News Breitbandatlas: Haushalte immer noch nicht alle mit 50 Mbit/s versorgt

Teilweise behindern die Netzanbieter mit ihren Entscheidungen absichtlich(!) den Ausbau:

Mein Landkreis hat, nachdem die Netzanbieter einen weiteren Ausbau ablehnten, vor einigen Jahren einen Zweckverband gegründet, der sich das Ziel gesteckt hat FTTH bis an jede(!) Milchkanne zu liefern. Das funktioniert natürlich nur über Fördergelder, an die natürlich auch Bedingungen geknüpft sind. Eine dieser Bedingungen war zumindest bis vor kurzem (wie es aktuell aussieht, weiß ich leider nicht), dass an dem Ausbauort Internet mit maximal 30 MBit/s zur Verfügung sein darf. Jetzt schreitete der Ausbau sukzessive voran und durch den drohenden Kundenwegfall (das FTTH-Netz ist ja nun nicht von der Telekom) änderte für sich für die Telekom der Geschäftsfall. So wurde an meinem Wohnort VOR dem ersten Spatenstich die verfügbare Bandbreite auf knapp über 40 MBit/s erhöht, da nun ja der Zweckverband keine Fördergelder mehr für den Bauabschnitt bekommen kann. Statt mit 400/160, werde ich nun mit 4x/9,x versorgt.
 
Tja Deutschland arbeitet mit der Bürokratie da auch gegen sich selbst. Es werden Milliarden bereitgestellt, die aber Kommunen mit ehrenamtlichen Mitarbeitern gar nicht erreichen können, weil die juristischen Mauern dazwischen einfach viel zu hoch sind. Also hat auch unsere Gemeinde selbst ausgeschrieben und selbst ausgebaut, ohne Gelder vom Bund. Das finde ich traurig, denn nicht jede Gemeinde kann das! Dafür braucht es schon einen erheblichen Anteil an (jungen) Leuten und Firmen, die offiziell Ihr Interesse bekunden.

Im mobilen Internet ist es ja ähnlich, mit Genehmigungsverfahren für Funkmasten die ca. 1,5 Jahre dauern und Milliarden-Versteigerungen der Frequenzen ist meiner Meinung nach niemandem geholfen und auch da arbeitet Deutschland wieder gegen sich selbst. Die Politik feiert sich viel Geld eingenommen zu haben, was die Anbieter aber auch zusätzlich(!) zu den eigentlichen Kosten wieder reinholen müssen, und das passiert in der Priorität ganz bestimmt nicht für 20 Einwohner-Dörfer...
 
lolololol schrieb:
Das würde nichts bringen. Das wird dann irgend eine obskure Ausschreibung (siehe Autobahnmaut) oder noch schlimmer, wir bekommen das Netz der deutschen Post.

Ehrlich gesagt ist das Internet bzw. die Infrastruktur dafür hier in Deutschland völlig hoffnungslos. Bürokratie, Investitionsfeindliche Umgebung, Korruption und Inkompetenz vereint in einem Land. Der Deutsche hat es verdient, wer so dumme Leute wählt....

Wieso bei uns in Niederösterreich macht das die nönGIG, vom Land Niederösterreich eigens dafür geschaffen um "schlecht" bis "sehr schlecht" versorgte Gebiete komplett mit FTTH Auszubauen. Das Land stellt die Infrastruktur und die "provider" können sich hier einmieten und dann ihre Services anbieten --> Vorteil des ganzen die Kunden haben "fairen" Wettbewerb da die Leitungen keinen Provider ansich gehören sondern dem Bundesland.
 
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pitu schrieb:
Japan auf Platz 54. Ist Japan somit technologisch Deutschland unterlegen? :D

Wann lernt man es endlich? Diese Werte sind mit Vorsicht zu genießen. Oder glaubst du in rumänien surfen sie in jedem Bergdorf mit 37mbit?
Viele dieser Länder haben die Bevölkerung teils auf wenige Orte zentriert. Und diese Orte sind dann gut ausgebaut, während der Rest gar nix hat. Was aber nicht ins Gewicht fällt da diese nur einen kleinen Anteil an der Gesamtbevölkerung ausmachen.
 
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MarcoMichel schrieb:
Ja, ist ein Telekomanschluss. Wie?? Wenn ich einen 50 Mbit-Anschluss von der Telekom habe und nur 26 kommen an, muss ich zufrieden sein?? :heul: :confused_alt:

Zufrieden muss man keineswegs sein, aber man kann nicht außerordentlich kündigen 😅
 
Ich wohne in der Stadtmitte einer Großstadt (>500k Einwohner) und bekomme höchstens 16k .... :freak:
 
Liebster Forist schrieb:
Wenn man die ganzen Steuer-Milliarden, die jedes Jahr von der Regierung verschenkt wird, in die Digitalisierung gesteckt hätte, dann hätten wir alle schon eine 1GB-Leitung....
Es geht dabei nicht ums Geld. Geld ist genug da. Unsere Behörden sind nur unfähig es auszugeben, weil die selbst geschaffene Bürokratie sie mittlerweile auffrist. Letztens war in "PlusMinus" ein Beitrag dazu (Fördergelder etc.) In Deutschland liegen 30 Mrd. Eur Fördergelder ungenutzt rum, weil die Prozesse zu umständlich, bürokratisch, langsfristig etc. sind. Man braucht 5 Jahre, um einen Kinderspielplatz für 30k Eur zu bauen. Allein wer überall zu allem Käse befragt werden und seine Freigabe erteilen muss (da haben sie mal einen Teil der Liste vorgelesen bei dem Beispielsfall Spielplatz vorgelesen). Da gibt's Ämter und Behörden, davon hat man noch nie was gehört. Kein Wunder, dass bei uns nichts mehr funktioniert.
 
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Eusterw schrieb:
Erstaunlich, welches Potential sich doch selbst in hochentwickelten Regionen wie Deutschland für Firmen wie SpaceX mit Produkten wie Starlink auftut. 9,8% aller Haushalte, dürften sicherlich 3 Millionen potentielle Kunden sein. Wenn da nur 35% von mitmachen, haben die schon in Deutschland 1 Million Kunden, oder mal grob nee halbe Milliarde Jahresumsatz.

Crazy...

scheiss mal auf Europa und schau nach Afrika und andere Länder in Asien. Sind bestimmt weit mehr wie 1-2 Mia Menschen ohne Internet.
 
Ich wohne direkt in der Innenstadt in einem Mehrparteienhaus mit 4 Stockwerken und mir werden bei der Verfügbarkeitsprüfung immer Glasfaser angeboten. Wenn ich die aber beauftragen möchte, heißt es direkt "Neee...also Glasfaser gibt es da nur für Einfamilienhäuser."

Weil es ja auch so viele Einfamilienhäuser im Innenstadtbereich gibt. :freak:

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woodstock schrieb:
Die größte Frechheit ist, dass die Telekom auf dem Land / in Dörfern wo 16 Mbit-Anschlüsse bereitgestellt werden (mit MagentaZuhause Tarif) aber meistens eh nur 5 - 12 Mbit ankommen fast genau so viel abkassiert (35 EUR/Monat) wie in Städten/Ballungszentren bei einem 100 Mbit-Anschluss (gleicher Tarif, 40 EUR/Monat).
Weil die Betriebskosten für den ländlichen ADSL Anschluss halt teurer sind.
Der Telekom ist es egal, welche Bandbreite möglich ist. Die Betriebs- und Realisierungskosten bestimmen den Preis.
Dr. McCoy schrieb:
Denn man darf nicht vergessen, dass für das Internet insgesamt künftig mit nahezu explodierenden Datenmengen kalkuliert werden muss. Ein wichtiges Beispiel dazu ist die Telemedizin oder Datenübertragungen für den autonomen Verkehr. Da finden also neben den "Tätigkeiten" des Privatnutzers noch ganz andere Dinge statt, die die Netze grundsätzlich mehr und mehr auslasten.
Telemedizin lässt man aber nicht über die Infrastruktur für Privatkunden laufen...
Dazu gibt es im Geschäftskundenbereich Standleitungen.
Autonomes Fahren mit zwangsweiser Netzanbindung ist nicht wirklich autonom.
Ganz abgesehen davon, dass ich bezweifle, dass es sich beim Privatkunden durchsetzen wird.
icpiraiden schrieb:
Ach das ist doch alles nen Witz mit diesen Zahlen. Warum setzt man überhaupt auf ein "Totes Medium" wie Kupfer. FTTH ist das einzige sinnvolle
Weil man in absehbarer Zeit halt mehr Kunden mit Kupfer als mit FTTH versorgen konnte.
 
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Marcel55 schrieb:
Viele wären froh 50Mbit/s Download zu haben.
Ich hab 400/40 und bin damit absolut zufrieden. Mehr Upload brauche ich nicht. Mehr Download kann sicher nicht schaden, 1000/50 würde ich wenn der Aufpreis nicht zu hoch ist tatsächlich nehmen weil warum nicht, aber die 50Mbit/s Upload reichen aus, selbst wenn ich Creator wäre und viel mit Clouds arbeite, ich könnte damit sogar 4K Videos vom Home-Server ins sonstwo strramen, oder problemlos einen eigenen VPN betreiben fürn Urlaub oder so.
Mir ging es nicht über die Downloadrate bzw. das viele diese noch nicht haben bzw. diese nicht erfüllt ist, sondern diese große Kluft zwischen Download & Upload der für mich null Sinn ergibt. Was viele wohl vergessen ist, das der Upload sehr wichtig ist auch für den Download denn, wenn der Upload belegt ist, geht die Downloadgeschwindigkeit in den Keller. Deshalb finde ich diese 10:1 bei deinem Tarif einfach frech.
MC´s schrieb:
Ich habe im Moment 100 Mbit, mehr brauche ich eigentlich auch nicht, 4K läuft absolut flüssig umd Downloads gehen auch noch nebenbei.
Nicht immer nur bei sich selber schauen. eine Familie mit 1-2 Kindern die ihre Apps nutzen und man selber abends noch was Spielen will oder die Frau TVNow, Netflix & Co schaut da kommt man selbst mit einer 50Mbit Leitung und 10 Mbit Upload an ihre grenzen. Deshalb finde ich diese 50 Mbit für ganz DE schon jetzt 2020 zu wenig es sollten mindestens 100 Mbit für Familien her.
Julz2k schrieb:
Das traurige ist das zu den 50MBit auch Fallback auf 25MBit hinzugezählt wird sowieso mobile Lösungen die als stationär verkauft werden
// Zum Verständnis. Fallback auf 25MBit gibt es fast nicht mehr, da an den meisten Anschlüssen 50MBit geschaltet wird, auch an denen wo vorher nur 25MBit gingen, denn an den Anschlüssen ist dlm aktiv und drosselt dann entsprechend runter.
Doctor Strange schrieb:
Falls es ein Telekomanschluss ist, sind vertraglich min. 25 oder 26 garantiert (bei Resellern kenne ich mich nicht aus).
Dies finde ich bei meinen Stadtwerken sehr gut die sagen schon bei der Bestellung im Formular z.B. bei 100 MBit Download und 50 MBit Upload wie viel ich an Minimum bekommen würde das wären 90 MBit Download & 45 MBit Upload und das laut TK-Transparenzverordnung.
 
tranc3r schrieb:
wenn der Upload belegt ist, geht die Downloadgeschwindigkeit in den Keller.
Dass Upload auch für einen Download benötigt wird für Telemetrie usw. ist schon richtig, allerdings ist das nur ein Bruchteil dessen. Selbst 5% Upload machen da kein Problem.
 
Der Upload ist auch für TCP relevant. Ist der Upload am Limit wird auch die Downloadrate einbrechen, weil das Remotesystem nach verstrichener Frist Pakete erneut zusenden wird.
 
Die Bundesregierung scheitert bei fast jeder ihrer Zielvorgaben. Sei es bei der Infrastruktur des Netzes oder bei “erwünschten” Zielen bezüglich der Mobilität. Die Bundesregierung wünschte sich auch bis 2020 1.000.000 E-Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen. Da musste sie sich mit 15% des eigentlichen Ziels zufriedengeben.
 
Wenn ich dies hier lese wohne ich ja fast im Land der Glückseligen, trotz dass wir eine ganz kleine Gemeinde in Ostbayern sind.

Bei uns liegt der der Versorgungsgrad aktuell bei 85% die mind. 50MBit haben. Bei mir kommen ganz stabile 100MBit an. Dies alles kommt durch den geförderten Ausbau in Bayern der bei uns 2015/2016 stattfand. Bis da hin hatten wir aber ein richtiges Schattendasein. Von 2008 bis 2014 gab es nur WiMax mit 1-3MBit bis der Anbieter pleite ging. Die Überbrückungszeit bis zum Ausbau der Telekom war bei den meisten dann per SkyDSL, dann es gab für die meisten nicht mal DSL light. Der Grund des guten Versorgungsgrads liegt bei unseren alten Bürgermeister, weil er als einer in der Region um die Förderung bemüht hat. Aktuell geht es darum die weißen Flecken zu schließen, was sich als sehr schwierig erweißt, weil viel Tiefbau nötig ist und auf der einen Seite sich die Telekom nicht darum reißt und auf der anderen Seite schwer Tiefbaukapazitäten zu bekommen sind. Somit werden die jetzt eigentlich recht gut versorgten Gebiete noch viele Jahre mit Vectoring sich rum schlagen dürfen.

Mal schauen was die Zukunft bringt.
 
SKu schrieb:
Die Bundesregierung wünschte sich auch bis 2020 1.000.000 E-Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen. Da musste sie sich mit 15% des eigentlichen Ziels zufriedengeben.

Normal - man muss schon ziemlich feuerfeste Unterwäsche anhaben um in ein E-Auto zu investieren wenn man jetzt schon mit per Wasserdampf angetriebenen Fahrzeugen um die Ecke kommt. Da müsste sich erstmal der Nebel lichten um auch sehen zu können wo die Reise langfristig überhaupt hingeht.
 
cbtestarossa schrieb:
Ja das Netz gehört verstaatlicht und mit Glasfaser ausgebaut.
Die Konzerne dürfen sich dann dort einmieten.
Eventuell muss dann noch irgendwer den Hausanschluss zum nächsten Verteiler übernehmen.
Das allein bringt garnichts.
Es müssen prinzipiell erstmal alle Minister und Politiker, die mit dieser Thematik beauftragt sind etc. auf den aktuellen Stand des Verstehens gebracht werden. Wenn sie gelernt haben für unser Land und die darin lebenden Bürger über den Tellerrand zu schauen und dann für Gelderfluss und grünes Licht Sorge tragen, KÖNNTE es vielleicht einmal vorangehen - könnte!
Allein das Abnicken und Hinnehmen, das die Anbieter ihre Auflagen nicht erfüllen und dafür nicht im Mindesten in die empfindliche Pflicht und Verantwortung genommen werden, bringt dieses Land kein Deut weiter, im Breitbandausbau und der Digitalisierung.
Für die Mehrheit der derzeit aktiven Politiker in diesem Bereich, sind doch autonomes Fahren, G5 und andere Sachen schlicht der Jules Verne vorn morgen -Science Fiction...uninteressant. Aber über Huawei meckern :stacheln:

Vielleicht sollten wir es wie Greta machen. Ist sogar einfacher! Donnerstags-Demos für Breitbandausbau Digitalisierung und gegen altersschwache, die Thematik nicht begreifende, Politiker. Und das nicht einmal Global - Deutschland reicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
brainDotExe schrieb:
Kann ich gut nachvollziehen. In meiner Ecke der Eifel war es lange Zeit nicht anders.
Der Landkreis Cochem-Zell hat allerdings 2010 ein großes Ausbauprogramm gestartet. Seit ungefähr 2014/2015 ist flächendeckend VDSL verfügbar.
Mobilfunk hat sich auch was getan, im Nachbarort (ca. 500 Einwohner) wurde letztes Jahr noch ein Mast der Telekom gesetzt, welcher wirklich nur dieses Dorf versorgt (Tal).

Um welchen Landkreis geht es denn?
Gibt es da nicht auch ein entsprechendes Programm?
Neuerburg / Irrel.
Es läuft ein Ausbauprogramm für die ganze Südeifel, wenn auch sehr schleppend und hinter dem Plan. Ob und in wie weit da aber jeder von profitieren kann weiß ich nicht abzuschätzen. Die ganzen Mobilfunklöcher wird das jedoch auch nicht schließen.
 
Wohne seit 2005 in meiner Wohnung und hatte immer das schnellste Internet was zu der Zeit in der Region möglich war.
Angefangen 2005 mit 20 MBit/s von Versatel, was zu der Zeit schon Krass war und zuletzt
Unitymedia 3 Play 1000 mit 1 GBit/s.
Bin voll zufrieden und hatte nie irgendwelche Probleme.

Muss ja über die 50 Mbit/s Versorgung immer schmunzeln, die hatte ich vor 10 Jahren schon und jetzt hab ich die als UPLOAD! :D
 
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