Deutschland auf dem Weg zum Überwachungsstaat?

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Nicht weiter als bisher auch ;)

An den Voraussetzungen für einen §100g,h STPO Beschluß hat sich nichts geändert.

Gruß

olly
 
Naja bis jetzt speicherte mein DSL Dienstleister 24h und nun wird er gezwungen 6 Monate zu speichern. Bis jetzt hatte ich die Wahl, nun wird aber jedes TK Unternehmen dazu gezwungen zu speichern.
 
@olly
Du hast Recht, dass die VDS beim Terrorismus nichts bringen würde/wird. Alelrdings würde man einen solchen Vorschlag nicht positiv verkaufen können, wenn es nur darum geht ein paar kleine MP3-Downloader zu fangen. Mit dem Terrorismus alelrdings wird einem Tür und Tor geöffnet.
 
franeklevy schrieb:
deine aus dem BKA-Bericht entnommenen Zahlen sind für mich der allerbeste Beweis der Unverhältnismäßigkeit. Es geht hierbei um 381 (!) Fälle, diese unglaublich geringe Zahl dient dir als Argumentationsgrundlage, welche zudem nur mittelschwere Delikte betrifft, ein Bereich der bei denen bisher die VDS nicht eingesetzt werden soll. Wie das BKA selbst schreibt, hätte es duch eine schnelle Ermittlungsarbeit auch eine höhere Quote gegeben, so ist ein Teil des Problems zugleich hausgemacht.

Das zeigt, dass du noch immer nur eine sehr oberflächliche Ahnung davon hast worüber du diskutierst.

1.):

Natürlich wird die VDS nicht nur im Bereich der schweren Verbrechen verwendet werden. Allein schon diese Wortwahl ist doch überhaupt nicht mit dem Vereinbar was die VDS überhaupt ist.

Die VDS ist eine normierte Regelung die vorschreibt wie Lange Verbindungsdaten gespeichert werden müssen. Nicht weniger und nicht mehr.
Alle Richtlinien die den staatlichen Zugriff auf diese Daten regeln werden von der VDS nicht angetastet. Durch den Staat kann die VDS also nicht angewendet werden, sondern es wird lediglich auf Daten zugegriffen die wegen der Vorschrift gespeichert wurden.
Was nun den Zugriff auf diese Daten angeht so wurde dieser Zugriff bereits in der Vergangenheit auch bei geringeren Delikten durch die Gerichte gestattet. Daran sollte sich niemals was ändern und daran wird sich auch durch die VDS nichts ändern.

2.):

Die in der BKA Studie aufgeführten Fälle sind Beispielfälle. Es handelt es sich hier nicht um alle Fälle die es im Zeitraum der Fallerhebung (die nicht einmal über ein ganzes Jahr lief) wirklich in Deutschland be-/verhandelt wurden. Das habe ich hier bereits mehrfach klar gestellt. Danke, dass wir uns wegen dir wieder im Kreis drehen müssen.

3.):

Die nackte Fallzahl sagt noch lange nichts über den entstandenen Schaden aus. Gerade in den Fällen wo es um die sexuelle Selbstbestimmung geht (Kinderpornos) ist doch der Multiplikator tausendfach höher als bei Verbrechen gegen das Eigentum. Aber dieses nackte Abwägen von Fallzahlen (sind ja nur 381, dann kann es ja nicht so wichtig sein hier massive Strafverfolgung zu betreiben) zeigt wunderschön wie kaltherzig und egoistisch hier argumentiert wird. Frei nach dem Motto: "Scheiß was auf die Kinder die zum Sex gezwungen werden ... sind ja nicht meine."

4.):

Und dies richtet sich nicht nur an dich:
Es gibt Politiker die den Terrorismus nutzen um die VDS zu legitimieren. Keine Frage, dass diese Argumentationsweise dumm ist und einfach nur gewisse Ängste innerhalb der Bevölkerung ausnutzen soll. Doch hier gibt es zwei erwähnenswerte Punkte:

a.): Ein Politiker der von der Richtigkeit seiner Handlungen überzeugt ist, der muss versuchen diese auch zu verkaufen. Wenn dies der einzige Weg ist das Volk zu überzeugen ist es poloitisch gesehen ein durchaus legitimer Weg. Es ist ja nicht mal gelogen, es ist einfach nur Verkaufstaktik.

b.): Bei weitem nicht jeder Politiker der die VDS Beführwortet schiebt den Terrorismus als Argument vor. Es gibt genügende die es genau so sehen wie Olly und ich.

@H€553:

Wo bitte habe ich versucht den Einsatz eines Bundestrojaners durch Urheberrechtsverletzungen zu rechtfertigen? Ich bitte dich derartige Unterstellungen zukünftig zu unterlassen.
 
den[N]is schrieb:
Naja bis jetzt speicherte mein DSL Dienstleister 24h und nun wird er gezwungen 6 Monate zu speichern. Bis jetzt hatte ich die Wahl, nun wird aber jedes TK Unternehmen dazu gezwungen zu speichern.

olly3052 schrieb:
Durch die stetig steigende Zahl der Flatrates auch in der Telefonie und der damit verbundenen sofortigen Löschung der Daten war Handlungsbedarf vorhanden...

...sehe aber die VDS als notwendige und geeignete Maßnahme zur alltäglichen Verbrechensbekämpfung, da ab jetzt nicht nur jeder Verpflichtete weiß, was er wie lange speichern muß...

Flaterates ist eines der Stichwörter, die eine VDS ua sinnhaft machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
olly3052: Du meinst für die Terroristen, die sich ne Flatrate zulegen?
 
Wenn du ein wenig meine Beiträge gelesen hättest :rolleyes:

Findest du nicht, das solch platte Beiträge, zumal sie in keinster Weise meine schon beschriebenen Meinung wiederspiegeln dem Thema gerecht werden?

Wie sonst ist es zu erklären, dass du meine ablehnende Haltung ggü der Terrorargumentation in das Gegenteil umkehrst.

edit:

Das ist sinnlos und wahres im Kreis drehen. Geht es dir darum?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir kommt da immer wieder dieser "Wenn man keine Ahnung hat ... " -Spruch in den Sinn :evillol:

Aber ich denk olly hat es auf den Punkt gebracht. Diese scheinbare "Wahlalternative" die man bisher hatte (zwischen Anbietern die lange speichern und jenen die sofort löschen) macht doch gerade die bisher herrschende Ungerechtigkeit aus.

Jene denen es egal ist wie lange ihre Daten gespeichert werden (oder jene die die Details der Speicherfristen nicht kannten) hatten in unserem Rechtssystem einen entscheidenden "Nachteil" gegenüber jenen die alle Klauseln, Vorschriften und Ausnahmen bis ins Detail kannten.

Also besteht gerade bei den organisierten Verbrechern kaum eine Chance die Straftaten aufzuklären wohingegen der kleine "Gelegenheits-MP3" Downloader oder auch jene die vllt. einfach mal erst geredet und dann nachgedacht haben (Stichwort Beleidigung, Abmahnung, ...) viel eher Gefahr läuft für diese Straftat belangt zu werden.

Ist das gerecht?
 
Das Problem ist das wir völlig andere Dinge erreichen wollen. Du würdest wohl auch Kameras aufstellen um Park / Müllsünder in die Schranken zu weisen. Das ist nicht beleidigend gemeint, aber wir kommen an dem Punkt wohl nie zusammen.
Was ich damit sagen will, natürlich kann man die Überwachung immer weiter ausbauen um auch kleinste Verstösse gegen das Gesetz besser ahnden zu können. Die Frage ist ob man genau das möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
olly3052 schrieb:
....
Ich sehe in der VDS keineswegs ein probates Mittel, um Terrorschläge abzuwenden.
Ich halte diese Argumentation für verlogen.

Gruß

olly

Adam_Smith schrieb:
....
4.):

Und dies richtet sich nicht nur an dich:
Es gibt Politiker die den Terrorismus nutzen um die VDS zu legitimieren. Keine Frage, dass diese Argumentationsweise dumm ist und einfach nur gewisse Ängste innerhalb der Bevölkerung ausnutzen soll. Doch hier gibt es zwei erwähnenswerte Punkte:

a.): Ein Politiker der von der Richtigkeit seiner Handlungen überzeugt ist, der muss versuchen diese auch zu verkaufen. Wenn dies der einzige Weg ist das Volk zu überzeugen ist es poloitisch gesehen ein durchaus legitimer Weg. Es ist ja nicht mal gelogen, es ist einfach nur Verkaufstaktik.

b.): Bei weitem nicht jeder Politiker der die VDS Beführwortet schiebt den Terrorismus als Argument vor. Es gibt genügende die es genau so sehen wie Olly und ich.

olly3052 schrieb:
Das ist sinnlos und wahres im Kreis drehen. Geht es dir darum?

den[N]is schrieb:
Und der Terrorist wird nun eher belangt... das ich nicht lache. Eine Pseudo Sicherheit wird erreicht mehr nicht.

Mir als Mod reißt langsam der Geduldsfaden in dieser Diskussion. Lies bitte die Beiträge richtig bevor du schreibst.
 
am 6.9. war in der BILD-Zeitung

- ein H.M. Schleier-Gedenkartikel, bei dem zum 30. Jahrestag und sogar mit Bilder/Skizzen gezeigt wurde, wie die Schleyer-Entführung durchgeführt wurde.

Und zwar nämlich (wie heute Jargon wäre) als "Brute Force Attack", bei dem weder Schleyer noch Fahrer/Bewacher eine Chance hatten. Die beiden Fahrzeuge wurden in einer Unterführung (mittels eines umgestürtzten Kinderwagens u.a.) gestoppt, dann eröffneten 4 Terroristen (Mörder!), gruppiert als 2x2 um sich gegenseitig "kein Schussfeld wegzunehmen", das Feuer. Und gaben in 45 Sekunden 182 Schuss (178?) auf 3 Menschen ab.

Wie bekannt wurden die drei Begleiter Schleyers durchschnittlich je 9x getroffen, davon je 2x sofort tödlich. Schleyer selbst blieb vollkommen unverletzt.


- Mir scheint klar zu sein, dass solches heute noch genauso möglich wäre wie 1977. Eben ohne PC, Internet, sehr wohl auch unter den Augen von Überwachungskameras usw. (... die blind sind, "wenn ein Ereignis im Normalitätsstrom untergeht"; weil es sich so normal verhält, so aussieht (die Durchfahrt von Tätern halt, solchen, die in Stunden/Minuten zu Tätern werden werden)).


Zum Glück sind wir beschützt durch Sicherheits-Profis, die um geschilderte Sachverhalte sehr wohl wissen, daher 3 oder 5 Limousinen fahren lassen, alle mit dunklen Scheiben, etc. (the eventual target "zu dissipieren".)

Und so ginge ein intelligenter Terrorist heute eh nicht vor. Eben drum.

p.


(und ein "intelligenter Terrorist" ist eine Unmöglichkeit. Terroristen sind immer blöde. Verschaffen sich selbst bloß eine Lust/Erleichterung (vom ich), unter der Selbsttäuschung, es handele sich um "Terrorimus", "sinnvolle politische Aktion" etc.. Handelt sich aber im Grunde und bei näherem Hinsehen immer bloß um externe Abreaktion von Autoaggression))


- und in derselben(!) Ausgabe von BILD wurde auf unglaublich dummgestrickte art und weise (sorry) "für den bundstrojaner und seine notwendigkeit und schäuble und seine richtigen forderungen geworben/eingetreten", dass ich

nicht wusste was ich davon halten sollte,

- bloße (stroh-) dummheit, oder
- (höhere) absicht.

"denn man darf ja in freiheit und demokrate allen und allen zeigen, wie terrorismus geht. wenn dann schlaue (dumme) mitmenschen (die "eigentlich schon von haus aus terroristisch veranlagt zu sein scheinen") das "ausnutzen", dann wäre ja mal wieder bewiesen, dass man dem volk nicht trauen kann, (konservative) schutzmechanismen/-mächte (dienste also) braucht... ." Oder so.


Und wahrscheinlich war es einfach nur Dummheit. Und noch mehr Dummheit ist es, sich darüber Gedanken zu machen. (Ich bin dann jedenfalls demnächt mal weg.)

.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wieder einmal ein Beitrag der zeigt, dass die Fixierung auf das Thema Terrorismus scheinbar nicht außschließlich von Politikern gewollt wird. Wie mir scheint kann auch das gemeine Volk und auch ein perfekt!57 nicht ohne die ständige Fixierung auf dieses Thema.

Dabei wurde bereits mehrfach aufgezeigt (selbst die Sicherheitsorgane sprechen hier eine eindeutige Sprache), dass im Speziellen für die Vorratsdatenspeicherung im weiteren Sinne vllt. auch für die Online-Durchsuchung praktische Anwendungsgebiete weitab der abstrakten Terrorgefahr bestehen. Doch selbst das Selbstbekenntnis des BKA (welches ja mit aller Deutlichkeit darauf hinweist, dass die Gefahrenabwehr nur einen von 381 betrachteten Fällen ausmacht) scheint hier nicht auszureichen um den Fokus der Menschen vom Terrorismus abzuwenden.

Wie also kann man den Politikern vorwerfen, dass sie scheinbar die Bedürfnisse des gemeinen Volkes (und auch die deinigen lieber perfekt!57) befriedigen indem sie dem Volke das geben nachdem es dem Volke dürstet.

Denn sachliche Argumente (wie die aufgeführte BKA Studie) führt ja lediglich dazu, dass der gemeine Bürger nicht verstehen kann oder verstehen will, was diese Argumente bzw. empirische Fakten, ihm sagen sollen. Dies zeigt sich auch in bestechender Art und Weise durch das Verhalten vieler an der Diskussion beteiligter Boardies.
 
Hat gestern jemand die Sendung "Die Abzocker - Das sind ihre Tricks" gesehen? Ist das ein weiterer Versuch die Nation in Angst zu versetzen, um Misstrauen gegen alles und jeden zu bekommen?
Ich hab es nicht gesehen, hatte besseres zu tun, aber ich frag mich wirklich welchen Mehrwert solch eine Sendung haben sollte.
Zudem kommt mir das so vor nach dem Motto, wenn sie die Sendung nicht schauen sind sie der nächste, denn die potenziellen Abzocker schauen sicher zu, wo ich wieder beim Thema Angst und Misstrauen wäre der in der Nation geschürrt wird und die Türen für die Überwachungen weiter öffnet.
 
ich nehme ausdrücklich bezug auf den eröffnungspost

mit meinem statement, dass


der staat, hier vertreten u.a. durch herrn minister schäuble - so gesehen - alles richtig macht.



"was findet also statt?" ist die berechtigte frage. ich denke psycholgie schafft einen relativ bequemen und zutreffenden zugang, wenn wir den begriff der

- "narzißtischen kränkung" einführen.



was passiert ist also folgendes

- der staat geht vor auf der ebene bloßer taktik. eben in dem er (vorgibt) die mittel schärfer kontrollieren zu wollen.

und nun reagieren die menschen (in großer zahl) mit der bekannten narzißtischen kränkung ("wenn ich wollte, könnte ich aber auch noch ganz anders") - weil der stattgefunden habende angriff scheinbar ihre intelligenz unterfordert - indem er ihre selbstverständlich ebenso vorhandenen strategischen fähigkeiten (gfls. auch ganz andere taktiken wählen zu können!) ("zur durchsetzung des luxus einer privatistischen lebenseinstellung"(!)) (scheinbar) übersieht.


und dabei ist gerade der scheinbar ausschließliche angriff auf die taktischen mittel selbst schon strategie: in dem nämlich prompt der psycholgismus der narzißtischen kränkung zu greifen beginnt, mittels dessen die menschen sich sogleich beginnen zu erkennen zu geben - in dem sie gekränkter weise ihre ausweichstrategien ausplaudern, sich höherer intelligenz rühmen (womit sie, zumindest zwischen den zeilen, sehr wohl erkennbar werden, und um erkennbarkeit geht es genau), etc..


und es geben sich nur genau die zu erkennen, die gefährlich sind (in großer zahl erreicht man die, wenn auch nicht alle) - die anderen, "denen das eh egal ist und so weiter", reagieren auch nicht auf die narzistische kränkung, oder nur gering.


man nehme osama bin laden: im grunde (so gesehen) ein möglicher drilling zu den narzißtischen zwillingen adolf hitler und thomas mann (von thomas mann selbst und höchstpersönlich im bekannten essay "bruder hitler" von 1937/38 wurde die verwandtschaft konstatiert);


... wobei heute gut untersucht ist, das zwischen AH und TM tatsächlich die von TM konstatierte ähnlichkeit besteht ("Hitler als Künstler auf der Stufe der Verhunzung" - vom TM ausserordentlich mutig gesagt - gegen die weltöffentlichkeit der genannten jahre, und aus dem exil und against all odds!), wobei heute psycholgie - und wohl ganz richtig - sagt, das beide stark narzißtische personen waren (und blieben), relativ unterschieden bloß in einen eher


- benignen narzißmus (TM) (das werk immer offen, nie hermetisch oder bösartig, verkleinernd, verkennend,
- malignen narzißmus des AH - welcher nie wirklich ein "aufbauer", "reichegründer" war, die vollkommene und groß-grandiose maximalzerstörung war immer und schon ursprünglich und dauerhaft in dem angelegt; alles voher nur selbstbetrug auf dem wege der durchführung.


und ganz sicher, so meine ich, lässt sich höchstwahrscheinlich hinsichtlich ObL ähnliches konstatieren. eigentlich eine narzißtisch getönte person, welcher innerhalb des eigenen systems kein passendes/erreichbar anerkanntes betätigungsfeld geboten ward: maler (man bedenke das bilderverbot des islam), bildhauer, schriftsteller (künstler -und sei es auch nur auf der stufe der verhunzung: anhänger und anerkennung zu fnden, "hätte den 11.9. verhindern können" (der wäre ObL dann womöglich nie wirklich in den Sinn gekommen); so aber musste eine pseudoreligiöse, grandiose weltinszenierung einem einzelnen ich zur kompensation herhalten. so gesehen.


Und ObL hatte Mittel und Gelegenheit, desweiteren qua Herkunft Kenntnisse, Beziehungen, Fertigkeiten.

Kein Wunder also, das eine kluge und gebildete deutsche Ministerialbürokratie auf die Mittel einwirkt (im übertragenen Sinnn "kleinen Jungs (und Mädchen) auf die Hände/PC-Finger haut, bevor diese Pistolen halten - um zu sehen, wie der je einzelne mit der Kränkung (seines Ichs und seiner "Autonomie") umgeht - um (sehr wohl realistischerweise) dessen zukünftige (ihm selbst möglicherweise (noch) verborgene gefährlichkeit) durch fremde dritte (und nur die sind die instanz!) einschätzen zu lassen.


p.



(und bush, junior - ein vierter im bunde? jedenfalls -so gesehen - ein maximalfehler der us-amerikanischen eliten einen "war against terror" auszurufen/ausrufen zu lassen, des tenors "wir sind gut - die anderen allesamt terrorsmusverdächtig", etc.. man hätte die brüder und schwestern, schwager, väter, großväter, großonkel und tanten, sowie die mutter des ObL ein laden müssen nach New York, um mit zu trauern, "seht was Euer Sohn bei uns angerichet hat" ... "aber wir wollen keinen Krieg, sondern Eure Nähe und Euer Verständnis" ... .)

und wäre viel mehr zusagen ... .



("Fürst Felix Graf von Schwarzenberg war ein Aristokrat alte Schlages. Von jeglichen Fachkenntnssen nahezu völlig unbelastet, war er jedoch ein Kenner der Menschen von hohen Graden.")

.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um es für alle zusammenzufassen, was er (glaub ich) damit sagen will: Die Maßnahmen sind nur vorgeschobene Gründe diejenigen herauszufinden, die sich nicht systemkonform (Regierung hat immer Recht, wie es auch so schön in George Orwells "Farm der Tiere" hieß: "Die Schweine haben immer Recht") verhalten. Alle, die sich seiner Meinung nach darüber aufregen gehören zu eienr Intelligenten Gruppe, die es zu erkennen gilt, da von dieser die Gefahr ausgeht (und schon wieder ein Beispiel aus "Farm der Teire" von Geroge Orwell: Schneeball, ein Schwein mit dem Idealbild einer Kommunistischen Gesellschaft wurde verjagt, von einem anderen Schwein (Napoleon), dass die Faarmherrschaft anstrebte).

und noch winfacher ausgedrückt: Provozieren um zu gucken, wer aufmuckt

Sofern mand en Politikern eine gewisse Intelligenz vorraussetzt könnte das schon stimmen, aber ich bezweifel, dass sich diese mit der Psychologie so genau befasst haben und es gibt mehrere Hunderttausend Leute, die sich über die VDS und den Bundestrojaner aufregen (wobei es wirklich sein kann, dass diese Gruppe sich großteils aus Akademikern, Studenten und Abiturienten zusammen setzt). All diese Leute zu erfassen wäre ein gewaltiger Verwaltungsaufwand und man würde die geistige Elite (sofern die vorrangegangene Annahme stimmt) aus dem Land vertreiben, da sie sich in ihrem Denken eingeschränkt fühlen und in der gebildeten Schicht befinden sich die Leute, die ihre Gedankenfreiheit als eins der höchsten Güter ansehen.
 
Ich glaub nicht, dass potentielle Kriminelle aus der Masse herausgefiltert werden können, indem man in ihnen eine wie du es sagst "narzisstische Kränkung" hervorruft. Nicht allzu effektiv.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur narzisstischen Kränkung:
Wenn der Staat allein auf taktische Maßnahmen baut, dann kann das zwei Gründe haben: Erstens wäre es denkbar, dass er dies für ausreichend (bzw. verhältnismäßig) hält. Zweitens könnte es sein, dass er gegen strategisch ausgefeilte Handlungsweisen seiner Gegenspieller ohnehin chancenlos wäre. Der zweite Punkt wird durch die ständig wiederholten Aussagen gestützt, dass es keine absolute Sicherheit geben könne.

Die Theorie, dass der scheinbar ausschließliche Angriff auf taktische Mittel darauf abzielt, die Gefährder zum Reden zu bringen, die sich auf Grund der erfahrenen Kränkung ihrer Ausweichstrategien rühmen, kann (im Einzelfall) ebenso richtig wie komplett falsch sein.

Ich halte den "intelligenten Terroristen" nämlich nicht für eine Unmöglichkeit. Es muss ihm nicht bloß darum gehen, Lust/Erleichterung (vom Ich) zu erreichen. Vielleicht steckt dahinter eine echte politische Überzeugung, die z. B. darin gipfelt, dass ein Palästinener angesichts seiner Lebensumstände zu dem Schluss kommt, gewaltsam gegen Israelis vorgehen zu müssen. Auch die Mitglieder der RAF schienen mir vor 30 Jahren davon überzeugt zu sein, das Richtige zu tun. Schließlich wollten sie eine Revolution von unten anzetteln und den Staat dazu bringen, seine hässliche Fratze zu zeigen, indem er die Rechte der Bürger einschränkt.

Ein ganz anderer Anatz als der einer narzisstischen Kränkung ist die Überlegung, dass die Menschen zur Faulheit neigen und dass auch Straftäter lediglich diejenigen (taktischen) Maßnahmen ergreifen, die sie für notwendig erachten. Bei einem Banküberfall verwendet man ein gestohlenes Auto und Skimasken und für manche Täter hört es hier schon auf. Sie sprechen sich mit ihren richtigen Namen an, verstellen ihre Stimmen nicht und entsorgen nach dem Überfall nicht einmal ihre Kleidung. Liegt die Gefahr der Enttarnung hoch, etwa durch Überwachungsmaßnahmen, dann ändert sich auch das Verhalten.

Früher haben die RAF-Terroristen ihre Wohnungen noch eigenhändig ausgesucht und die Miete im Voraus bar bezahlt. Heut wurden sie vielleicht Strohmänner einsetzen und ihre Miete sicherheitshalber durch jemanden überweisen lassen. Ich sehe nicht unbedingt ein durch Narzissmus bestimmtes Muster. Die Menschen passen sich einfach den Gegebenheiten an. Wenn derjenige, der illegal Musik-Downloads macht, nun befürchet erwischt zu werden, wird er sein bisherigen Täterverhalten ändern und eine Ausweichstrategie einschlagen.

Die Ankündigung neuer Maßnahmen durch den Staat, verschiebt lediglich das Niveau der Auseinandersetzung. Für den gut ausgebildeten Terroristen war es in der Vergangenheit vielleicht nicht nötig, seine Daten zu verschlüsseln. Also hat er darauf verzichtet, weil es ungefährlich war und seine Ziele nicht gefährdete. Wenn die Online-Überwachung kommt, werden Maßnahmen ergriffen, die eine solche Überwachung aushebeln. - Und diese Leute reden eben nicht im Vorfeld darüber, wie es die Theorie der narzisstischen Kränkung vermutet. Die Terroristen haben "höhere Ziele" und ich denke nicht, dass sie so einfach zu provozieren sind.

Aber selbst wenn: Nehmen wir an, dass die Straftäter sich der Taktik A bedienen, die nun vom Staat stärker überwacht wird. Dann greifen sie zu Taktik B und der Staat zieht später wieder nach. Dieses Vorgehen schaukelt sich mit der Zeit hoch und wir landen letzten Endes noch im Überwachungsstaat. - So gesehen bin ich nicht der Meinung, dass der Staat in diesem Punkt "alles richtig macht".
 
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Ich geb es auf zu erwarten, dass ihr euch wenigstens etwas von dem Thema Terrorismus entfernt, es scheint wohl utopisch zu sein jenes voraus zu setzen ...

Und ja lieber 10tacle die "Service Doku" des privaten Fernsehsenders SAT1 ist sicher vom Staat initiiert um uns alle weich zu klopfen ...
Klassischer unüberlegeter Kommentar der uns immer wieder im Kreis drehen lässt.
Das derartige Sendungen schon immer, völlig zu Recht, teil des TV Angebotes waren scheint dir entgangen zu sein. Es gab da mal vor etlichen Jahren ein Format auf ZDF, sicher 20 Jahre alt...

Ich find es im übrigen überaus positiv, dass man sich im TV auch solcher Dinge annimmt und auf diesem Wege vielleicht die potentiellen Opfer (vor allem ältere Menschen) gewarnt werden vor feigen Trickbetrügern.

Nur weil es dich nicht betrifft heißt es nicht, dass es so etwas in Deutschland nicht geben würde. Wieder der klassische Egoismus der sich in dieser Diskussion so oft zeigt ...
 
mit interesse gelesen.

inzwischen noch mal ein bißchen gegoogelt


"... Denn Bin Laden will seinen eigenen Dschihad, seine eigene Mission. Er sieht und inszeniert sich wie ein Nachfolger des Propheten Mohammed , er strebt nach Anerkennung und gilt als extrem eitel. Der Psychologe Jerrold Post hat bin Laden als „bösartigen Narzissten“ bezeichnet.

Osama bin Laden ähnelt aber weder dem Propheten noch ist er der nächste Kalif oder sonst eine islamische Autorität. Der millionenschwere Bauingenieur und Chefterrorist versucht vielmehr einen Kampf der Religionen und Zivilisationen vom Zaun zu brechen. Was ihn dabei antreibt ist jedoch nicht die Religion, sondern die Befriedigung seines perversen Geltungsdrangs."

http://www.welt.de/politik/article1336388/Was_treibt_Osama_bin_Laden_an.html


bleibt vor allem eines, meine ich: abzuspeichern und sich aktiv zu erinnern, wie es war, bevor es so viele kameras usw. allüberall gab wie heute. als man (einfach so!) nach italien fahren konnte, praktisch völlig ohne "eine datenspur" zu hinterlassen. (wie pervers?!)


p.


http://www.hossli.com/2004_portfolio/port_04_post.html


"«Man kann jemanden erst verstehen, wenn man sein frühes Leben kennt. Unter der Grossartigkeit vieler Herrscher verbirgt sich eine Leere, gepaart mit einem zerstörten Selbst.» Das kreiere den «bösartigen Narzissten» - ein psychologisches Muster, das Post bei den meisten Diktatoren und Terroristen ausmacht, etwa bei Saddam, Osama bin Laden, Kim Jong Il, Castro, auch Stalin und Hitler. Bösartige Narzissten himmelten nur die eigene Grossartigkeit an, brächten keinerlei Empathie auf, nicht einmal für das eigene Volk. ...

Neben Verhandlungsphasen faszinieren Post besonders Krisen. «Erst unter Stress gibt ein Herrscher sein wahres Gesicht preis. ...

Osama bin Laden gilt als Musterbeispiel. Einen «faszinierenden Kerl» nennt Post den Terrorfürsten. Wie bei Saddam habe die Kindheit tiefe Narben hinterlassen. Osama hatte 53 Geschwister. Er war der 17. von 25 Söhnen, jedoch das einzige Kind seiner Mutter, der unpopulärsten Gattin von bin Laden Seniors elf Frauen. «Sklavin» wurde sie gerufen, Osama als «Sohn der Sklavin» verspottet. Der Vater starb früh und hinterliess ihm Millionen. Wie bei Saddam pfropfte ein Mentor bin Laden eine Mission aufs verwundete Selbst.

Afghanistan nährte bin Ladens Narzissmus. Den Sieg seiner Lumpenarmee gegen die Sowjetunion empfand er als Beweis, dass Allah auf seiner Seite steht. «Er glaubt seither, Gottes Stimme auf Erden zu sein», sagt Post, «dabei ignorierte er die substantielle US-Hilfe.» Da zerstörerische, charismatische Leader ständig Gegner brauchen, suchte bin Laden nach der sowjetischen Niederlage einen neuen Feind. Er fand Amerika, ....

Wie normale Menschen sind auch Despoten ihren Lebensphasen ausgeliefert, sagt Post. Die meisten Putschisten seien 30 oder 40 Jahren alt. Mit 30 taucht erstmals die Frage auf, ob man schon Zählbares erreicht hat. Mit 40 droht die Midlife-Crisis. Tückisch werde es zum Lebensende, wenn sich alte narzisstische Despoten fragten, ob sie ihr Potenzial voll ausgeschöpft hätten - und dabei zu einem negativen Befund kämen. Es folgt der Rundumschlag, «besonders bei todkranken Herrschern»."



am rande ist mein persönlicher eindruck eben auch, dass es - vorsichtig ausgedrückt - in deutschland möglicherweise eine neue generation von (beamteten) terrorfahndern gibt, die sehr wohl auch mitte bis ende 30 sind, und sich (rein mein eindruck) auch fragen, "wozu sie da sind, und was sie ereicht haben bis jetzt und ob es immer so weiter geht bis zur rente" (eher ereignislos nämlich). und z.b. gelowitz (oder wie der hieß) auch für ihre persönliche karriere gebraucht haben. worüber auch noch eine gesellschaftliche dabatte zu führen wäre.

und zum glück schützt uns die fdgo.

.
 
Zuletzt bearbeitet:
@perfekt!57
Trotz all Deiner Ausschmückungen habe ich noch ein weiteres Problem mit diesem Ansatz. Du schreibst, dass die Behörden im Grunde alles richtig machen, wenn die vorgeben, auf taktische Mittel abzuzielen, obwohl sie damit zugleich eine weitere, verborgene Strategie verfolgen. Das Phänomen der narzisstischen Kränkung wird dabei geschickt ausgenutzt, um zum den beabsichtigten Erfolg zu erzielen.

Der Haken an der Sache ist jedoch, dass bei diesem Vorgehen unterstellt wird, dass die narzisstische Kränkung "flächendeckend" funktioniert. Nun haben wir alerdings die Unterscheidung zwischen "normalen Menschen" und "Despoten", wie Du sie selbst vorgetragen hast.

Der zur narzisstischen Kränkung neigende Despot kann vielleicht gar nicht anders, als so zu reagieren, wie man es vom ihm erwartet. Aber der nüchterne "normale Mensch" ist möglicherweise viel zu clever, als dass er darauf hereinfällt. Oder er hat seine Gefühle und Handlungen derart unter Kontrolle, dass er bewusst anders reagieren kann.

In all diesen Fällen geht die Rechnung nicht auf. Und da kommt mir diese als "Allheilmittel" angepriesene Strategie doch recht albern vor, weil sie lediglich in der Lage ist, Einzelfälle abzudecken. Das ist zu wenig für ein Volk von über 80 Mio. Menschen.
 
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