Jirko schrieb:
Fakt ist doch, dass sich hier alle darüber aufregen, wie sinnlos es ist, was MS getan hat. Gebt denen die Schuld, nicht der EU, die bei einer laufender Untersuchung, die etwas anderes zum Ziel hat, mit dieser scheinheiligen Aktion angefahren wird!
Was heißt hier scheinheilige Aktion? Das war so ziemlich die einzige Möglichkeit, die die EU Komission MS noch gelassen hat. MS kann auf keinen Fall Fremdsoftware mit ihrem System vertreiben. Wie schon gesagt, würden sie damit zu potentiellen Mithaftern werden, wenn durch diese Software ein wirtschaftlicher Schaden entsteht. Da MS keine Kontrolle über den Code dieser Programme hat, ist dies ein nicht einkalkulierbares Risiko, dass man so nicht eingehen kann.
Wenn ich nur daran denke, dass jemand einen völlig Malware-freien Browser programmieren und diese auf die Windows-Disk klagen könnte und dann reihenweise Malware über das in den Browser integrierte Auto-Update Feature auf die Rechner packen könnte.
Von der marktwirtschaftlichen Seite mal ganz zu schweigen. Das wäre genauso, wie wenn man VW dazu verdonnern würde Mercedes Radios anzubieten. Und zumindest bei Marktwirtschaftlicher Betrachtung tut es mal überhaupt nichts zur Sache, wie groß VW's Marktanteil ist. Kein Betrieb der einigermaßen bei Sinnen ist, wird freiwillig die Konkurrenz unterstützen wenn ihm eine andere Möglichkeit bleibt.
Ich würde der EU Komission jetzt sogar unterstellen, dass sie genau diesen Schritt von MS provozieren wollten, denn dass deren Vorschlag niemals umgesetzt werden würde musste selbst den weltfremden Bürokraten in Brüssel klar sein.
Und jetzt noch einmal die Frage an alle die hier die EU verteidigen:
Wo hat denn der Kunde jetzt einen Vorteil?
Das Wettbewerbsrecht existiert zum Schutz der Kunden. Es existiert definitv nicht damit ein Unternehem wie Opera, das es aus unverständlichen Gründen nicht schafft sein Produkt an den Mann zu bringen (Bin selbst leidenschaftlichen Opera Nutzer) das erfolgreichere Unternehmen verklagen kann. Sollte Opera jetzt auf einmal Marktführer mit Quasi-monopolstellung werden, verklagt dann die Mozilla Foundation Opera, weil die einen Mail-Client mit ihrem Browser bundeln und damit unfair gegenüber dem Thunderbird sind?
Ist doch Schwachsinn!
Der Kunde zahlt jetzt dank der Hexenjagd der EU das selbe für ein Produkt mit weniger Features. Das nenne ich mal den Kundne vor dem Monopolisten schützen. Und jetzt soll man eurer Meinung der EU für diese Glanzleistung auch noch gratulieren? Was glaubt ihr, wer die 500 Mill. Strafe wirklich bezahlt? Microsoft mit ihrer Geldpresse im Keller? Die Kohle zahlt der Kunde wieder und damit um 5 Ecken "Steuern" an die EU.
Will hier ernsthaft wer bestreiten, dass z.B. FF einen DEUTLICH höheren Marktanteil hätte, wenn er statt dem IE in Windows intergriert wäre?
Das ist halt einfach Pech. Die selbe Argumentation könntest du auch mit Autoradios führen. Glaubt wirklich irgendwer, dass die schrottigen Radios, die man heute mit den Autos bekommt einen derart großen Martkanteil hätten, wenn nicht
jeder Hersteller (und damit betriffts wieder alle, Monopol hin oder her) schon Radios serienmäßig anbieten würde? Man hat da auch keine Wahl mehr, der kleine Standardradio ist auf jeden Fall dabei. (Und das Update auf einen ordentlichen kann auch gerne mal mehrere hundert Euro kosten.) Wäre dem nicht so, hätten die Radios von Pioneer, Sony und co auch einen wesentlich höheren Anteil am Markt. Das interessiert den Kunden nur nun mal nicht. Der will sofort ein funktionierendes System haben. Und das ist bei MS nunmal ein MS Browser, bei VW ein Blaupunkt Radio, und bei allen anderen Autoherstellern deren Kreation. Derartige Beispiele finden sich tausendfach auf dem Markt und sind völlig normal. Nur weil es sich hier plötzlich um Software handelt, glaubt man jetzt auf einmal da was dagegen machen zu müssen. Und das obwohl alle auf dem Markt befindlichen Browser mit nennenswertem Marktanteil umsonst sind.