Brauchen wir die Kirche(n) noch?

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@Adam

Natürlich existieren auch in der Wissenschaft Eitelkeiten. Dogmen sind allerdings nur solange vorhanden, bis etwas anderes bewiesen wurde.

Religiöse Dogmen sind statisch, unabhängig von wissenschaftlicher Erkenntnis.
Wenn ich Menschen das Gefühl vermittle, Ihnen zu helfen, ist das dann wirklich Hilfe? (karitative Einrichtungen, die auch durch weltliche Organisationen ersetzt werden können, ausgenommen) Die Kirche beantwortet keine Fragen. Sie erwiedert seit Jahrhunderten mit immer der gleichen Geschichte. Zugegeben, es ist eine gute Geschichte aber das wars auch schon. Es gibt viele Religionen und viele Geschichten. Der Tenor ist immer ähnlich. Die Hoffnung, dass unser Leben einen Sinn hat und nach dem Tod noch nicht alles zu Ende ist. Ob jetzt Jungfrauen auf mich warten, ich ins Paradies komme oder als Tier wiedergeboren werde.....nunja!

Wer daran glauben möchte? Bitteschön.

Die Wissenschaft erhebt nicht den Anspruch, Dinge die nicht nachzuweisen sind, als Dogma festzulegen. Der Wissenschaft ist es egal ob die Antwort "Gott", "42" oder weiße Mäuse heisst.

Daher suche ich Antworten nicht in der Religion. Ich muss mich nunmal damit zufrieden geben, dass wir nicht alle Antworten kennen können.

Daher würde ich Dein niemals durch ein noch nicht tauschen.


MFG
 
Adam_Smith schrieb:
Auch in der wissenschaftlichen Welt gibt es Dogmen, Intrigen und Eitelkeiten... Es klingt hier immer so als wäre dies ein Zustand welcher ausschließlich bei den Kirchen zu finden sei ...
Ich sage ja auch, wie schlecht es um die Welt steht. Oder will jemand hier die Wissenschaft fertig machen?

Sie dient / nutzt den Menschen doch, wie kann sie dann Selbstzweck sein?
Das klingt irgendwie widersprüchlich, so ein Zustand und trotzdem den Menschen (welchen, allen?) so nützlich?

Die Wissenschaft wird niemals alle Fragen beantworten können.
Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das Problem bei der Wissenschaft oder bei den Menschen zu suchen ist, die solche Fragen stellen.

Die Frage nach dem Sinn des Lebens etwa ist so eine.
Ehrlich gesagt, die Frage stelle ich mir nicht. Und ich gebe zu, für mich gibt es viele andere Fragen, die Sinn machen würden: zuallererst die Frage, wie die Menschen ihr Gemeinwesen begreifen und organisieren. Und da hat der Glaube für mich keine gute Botschaft. Er sagt mir immerzu, ich wäre ohnmächtig und unfrei, und ich soll mich auch damit abfinden.

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Zuletzt bearbeitet:
e-ding schrieb:
Auch das Anbeten der Sonne etc. war damals eine "logische" Handlung, da es Wissenschaft so nicht gab. Die Erfindung von Religion war das Ergebnis der Suche nach Erklärungen.
Aber reicht das als Erklärung? Im Bereich der „primitiven“ Naturreligionen stimme ich Dir noch zu. Aber die Sache mit Jesus sehe ich etwas anders. Wie gesagt, denke ich nicht, dass man die damalige Existenz von Jesus auf der Erde ernsthaft leugnen kann.

Damit hat sein „Zeugnis“ ein ganz anderes Kaliber als die Vorstellung primitiver Menschen, die Sonne müsse für bestimmte Phänomene verantwortlich sein (was sie ja auch ist, wenn man z. B. an den Wechsel der Jahreszeiten denkt).

Das Christentum ist für mich daher keine „Erfindung“ eines begabten Lyrikers oder Philosophen oder Herrschers der damaligen Zeit. Vielmehr erzählte dieser Jesus den Menschen Dinge, die sie in dieser Form noch nie gehört hatten.

Seine Anhänger glaubten ihm bzw. denen, die ihre Geschichten über ihn erzählten (Auferstehung von den Toten usw.). Die anderen glaubten das nicht, z. B. deshalb nicht, weil sie nicht selbst dabei waren oder weil sie es schlichtweg nicht glauben wollten/konnten.

Ich würde das trotzdem nicht mit den alten Naturreligionen vergleichen wollen.
 
e-ding schrieb:
Natürlich existieren auch in der Wissenschaft Eitelkeiten. Dogmen sind allerdings nur solange vorhanden, bis etwas anderes bewiesen wurde.

Wobei sich der "Beweis" in der wissenschaftlichen Welt auch vielfach als Interpretationsbedürftig erweist. Man nehme nur das aktuelle Gezerre um den Klimawandel... Ein hochwissenschaftliches Thema welches zu einem reinen Politikum wird und vielfach "religöse" Züge annimmt. Würde aber jetzt zu weit gehen das im Detail auszudiskutieren.

e-ding schrieb:
Religiöse Dogmen sind statisch, unabhängig von wissenschaftlicher Erkenntnis.

Muss ich dir nun mit Beispielen belegen, dass diese Aussage schlichtweg falsch ist?

"Erde in 7 Tagen", "Himmel und Hölle", "das Zölibat" ... die Zahl der religiösen Dogmen die sich im Laufe der Zeit verändert haben ist sehr groß!

e-ding schrieb:
Wenn ich Menschen das Gefühl vermittle, Ihnen zu helfen, ist das dann wirklich Hilfe? (karitative Einrichtungen, die auch durch weltliche Organisationen ersetzt werden können, ausgenommen)

Natürlich! Wenn in der Messe für ein krankes Gemeindemitglied gebetet wird und damit die Gemeinde zeigt, das alle Anteil an dem Leid des Kranken und seiner Angehörigen haben, dann kann dies natürlich helfen. Real und fühlbar und es ist weit mehr als nur ein "das Gefühl vermitteln zu helfen".

e-ding schrieb:
Die Kirche beantwortet keine Fragen. Sie erwiedert seit Jahrhunderten mit immer der gleichen Geschichte. Zugegeben, es ist eine gute Geschichte aber das wars auch schon. Es gibt viele Religionen und viele Geschichten.

Wie vermessen!
Nur weil du die Beantwortung der Fragen nicht verstehst, bedeutet dies nicht, dass sie nicht beantwortet werden.
Die Antworten der Kirche versteht nur der, der die Grundlagen der Religion verstanden und verinnerlicht hat. Hier besteht kein Unterschied zwischen Wissenschaft und Kirche.

Und sie umfassen weit mehr als nur die Beantwortung nach dem Sinn des Lebens. Auch die Frage wie man ein gutes, erfülltes Leben führt kann die Wissenschaft nicht beantworten. Und jene Menschen die dabei einen Leitfaden suchen finden ihn unter Umständen in den Lehren der Kirche.

Es ist übrigens auch so, dass Millionen von Menschen einem Wissenschaftsglauben verfallen sind. Wer als "Normalsterblicher" behauptet er würde wissen was beim Urknall so geschehen ist, der lügt! Die wissenschaftlichen Beweise die vorliegen kann nur verstehen werd sich intensiv mit derartigen Themen befasst hat. Somit bleibt einer großen Schar der Menschen nichts anderes übrig als daran zu glauben, dass es wohl richtig sein wird, was die Herren Wissenschaftler da vorstellen. Aber das nur am Rande.

e-ding schrieb:
Die Wissenschaft erhebt nicht den Anspruch, Dinge die nicht nachzuweisen sind, als Dogma festzulegen. Der Wissenschaft ist es egal ob die Antwort "Gott", "42" oder weiße Mäuse heisst.

Daher suche ich Antworten nicht in der Religion. Ich muss mich nunmal damit zufrieden geben, dass wir nicht alle Antworten kennen können.

Die Wissenschaft wird die Frage nach dem Sinn des Lebens niemals beantworten können, darauf gebe ich dir Brief und Siegel.

Ich denke deine Sichtweise ist, ohne dir jetzt persönlich nahe treten zu wollen, recht beschränkt. Es klingt bei dir fast so als gäbe es für dich nur die wissenschaftliche Welt und nichts daneben. Diese Herangehensweise halte ich für nicht minder dogmatisch.

Ich denke es ist ein großer Schritt zu erkennen, dass es fern der Wissenschaft (welche nichts weiter als ein Hilfsmittel ist um Dinge zu beschreiben!) noch Dinge gibt die sich nicht rational erklären lassen. Es wird immer so getan als würden Religion und Wissenschaft sich ausschließen. Diese Annahme halte ich für grundlegend falsch, weitaus richtiger wäre es zu erkennen, dass Kirche und Wissenschaft sich durchaus ergänzen können.
Eben weil die Religion den Menschen dort helfen kann wo die Wissenschaft versagt und auch immer versagen wird.

Der wohl bekannteste Wissenschaftler des vergangenen Jahrhunderts (Albert Einstein) sagte bezeichnend: "Einen legitimen Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft kann es nicht geben [...] Naturwissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Naturwissenschaft ist blind."

Ein interessanter Artikel aus einem Wissenschaftsmagazin:
http://www.freenet.de/freenet/wissenschaft/pm_specials/wissensgott/05.html


@barista:

barista schrieb:
Und da hat der Glaube für mich keine gute Botschaft. Er sagt mir immerzu, ich wäre ohnmächtig und unfrei, und ich soll mich auch damit abfinden.

Sagt anscheinend jemand, der sich nicht wirklich mit dem Glauben befasst hat.
Inhalt meiner christlichen Erziehung war es durchaus, dass ich als einzelner Mensch einen sehr großen Beitrag zur Gemeinschaft leiste, ich für meine Handlungen selbst verantwortlich bin und das Gemeinwohl ein gewichtiges Kriterium zur Bewertung meiner Handlungen ist.
Mit dieser Aussage zeigst du aber deinen voreingenommenen und auch beschränkten Blick auf die Religion.
 
Zuletzt bearbeitet:
@keshkau

Die Existenz Jesu ist ja nachgewiesen. Das bezweifle ich auch nicht. Auch ist das Christentum natürlich viel komplexer als die alten Naturreligionen.

Ich halte es, wenn ich ehrlich bin, allerdings nur für gute PR.
Gib den Menschen "Antworten" auf die große Sinnfrage, drohe ihnen ein wenig (Fegefeuer) und gib ihnen Hoffnung (Paradies), dazu eine praktische "Bedienungsanleitung" und das wars. Ich weiss, das war jetzt sehr plakativ aber ich glaube, dass hier im Kern nicht mehr dahintersteckt.

MFG
 
e-ding schrieb:
Die Existenz Jesu ist ja nachgewiesen.

Ach ja? Ist sie?!

e-ding schrieb:
Ich weiss, das war jetzt sehr plakativ aber ich glaube, dass hier im Kern nicht mehr dahintersteckt.

Danke.
q.e.d. (um mal die Sprache der Wissenschaft zu bedienen)
 
Adam_Smith schrieb:
Natürlich! Wenn in der Messe für ein krankes Gemeindemitglied gebetet wird und damit die Gemeinde zeigt, das alle Anteil an dem Leid des Kranken und seiner Angehörigen haben, dann kann dies natürlich helfen. Real und fühlbar und es ist weit mehr als nur ein "das Gefühl vermitteln zu helfen".

Ok, als psychologische Unterstützung für Gläubige! Einverstanden.

Adam_Smith schrieb:

Kommich jetzt indie Hölle? ;)

Adam_Smith schrieb:
Nur weil du die Beantwortung der Fragen nicht verstehst, bedeutet dies nicht, dass sie nicht beantwortet werden.

Ich denke deine Sichtweise ist, ohne dir jetzt persönlich nahe treten zu wollen, recht beschränkt.

Komm Adam, das Niveau macht keinen Spaß! Ich nenne Dich nicht beschränkt, weil Du ein religiöser Mensch bist. Soviel Umgang in der Diskussion sollte sein!

Adam_Smith schrieb:
Auch die Frage wie man ein gutes, erfülltes Leben führt kann die Wissenschaft nicht beantworten.

Nunja, ich sehe das so. Weder die Wissenschaft noch die Kirche kann entscheiden, wie ich ein erfülltes Leben führen kann. Das finde ich schon allein heraus.

Adam_Smith schrieb:
Wer als "Normalsterblicher" behauptet er würde wissen was beim Urknall so geschehen ist, der lügt!

Zustimmung. Hier lege ich mich nicht fest. Die Wissenschaft sagt: Wir wissenes nicht genau aber wir gehen davon aus! Die Religion sagt: Wir wissen es! Merkst Du worauf ich hinaus möchte?


Adam_Smith schrieb:
Diese Herangehensweise halte ich für nicht minder dogmatisch.

Nur etwas fürbare Münze zu nehmen, was bewiesen werden kann ist schon sehr eigenartig. Oje!:rolleyes:

Ich glaub, wir kommen auf keinen Nenner bei diesem Thema.



edit:

Adam_Smith schrieb:
Danke.
q.e.d. (um mal die Sprache der Wissenschaft zu bedienen)

Mein "Glaube" kann sich ändern, ich brauch nur nen Beweis.
 
Zuletzt bearbeitet:
e-ding schrieb:
Ok, als psychologische Unterstützung für Gläubige! Einverstanden.

Was ist den "psychologische Unterstützung"? Manche sagen "Medizin für den Geist" andere sprechen von der "Seele". Et voilà, wir haben das ureigene Metier der Religion gefunden.

Dies lässt sich nicht eben im Nebensatz abtun sondern es ist ein menschliches Grundbedürfnis. Der Mensch ist eben weit mehr als nur seine materielle Existenz. Allein schon der Forscherdrang des Menschen belegt dies.

e-ding schrieb:
Ich nenne Dich nicht beschränkt, weil Du ein religiöser Mensch bist. Soviel Umgang in der Diskussion sollte sein!

Ich habe dir vorgeworfen, dass deine Sicht auf die Religion sehr beschränkt ist.
Gerne lasse ich mir vorwerfen, dass meine Sicht auf die Teilchenphysik eher beschränkt ist. Wäre ja vermessen von mir mir dort ein Urteil erlauben zu wollen.

e-ding schrieb:
Nunja, ich sehe das so. Weder die Wissenschaft noch die Kirche kann entscheiden, wie ich ein erfülltes Leben führen kann. Das finde ich schon allein heraus.

Es geht doch nicht ums "vorschreiben". Es geht darum einen Leitfaden zu bekommen.
Jeder von uns bekommt einen derartigen Leitfaden, ohne diesen könnten wir auch das Leben gar nicht bestreiten. Und in einer Gesellschaft müssen auch nun mal bestimmte Dinge vorgeschrieben werden, heute macht dies das Gesetz welches aber absolut nicht ausreichend ist um das gesellschaftliche Zusammenleben möglich zu machen.
Wäre schade wenn jeder erst selbst heraus finden müsste, dass Mord etwas schlechtes ist...

Die Entscheidung für einen christlichen Lebensweg ist übrigens auch eine die man frei und aus eigenen Stücken trifft. Die Kirche bietet einen Weg an und man selbst muss entscheiden ob man diesen beschreiten will.

Ist wie bei den Weight-Watchers:
Wenn man versucht mit dem Weg der dort präsentiert wird abzunehmen und bewusst zu essen, dann funktioniert das auch nur, wenn man sich an die "Dogmen" die man präsentiert bekommt hält.

e-ding schrieb:
Die Religion sagt: Wir wissen es! Merkst Du worauf ich hinaus möchte?

Worauf du hinaus möchtest verstehe ich durchaus. Aber es ist schlichtweg falsch. Die Religion sagt mit keinem Wort, dass sie wisse was vor dem Urknall kam. Es ist eine Glaubensfrage!

e-ding schrieb:
Mein "Glaube" kann sich ändern, ich brauch nur nen Beweis.

Du müsstest dich nur ausgiebig mit dem Thema befassen über das du hier schreibst, dann würdest du dir selbst beweisen, dass dein Glaube dich täuscht.

Wer sagt übrigens, dass ich religiös bin?
 
Zuletzt bearbeitet:
Adam_Smith schrieb:
Ich habe dir vorgeworfen, dass deine Sicht auf die Religion sehr beschränkt ist.

Worauf du hinaus möchtest verstehe ich durchaus. Aber es ist schlichtweg falsch.

Du müsstest dich nur ausgiebig mit dem Thema befassen über das du hier schreibst, dann würdest du dir selbst beweisen, dass dein Glaube dich täuscht.

Schade Adam, so führt man keine Diskussion. Diese Sätze, gepaart mit in meinen Augen nicht überzeugenden Argumenten, machen keinen Spaß. Bringt mich nicht weiter.

MFG
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt ja Menschen auf dieser Welt, die meinen, das Leben (warum nicht ihr Leben, warum das Leben allgemein?) muss ein Sinn haben. Man muss damit leben, dass sie mit der Bibel in der Hand an der Tür klingeln und einen sprechen wollen. Solange man denen seine Desinteressen bekannt gibt und die Tür schließen kann, ist alles OK.

Dass diese Leute auf ihre Suche nach dem Sinn des Lebens in die Kirche gehen, ist für einen immer noch OK.

Was ist aber, wenn diese Leute, beflügelt von einer vermutlichen moralischen Überlegenheit auf die anderen losgehen? Zum einen ist da ihr hohes Vorbild Jesus gleich vergessen. Zum anderen ist von etwas anderem die Rede: 'Beitrag zur Gemeinschaft', 'das Gemeinwohl' oder gesteigert bis 'Schutz des Lebens' und sogar 'Pflicht das Leben zu schützen' anstatt von 'Sinn des Lebens'.

Von der Verwandtschaft der Religion mit der Moral wurde hier schon gesagt. Die Religion wäre deswegen sehr wichtig, wegen der Moral. Und Moral, na ja: Ohne Moral könne 'der Mensch' nicht leben. Und ohne Seele. Obwohl die Menschheit schon Jahrtausende vergeblich auf der Suche nach der Seele ist, steht derer Existenz heute als sicher. Ihre Pflege ist ein Grundbedürfnis des Menschen.

Von der Sorte dieser ideellen Werte gibt es viel mehr: Humanismus, z. B. Davon kommen die vielbesungenen Menschenrechte.

All diese 'moralischen Keulen' sind in allerlei Art nützlich: Für die Herrschaft um auf ihre Feinde loszugehen, für die Untertanen um ihr Untertanensein in einer moralischen, - d.h. einem höheren Ziel und einer höheren Macht gewidmeten -, Erhabenheit zu erleben.

Aber nicht nur. Die braven
Untertanen gehen mit der Moral auch auf ihresgleichen los. Das Ergebnis ist dann das viel gepriesene Gemeinschaftsgefühl. Das ist aber schon eine andere Geschichte.
 
Zuletzt bearbeitet:
barista schrieb:
Was ist aber, wenn diese Leute, beflügelt von einer vermutlichen moralischen Überlegenheit auf die anderen losgehen?

Was ist aber wenn Menschen beflügelt durch ihre ideologische Überzeugung, gleich welcher Art, auf die anderen losgehen?
Was du hier als Ansatzpunkt für Kritik präsentiert lässt sich auf jede Überzeugung zur Gestaltung der Gesellschaft übertragen. Beispielsweise auch auf jene, zu der du dich "bekennst".

In wie fern soll dies also Grund sein die Religion als solches in irgendeiner Form zu kritisieren?

barista schrieb:
All diese 'moralischen Keulen' sind in allerlei Art nützlich: Für die Herrschaft um auf ihre Feinde loszugehen, für die Untertanen um ihr Untertanensein in einer moralischen, - d.h. einem höheren Ziel und einer höheren Macht gewidmeten -, Erhabenheit zu erleben.

Aber nicht nur. Die braven
Untertanen gehen mit der Moral auch auf ihresgleichen los. Das Ergebnis ist dann das viel gepriesene Gemeinschaftsgefühl. Das ist aber schon eine andere Geschichte.

Auch dieser Ansatz lässt sich auf jegliche Überzeugung zur Gestaltung der Gesellschaft übertragen. Nehmen wir die "moralischen Keulen" der DDR, ...

Wo liegt nun der Punkt der Kritik an der Religion zulässt?

Wie jede andere Überlegung zur Gestaltung der Gesellschaft auch kann die Religion missbraucht werden. Es gilt dabei aber immer zu beachten, dass dieser Missbrauch oftmals auch eine Verfälschung der jeweiligen Lehre beinhaltet also nicht als Grundlage dienen kann die Lehre als solches zu kritisieren.

/edit:

Es ist übrigens nicht so, dass das Ergebnis des "auf andere los Gehens" ein Gemeinschaftsgefühl wäre. Wer dies behauptet hat denke ich den falschen Gedanken zum Thema "Gemeinschaft".
 
Zuletzt bearbeitet:
Adam_Smith schrieb:
Wo liegt nun der Punkt, der Kritik an der Religion zulässt?
Du bist gar nicht so weit entfent, den Punkt zu verstehen. Nur weil du eine Kritik an der Religion erwartest, siehst du nicht, dass du selber die Lösung genannt hast. Was ich kritisiere also, ist der Untertanengeist.

Wie jede andere Überlegung zur Gestaltung der Gesellschaft auch kann die Religion missbraucht werden.
Und weil du die Kritik nur als 'ideologische Überzeugung' verstehst, hängst du an solchen Ideale, die ich nicht habe. Und was 'der Mensch' von den Idealen hat, habe ich gerade kritisiert.

Und das geht so: Einerseits übt dieser Mensch ständig Verzicht wegen seiner Ideale, andererseits urteilt und verurteilt er die anderen nach Maßstab dieser Ideale und verlangt von denen auch Verzicht. Daher hat dieses moralischen Tauziehen kein Ende.

Dieses Moralisieren geht z. B. so: 'falschen Gedanken zum Thema "Gemeinschaft"'. Was ist denn"Gemeinschaft": auch so ein Ideal.
Oder: "Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit." Und was ist "Freiheit "oder "Verantwortung": auch Ideale. Es ist nur verständlich, dass die 'Menschen' sich vor ihr fürchten. Da wußte schon Freud warum.

Und währenddessen werden diese Ideale 'mißbraucht' für schmutzige Zwecke. Das betrachtet unser Idealist als Übertretung und verlangt von sich und anderen, dass alle gegen die 'Übertretung' nun kämpfen, für die Verwirklichung des Ideals.

Mit anderen Worten: Er will nie akzeptieren, dass die Übertretung selbst Zweck und Wesen des Ideals ist. Er hält am Ideal fest, auch wenn es ihm droht, mit dem Ideal unterzugehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar kann ich mir mein Wertegebilde auch selber zusammenschustern. Ich kann das, ihr könnt das.
Es gibt aber auch Bevölkerungsschichten, die sind mit dem ganzen Anti Autorität, Anti Kirche, Atheismus Ding schlicht überfordert.
Nicht falsch verstehen, ich will damit nicht sagen, dass Glaube was für die Unterschicht ist.
Trotzdem, die Bibel und der Glaube können eben doch ein nützliches Werte Gerüst bieten, welches den Umgang miteinander, Kindererziehung usw... regelt.
Das in vielen Familien, gerade in Einkommensärmeren Schichten, ein solches Wertegerüst schlicht weg fehlt ist wohl unbestritten.
Glaube und Kirche hat für mich schon aus dem Grund eine klare Daseinsberechtigung.
 
DugDanger schrieb:
Nicht falsch verstehen, ich will damit nicht sagen, dass Glaube was für die Unterschicht ist.

Du wolltest es nicht sagen und du hast es trotzdem gesagt. Ehrlich: es gibt schlimmeres!

barista schrieb:
einerseits ubt dieser Mensch ständig Verzicht wegen seiner Ideale.
...und Religion

Was du sagst ist dann wahr: weil sie so arm und einkommensarm sind brauchen sie diese Gerüst, um effektiv Verzicht zu üben. Da wo ihnen an so vielen fehlt.
 
wieso Verzicht üben.
Hier gehts um einfache Regeln.

-Vater und Mutter ehren (schon mal Super Nanni gekuckt)
-Respekt vor den Mitmenschen (Schulhofschlägereien, bevorzugt auf die Schwächeren)
-Autoritäten / Lehrer anerkennen und respektieren

usw...
 
@DUGDanger
Da muss ich dir echt mal recht geben! Das liegt aber auch an den Eltern! Eigentlich "fast" nur an den Eltern! ^^
Meist schnappen die kleineren Kinder sowas von Eltern und älteren Geschwistern auf! Das finde ich ist ein gesellschaftsproblem!

Die Eltern meiner Eltern haben in der schule prügelunterricht genossen! Meine Eltern denk ich mal weniger jedoch haben ihre Eltern ihr benehmen und ihre werte an die kinder weitergegeben!

Dieses Phänomen flacht immer mehr ab! Alte werte werden oft vergessen! meine Eltern haben mich so erzogen wie es bei ihnen war, ich hatte stets respekt gegenüber anderen vorallem den Lehrern! Jedoch die heutigen eltern kümmern sich darum entweder überhaupt nicht oder nur ein wenig! Es fehlen hier allgemeine Werte im Bildungssystem bzw. im Kindesalter(Kindergarten)! Auch die Eltern sollten achten was sie sagen in nähe ihres Kindes! Es wird immer schlimmer, ich will echt nich wissen wie die nächste generation ihre kinder erzieht! ^^ (ach das bin ja ich)

Ich seh das bei meinen Kollegen, verwandten überall! Oft können die eltern nix dafür weil Auch eltern können nicht überall sein, aber die gesellschaft kümmert sich doch erhlich mal einen dreck um die erziehung der kinder!

Gerade im Schulalter buw. noch eher im Kindergarten wird der charackter eines Kindes enorm geprägt! Meine tante hat mir erst kürzlich erzaählt was ihr sohn mit 6Jahren im Kindergarten alles gelernt hat ^^, da könnt ich echt ko**en wenn ich sowas hören würde!

Die Erzieher greifen hier nicht streng genug durch! Die Disziplin an Schulen wird immer mehr absinken wenn hiern icht bald mal ein kurswechsel einzug hält!
 
Nein, wir brauchen die Kirche(n) nicht mehr, das mit den Gläubigen erledigt hoffentlich die Zeit.

Arroganter gehts schon gar nicht mehr.
 
Ja das ist natürlich leicht, sich gezielt an einer kleinen Provokation aufzuhängen um sich dann jede weitere Auseinandersetzung mit dem Post zu ersparen in dem vielleicht doch zu viel unangenehmer Wahrheitsgehalt steckt.
 
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