wiesel201 schrieb:
Um die Geschichte richtig zu bewerten,darf man einerseits keinen verklärenden Blick auf bestimmte Dinge haben, andererseits diese Dinge auch nicht vorverurteilen. Letzteres tust Du aber offensichtlich mit der Kirche, und Du bist auch nicht bereit dazuzulernen. Sorry, aber als Diskussionspartner in dieser Frage hast Du Dich für mich völlig disqualifiziert.
Zitiere mich bitte, wo genau ich die Kirche vorverurteile.
Ich habe eher das Gefühl, du hast einen verklärten Blick auf die Dinge - sehr gutes Schulwissen wie es einem üblicherweise vermittelt wird, anhand prägnanter Daten, Namen und Geschichten. Was dabei aber immer vergessen wird ist, dass diese Erfinder, Entdecker, etc. austauschbar sind. Die Weiterentwicklung der Menschheit hang bzw. hängt nicht von einzelnen Personen ab. Die großen Namen, die wir kennen, hatten vor allem die Güte Erster zu sein oder in dem für die Historiker "richtigen" Erdteil zu leben. Ein gutes Beispiel ist dafür die "Erfindung des Rades", das wir keineswegs den Mesopotamiern zu verdanken haben, sondern in etwa zur selben Zeit an vielen Orten der Erde auftritt.
Deine Argumentation bedeutet in letzter Konsequenz: ohne Galilei würden wir heute noch glauben die Erde sei eine Scheibe, ohne Columbus hätten wir Amerika nicht entdeckt, ohne Gutenberg hätten wir heute noch keinen Buchdruck usw... Du wirst mir sicherlich zustimmen, dass das wohl kaum der Fall wäre. Genauso relativ sehe ich die Rolle der Kirche, die durch ihre schiere Präsenz den Gang der Dinge natürlich beeinflusst hat, aber nun wirklich keine Notwendigkeit derselben gewesen ist.
Ja, ich bin der Vergangenheit der Kirche gegenüber negativ eingestellt und sehe vor allem die vielen verlorenen Jahrzehnte für die Menschheit und negativen Folgen, die bis heute nachwirken. Unabhängig davon sollte man aber schon ein wenig relativieren, was man während dem Geschichtsunterricht als absolute Tatsachen serviert bekommt, vor allem, je weiter diese Dinge zurückliegen.