Brauchen wir die Kirche(n) noch?

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mMn ist es Egoismus, der über kurz oder langzu allem führt, was wir für schlecht halten: Neid, Hass, Rassismus, Verbrechen, Kriege, Gewalt, ... die Liste lässt sich unendlich fortsetzen. Alles davon lässt sich direkt oder indirekt auf Egoismus zurückführen.

Das Christentum und auch viele andere Religionen, wie der von walter09 angesprochene Buddhismus lassen sich vom zentralen Gedanken her auf die "Goldene Regel" und auf den Leitsatz der Nächstenliebe reduzieren. Mit diesen beiden Ansätzen versucht man, den Egoismus zu unterdrücken oder zu verhindern, dass Menschen zu Egoisten werden, oder egoistisch handeln.

DAS (und damit das Verhindern von Gewalt, Verbrechen, Gier und alledem) ist das zentrale Prinzip solcher Religionen und unterscheidet sie von antikem oder primitivem Polytheistischen Glauben, mit denen man versuchte, Naturphänomene zu erklären und Stoff für Geschichten zu liefern(was das Christentum nebenbei bemerkt auch tut).
 
Kottenpipel schrieb:
mMn ist es Egoismus, der über kurz oder langzu allem führt, was wir für schlecht halten: Neid, Hass, Rassismus, Verbrechen, Kriege, Gewalt, ... die Liste lässt sich unendlich fortsetzen. Alles davon lässt sich direkt oder indirekt auf Egoismus zurückführen.

...oder auf religiös-dogmatische Weltanschauungen oder ideologisch-dogmatische Weltanschauungen. ;)

MFG
 
Die Frage ist schon unglücklich gestellt: "Brauchen wir die Kirche(n) noch".

Das vermag ich beim besten Willen nicht zu beantworten, ich kann diesbezüglich, weil es eine irrational-emotionale Ebene anspricht, nur für mich anworten. Nein, ich brauche sie nicht, genau so wenig wie ein fest definiertes Gottesbild/Modell. Aber vielleicht brauchen andere Menschen dies und das kann und will ich nicht beurteilen.

Andererseits erwarte ich aber auch, daß Menschen die ein Gottesbild/Modell in ihren Alltag integrieren müssen, mir die Freiheit lassen eben dies nicht zu tun und meinen Alltag ohne jeglichen "Gotteseinfluß" leben lassen.

Ist eigentlich sehr einfach, oder?
 
e-ding schrieb:
...oder auf religiös-dogmatische Weltanschauungen oder ideologisch-dogmatische Weltanschauungen.

Die sich wiederum auch auf Egoismus zurückführen lassen: Wer nicht so ist wie ich, der gehört umgebracht. Ich darf am leben bleiben, weil ich ja so bin, wie es im Koran/in der Bibel/im Wachtturm (oder wo auch immer) steht...
 
Ich versteh die gesamtfrage leider nicht.
Was heißt denn " Brauchen wir Kirchen noch?" Solang auch nurnoch ein Gläubiger Christ auf der Erde ist, braucht man eine Kirche. Ob er hingeht ist eine andere Geschichte aber es wird eine "Glaubenfestung" im Christentum benötigt. Macht hat der Vatikan schon lange nicht mehr, wenn man die vielen Milliarden Euro an Grundstücken, Wertgegenstände etz weglässt^^
Natürlich ist die Kirche nciht perfekt. Natürlich macht sie Fehler. Natürlich war sie viele Jahrhunderte Machtgierig udn nicht mehr mit ihren Werten im Einklang, aber das auch nur, weil der Mensch auf der Erde regiert, welcher Egoistisch ist. Heutzutage ist der Vatikan nicht besser. Auf der einen Seite behaupten Kondome verbreiten Aids nur und auf der anderen große Anteile an Kondomfirmen haben. Oder den Weltfrieden ausrufen und trotzdem Waffenfirmen auf der ganzen Welt besitzen. Alles ziemlich wiedersprüchlich, aber trotzdem glaubt der Mensch. Nicht an die Kirche, sondern an Gott
 
Die meisten Kirchen stehen in den Städten und Gemeinden in außerordentlich zentraler Lage - und sie sind meistens leer. Da drängt sich mir die Frage auf, ob wir die Gebäude nicht einfach abreißen sollten um dort etwas sinnvolleres aufzustellen, und sei es nur ein Schwimmbad oder Kino. Was meint ihr?
...oder eine Moschee. :mussweg:

Solang auch nur noch ein Gläubiger Christ auf der Erde ist, braucht man eine Kirche
. Wer sagt das? Ich bin zwar Christ, brauche aber keine (äußere Kirche). Die Kirche in mir genügt mir vollkommen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zereiss schrieb:
Ich versteh die gesamtfrage leider nicht.
Was heißt denn " Brauchen wir Kirchen noch?" Solang auch nurnoch ein Gläubiger Christ auf der Erde ist, braucht man eine Kirche.
Diese Kirchen stehen teilweise auch Pachtgelände, müssen mit Strom, Wasser und Öl versorgt werden und sind in den meisten Fällen eine Katastrophe, was die Dämmung anbelangt.

Aber man muss sich egal wo eigentlich nur mal an den Nicht-Feiertags-Wochenenden in den Kirchen umsehen. Leute um die 80, die noch streng erzogen wurden gehen hin und ab und an sehe ich mal eine andere Familie mit Kindern. Und natürlich die Kommunions- und Konfirmantenkinder samt Anhang, bis sie es hinter sich gebracht haben.

Aber unbedingt etwas "sinnvolleres" dahin stellen? Öffentliche und vor allem kostenlose Kurzzeit-Parkplätze wären da wohl noch am besten geeignet.
 
Vergib ihnen Vater, denn sie wissen nicht, was sie tun bzw. hier von sich geben.....
 
Ja, genau das bringt ihm jetzt was..

Mal was anderes, aber eigentlich noch zum Thema gehörend.. Wenn es keinen Beweis für Gott benötigt, warum dann eigentlich einen Gegenbeweis, dass z.B. ich nicht Gott bin?

Generell birgt der Threadtitel mit "Brauchen wir die Kirche (als stellvertretend für Religion) noch?" ein paar interessante Fragen.. Aber es bringt hier eigentlich nix, über einzelne religiöse Gebäude zu reden. Manche sind halt genauso überflüssig wie einige Bahnhöfe oder Einkaufszentren.. Und?


Und zum Thema Egoismus.. Ist es nicht auch sehr egoistisch, dass Gläubige glauben, dass ihr Glauben der richtige (und zum Teil einzig wahre) ist?
 
Ja, das ist es in der Tat.

Und du bist nicht Gott, weil du weder allmächtig noch allwissend bist :p
 
Mmh ein sehr interessanter Thread^^. Also mein Standpunkt ist der ,offiziell in der Kirche aber gläubig ist was anderes. Für mich spielt aber das drum herum einen viel wichtiger Punkt. Ich wohne im nördlichen Ruhrpott (Recklinghausen), ländlich gelegen. Bei uns im "Dorf " herscht noch ein recht überzeugter Glaube. Bei uns hängt die Schule, Feuerwehr, Kindergarten und Dorfkneipe sehr eng zusammen. Egal welche Festlichkeit ansteht, sei es die Einschulung ein Osterfeuer, eines von viele Kindergartenfesten oda der Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr. Bei allem mischt die Kirche ordentlich mit. Würde die Kirche sich aus allem raus halten würde es hier recht öde werden. Man kann die Kirche irgendwie als "Party Organisator " bezeichnen

Das beste Beispiel finde ich ist die Frohenleichnamsprozession. Ich weiss religiös gesehen gar nicht genau was da eigentlich gefeiert wird ^^. Meine Familie ist evangelisch, wenn ich mir nicht irre ist das ein katholisches Fest. Mir gefällt es aber trotzdem mega gut. Das komplette Dorf ist so geschmückt überall liegen Blumenkränze , jeder ist gut drauf etc. Nach dem rum laufen mit dem komischen Teppich treffen sich so gut wie alle Anwohner auf der Gemeindewiese. Über den ganzen Tag ist dann dort eine Tombola Hüpfburg Kinder bemalen und ähnliches.

Man sieht wirklich absolut jeden kann sich prima unterhalten. Jeder übernimmt irgendwelche Gemeinnützige Aufgaben, Waffeln verkaufen Bratwürste verkaufen oder sonst irgendwas

Desto später der Tag wird, desto primärer wird der Bierwagen. Ich bezeichne das ganze gerne als Benefizsaufen. Es ist das ganze Jahr über verpönt ohne einen Anlass als Jugendlicher Alkohol zu konsumieren. Bei solchen "Festlichkeiten" hingegen lässt sich das ganze Dorf voll laufen. Der Erlös geht dann immer an irgendwelche Hilfprojekte für behinderten Schulen in Deutschland oder Schwarze in Afrika, die dort dann eine Schule oder so kriegen. Was ja eine super Sache ist, da trinkt jeder gerne 1 oder 2 mehr ^^. Ohne die Kirche würde der ganze Spass gar nicht auf die Beine gestellt werden.
 
tasosb schrieb:
Blooby ich stimme dir volkommen zu. Bevot ihr überhaupt irgendwas über irgendeine religion lästert, läßt sie euch doch mal durch und lägt dan euer urteil ab.Holt euch mal die bibel und ließt sie euch mal durch und hört net auf die medien. Das mit Geld und gier gebe ich dir auch volkommen recht.

Danke aber leider wird kaum einer sich die MÜhe machen und die Bibel lesen, sondern lieber von den Medien verblendet irgendetwas behaupten.

@Tempokamille:

So eine christliche Gemeinschaft kann nur glücklich sein, wenn sie sogar so gemeinschaftlich feiern können aber soetwas gibt bei uns nur noch in auf dem Land oder in den ALpen. In den Städten hat sich alles zunehmend verschlechtert. Du wirst dich sehr schätzen, dass du in so einer Gemeinschaft lebst.
Übrigends es ist ein katholisches Fest, stimmt.

MFG
 
Wer meint, die Kirche zu brauchen, soll halt hingehen :) Ich würde niemals jemanden kritisieren deswegen; erwarte aber umgekehrt von niemanden kritisiert zu werden, wenn ich denn nicht gehe. Naja, halt zu Hochzeiten oder Beerdigungen ists was anders. Das gehört halt zu unserer Kultur dazu. Aber kommt mir keiner mit Sonntagsmessen :freak: und Beichten und solchen Kram.
 
So eine christliche Gemeinschaft kann nur glücklich sein, wenn sie sogar so gemeinschaftlich feiern können aber soetwas gibt bei uns nur noch in auf dem Land oder in den ALpen. In den Städten hat sich alles zunehmend verschlechtert. Du wirst dich sehr schätzen, dass du in so einer Gemeinschaft lebst.
Übrigends es ist ein katholisches Fest, stimmt.

Joa das schätze ich auch. Da ich offiziell Protestant bin, bin ich gleichzeitig auch noch in einer evangelischen Gemeinde, mitten in der Stadt. Die Kirche bemüht sich dort auch Programme auserhalb des Gottesdienstes zu veranstalten. Nur funktioniert das einfach nicht so recht. Die meisten Gemeindemitglieder kommen aus der Innenstadt. Für sie besteht einfach keine Interesse sich an der Gemeindearbeit zu beteiligen.
 
Das ist zu verkürzt dargestellt. In meiner Kirchengemeinde werden erstens nur Veranstaltungen für Randgruppen veranstaltet, zu denen ich nicht gehöre. Und zweitens finden die Aktionen immer dann statt, wenn ich arbeiten muss.
 
Tempokamille schrieb:
Joa das schätze ich auch. Da ich offiziell Protestant bin, bin ich gleichzeitig auch noch in einer evangelischen Gemeinde, mitten in der Stadt. Die Kirche bemüht sich dort auch Programme auserhalb des Gottesdienstes zu veranstalten. Nur funktioniert das einfach nicht so recht. Die meisten Gemeindemitglieder kommen aus der Innenstadt. Für sie besteht einfach keine Interesse sich an der Gemeindearbeit zu beteiligen.

Das ist aber bedauerlich. Ich denke, mit etwas mehr Engagement würde alles viel besser laufen. Bei uns (Ich bin Katholik) ist es etwas schwierig bei einer Stadt mit 50000 EW solche Veranstaltungen zu machen aber lokale Veranstaltungen sind da oft gut besucht. Da sind erstaunlicherweise auch nicht wenige Gemeindemitglieder dabei, wobei die meisten ohnehin aus der näheren Umgebung sind.

MFG
 
In der Kirche in meiner Umgebung wurden Kinder von einem Pater missbraucht
die Anwälte der Kirche haben den Typen vor Gericht rausgehauen.

so was ist doch wirklich toll
ja wir brauchen die Kirche!
 
Sowas ist schlimm. Allerdings reden wir hier von einer Einzelperson, die von Anwälten "rausgehauen" wurde. Ob wir die Kirchen insgesamt noch benötigen, geht daraus nicht hervor. Oder sollen wir nun alle Bäcker schließen, nur weil es sicher auch den ein oder anderen pädophilen Bäcker gibt?
 
Die Kirchen sind ein intergraler Bestandteil der westlichen Zivilisation und deshalb ein wichtiges Identitätsmerkmal.

Odium schrieb:
Da drängt sich mir die Frage auf, ob wir die Gebäude nicht einfach abreißen sollten um dort etwas sinnvolleres aufzustellen, und sei es nur ein Schwimmbad oder Kino. Was meint ihr?

Genau! Dann lassen wir den Platz von den Saudis aufkaufen und eine Moschee hinstellen.
 
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