projectneo schrieb:
Viel von der Elektronik wird vom Gesetzgeber vorgeschrieben.
Ich habe mir mal durchgelesen, was bei neuen PKW nach EU Verordnung vorgeschrieben ist. Das meiste sollte zwar vorhanden sein, kann aber deaktiviert werden. Einige Sachen wie eine “alkoholempfindliche Wegfahrsperre” hört sich dann doch ein wenig über das Ziel hinausgeschossen an.
Darüber hinaus habe ich mich nicht auf sicherheitsrelevante Fahrsicherheitssysteme bezogen bei meiner Kritik. ABS ist bei meinem Polo vorhanden, ESP war optional auch schon verfügbar.
Ab 17 Jahren Alter hat ein Auto nur noch Schrottwert.
Mein Mechaniker hat mir gesagt, dass ein gut gepflegter Polo mit 20 Jahren und gerade neuem TÜV 3.5 -4k im Moment bringt. Klingt für mich nach mehr als nur Schrottwert.
Auch alte Verbrenner Autos gehen kaputt und sind teuer bzw. unwirtschaftlich in der Reparatur.
Das ist von mehreren Faktoren abhängig: Was geht kaputt? Ist man in der Lage, etwas selbst zu machen? Wie viel ist man bereit auszugeben, damit das Auto wieder fahrtüchtig ist?
Nicht zuletzt hängt die Wirtschaftlichkeit einer Reparatur auch davon ab, was eine Neuanschaffung kostet. Die derzeitigen Preise für Neu- und Gebrauchtwagen sind gesalzen, von daher mag sich eine Reparatur noch lohnen, sofern die Ersatzteillage gut ist.
Die Preise für Ersatzteile sind je nach Modell und Marke sehr unterschiedlich.
Es sifft, es leckt, die Fenster gehen nicht, die Düsen lassen sich nicht verstellen, man hat Wasser im Auto, der Kat ist kaputt, der Auspuff durchlöchert, unendliche Fortführung der Auflistung
Die von dir aufgelisteten Probleme kenne ich nicht, bis auf die Feuchtigkeit, die tatsächlich ein Problem werden kann, besonders im Winter. Das ist wohl den alten Dichtungen geschuldet. Kann ja auch nicht alles ewig halten. Ist aber für mich verschmerzbar.
Und es ist auch gut so, dass die Elektronik im Auto ist. ESP, Notbremsassistenten, ABS, Querverkehrswarner, usw. Alles macht die Autos sicherer.
Was die Überlebenschancen betrifft, hatte ich bisher bei meinem Auto noch keinen Unfall. Toi Toi Toi.
Wenn es um das Sicherheitsrating geht, ist das Auto im NCAP-Crashtest mit 4 von 5 Sternen bewertet. Das ist nicht perfekt, aber weit von deiner Einschätzung “deutlich geringer”.
Am Ende ist Personenschaden immer abhängig von der Schwere des Unfalls. Es gibt welche, da mag es einen Unterschied machen, in welchem Auto man sitzt.
Außerdem ist das Fahrverhalten mit ausschlaggebend, wie wahrscheinlich und wie schwer ein Unfall werden könnte. Aber dieses Fass will ich an dieser Stelle nicht aufmachen.
Ich habe die Erfahrungen in der eigenen Familie machen dürfen, welche Miseren Autos alleine schon mit einigen wenigen Elektronikteilen haben können. Diese lassen sich bei älteren Autos zumindest noch selbstständig mit etwas Herumprobieren und Nachforschen austauschen. Bei neuen Autos sieht das wieder ganz anders aus.
Bei mir in der Familie war und ist es üblich, dass man Autos lange fährt. 20+ Jahre sind da keine Seltenheit. Ich bezweifle, dass neue Autos auch so weit kommen. Zumindest nicht mit der 1. Batterie.
Sicherlich spielt beim Alter eines Autos die Fahrweise, -häufigkeit sowie die “Lagerung” eine Rolle. Ich habe das Glück, dass mein Auto viel in der Garage stehen kann, was ihm deutlich zugutekommt im Hinblick auf Langlebigkeit der Teile. Mit Elektroautos wird das noch bedeutsamer, auch wenn die Winter milder werden.
Am Ende soll jeder kaufen, was er will. Man kann viel für ein Auto zahlen sowie für die Wartung und Reparatur desselben. Für mich ist ein bedenklicher Trend. Ich habe keine Lust, dass mir nach ein paar Jahren schon wegen unserer feuchten Klimazone zig Sensoren ausfallen, die nur durch den Hersteller in einer Vertragswerkstatt für viel Geld ersetzt werden können.
Ist aber auch genug des Rants, hier geht es um Fahrassistenzsysteme. Und da bin ich grundsätzlich sehr aufgeschlossen. Ich freue mich, dass immer mehr Features in Serienreife übergehen werden und mal sehen, wo wir in 10-20 Jahren sind, wenn diese nicht mehr nur in Luxuslimousinen verbaut sind.