Aldi-PC soll nächste Woche für 800 Euro zu haben sein
Der Aldi-PC hat zwar seine bewegenden Zeiten längst hinter sich, als sein Erscheinen im Herbstnebel lange Warteschlangen vor den Filialen der Discount-Kette verursachte. Mittlerweile ist die Firma Medion, die die Aktions-Rechner im Auftrag von Aldi bei Produktionsfirmen wie der thüringischen Logatec bauen lässt, in finanziellen Schwierigkeiten – längst gibt es vermeintliche oder tatsächliche PC-Schnäppchen an allen Ecken, etwa bei anderen Supermärkten (wie Lidl, Norma, Plus, Real), in den Elektro-/Elektronik-Fachmärkten wie MediaMarkt, Saturn, MediMaxx oder auch in Kaufhäusern oder im Versandhandel (und sie stammen auch dort oft von Medion). Doch durch den enormen Werbeaufwand, den in Deutschland hohen Bekanntheitsgrad der Marke Aldi und die im Verhältnis zum Preis sehr umfangreiche Ausstattung der Aldi-Rechner prägt das Gerät den Markt noch immer: Händler, die einen Komplettrechner teurer als den Aldi-PC verkaufen, müssen mit peniblen Fragen zur Ausstattung rechnen.
Aldi selbst hat den Medion Titanium MD 8818 in Deutschland noch gar nicht angekündigt; nach Informationen der Webseite Discountfan.de sollen aber morgen die Prospekte erscheinen. Auf den Aldi-Webseiten für die Länder Belgien, Luxemburg, Großbritannien und Irland ist allerdings bereits ein "Multimedia PC MD 8818" aufgetaucht, und auf Discountfan.de sind Scans von Prospekten für Deutschland und aus den Niederlanden zu sehen.
Wenn diese Angaben zutreffen, wird der Medion Titanium MD 8818 ab Mittwoch (29. November) in den Filialen von Aldi-Süd und ab Donnerstag bei Aldi-Nord für 799 Euro zu haben sein. In einem schwarzen Gehäuse im BTX-Format verpackt erhält man dann einen Intel Core 2 Duo E6300 (den zurzeit "kleinsten" Core 2 Duo), 1 GByte PC2-4200-Speicher (DDR2-533), eine 7200-Touren-Festplatte mit 320 GByte Kapazität von Seagate, eine Grafikkarte mit "Medion-Spezial-GPU" Nvidia GeForce 7650GS, eine 3-in-1-TV-Tunerkarte (DVB-T, DVB-S und analog) und einen 16X-DVD-Brenner. Das Mainboard soll LAN- und HD-Audio-Chips tragen, außerdem ist auch ein WLAN-Adapter vorhanden. Maus, Tastatur und Fernbedienung sind per Funk angebunden.
Medion installiert Windows XP jetzt in der Media Center Edition; bei früheren Aldi-Rechnern gab es lediglich Windows XP Home und eine separate Media-Center-Oberfläche. Trotz Windows MCE und Doppelkern-CPU von Intel gibt es keinen Hinweis darauf, dass der Titanium MD 8818 das Viiv-Logo trägt; dieses Logo würde voraussetzen, dass auf dem Mainboard auch ein bestimmter Intel-Chipsatz zum Einsatz kommt. Zum Chipsatz macht Aldi indes keine Angaben. Der Medion Titanium MD 8818 soll nicht nur "Vista Capable" sein, sondern sogar "Vista Premium Ready", außerdem liegt angeblich ein Gutschein für Vista Home Premium bei.
Der Medion-PC bringt außer einem S-Video-Ausgang zum TV-Anschluss auch Komponenten-Ausgänge und eine SCART-Buchse mit – bis heute ist diese Buchse bei PCs anderer Hersteller selten, ebenso wie der frontseitige S-Video-Eingang. Die Grafikkarte soll mit einer DVI- und einer HDMI-Buchse ausgestattet sein. Wahrscheinlich wird Aldi zeitgleich auch Flachbildschirme mit digitalen Eingängen anbieten.
Wie der letzte Aldi-Weihnachts-PC hat auch der Medion Titanium MD 8818 auf der Gehäuse-Oberseite ein Fach für ein externes Festplattengehäuse; der neue Datenhafen 2 ist nun aber statt mit einem USB-2.0- mit einem (schnelleren) SATA-Anschluss ausgestattet. Ein passendes HDDrive2go ultra speed liegt allerdings nicht bei. Wie für Heimrechner aus dem Supermarkt üblich, gehört zum LIeferumfang ein umfangreiches Software-Paket, das auch ein System-Wiederherstellungsprogramm von Symantec enthalten soll. Laut Aldi soll der Medion Titanium MD 8818 "flüsterleise" sein und weniger Strom schlucken als seine Vorgänger; genaue Daten nennt Aldi bisher indes nicht. (ciw/c't)