Die Tage war Kontrastprogramm bei mir.
Erst gabs Nomadland. Ganz großartig, wobei man die Art mögen muss. Aber Frances McDormand ist ne natürlich ne absolute Wucht und auch die ganzen "Schauspieler", die sich alle selbst spielen, sind wirklich top. Ich mag auch das naturalistische.
Man kann denke ich aber darüber streiten, inwiefern die Herangehensweise zum Thema passt. Ich hätte mir auch sehr gut einen Film mit viel mehr Wut über das System, dass einen in solche Kurzzeitjobs zwingt, vorstellen können. Also mehr in die Richtung, in die die Vorlage zumindest nach dem, was ich gehört habe, auch geht.
Aber auch so funktioniert der Film und zeigt stattdessen sehr bewegend den Versuch, sich in einem menschenunwürdigen Ausbeutersystem noch Würde zu erhalten.
Für mich 9/10
Dann gabs Black Widow. Hatte nach den ausnahmslos positiven Kritiken, die ich gelesen habe, hohe Erwartungen, die nicht ganz erfüllt wurden. Ist nur ein solider Solo-MCU-Film, mehr aber auch nicht. Die Machart als halber Agententhriller in Richtung 007 oder M:I erinnert ein wenig an The Winter Soldier, kommt an den aber mMn nicht ran, und auch nicht an M:I5 und 6 oder so. Die Komik um den Red Guardian passt für mich nicht so ganz zum Rest des Films. Unfreiwillig komisch ist mal wieder das Englisch mit russischem Akzent. Florence Pugh dagegen ist wie bei ihrer Klasse erwartet ein Gewinn, bin gespannt, wie sie in die Avengers eingebaut wird. Ist natürlich wie ihre "Vorgängerin" in der Rolle absolut verschenkt, aber das es bei ihr volles Pfund aufs Maul gibt nimmt man ihr jederzeit ab.
Insgesamt 6/10, im MCU-Kontext vielleicht auch 7/10.
Und um beide Filme zusammenzubringen: hab jetzt umso mehr Bock auf die Eternals. Wenn Chloe Zhao da einigermaßen freie Hand hatte kann das nur ein Highlight im MCU werden.