Zero_Point schrieb:
Beim Auto geht es ohne Verschleiß gar nicht, bei Software könnte man es als Schlamperei bezeichnen.
Teils teils.
Klar nutzen sich Bits nicht ab. Ich selbst hab Software im Einsatz ,die gibt es schon so seit Jahrzehnten unverändert.
Nichtsdestotrotz gibt es halt neben Bugs auch noch andere Aspekte. Hier sei als Beispiel die Unterstützung neuerer Hardware genannt. Das war ja auch in der Diskussion was Windows 7 und aktuelle CPUs angeht. Und das Beispiel ist deshalb so schön, weil es da eben nicht reicht das man nen Herstellertreiber installiert. Ist ja auch nicht so, dass Windows 7 grundsätzlich nicht auf neueren CPUs läuft, aber die Unterstützung ist halt nicht so da, wie sie sein könnte. Sprich: die Hardware wird nicht optimal ausgenutzt.
Ein anderes Beispiel können auch schlicht bestimmte Abhängigkeiten sein. Ich benutzt ein Programm, da sind jetzt schon seit Jahren keine Fehler mehr aufgetreten. Dennoch muss ich es ab und an mal patchen. Weils nämlich u.a. auf Internet-Dienste zugreift. Und ab und an ändern die mal was, so dass es dann angepasst werden muss.
Ein beliebtes Programm, was dieses Problem auch hat ist
youtube_dl
Das zwingt halt zu Änderungen ganz abseits von Bugs.
Aber natürlich sind Bugs das großes Thema. Und tatsächlich tut Microsoft auch relativ viel dafür, um sie zu vermeiden. Ein echten Sprung nach vorne wird es aber so bald nicht geben, da sich das Problem auch nicht einfach dadurch lösen lässt, in dem man einfach mehr Leute daran setzt. Insbesondere bei der Größe des Projektes und bei der Art, wie es programmiert ist.
Das heißt, wenn Du doppelt so viel Entwicklungskosten aufwendest, hast Du nicht nur noch die Hälfte der Bugs. Du musst also relativ viel tun, um die Anzahl der Bugs signifikant zu senken.
Du siehst ja auch, selbst bei Windows 7, wo man denkt, was soll bei dem alten Teil noch kommen werden in aller Regelmäßigkeit fleißig weiter Bugs entdeckt.
Defacto hat also Software "Verschleiß" bzw. zumindest muss es regelmäßig nachgebessert werden und damit ist es durchaus mit nem Fahrzeug vergleichbar. Um mehr ging es ja auch gar nicht.
Und um bei deinem Autovergleich zu bleiben: Vermurkst der Hersteller da die Software, dann ist das Bugfixing kostenlos und du musst nicht zum TÜV und extra zahlen. Und wenn wir bei dem von dir angesprochenen TÜV sind, sollen an diesen dann die Abogebühren gehen?
Das mit dem TÜV war ja auch nur ein Beispiel dafür, dass Du auch in anderen Bereichen regelmäßige Zahlungen hast. Das hat jetzt nix damit zu tun, dass es bei Software auch einen TÜV geben soll.
Du bist doch Befürworter dieses Modells, allerdings mit zusätzlichem Abozwang wenn man sich nicht darauf einlassen möchte. Also, wo sind die Vorteile?
Microsofts aktuelles Modell bezüglich Windows 10 und wie sie es umsetzen hat keine Vorteile. Habe ich so auch nie behauptet.
Wenn man überhaupt einen Vorteil herausstellen möchte ist es der, dass neue Features früher beim Nutzer ankommen. Wird aber auch dadurch wieder aufgefressen indem auch Probleme dazu kommen.
Ob man das selbst in der Summe als gut oder schlecht wertet, muss jeder selbst entscheiden. Wer nie in Probleme läuft und die neuen Funktionen toll finden, wirds natürlich eher positiv werten. Wer in Probleme läuft vermutlich eher negativ.
Weil es so wie es MS gerne hätte nun einmal nicht funktioniert, das hat man doch mehr als deutlich gesehen. Es gab auch nie Bedarf seitens der Kunden für ein derartiges Modell
Zu unternehemspolitischen Entscheidungen kann ich nichts sagen. Die werden sich schon ihre Gedanken gemacht haben.
Was ist den daran aus dem Kontext gerissen? Fakt ist, dass MS aktuell mehr Versionen pflegen muss als früher und sich die Situation sogar noch verschlimmern wird. Erkläre mir, weshalb die Supportkosten gleich bleiben oder sogar fallen.
Umso dichter Versionen beieinander sind, umso ähnlicher ist natürlich auch ihr Quellcode. Das heißt, wenn ich irgendwo ein Bug fixe ist die Chance sehr hoch, dass er dann auch gleich überall gefixt ist.
Und da die maximale Supportzeit im Augenblick bei 30 Monaten liegt (vor ein paar Monaten war sie sogar noch kürzer), dann sind alle Versionen die supportet werden sehr dicht beieinander. Vor allem im Gegensatz zu früher, wo Du ja hoch bis 10 Jahre Supportzeitraum hattest. Also bei jeder Version. Jetzt kannst Du immer noch zumindest für die Enterprise-Edition 10 Jahre kriegen, kostet aber extra.
Was meinst du denn wie viel das Abomodell im Monat kosten würde? 0,50€? Zur Erinnerung, Office 365 Personal (das günstigste Paket) kostet 7€ pro Monat oder 69€/Jahr -> macht 690€ für 10 Jahre.
Finde ich jetzt aber gar nicht mal so viel. Als Raucher hat man kein Problem damit irgendwie ne Schachtel am Tag zu verqualmen und da bist Du schon irgendwie bei 5 oder 6 €.
Ansonsten können Heimnutzer auch das machen, was sie jetzt schon sowieso machen (müssen). Nämlich auf die neuste Version upgraden.
Deshalb red ich ja davon, dass mein Modell ne Option mehr bieten würde. Aktuell kannst Du allenfalls auf die Professional-Edition wechseln um Upgrades 365 Tage hinausschieben zu können.
Die Enterprise-Variante kriegst Du offiziell gar nicht als Privatkunde. Selbst wenn Du bereit wärst das Geld hinzublättern. Genau daran würde ich etwas ändern.
Ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder?
Jesterfox schrieb:
denn wenn bei Windows alles Testgetrieben per Pair-Programming, entsprechenden Reviews usw. geschrieben worden wäre dann läge ne Windows-Lizenz wohl im vierstelligen Bereich damit die Entwicklungskosten wieder reinkommen.
Der Gag ist ja, selbst dann wäre es nicht garantiert fehlerfrei.
Abgesehen davon fährt natürlich auch Microsoft Tests. Und nicht nur Unit-Tests oder so, sondern auch Penetrationtesting usw. Die machen auch Reviews. Und nicht nur von den eigenen Leuten, sondern auch von Externen.
Man kann mit Fug und Recht sagen, Microsoft tut sehr viel. Und mehr als branchenüblich sowieso.
Das dann trotzdem noch viel übrig bleibt zeigt aber natürlich auch die Tiefe der Problematik.