KlaraElfer schrieb:
Indem man 1:1 zusammenzählt, das ist doch nun nicht schwer.
Nimm die Chipgröße einer Bulldozer CPU und vergleiche sie mit der eines damaligen i3 Prozessors.
Intel konnte ihre CPUs günstiger fertigen und sie waren gleichzeitig viel schneller.
Wäre Intel daran interessiert gewesen AMD vom Markt zu schubsen, wäre das kein Problem gewesen, aber so ist man eben seinen Aktionären verpflichtet und steigert die Margen, was bei Duopolen gut ist.
Das ist grundlegend unlogisch, denn auch Intel-Aktionäre haben ein Interesse daran, AMD als Mitbewerber auszuschalten. Ein Monopol ist besser als ein Quasi-Monopol.
Intel
hat deshalb ihre Produkte auch so platziert, dass AMD nichts zu bieten hat und hohe Verluste schreibt. Viel schlimmer wäre es kaum gegangen für AMD.
KlaraElfer schrieb:
Im Gegenteil es gab sogar weitere 4 Ausbaustufen nach Bulldozer.
Bulldozer, Piledriver, Steamroller, Excavator und ich wollte mich nicht nur auf den Desktop Markt beziehen.
AMD war technisch so weit unterlegen, dass keine der CPUs, vor allem im Notebook irgendeine Chance hatte.
Bobcat war die einzige gute Alternative, die sie effizient war und eine solide Grafikleistung für Low Power Notebooks bot.
Und die waren allesamt primär für Notebooks gedacht. Vermutlich, um als Name nicht zu verschwinden und als Versuch, die Entwicklungskosten für die Architektur wieder reinzubekommen, vielleicht auch aufgrund von bereits abgeschlossenen Lieferverträgen mit GF. Wie das funktioniert hat, ist bekannt. Hohe Verluste.
Für den Desktop kam keine CPU mehr mit mehr als 2 Modulen. Damit konnte man nicht mal mehr den Pentium schlagen.
Bobcat war als Gegenspieler zum Intel Atom gedacht, weil die damit in Netbooks sehr erfolgreich waren. Aber AMD kam, als der Netbooktrend schon wieder vorbei war. Und das war Anfang 2011. Da gab es übrigens offiziell noch die Hoffnung bei AMD, dass die Bulldozerarchitektur konkurrenzfähig wird.
KlaraElfer schrieb:
Was es AMD massiv erschwerte überhaupt Gewinne zu generieren, tatsächlich lag man fast permanent in den roten Zahlen und hier habe ich mein Argument angesetzt, was übrigens nur ein Satzfetzen war.
Und zugleich AMDs Umsatz und die gebuchten Kapazitäten bei Globalfoundries obsolet gemacht, um mal wieder auf mein ursprüngliches Argument einer Preisreduzierung zurückzukommen.
Du hast denke ich meinen Beitrag einfach nicht verstanden.
Dein Argument war, Intels hohe Preise sicherten AMDs Existenz. Aber gleichzeitig hatten die Intel-Prozessoren das bessere P/L-Verhältnis und AMD schrieb deshalb Verluste? Das ergibt für mich keinen Sinn.
Im Übrigen gab es zum Beispiel Anfang 2014 Strafzahlungen von AMD an GF in dreistelliger Millionenhöhe, weil sie die bestellten Wafer nicht abgenommen haben. AMD hätte also beim Verkauf der Chips
noch höhere Verluste gemacht bzw. die Chips erst gar nicht verkauft bekommen. Intel hat also durch ihre aggressive Preisgestaltung genau das getan, was du beschreibst: AMD massiv geschadet. Es wäre wohl kaum schlimmer gegangen.
KlaraElfer schrieb:
Die Semi Custom Sparte generierte wie die GPU Abteilung in erster Linie Umsatz. Den höchsten Umsatz brachte dennoch die CPU Sparte und hier hätten sich Preissenkungen wie schon erläutert ausgewirkt.
Ich halte es wie beschrieben für unwahrscheinlich, dass AMD
noch viel weniger Desktop/Notebook-CPUs verkauft hätte, weil die paar Verkäufe eh fast vollständig auf OEMs zurückgegangen sind. Da sind Intels Endkundenpreise egal.
KlaraElfer schrieb:
AMD hat selbst deren eigenen Firmensitz verkauft und vermietet, da wusste man wie es um AMD stand.
Im Notebook und Desktop Markt schaffte man es aber immer noch auf 15 bis 20%.
Du musst das im Kontext sehen. Es geht hier nicht um eine CPU hin oder her, sondern um Gewinnmaximierung, welche bei einem Duopol schlicht und ergreifend stückweit die Existenz des Mitbewerbers sichert.
Hier widersprichst du dir selbst. Ein Duopol sichert die Existenz des Mitbewerbers durch höhere Preise des Marktführers, aber gleichzeitig war AMD fast pleite?! Ja, weil die Gewinnmaximierungsabsicht eben
nicht die Existenz des Mitbewerbers sichert. AMDs Existenz wurde vermutlich einzig und allein durch den Deal mit den Konsolenchips gesichert. Hätten die nicht womöglich bestehende Verträge mit GF, hätten sie die x86-Client-Sparte vielleicht auch schon 2013 ganz dicht gemacht.
Die Marktanteile von AMD in Mobile & Desktop lagen übrigens bei deutlich unter 15% vor Zen, zumindest laut
diesem Artikel.
Und, wie gesagt, das meiste davon sind sicherlich nicht informierte Käufe, wo das P/L-Verhältnis entscheidend war, sondern irgendwelche OEM-Rechner und -Notebooks. Intels Preisgestaltung für Endkunden ist also unerheblich.
KlaraElfer schrieb:
AMD nutzt die gleiche Fertigung wie bei Zen 2, die CPUs sind sehr günstig zu produzieren und dennoch hebt AMD den Preis eines 6 Kerners um 50% an, wo es sich entweder um nötige Gewinnmaximierung dreht oder um die gebuchten Kapazitäten bei TSMC, welche eine ausreichende Stückzahl bei nur 199 Dollar gar nicht produzieren könnten.
Was willst du damit sagen? Dass AMD jetzt Intels Existenz sichert wohl nicht?!
KlaraElfer schrieb:
Durch Intels Gewinnmaximierung waren sie es eben doch, nur ausschließlich im Niedrigpreissegment.
Meinst du damit Bobcat? Das hatte ja dann nur was mit Intel Atom zutun. Der Markt dafür ist auch eine absolute Nische (seit Ende des Netbook-Booms) und hat sicher nichts mit der Existenzsicherung von AMD zutun gehabt.
KlaraElfer schrieb:
Und wie hätte es nun ausgesehen, wenn Intel die Preise deutlicher angezogen hätte?
Das ist doch offensichtlich.
Vielleicht ein etwas verlustreicheres Geschäft für AMD im CPU-Bereich, aber ich glaube nicht, dass das ausschlaggebend gewesen wäre. Verluste haben sie sowieso geschrieben und ihr Marktanteil war lächerlich gering, den hätte Intel schlicht nicht noch viel weiter drücken können.
Intel hingegen hätte womöglich an der Weiterentwicklung ihrer x86-Architektur gespart, weil die Gewinne gefehlt hätten, womit AMD stärker hätte zurückkommen können. Ist nicht das auch in etwa passiert? Wobei die Gewinne auch deshalb gefehlt haben, weil der PC-Markt allgemein rückläufig war.
Die Konsolenchips waren für AMDs Überleben entscheidend, der CPU-Markt war so oder so ein Verlustgeschäft.
KlaraElfer schrieb:
Das habe ich doch gar nicht gesagt.^^ Du hättest vielleicht eher den ganzen Beitrag lesen und nicht soviel in einen Satzfetzen reininterpretieren sollen. Du hast alle weiteren Zitate an den Kontext von Zitat 1 angefügt, so sollte man eigentlich nicht diskutieren.^^
Zitat 1 und Zitat 2 sind aus dem selben Absatz, also aus dem selben Kontext?! Zitat 3 kommt aus dem nächsten Absatz, der sich eindeutig auf den vorherigen bezieht?!
Aber okay, ich hab mich vielleicht zu sehr an der Formulierung "genau die gleiche Situation wie vorher" gestört.