit VDSL+Hybrid sehr gut bei 510/85+ leben lassen, bis in 50 Jahren auch mal FTTH Einzug hällt.
 
Der Telekom Flickenteppich halt. An der „Hauptstraße“ wird gerade die Magenta Faser verlegt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: HaRdWar§FreSseR
Ergänzung zur Meldung (https://www.handelsblatt.com/techni...den-glasfaserausbau-der-telekom/29091566.html)
Das Digitalministerium hat nach Angaben eines Sprechers das Beratungsunternehmen WIK-Consult aus Bad Honnef beauftragt, den umstrittenen Doppelbau unter die Lupe zu nehmen. Dabei sollen konkrete Überbau-Beispiele untersucht und eingeordnet werden. Die Ergebnisse würden voraussichtlich Mitte Mai mit dem Ministerium und den Beteiligten, darunter Vertreter der Branche, der Bundesnetzagentur sowie der öffentlichen Hand, bei einem gemeinsamen Termin präsentiert und diskutiert.
 
So etwas wie eine öffentliche Regulierung, aber privater Ausbau wäre gut. Weiter Vorne auf Seite eins hat jemand was von Ausschreibungen im Bereich Strom und Gas erwähnt. Das klingt sinnig!

Auf jeden Fall sollten die Anbieter so etwas wie eine Auflage bekommen, dass man auch andere Anbieter drauf schalten kann.

Bei mir hat die Deutsche Glasfaser im Dorf im Jahr 2020 ausgebaut. Alles gut, alles läuft. Hab trotz dessen dass es ein (von einigen so gern verhasste) GPON verfahren ist, aktuell keine Probleme. Das einzige was ich halt stört ist, dass ich keine echte IPv4 mehr habe wie bei der Telekom. Ja ja... hier kann man sich jetzt streiten, spart es euch, ich will ne echte IPv4 haben, ende.

Was ich allerdings dann wieder bei solchen Dingen als Problem sehe, ist das (ich nenne es so) 1und1 Phänomen der alten Zeit.

Beispiel, Kunde ruft 1und1 an...

A: Hallo, mein Internet geht nicht.
B: Ja, wir sind 1und1, Leitung gehört der Telekom, bitte da anrufen.
A: Hallo Telekom, mein Internet geht.
C: Hallo, ja Leitung gehört uns, aber Vertrag ist 1und1, bitte da anrufen.

Ob das heutzutage noch immer so schlimm ist, weiß ich nicht... aber da bin ich als IT Dienstleister (wenn Kunde mich gefragt hat ob ich ihm helfen kann) fast ausgeflippt. Und ich denke hier sind auch einige andere von euch, die das Problem kennen.

Ich möchte den Kram (Glas und Vertrag) lieber aus einer Hand haben und nicht aus zwei Richtungen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ShiftyBro
Das hätte ja auch anders gehandhabt werden können.
Einfach wer als erstes die Glasfaser legt muss vermieten, keiner darf überbauen. Jetzt werden lukrative Gebiete 5 mal überbaut und andere bekommen nie etwas.
 
Autokiller677 schrieb:
Öffentlich hat auch nicht so dolle funktioniert - wir erinnern uns an Telefon über die Deutsche Post.

Im Strom / Gasbereich wird der Betrieb der Netze ja durchaus von privaten Unternehmen gemacht, aber eben regelmäßig neu ausgeschrieben und strikt reguliert. Funktioniert imho aktuell am Besten von allem, was wir sonst so gesehen haben.
Zumindest hat damals jeder Weiler Telefon bekommen und nicht nur die Orte, die sich rentieren.

Cunhell
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Gorasuhl
das Telefon/glasfasernetz hätte als kritische Infrastruktur in staatshand bleiben müssen. Hätte man in den 1980ern direkt mit glasfaser angefangen, wie es auch geplant war, würden wir nicht in diesem Schlamassel stecken.

aber da wollte sich die CDU nicht die Finger dran schmutzig machen und hat das Thema kurzerhand in die privatwirtschaft abgeschoben.
 
duskstalker schrieb:
Das Überbauen der Telekom von anderen regionalen Anbietern ist einfach nur asozial und sollte mal gesetzlich geregelt werden.
Machen andere genau so.

Bei uns hat vor 6 Jahren die Telekom Glasfaser überall ausgebaut, für Industrie-, Gewerbe- und Mischgebiete FTTH und bei Wohngebieten FTTC und FTTH.

Kein halbes Jahr später wurden massig Banner der Deutschen Glasfaser aufgestellt und Vertreter losgeschickt. Die haben bei uns in der Stadt auch ein eigenes, zweites, Glasfasernetz gezogen und, wen wundert's?, nur die zwei lukrativen Neubaugebiete erschlossen.


Man sollte nicht auf die Telekom oder einen bestimmten Anbieter zeigen, sondern vielleicht mal überlegen wieso das so ist wie es ist.
Wieso sollte die Telekom oder irgendwer irgendwelche abgelegenen Dörfer/Städte erschließen?
Bei Verwandten haben die anbieter einfach ein paar Antennen aufgestellt, damit bekommen die Nutzer, theoretisch, bis zu den damals geforderten 50Mbits, für einen total überzogenen Preis. Für die damalige Forderung vom Staat war das ausreichend und die Kommune konnte nichts machen.
Die Kommune hatte mehrfach die Netzbetreiber angesprochen und um einen Ausbau mit zusätzlicher Förderung seitens der Kommune gebeten. Wurde jedoch von allen abgelehnt.


Domi83 schrieb:
So etwas wie eine öffentliche Regulierung, aber privater Ausbau wäre gut. Weiter Vorne auf Seite eins hat jemand was von Ausschreibungen im Bereich Strom und Gas erwähnt. Das klingt sinnig!
So ein quatsch.

Das schlimmste was man machen konnte war die Postreform, zumindest in der Art wie diese umgesetzt wurde. Das Fernmeldenetz an sich hätte nie privatisiert werden dürfen, sondern lediglich der Vertrieb.

Man schaut sich nur den Mist bei der Funktechnik an.
Bei uns hängen im Ort verteilt einige Antennen für 5G von der Telekom und ein paar von Vodafone, dazu kommen noch die alten LTE Antennen von Telefonica.
Der günstige Anbieter, ich nenne mal keinen Namen, hat es nicht so mit der Wartung. Wenn mal eine oder mehere Antennen ausfallen kann es passieren, dass man mal 1-2 Monate nur noch 2G hat. Und selbst wenn das schnellere Netz funktioniert, ist das durch die viel zu vielen Nutzer restlos überlastet. Die Bandbreite reicht dann vielleicht um mit etwas Gedult Bilder per WhatsApp zu verschicken.
Stimmt @Autokiller677, das ist heute alles viel besser als vor der Postreform. :rolleyes:
 
Gorasuhl schrieb:
Stimmt @Autokiller677, das ist heute alles viel besser als vor der Postreform. :rolleyes:
Wo habe ich denn gesagt, dass diese Sachen, die du aufzählst, heute besser sind als damals?

Vor der Postreform gab es auch jede Menge Misstände. Es ging wenn nur langsam voran, die Preise waren absolut gesalzen, alles kostete saftig extra (selbst ein bisschen längeres Kabel am Telefon usw.).

Klar gibt es heute dagegen auch andere Misstände. Hab ich nie in Abrede gestellt.
 
acidarchangel schrieb:
Infrastrukturnetze gehören in öffentliche Hand und dann sollte sich jeder Provider einmieten können. Die freie Wirtschaft zeigt seit Jahren (Glasfaser, Mobilfunk), dass es nicht anders klappt.
120%ig! Strom genau so. Nur noch Zerstückelung in einzelne große Player, um hohe Preise zu rechtfertigen! Ich hasse es!

50Mbit kostet seit 10 Jahren gefühlt das gleiche oder wird sogar teurer... zahle aktuell 35€ und würde jetzt dafür 40€ zahlen. Wuhu. Früher dachte ich, als es langsam nach 16Mbit schneller wurde... dass die Tarife nach unten rutschen und alles günstiger wird. Man irgendwann für 30€ 100Mbit bekommt. Das ist aktuell nur für 1-2 Jahre oder wenige Monate möglich - danach 40-45€. (VDsl)
 
Snoopmore schrieb:
Naja.. Als die netze noch in öffentlicher Hand waren (Stichwort Post) war auch nicht alles fett was glänzt.. Aus der Zeit kommt ja noch das kredo, in Neubaugebiet statt Glasfaser weiter kupfer zu verbauen.. Man hätte schon damals die weichen stellen können, aber wie es bei öffentlichen Dienststellen eben so ist: das moderne ist Neuland und gehört vermieden. Dann doch lieber die bekannte, konservative Lösung.. Und deswegen stehen wir noch heute mit diesen blöden alten kupferleitungen rum..
Wäre es also besser, wenn die netze in öffentlicher Hand wären? Ich bezweifle das stark.
https://netzpolitik.org/2018/danke-helmut-kohl-kabelfernsehen-statt-glasfaserausbau/

1981 !!
 
Zurück
Oben