Deutschland auf dem Weg zum Überwachungsstaat?

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evox9 schrieb:
Wenn man mal überlegt, dass der Grund für die vielen angestrebten Überwachungsmaßnahmen der Einschlag zweier Flugzeuge in rund 6000 km Entfernung mit bedauerlichen 3000 Toten ist und es hier noch nicht mal mehr ein wirkliches Attentat gab, finde ich immer noch die Verhältnismäßigkeit nicht gerechtfertigt.

Das ist die alte Weißheit mit dem Kind und dem Brunnen, schon mal gehört? Wenn nicht erklär ich es gern. Wir können natürlich auch warten bis es bei uns zu so einer Katastrophe gekommen ist. Kann man nur hoffen nicht selbst darin verwickelt zu sein. Dann wäre das Geschrei nach Unfähigkeit der Behörden und des Innenministers natürlich groß.

evox9 schrieb:
Jedes Jahr sterben in Deutschland durchschnittlich 3300 Passivraucher. Warum schränkt man dann nicht auch die Grundrechte der Raucher ein, nimmt die Tabakkonzernleitungen in Gewahrsam und verbietet Zigaretten gänzlich?

Erstens hat man die Rechte der Raucher bereits eingeschränkt "Nichtraucherschutzgesetz".
Zweitens würde das gegen die Freiheit der Selbstvergiftung verstoßen.
Drittens gehen so jede Menge Steuergelder verloren.
 
Machen wir doch, wenn man ein gewisses Maß an Sicherheit im Staat will muss man auch mit bestimmten Überwachungsmaßnahmen durch die Behörden leben. Wie sonst sollen denn die erforderlichen Maßnahmen
zur Verhinderung terroristischer Anschläge durchgeführt werden?
 
OMaOle schrieb:
Machen wir doch, wenn man ein gewisses Maß an Sicherheit im Staat will muss man auch mit bestimmten Überwachungsmaßnahmen durch die Behörden leben.

Es muss aber ausgewogen sein....bloß wird heutzutage scheibchenweise jede Form der Privatssphäre und Datenschutzes ausgehebelt.....langsam .....scheibchenweise.....damit sich nicht so viele beschweren.....wenn erstmal überall ne Kamera hängt und das Netz staatlich kontrolliert wird, dann ist es zu spät.....

Leg einen Hummer in nen Topf mit kalten Wasser und mach den Herd auf kleinster Fflamme an. Der merkt auch erst das er kocht wenn es zu spät ist!
 
Fakt ist wohl das die aktuelle Sicherheitlsage in der BRD nicht so riskant ist wie uns das Innenministerium glauben machen will um so den Sicherheitsbehörden immer neue Befugnisse zu ermöglichen. Um es mit Hagen Rether zu sagen: Es gibt kein Al Quaida Schwäbisch Gmünd.....
 
smacked2 schrieb:
Es gibt kein Al Quaida Schwäbisch Gmünd.....

Den kannte ich noch nicht. :D

Die aktuelle Sicherheitslage in Deutschland kann ich leider nicht beurteilen. Dazu fehlen mir Informationen, die wohl auch niemand hier im Forum kennen dürfte. In beide Richtungen bleiben es Mutmaßungen.

Fakt ist zumindest, dass es Anschläge in Europa gab (Spanien, UK).
Fakt ist auch, dass Islamisten sich gut auf 911 vorbereiten konnten und zwar in Deutschland.
Deutschland ist nun auch nicht unbedingt ein Staat, der oft mit Beifall von Seiten Quaida bedacht wird.
Drohungen gegen Deutschland gibts auch regelmässig.

Ich würds nicht drauf ankommen lassen. Das Kind und der Brunnen passen da schon ganz gut.

MFG
 
evox9 schrieb:

Danke für die Steilvorgabe ...

1.) Das Gesetz ist nicht auf den Mist Schäubles gewachsen. Es war sein Vorgänger der es initiierte.

2.) Die Stellungnahme des obersten Verfassungsrichters ist kein Urteil! Der Richter hat präventiv seine Sichtweise der Dinge geschildert um Schäuble daran zu hindern ein Gesetz zu initiieren welches dann vom BVerfG eh kassiert wird.
So weit ich informiert bin hat Schäuble dieser Stellungnahme durchaus Beachtung geschenkt ...

Wenn das der einzige Punkt ist an dem sich deiner Meinung nach fest macht, dass Schäuble es mit der Verfassung nicht so ernst nehme, dann hast du wirklich nichts in der Hand.


evox9 schrieb:
War da nicht irgendwas mit einer fehlenden Mehrheit im Bundesrat?

Und? Wo siehst du das Problem?
Schäuble wollte ein Gesetz, hat es durch den Bundestag gebracht und nun wird es in der Form am Bundesrat scheitern. Das ist Alltag bei der deutschen Legislative. So ist es nun mal wenn man in einem Staat mit 2 Parlamenten Gesetze machen will.

Die paar Leute die da in Berlin auf die Straße gegangen sind repräsentieren wohl kaum die 82 Mio. Bundesbürger ...

evox9 schrieb:
Geht auch gar nicht, denn dazu beschäftigt sich in meinen Augen Otto Normal einfach zu wenig damit.

Wenn einem die Stimmverhältnisse nicht passen unterstellt man der breiten Masse einfach Unwissenheit ... Klasse Demokratie Verständnis hast du da.

Du hast recht ... der Durchschnittsbürger beschäftigt sich nicht genug mit dieser Thematik um hier wirkliche Wahlkriterien zu haben. Kann er auch gar nicht, da er 1000 andere Dinge hat die ihn beschäftigen und die allesamt wichtig sind.

Genau deswegen haben schlaue Leute die repräsentative Demokratie erfunden.

@e-ding:

Naja sind ja nicht nur Drohungen die es bisher in Deutschland gab.
Die Bomben lagen schon im Zug und keiner hatte es gemerkt.
Glück gehabt, dass diese Terroristen nicht helle genug waren die Bomben auch so zu bauen, dass sie funktionieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
evox9 schrieb:
Welche terroristischen Anschläge?

es geht beim Thema Sicherheit doch nicht nur um Terroristen.

Durch gut Platzierte Kameras werden jährlich unzählige (klein) Delikte aufgeklärt.
und das ist doch etwas Sehr Positives.
 
Adam_Smith schrieb:
Danke für die Steilvorgabe ...



2.) Die Stellungnahme des obersten Verfassungsrichters ist kein Urteil! Der Richter hat präventiv seine Sichtweise der Dinge geschildert um Schäuble daran zu hindern ein Gesetz zu initiieren welches dann vom BVerfG eh kassiert wird.
So weit ich informiert bin hat Schäuble dieser Stellungnahme durchaus Beachtung geschenkt ...

Wo ist da der große Unterschied, handelt es ich doch schließlich um den obersten Verfassungsrichter, der von vorn herein abwiegelte? Zudem, war es nicht doch Schäuble, der Passagiermaschinen abschießen lassen wollte? Und nur weil ein Gesetz von Vorgängern gemacht wird, heißt das noch lange nicht, dass er es auch durchboxen muss, oder? Seltsame Argumentation.

"Der oberste deutsche Richter wandte sich damit gegen Bestrebungen von Innenminister Wolfgang Schäuble, per Grundgesetzänderung einen "Angriff auf das Gemeinwesen" zu definieren und auf diesem Wege den Abschuss gekaperter Passagierflugzeuge zu gestatten."


@topic

Adam_Smith schrieb:
Wenn einem die Stimmverhältnisse nicht passen unterstellt man der breiten Masse einfach Unwissenheit ... Klasse Demokratie Verständnis hast du da.

Du hast recht ... der Durchschnittsbürger beschäftigt sich nicht genug mit dieser Thematik um hier wirkliche Wahlkriterien zu haben. Kann er auch gar nicht, da er 1000 andere Dinge hat die ihn beschäftigen und die allesamt wichtig sind.

Ja, das unterstelle ich!

Das liegt vielleicht auch daran, was auch durch eine aktuelle Studie der Jenaer Friedrich Schiller Universität zu Tage kommt, dass im Fernsehen (was in meinen Augen auch für andere Vertreter der Presse zustimmt) unausgewogen über Terrorismus berichtet wird.

Zitat vom Kommunikationswissenschaftler Wolfgang Frindte " Die Terrorgefahren für Deutschland werden in den Nachrichtensendungen zum Teil überhöht, während die Erklärungen weitestgehend ausgeblendet werden."

Zwischenergebnisse der Studie belegen ebenfalls, dass über Terrorursache kaum, aber über die Terrorabwehr zu viel berichtet wird.

Warum das wohl so ist, kannst du hier ja gleich mal erklären.

Warst nicht auch du es, der im selbigen Thread https://www.computerbase.de/forum/t...dem-weg-zum-ueberwachungsstaat.332348/page-29 schon mal bewusste Fehlinformationen der Regierung zum Durchsetzen neuer Sicherheitsgesetze verteidigte, weil das Volk ja eh nicht mehr zu wissen braucht.


Adam_Smith schrieb:
Ganz einfach weil der Bürger sich nicht so tief in die Materie hineindenken will. Er will einfache Zusammenhänge.
Die Notwendigkeit der Speicherung von Verbindungsdaten zur Durchsetzung des Urheberschutzes ist so deutlich schwerer zu erklären als der Kampf gegen den Terrorismus.
Vor allem dann, wenn den einzelnen Bürger die negativen Folgen von Verletzungen des Urheberrechtes nicht treffen (jeder ist sich selbst der nächste). Die Bedrohung durch Terrorangriffe berührt einen da viel eher persönlich.

Das ist also dein Demokratieverständnis?
 
evox9 schrieb:
Wo ist da der große Unterschied, handelt es ich doch schließlich um den obersten Verfassungsrichter, der von vorn herein abwiegelte?

Muss ich bei dir eigentlich bei Adam und Eva anfangen?

Befasse dich mit den Modalitäten eines Verfassungsurteils und dann fangen wir an zu diskutieren. Ich bin es leid hier immer wieder bei den Basics anfangen zu müssen um z.B. zu erläutern warum der oberste Verfassungsrichter nicht einfach so definieren kann was richtig und was falsch ist.

evox schrieb:
Zudem, war es nicht doch Schäuble, der Passagiermaschinen abschießen lassen wollte? Und nur weil ein Gesetz von Vorgängern gemacht wird, heißt das noch lange nicht, dass er es auch durchboxen muss, oder? Seltsame Argumentation.

Schäuble hat das Luftsicherheitsgesetz nicht inittiiert und auch nicht durch den Bundestag und Bundesrat geprügelt.
Ja er will eine Möglichkeit die im Fall eines Falles den Abschuss eines Flugzeuges regelt. Ich finde es keinesfalls verwerflich irgendwie zu versuchen eine Regelung zu finden die einen legitimiert das Leben von hundert Leuten gegen das von tausenden Abzuwägen. Dies ist mit unserer Verfassung wohl nicht vereinbar, aber ich finde es weder ethisch noch moralisch verwerflich sich darüber Gedanken zu machen.

Fakt ist, dass Schäuble sich dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes beugt. Das hat er bisher immer getan und ich denke nicht, dass er zukünftig anders agieren wird.

evox schrieb:
Zwischenergebnisse der Studie belegen ebenfalls, dass über Terrorursache kaum, aber über die Terrorabwehr zu viel berichtet wird.

Find ich auch gut so. Ich denke Deutschland muss sich kaum vorwerfen die Ursache dafür gesetzt zu haben, dass irgendwelche hirnverbrannten Vollidioten sich Bomben um den Bauch binden und in Menschenmassen rennen.

Also ist die Abwehr des Terrorismus wohl erst einmal die Priorität, da man hier wenigstens auch wirklich Einflussmöglichkeit hat.

evox schrieb:
Warst nicht auch du es, der im selbigen Thread https://www.computerbase.de/forum/t...dem-weg-zum-ueberwachungsstaat.332348/page-29 schon mal bewusste Fehlinformationen der Regierung zum Durchsetzen neuer Sicherheitsgesetze verteidigte, weil das Volk ja eh nicht mehr zu wissen braucht.

Ich habe mit keinem Wort bewusste Fehlinformationen durch die Regierung gut geheißen.

Ich habe lediglich gesagt, dass es durchaus legitim ist den Fokus bei der Begründung auf ein Thema zu legen den die Menschen leicht und schnell nachvollziehen kann. Selbst dann wenn diese Begründung nicht unbedingt der Hauptgrund ist aus dem man eine bestimmte Sache umsetzen will.

Dies ist durchaus legitim so lange dabei nicht gelogen wird.

Schäuble habe ich noch keine Lüge sagen hören.

Erst kürzlich sagte er in einem Interview im Stern:

Stern Ausgabe Nr. 48 Jahr 2008 schrieb:
Stern: Sie fühlen sich aber bemüßigt, von Amts wegen zu warnen. Warum diese Hysterie?
Schäuble: Ich tu's selten, von mir aus nie. Es sei denn, ich werde von Journalisten gefragt, wie denn die Sicherheitslage ist. Dann sage ich: Natürlich sind wir von terroristischen Anschlägen bedroht. Ud wenn sie mich fragen, ob die Gefahr gestiegen ist, antworte ich: Weiß ich nicht, aber wir sind im Fadenkreuz des Terrorismus. Und wir tun dagegen was wir können. Was ist daran hysterisch?
Stern: Sie wollen den Mailverkehr mitlesen und in Computern schnüffeln...
Schäuble: Wenn Terroristen neue Kommunikationstechnologien nutzen, dann müssen wir darauf reagieren.[...] Notfalls muss man eben in die Telekommunikation eindringen können unter engen rechtsstaatlichen Begrenzungen und mit Maß. Daraus wird nicht der Orwell'sche Überwachungsstaat. Das ist eine Diffamierung.
[...]
Stern: Gilt dann Schäubles badischer Imperativ: Es kommt, wie's kommt, und es isch, wie's isch?
Schäuble: Wir sollten uns bemühen, vorher genug zu tun, damit es nicht passiert - und nicht die, die dies versuchen, für hysterisch erklären. Die Amerikaner hatten alle Informationen gehabt, sie haben sie leider bloß nicht richtig verknüpfen können.

Weist du was?
Ich glaub ihm seine Einstellung.

Was hätte er auch davon aus Deutschland einen Überwachungsstaat zu machen ...
 
Adam_Smith schrieb:
Die Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen unterdes kann durchaus wirksam sein, wie das Beispiel Münchenener U-Bahn oder auch die Studien aus London eindrucksvoll belegen.
Mit Studien aus London bzgl. der Videoüberwachung kann ich zwar nicht dienen (von Dir habe ich hier übrigens auch keine entdecken können), über die Sinnhaftig-, Nachhaltigkeit dieser Maßnahme habe ich jedoch folgendes gefunden:
http://www.golem.de/0709/54913.html mit internem Querverweis auf: http://spectator.org/archives/2006/04/10/three-strikes-and-youre-in-lik
oder auch: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/17/17813/1.html und für die Hamburger unter uns: http://www.buergerschaft-hh.de/Parldok/Cache/8A203358D29442A022F28A0C.pdf

Diese Quellen - hoffentlich kommt jetzt nicht wieder ein Einwand bzgl. deren Seriösität - zeigen imo eindrucksvoll, woran es wirklich mangelt. Was wir bräuchten, wenn überhaupt, wären wieder mehr Gipsmützen auf der Strasse!

Und die Moral von der Geschicht' - die Kameras, die brauchen wir eigentlich nicht...

Adam_Smith schrieb:
...Fakt ist, dass Schäuble sich dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes beugt. Das hat er bisher immer getan und ich denke nicht, dass er zukünftig anders agieren wird...
Alte chinesische Weisheit...oder wie jetzt? Ich hoffe doch, dass sich auch in Zukunft jeder unserer "Volksvertreter" an den Entscheidungen unserer ultimativen Instanz in Sachen Judikative, dem BVG, halten wird.
Adam_Smith schrieb:
...Schäuble habe ich noch keine Lüge sagen hören...
Es ist schon erschreckend, wie wenig Dein Kurz- respektive Langzeitgedächnis ausgeprägt ist. Ist gar nicht so lange her, da hat dieser in Verantwortung stehender "Repräsentant" unserer Volksvertretung alle belogen - Stichwort Spendenaffaire.
Adam_Smith schrieb:
...Weist du was? Ich glaub ihm seine Einstellung...
Ich auch - und gerade das macht ihn so gefährlich: https://www.computerbase.de/forum/t...s-innenministerium.279163/page-8#post-2768983

P.S. Ich würde es sehr begrüßen, wenn Du in Zukunft a) vor dem "Senden" Deine Beiträge auf Interpunktion überprüfen würdest und b) darauf verzichten könntest, Deine Mitdiskutanten zu belehren - das hast Du einfach nicht drauf. Und nein, ich falle nicht in den Bereich < 25.
 
spiro schrieb:
Und die Moral von der Geschicht' - die Kameras, die brauchen wir eigentlich nicht...

Naja, ich kenne zumindest eine Berufsgruppe, die das etwas anders sieht. Ich weiss zwar nicht wo Dein Exil ist aber unterhalte Dich mal mit Berliner Busfahrern über die Sinnhaftigkeit von Überwachungskameras. Auch wenn der präventive Effekt gering ausfallen mag, so hat solch ein Ding doch eine Menge Vorteile bei der Aufklärung von Straftaten.

Eine Aufstockung der Polizei halte ich allerdings auch für sinnvoll.

Ich fühle mich ganz subjektiv in "überwachten" Bereichen sicherer. Aber das ist nur mein persönliches Empfinden.

Ach ja, es zeugt m.E. nicht von Größe, auf Kleinigkeiten wie Interpunktion zu reagieren, nur um eine Aussage die Dir nicht gefallen mag dadurch herabzusetzen. Da gibts hier im Forum ganz andere Experten.

MFG
 
spiro schrieb:
Mit Studien aus London bzgl. der Videoüberwachung kann ich zwar nicht dienen (von Dir habe ich hier übrigens auch keine entdecken können)

Da hätte es wohl geholfen wirklich alle Seiten des Threads zu lesen ...

http://www.perspektive89.com/2006/0...chen_sicherheitswahn_und_uberwachungsparanoia

Auf diese Quelle bin ich schon mehrfach eingegangen.

Zwar titelt diese Quelle mit:

Videoüberwachung am Beispiel Londons: Zwischen Sicherheitswahn und Überwachungsparanoia

sagt dann aber

Die Rate der Diebstähle sank um 42% und die der Autodiebstähle um 55%.

und

Das unter dem Namen „Operation Hawkeye“ (s.o.) eingeführte System, das Parkplätze überwacht drückte die Autodiebstahlrate um 73%.

Nur um dann die Videoüberwachung irgendwie doch wieder schlecht zu reden (schließlich muss man ja die Kurve richtung "Viedokameras bringen nichts kriegen)

Interessant ist jedoch, dass die insgesamt 646 Kameras 95-100% der Parkplätze abdeckten und trotzdem noch Autos geklaut wurden.

Die Zahlen sind übrigens durch empirische Daten abgesichert (wie der Quellennachweis zeigt).

Ich weiß nicht wie du es siehst, aber 73% sind in meinen Augen ein durchschlagender Erfolg!


spiro schrieb:
Diese Quellen - hoffentlich kommt jetzt nicht wieder ein Einwand bzgl. deren Seriösität - zeigen imo eindrucksvoll, woran es wirklich mangelt. Was wir bräuchten, wenn überhaupt, wären wieder mehr Gipsmützen auf der Strasse!

Nicht die seriösität der Quellen macht mir sorgen sondern ihr Informationsgehalt. Zugang zu wirklich aussagekräftigen Zahlen bieten sie alle nicht.
Da finde ich doch die o.g. Quelle aussagekräftiger, vor allem da man dort ja eigentlich gegen Video Überwachung ist.

Ich habe ja auch nirgendwo behauptet, dass Video-Überwachung das Allheilmittel ist (wer so denkt hats wirklich nicht gecheckt). Sie ist aber eine sinnvolle Ergänzung zu den übrigen Mitteln. Das wieder mehr Geld in Richtung Poizei fließen sollte sehe ich ja genau so.
Dennoch halte ich die Video Überwachung an bestimmten Orten für sinnvoll.

spiro schrieb:
Alte chinesische Weisheit...oder wie jetzt? Ich hoffe doch, dass sich auch in Zukunft jeder unserer "Volksvertreter" an den Entscheidungen unserer ultimativen Instanz in Sachen Judikative, dem BVG, halten wird.

Gut, dann sind wir uns ja in so fern einig, dass der Bundesminster fürs innere vollkommen im Einklang mit der Verfassung agiert.

spiro schrieb:
Es ist schon erschreckend, wie wenig Dein Kurz- respektive Langzeitgedächnis ausgeprägt ist. Ist gar nicht so lange her, da hat dieser in Verantwortung stehender "Repräsentant" unserer Volksvertretung alle belogen - Stichwort Spendenaffaire.

Ich vergaß ... hat er da wirklich gelogen, oder hat er Dinge verschwiegen die bis dato noch niemand gefragt hatte?
Na ist im Grunde auch egal ... sicherlich ein sehr dunkles Kapitel seiner Karriere und zweifelsohne moralisch absolut verwerflich.

Ich meinte allerdings eher seine Handlungen im Amt als Bundesminister.

spiro schrieb:
P.S. Ich würde es sehr begrüßen, wenn Du in Zukunft a) vor dem "Senden" Deine Beiträge auf Interpunktion überprüfen würdest und b) darauf verzichten könntest, Deine Mitdiskutanten zu belehren - das hast Du einfach nicht drauf. Und nein, ich falle nicht in den Bereich < 25.

Belehren?! Nun wenn jemand Unwahrheiten behauptet sollte es doch legitim sein darauf hinzuweisen. Ist ja schließlich ein Diskussionsforum hier ...

Bezüglich der von dir kommenden "Belehrung": Mir ist hier der Inhalt wichtiger als die Interpunktion.
 
So, Schäuble ist vorerst gestoppt:

Bundesrat lehnt BKA Gesetz ab

Leider kann damit keine Entwarnung gegeben werden. Spätestens in der nächsten Legislaturperiode wird der Bundesrat vorraussichtlich kein Hindernis mehr für Schäubles Überwachungspläne von Online-Durchsuchung bis Kameras in Privaträumen darstellen. Und dann wird das Gesetz möglichst unbemerkt von der Bevölkerung durchgebracht....
 
e-ding schrieb:
Naja, ich kenne zumindest eine Berufsgruppe, die das etwas anders sieht. Ich weiss zwar nicht wo Dein Exil ist aber unterhalte Dich mal mit Berliner Busfahrern über die Sinnhaftigkeit von Überwachungskameras...
Sicher macht es Sinn, dort, wo einzelne Personen exponiert potentiellen Gefährdungen ausgesetzt sind, entsprechenden Techniken einzusetzen; das ist hier in Hamburg ;) wohl nicht anders zu bewerten als in Berlin. Dieser Teilaspekt war aber imo nicht das zentrale Thema der Diskussion.

Die Überwachung in England, speziell in London, erfährt doch wohl allein aufgrund der Anzahl - im GOLEM-Artikel von 2007 werden ca. 10500 Anlagen angegeben - der überwiegend im Freien eingesetzten Geräte eine ganz andere Qualität. Dabei steht für mich gar nicht mal der Vorgang der optischen Überwachung als solcher im Vordergrund, sondern vielmehr dessen softwaretechn. Aufbereitung. Es wird imo nicht mehr sehr lange dauern, bis die automatisierte biometrische Erkennung von Personen perfektioniert sein wird. Das dann noch verbunden mit den dort allgegenwärtigen Nummernschildscannern und anderen personengebundenen Merkmalen, wie z. B. die hier eingeführte Steuer-PIN, und schon sind die persönlichen Freiheitsrechte eklatant eingeschränkt.

Dann wird schnell aus Herrn XY der Herr Meier, verheiratet, 2 Kinder, wohnhaft in Berlin, Spreedamm 41, 3. OG rechts, Jahreseinkommen 60.000€, Steuerschuldner, Fahrer eines Ferrari mit dem amtlichen Kennzeichen B XY 123, dessen erwachsener Sohn die TAZ abonniert hat und dessen Tochter kürzlich bei einer Demo gegen das BKA Gesetz auffällig wurde, der 3 mal wöchentlich in seiner Mittagspause einen Puff in der Kantstrasse aufsucht, um sich von Laila aus Kabul, die sicher was mit Al-Qaida zu tun hat, "verwöhnen" zu lassen.

Und diesen Überwachungswahn möchte ich hier in Deutschland nicht realisiert sehen - dann doch lieber ein paar geklaute Autos mehr...

Adam_Smith schrieb:
Bezüglich der von dir kommenden "Belehrung": Mir ist hier der Inhalt wichtiger als die Interpunktion.
Wie man eine freundlich formulierte Bitte als "Belehrung" auffassen kann, will sich mir leider nicht erschließen. Wenngleich sich die Qualität Deiner Beiträge durch das Setzen einiger zusätzlicher Kommata sicher nicht verändert würde, wäre dadurch doch eine erheblich bessere Lesbarkeit gewährleistet.

OT:

e-ding schrieb:
]Ach ja, es zeugt m.E. nicht von Größe, auf Kleinigkeiten wie Interpunktion zu reagieren, nur um eine Aussage die Dir nicht gefallen mag dadurch herabzusetzen...
Wenn Du meinen Beitrag aufmerksam betrachtest, wirst Du feststellen, dass ich in dem betreffenden Part den Plural (Deine Beiträge) verwendet hatte. Wie Du nun darauf hin zu der Interpretation kommst, ich würde eine Aussage, die mir inhaltlich nicht gefallen würde, dadurch herabsetzen wollen, ist mir unverständlich.

Mir ging es eher darum, dass hier in letzter Zeit einige Grosskupferten, die meinen, die Weisheit mit der Muttermilch aufgesogen zu haben, dazu neigen, die konträren Meinungen einiger Mitdiskutanten als idiotisch abzustempeln. Bei Herrn Smith&Wesson fällt mir das besonders auf - der schreit auch gerne mal in Size 5...

Richtig amüsant wird es, wenn sich diese Boardies dann auch noch selbst ins Knie schießen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es fordert doch niemand ernsthaft eine 100% Abdeckung des gesamten öffentlichen Raumes durch Video Überwachung.
Vielmehr um wohl durchdachten, punktuellen Einsatz. Und da sind in meinen Augen gerade Bahnhöfe, Bushaltestellen, Busse und Bahnen, Parkhäuser, etc. ein Bereich in dem mir ein Einsatz sinnvoll erscheint.
Und ich denke auch, dass der Bürger es vielfach begrüßt. Selbst wenn die Video-Überwachung in U-Bahnhöfen eher das subjektiv empfundene Sicherheitsgefühl fördert und sich objektiv gesehen gar nicht sooo viel tut, so ist dieser "Placebo"-Effekt dennoch ein Freiheitsgewinn.

Denn nicht nur die empfundene Sicherheit kann trügen, sondern auch die empfundene Furcht kann rein irrationaler Natur sein.

Ich persönlich denke aber, dass sich auch objektiv betrachtet durch die Video-Überwachung die Sicherheitslage eines Bahnhofes, Parkhauses, ... positiv beeinflussen lässt.

Ich möchte nur noch erwähnen, dass ich es als extrem unhöflich empfinde den Inhalt meines Beitrages komplett zu ignorieren und ledglich auf das Thema Interpunktion noch mal einzugehen. Das ist alles andere als guter Stil!

/edit:

Das von dir genannte Horror Szenario würde sicher kaum jemand gut heißen wollen. Ich unterstelle sogar einmal, dass auch ein Herr Schäuble an derartigem gar nicht interessiert ist.
Es ist auch keinesfalls so, dass man mit der Akzeptanz für Video Überwachung z.B. auf Bahnhöfen gleich einer Totalüberwachung Tür und Tor öffnen würde.
Die Frage ist doch vielmehr wo ich die Grenze ziehe, was man gut heißt und wo man "Stop" sagt.

Vor dem von dir geschilderten Szenario steht eindeutig die Verfassung welche derartiges einfach nicht zulässt. Und es gäbe keine Möglichkeit der Verfassungsänderung die derartiges legitimieren würde. Artikel 1-20 bleiben in ihrem Sinngehalt unantastbar.

Letztendlich wird aber durch die, in der Verfassung definierten, demokratischen Entscheidungsprozesse vorgegeben wie weit man sich nun in Richtung dieses Szenarios entwickelt (sofern man im Einklang mit den Grundrechten agiert).
Und wenn nun einmal die Mehrheit der Parlamente derartiges umsetzen möchte, dann ist dies etwas, was vollkommen im Einklang mit unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung passiert.
Sollten die Bürger mit dem Votum der von ihnen gewählten Vertreter nicht einverstanden sein, so werden sie wohl bei der nächsten Wahl ihre Stimme jemandem der ihre Interessen besser vertritt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mmh…der Höflichkeit halber – na denn, wenn’s der Wahrheitsfindung dient.

Ich habe Deinem vorherigen Beitrag eigentlich keine neuen Erkenntnisse abgewinnen können. In wie fern die von Dir so in den Vordergrund gerückten empirisch erhobenen Daten bzgl. des Rückgang der Autodiebstahlsdelikte – mal sind es 55%, dann wieder 73% - wirklich wichtig für die allgemeine Sicherheitslage sein könnten, erschließt sich mir leider nicht. Das sind aus meiner Sicht eher Kollateralschäden, bestenfalls jedoch Nebenprodukte von Maßnahmen, die ursprünglich unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung eingeführt wurden.
Letztendlich kommen alle Berichte – es gibt da übrigens beitragsübergreifend Querverweise auf identische Quellen, wie z. B. die BBC – imo zu dem Ergebnis, dass weder die Verhältnismäßigkeit der eingesetzten Mittel gegeben ist, noch, dass sie einen Ansatz dafür bieten, die soziologischen Defizite einer Gesellschaft anzugehen.

Adam_Smith schrieb:
…Nicht Vielmehr um wohl durchdachten, punktuellen Einsatz. Und da sind in meinen Augen gerade Bahnhöfe, Bushaltestellen, Busse und Bahnen, Parkhäuser, etc. ein Bereich in dem mir ein Einsatz sinnvoll erscheint…
Habe ich doch schon bestätigt und gehört in Hamburg zum Alltag. Zumal hier noch gewährleistet ist, dass staatliche Organe ausschließlich im Tatfall das vorhandene Material der Betreiber einsehen dürften.

Adam_Smith schrieb:
…Das von dir genannte Horror Szenario würde sicher kaum jemand gut heißen wollen. Ich unterstelle sogar einmal, dass auch ein Herr Schäuble an derartigem gar nicht interessiert ist…
:lol: Sorry, aber ich stelle mir gerade bildlich vor, wie Wolfgang das anstellen würde…

Er: „Darf ich vorher bitte Ihren Ausweis sehen. Und wie stehen Sie eigentlich zu unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung? Können Sie mir bitte folgende Fragen zur Einbürgerung beantworten?“

Laila: „Mmh, willst Du Stress Alter? Hol’ ich gleich Metin, der zeigt Dir, wie ich eingestellt bin…“

Adam_Smith schrieb:
…Vor dem von dir geschilderten Szenario steht eindeutig die Verfassung welche derartiges einfach nicht zulässt. Und es gäbe keine Möglichkeit der Verfassungsänderung die derartiges legitimieren würde. Artikel 1-20 bleiben in ihrem Sinngehalt unantastbar…
Unser GG, das wirst auch Du nicht bestreiten können, ist im Laufe der Zeit immer wieder "vergewaltigt" worden – Du würdest es wohl eher als Anpassung bezeichnen – und damit zu einem Flickenteppich der Zeitgeschichte verkommen.
Und wie bereits gesagt, der Schäuble ist Überzeugungstäter und sicher auch in der folgenden Legislaturperiode maßgeblicher Scharfmacher, der nur auf seine Chance wartet – nicht auszudenken, was passierte, wenn es hier auch nur ansatzweise zu einem Szenario wie in Mumbai käme…
 
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