Prom07 schrieb:
Die Wissenschaft ist und wird nie in der Lage sein die zentralen Fragen zu beantworten "Gibt es einen Plan? Sind wir gewollt? Gibt es etwas nach dem Tot?
Genau das ist das Problem von Religionen, die sich selbst und den Mensch in den Mittelpunkt stellen (geozentrisches Weltbild, Götter == menschenähnliches Aussehen etc). Sie nehmen für sich in Anspruch, diese Fragen beantworten zu können. Dabei wurden diese sogenannten "Antworten" auch nur von (wahrscheinlich für ihre Zeit sehr gebildeten) Menschen gegeben (die, die die heiligen Schriften geschrieben haben).
Nur sind diese Zeiten schon lange vorbei, so dass die heiligen Schriften neben historischen Ereignissen und typisch menschlichen Geschichten leider auch viele dogmatische (und seit Jahrhunderten unveränderte) Behauptungen enthalten, die mit praktischen Bedingungen nicht konform gehen. Die Wissenschaft hat den Vorteil gegenüber Religionen, dass sie ihre Behauptungen prüft, auf Experimente stützt und ggf beim Aufkommen neuer Erkenntnisse revidiert, abändert.
Wie gern das z.B. die Kirche macht, ist aus der Vergangenheit bekannt (Kopernikus, Galilei etc). Kirche als gesellschaftliche Institution ist wohl auch heute noch wichtig (v.a. für Menschen nach Schicksalschlägen, denen sonst ein Halt fehlt o.ä.), aber als Leitfaden zum Verstehen von grundlegendsten Fragen sind die Ergebnisse der Wissenschaft dem Universum gegenüber realistischer. Auch zur Einordnung/Wichtigkeit des Menschen im Universum: Erde für uns gemacht, Sonne für uns gemacht, Tiere für uns gemacht, das strotzt vor Selbstherrlichkeit. Vor Jahrhunderten mag das ja angesichts mangelnden Wissens noch sinnvoll gewesen sein.
"Ich als Mensch stelle mich über Tiere und Pflanzen", einfach so, weil ich mich dadurch besser fühle. Aus gleicher Motivation, sowas zu behaupten, werden auch Rassismus, Sexismus und andere Diskriminierungen geboren. Das ist das Problem vieler Religionen, dass sie den Menschen in den Mittelpunkt stellen und aus dieser Einstellung heraus sich an Erklärungen versuchen, den Platz des Menschen im Universum zu definieren.