AW: Zuletzt gesehener Film
Krieg der Welten
Um eines vorweg zu sagen: die Effekte sind genial.
Aber sollte ein Film aus Effekten bestehen? Nur aus Effekten? Ich meine: nein. Zumal von der Story und der Aussage des Buches von H. G. Wells nicht viel übrig geblieben ist. Ich jedenfalls hatte die ganze Zeit über das Gefühl, Spielberg wollte eigentlich ein Familiendrama drehen und hat dafür nach einer Hintergrundgeschichte gesucht.
Die Unterschiede zum Buch:
- Schauplatz sind die USA, nicht England
- Zeit ist die Gegenwart, nicht das 19. Jharhundert
- Die Aliens waren bereits auf der Erde (im Boden) und sind nicht erst angeflogen gekommen.
- Die Geschichte wird nicht vom Philosophen und Schriftsteller erzählt, sondern handelt vom ollen Werftarbeiter und seinen mißratenen Kids.
Die Spannung, die das Buch aufbaut, vermag der Film nicht zu schaffen. Vielmehr nervt das ständige Geschrei der, hervorragend spielenden, Dakota Fenning. Die Figur des Robbie Ferrier, Sohn des Antihelden, ist blaß und bringt einen dazu, sich zu wünschen, daß doch endlich die Aliens kommen und ihm abfackeln.
Am Ende, wer hätte das gedacht, kommt die Familie, die erst getrennt wurde, unversehrt wieder zusammen. Hätten Papa und Tochter noch einen Hund dabei gehabt, wäre der am Ende auch noch gerettet worden...
Eine der besten Szenen des Buchs, in der sich der Protagonist zusammen mit einem Irren über sehr lange Zeit (!) in einem Keller versteckt, wird im Film sehr rasch angehandelt und endet ebenfalls anders als im Buch. - Sicher: wenn eine Szene nichts zur Story beiträgt muß man dem anderen Medium Rechnung tragen. Man nicht 1:1 verfilmen, aber ich frage mich, warum man mit Gewalt immer was anderes fabrizieren muß. Der Film hätte genausogut "Independence Day 2" oder "Papi allein gegen E.T." lauten können.
Die Logik des Film... sicher, jeder Film hat so seine Macken und seine Fehler, aber dieser Film strotzt nur so vor Logikfehlern. Es wird schlicht und ergreifend zu wenig erzählt, sodaß der Zuschauer im Dunkeln bleibt, was eigentlich die Gründe für das eine oder andere Vorgehen oder die einzelnen Ereignisse sind. Man merkt dem Film die kurze Produktionszeit deutlich an.
Ach ja, noch eine Szene ist wirklich bezeichnend. die Familie flüchtet und die kleine Fanning fragt: "Papi, sind das Terroristen?" Mann, Mann, Mann...
Diesen Film kann man sich wirklich sparen! Und zwar nicht schon aus Boykott-Gründen der Scientology wegen. Sondern einfach nur, weil es schlecht gemachter Film ist.
2/10