News EU-Ministerrat: Massive Kritik an Backdoor-Plänen für Verschlüsselungen

Serana schrieb:
Empfehlenswert ist dazu ein (etwas längerer) Artikel als PDF auf der Internetseite von digitalcourage.de
https://digitalcourage.de/sites/def...schutz/florian-glatzner-videoueberwachung.pdf

Unter diesem Link ist eine Diplomarbeit zu finden die sich mit dem Thema beschäftigt:
https://pub.uni-bielefeld.de/download/2306207/2306210
Beide Studien belegen deine Behauptung nicht (vor allem geht es in den Arbeiten lediglich um Videoüberwachung):
KitKat::new() schrieb:
dass mehr Überwachung die Sicherheit nicht objektiv erhöhen kann
Wenn du anderer Meinung bist, verweis mich bitte auf die Passage, die selbiges darlegt.

Drarlor schrieb:
Das ist ein ganz fieser Trick. Natürlich hat Serena da eine Behauptung in den Raum gestellt, die man erstmal nachweisen muss.
Genau.

Drarlor schrieb:
Aber im Sinne dieser gesamten Diskussion muss derjenige, der mehr Überwachung einführen will, erstmal zeigen, dass diese auch zu mehr Sicherheit führen würde. Es kann nicht sein, dass derjenige das Gegenteil belegen muss, der die Einführung verhindern will. So funktioniert das nicht!
Erzähl mir etwas neues. Das Thema liegt bei mir schon länger auf dem Radar.
Matrix hat dazu auch schon zu Zeiten als andere Staaten bereits Backdoors in Gespräch hatten einen (mittlerweile geupdateten) Artikel veröffentlicht:
https://matrix.org/blog/2020/10/19/combating-abuse-in-matrix-without-backdoors

Dieser fasst meine Einstellung zum Thema relativ gut zusammen.
Und er zeigt auch, dass ich als jemand, der einen großen Abstand um zentral organisierte und betriebene Messenger wie WhatsApp, Signal und Threema einhält und Softwareentwickler ist, zunächst eher weniger Sorgen darum machen muss.
 
CastorTransport schrieb:
Threema? Wer hat den Schlüssel? Der Hersteller, der "verspricht" diesen niemals rauszugeben - haha.

Threema hat weder die Nachricht, noch einen Schlüssel um diese zu entschlüsseln.
Noch wissen sie wer Sender und Empfänger ist.
Noch haben sie die Telefonnummern der Nutzer.
Das stell ich mir schwierig vor, dort was rauszuholen.
 
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modena.ch schrieb:
Das stell ich mir schwierig vor, dort was rauszuholen.
@modena.ch Ich glaube er wollte darauf hinaus, dass Threema den Quellcode nicht freigibt, und es daher lediglich ein Versprechen ist (dessen Einhaltung keiner überprüfen kann).
Tatsächlich können sie das, was du gesagt hast, zwar behaupten, aber sie können auch die Schlüssel (bei Bedarf) an Threema übermitteln (und dadurch mangels PFS ggf. die gesamte Historie entschlüsseln, falls sie diese gespeichert haben).
Offensichtlich scheint er nicht daran zu glauben, dass Threema das Versprechen einhält.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn gar nichts mehr hilft, versucht man einfach die Masse mit Schlagthemen wie Kindesmissbrauch (der dann gerne mal zu Vergewaltigung weiter aufgebauscht wird) und Morden (gerne dann als Terrorismus, weil die Täter waren ja aus dem Ausland) angestichelt, dann sind dann alle mit dabei. Ähnliches Marketing betreibt auch die AfD.
 
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RfgsWlcm2k17 schrieb:
Welcher Freiheit wirst du denn entzogen?

Auch wenn dein Beitrag ein hervorragendes Beispiel für Poes Gesetz ist: Die Freiheit der informationellen Selbstbestimmung und die Freiheit, nur die wissen zu lassen, wann ich wo worüber mit wem gesprochen habe, von denen ich das möchte.
 
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Naja auch bei Open Source muß man halt den Leuten trauen, die sich den Code angucken (ich kann damit nix anfangen). Und bei ggf. tausenden Zeilen Code muß nen absichtlich oder unabsichtlich vorhandener "Fehler" nich gleich auffallen.
Dem gegenüber könnte ich mir vorstellen, wenn man Einblick in den Code hat wird man ggf eher Schwachstellen finden.

ICH trau da nem Unternehmen aus der Schweiz zumindest eher als dem ein oder anderen sonstigen Laden.
Selbst wenn der schweizer Geheimdienst da ggf auf meine Daten zugreifen könnte is das weniger relevant als BND, NSA und Co.
 
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U-L-T-R-A schrieb:
ICH trau da nem Unternehmen aus der Schweiz zumindest eher als dem ein oder anderen sonstigen Laden.
Ich nicht
 
Nur mal so als Frage: Woher stammte eigentlich die AK74 die in Wien verwendet wurde?
Ich meine nur, das war nicht wieder so eine Darknet-Waffenkauf-Geschichte, die auch noch für mehr Überwachung hergenommen wird dann? War ja bei einigen Fällen in der Vergangenheit der Fall, etwa die Pistole bei einem Amoklauf in München, die im Darknet verkauft wurde.

Das das Teil legal erworben war, kann ich mir nicht vorstellen. Wobei es allerdings möglich wäre, wäre zumindest in CH möglich die Halbautomatik-Version der AK74 regulär als Sportschütze zu erwerben. Wer aber einen Eintrag hat auf Listen wie als Gefährder, da nehme ich mal an, wird das nicht möglich sein.

Wie kann man sich das Darknet eigentlich vorstellen bei sowas? Ich meine... hat man dann ne Liste mit "Suche AK74" oder "Biete AK74 zum Kauf an" oder wie? Ist das nicht... ein wenig offensichtlich wenn es um die technische Überwachung durch Behörden geht?

Apropos Bots, die Datenmengen abgrasen: Da frage ich mich, ob der Algorithmus nicht Zitate in Anführungszeichen wie oben von mir bereits als gefährlich erkannt werden?

Ich meine: Wir kennen es mit den kommenden Upload-Filtern und so, ähm, die haben auch so ihre Probleme, Zitate zu erkennen.

Darum hab ich gerade mit Automatisierungen durch KI meine Probleme, wenn Zitate in Sätzen z.B. herausgefiltert werden. Wenn etwa jemand schreibt "Die 'Wollt ihr den totalen Krieg?' Sportpalast Rede von Goebbels 1943 war eine Schweinerei", aber die Maschine erkennt nur "Wollt ihr den totalen Krieg" und sperrt daraufhin den Beitrag?

Für den Menschen einfach zu erkennen, was gemeint ist in dem Satz, aber die KI... ohje...
 
Philanthrop schrieb:
@kleeblatt4590

Interessanten Beitrag hast du dort mit dem Video gepostet (38:44). Die dort gezeigten Bilder haben nicht im entferntesten mit Kindesmissbrauch zu tun. Dort werden Grafikkartenfarmen zum schürfen von Digitalwährung gezeigt und das ist kein Verbrechen. Wieder ein schönes Beispiel wie wildfremdes zusammengewürfelt wird wobei das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. Das ist wahrscheinlich auch das Problem warum diese Spezialisten teilweise 10 Jahre benötigen um solche Verbrechen aufzuklären.

Dass Täter sich sehr genau mit IT-Technik auskennen hat „nicht im entferntesten“ etwas mit Missbrauchsfällen zu tun? Täter kommunizieren wohl nur ganz zufällig hochverschlüsselt... Was für ein mieser Vorwand der Strafverfolger, die dir und mir unsere letzten Freiheitsrechte nehmen wollen. Echt unfassbar....

Vor zwanzig Jahren wurde bei der Frage nach der Videoüberwachung im öfftl. Raum ganz ähnlich argumentiert. Aber ich kenne niemanden, der nicht froh darüber ist, dass man die meisten U-Bahn-Treter wenigstens im Nachhinein dingfest machen kann.

Die "Spezialisten" sind technisch schon auf einem Auge blind, deiner Logik zu Folge sollte man wohl beide Augen ganz fest zudrücken?
 
Das die Politiker wieder mit unqualifizierten Forderungen um die Ecke kommen was die IT-Sicherheit schwächt war ja klar.

Um noch mal wieder auf den Auslöser zurückzukommen, dem man sich aktuell wieder bedient um das Thema "Überwachung" durchzudrücken....
Bisher waren die Täter, die die Anschläge durchgeführt haben, Personen die schon der "Polizei bekannt" gewesen sind. Verwirrte Einzeltäter (ob aus dem eigenen Land oder auch "importiert" spielt keine Rolle) wird es immer gebe und die fallen - wenn sie nicht völlig dämlich sind - leider auch nicht auf. Mit diesen Leute wird man leben müssen.

Wenn man aber die polizeibekannten Personen / "Gefährder" konsequent aus dem Land / Europa rauswerfen würde, hätte man diese ganze Grundlage für die aktuelle Diskussion vermutlich nicht...jedenfalls nicht mit den Attentätern. Dann bleiben die problematischen Falle von Kindesmissbrauch und Co., wo es im Prinzip wohl Anzeichen gab, aber im Zweifel nicht konsequent nachgehakt wurde (=Versäumnisse außerhalb der "Überwachung").

Also zurück zu unseren Attentätern aus den vergangenen Wochen.
Ich gestehe jemandem der aus seinem Land geflüchtet ist zu durchaus einmal Mist zu bauen, gerne auch ein zweites Mal. Wer dann aber ein drittes mal Mist baut, sitzt 24 Std. später im Flieger in sein Heimatland.

Entweder man "benimmt" sich und spielt nach den Regeln im jeweiligen Aufenthaltsland oder man fliegt raus (mögliche drohende Verfolgung oder Kriegsgebiet spielt dann keine Rolle mehr). Das hätte sich die dann betroffene Person vorher gut überlegen können, wenn diese Regel bekannt ist.
Das aktuelle Prozedere geht so einfach nicht, hier hilft nur konsequentes durchgreifen.

Integrationstechnisch befindet wir uns in diesem Land immer noch recht weit hinten, auch wenn es nicht mehr so schlimm ist wie vor ein paar Jahren.
Auch hier muss gelten...gleichzeitig mit der Einreise müssen auch Sprachkurse angeboten werden (es gibt vermutlich weiterhin zu wenige Angebote). Corona hilft auch nicht unbedingt, wenn auch Sprachschulen geschlossen sind oder Sonderkurse von engagierten Lehrern durch geschlossene Schulen nicht durchgeführt werden können.

Grundsätzlich aber auch hier direkte Fristsetzung...wer es nicht innerhalb eines Jahres auf die Reihe bekommt ein Basisset an Sprachfähigkeit nachzuweisen fliegt. Die Beherrschung der Sprache ist ein wesentlicher Aspekt zur Integration. Wenn dies nicht gegeben ist, kann die Integration nur scheitern.

Aktuell gibt es offenbar diverse Ausnahmen, die als Schlupfloch genutzt werden ("hat einen Job nachgewiesen" = kein Sprachkurs nötig; habe erst letzte Woche von einem DHL Mitarbeiter gehört der kein Wort Deutsch und auch kein Englisch sprach und in den Annahmestellen die Pakete einsammelte - sorry aber das geht so nicht - ist ja schön das er einen Job hat, aber wenn ein Kunde ihm ein Paket mit geben will oder fragt wo er als nächstes die Pakete abholt, sollte dieser in der Lage sein die Frage zu verstehen und zu beantworten...es muss ja kein perfektes Deutsch oder Englisch sein).
Mir ist persönlich ein Fall bekannt wo der Mann zwar Deutsch spricht (und einen guten Job hat), er seine Frau aber (offenbar) so unter der Fuchtel hat und "klein hält", so dass sie nach 5+ Jahren in Deutschland immer noch völlig aufgeschmissen ist und ohne ihn hilflos ist weil Sie kein Wort deutsch spricht. Genau das muss verhindert werden, denn das ist keine Integration (in dem Fall durch den Ehemann absichtlich verhindert).

Nun wird man gerne mit solchen Forderungen wie oben in die braune Ecke gestellt, was falsch ist. Man muss schlicht nicht alles ohne Konsequenz durchgehen lassen. Wenn ich in den Niederlanden studieren will muss ich als Deutscher mein Niederländisch in einem Test belegen, sonst kann ich das mit dem Studium knicken. Gehe ich in ein anderes Land muss ich in der Regel auch dort einen Test ablegen (Schweden, Finnland?, USA,..), sonst kann ich auch dort meine Koffer packen.

Ich kenne persönlich diverse positive Beispiele aus dem direkten Bekanntenkreis, wo es mit der Integration funktioniert. In allen Fällen muss ich den Personen aber auch bescheinigen es "zu wollen".

Das eine ist eine 50 jährige aus dem Iran, die seit knapp 2 Jahren in Deutschland ist. Hier ist anzumerken, das sie schon eine höhere Schulbildung hatte und als Lehrerin im Iran gearbeitet hat (konnte z.B. schon gut Englisch).
Sie macht gerade einen Deutschkurs, weil sie hier sonst den möglichen Job ohne Nachweis nicht ausüben darf und ihre Ausbildung im Iran nicht so anerkannt wird, wie man sich das wünschen würde.
In dem Alter ist das schon nicht so einfach eine neue Sprache zu lernen.
Ihr jetziger Ehemann kommt aus Kuwait und ist in den 70er Jahren hier in Deutschland an einem Privatgymnasium gewesen (Abitur) und hat später in Deutschland als Optiker gearbeitet. Er war einige Zeit im Ausland tätig (zuletzt in der Türkei...bis ihm die Lage dort nicht mehr Geheuer war) und ist seit ~4 Jahren wieder in Deutschland. Er schüttelt selbst auch den Kopf über die Zustände hier in unserem Land und das als Bürger mit zwei Pässen + Mitbetroffener durch seine Frau.

Im Gegensatz zu dem DHL Fall oben, gibt es offenbar durchaus Jobs bei denen darauf geachtet wird. Das Problem der Anerkennung von früheren Tätigkeiten ist aber sicher auch nicht immer so einfach.
Aus dem Krankenhausumfeld (Ärzte aus dem Ausland) kenne ich durchaus Fälle wo Sprachkenntnisse nötig sind, aber es scheinbar auch ohne machbar war eingestellt zu werden. Die Kollegen müssen es teils ausbaden und die Berichte nachpflegen.

Aus dem Studium habe ich noch einen anderen positiven Fall. Der gute Mann kam aus Marokko. Er ist hier ebenfalls prima klargekommen und konnte als ich ihn kennengelernt habe auch schon perfekt Deutsch (seine deutsche Frau war Grundschullehrerin). Darüber hinaus hat sich aber auch selbst gekümmert und sich weiter gebildet.

Es ist und bleibt ein schwieriges Thema aber es muss konsequent agiert werden (auch wenn für einige "unpopuläre" Maßnahmen sind - sprich Leute ohne zu zögern rauszuwerfen).
 
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kleeblatt4590 schrieb:
Ich weiß nicht genau, was du mit Kleinkram meinst, wohl nicht das hier?
Mit Kleinkram meine ich Kleinkram Straftaten wie Urheberrechtsverletzungen. Oder Cannabis.

Ich weiß nicht wieso du jetzt mit Kinderpornografie kommst. Das ist doch neben Terrorismus der andere Klassiker mit dem immer wieder versucht wird uns Massenüberwachungs- und Zensurmaßnahmen schmackhaft zu machen. Kannst du dich noch an Zensursula und ihre Stoppschilder im Internet erinnern?

Backdoors für die Whatsapp Verschlüsselung sind genauso ein Schwachsinn, man sieht doch immer wieder, dass die Verhinderung solcher Terroranschläge nicht an verschlüsselter Kommunikation, sondern an der Unfähigkeit unserer Behörden gescheitert ist. Und wer wirklich darauf achtet nicht erwischt zu werden der benutzt dann halt nicht mehr Whatsapp sondern irgendein anderes Medium, das nach wie vor verschlüsselt ist.

Und solche organisierte/professionelle Kriminalität wie in deinem Video wirst du mit Backdoors in der Whatsapp Verschlüsselung auch nicht verhindern, da es (außerhalb von Whatsapp) auch weiterhin sichere Verschlüsselungen geben wird, die von solchem Abschaum missbraucht werden können.

kleeblatt4590 schrieb:
Schau dir gerne die ganze PK an, gerade auch wo es um die Verschlüsselung auf dem Handy geht.
Wenn du dich auf einen bestimmten Teil eines 50-minütigen Videos beziehen willst dann musst du schon den passenden Timestamp verlinken.
 
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KitKat::new() schrieb:
@modena.ch Ich glaube er wollte darauf hinaus, dass Threema den Quellcode nicht freigibt, und es daher lediglich ein Versprechen ist (dessen Einhaltung keiner überprüfen kann).

Threema hatte 2015 und 2019 ein Sicherheitsaudit, welches sie problemlos bestanden haben.
Ich würde den Quellcode auch nicht so einfach freigeben, wenn ich viel Herzblut hinein gesteckt habe.

https://threema.ch/de/blog/posts/audit19

Davon ab
https://threema.ch/de/transparencyreport

Ich gehe also schwer davon aus, dass ein Messenger, der von Datenvermeidung lebt,
welcher die Nachrichten und Telefonnummern oder die Privaten Schlüssel des Senders und Empfängers nie hat nur schwerlich eine ergibige Quelle sein kann.


Und was PFS angeht:

Bei Threema gibt es zwei Schichten der Verschlüsselung - die Transportverschlüsselung und die Verschlüsselung einzelner Nachrichten.
Threema bietet PFS auf der Transportebene, also für die Verbindung zwischen den Handys und dem Threema-Server. Jedes Mal, wenn du die App neu startest, werden neue Session Keys generiert.

Dadurch kann ein "Man in the Middle", der sich zwischen dir und Threema oder Threema und dem Empfänger befindet und den Datenstrom aufgezeichnet hat, die anderen Nachrichten später nicht lesen, auch wenn er irgendwann an den privaten Schlüssel des Clients (der App) oder des Servers kommt.

Der einzige Nachteil ist, dass ein Angreifer, der sich direkt auf dem Server befindet, zukünftige Nachrichten an einen Empfänger entschlüsseln könnte, wenn er über den privaten Schlüssel des Empfängers verfügen würde. Threema sagt aber, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Angreifer den vollständigen Datenstrom direkt aus den Servern ableiten kann, extrem gering ist im Vergleich zu einem MITM-Szenario.
 
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@Kettensäge CH
Nur mal so als Frage: Woher stammte eigentlich die AK74 die in Wien verwendet wurde?
AKs kommen idR vom Balkan - da dümpelt noch einiges vom Jugoslawienkonflikt rum oder Frankreich (Schmuggelware aus Afrika).
AKs werden aber in vielen Ländern mit oder ohne Lizenz produziert...

Sowas kaufste nich im Darknet sondern über Mittelsmänner und Vitamin B.
Im Darknet wirste eher abgezogen und Du hinterläßt Spuren die sich wesentlich einfacher nachverfolgen lassen.

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-kalaschnikows-fuer-terroristen-100.html
 
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modena.ch schrieb:
Threema hatte 2015 und 2019 ein Sicherheitsaudit, welches sie problemlos bestanden haben.
Nicht hilfreich ab dem nächsten Update und dazwischen.

modena.ch schrieb:
Ich gehe also schwer davon aus, dass ein Messenger, der von Datenvermeidung lebt,
welcher die Nachrichten und Telefonnummern oder die Privaten Schlüssel des Senders und Empfängers nie hat nur schwerlich eine ergibige Quelle sein kann.
Korrigiere: von der Behauptung der Datenvermeidung lebt

modena.ch schrieb:
Bei Threema gibt es zwei Schichten der Verschlüsselung - die Transportverschlüsselung und die Verschlüsselung einzelner Nachrichten.
Threema bietet PFS auf der Transportebene, also für die Verbindung zwischen den Handys und dem Threema-Server. Jedes Mal, wenn du die App neu startest, werden neue Session Keys generiert.
Du tust so als wäre das bei Threema etwas besonderes.
Tatsächlich implementiert das quasi jede Webseite: TLS implementiert PFS auf Transportebene.

modena.ch schrieb:
Dadurch kann ein "Man in the Middle", der sich zwischen dir und Threema oder Threema und dem Empfänger befindet und den Datenstrom aufgezeichnet hat, die anderen Nachrichten später nicht lesen, auch wenn er irgendwann an den privaten Schlüssel des Clients (der App) oder des Servers kommt.
Jup, das hat Transportverschlüsselung so an sich.

modena.ch schrieb:
Der einzige Nachteil ist, dass ein Angreifer, der sich direkt auf dem Server befindet, zukünftige Nachrichten an einen Empfänger entschlüsseln könnte, wenn er über den privaten Schlüssel des Empfängers verfügen würde. Threema sagt aber, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Angreifer den vollständigen Datenstrom direkt aus den Servern ableiten kann, extrem gering ist im Vergleich zu einem MITM-Szenario.
Threema selbst kann den vollständigen Datenstrom ohne Probleme ableiten.
Perfekt für eine Backdoor, was genau ist worum es hier im Thema geht.

PS: MITM ist etwas anderes als du denkst:
1605211202551.png
 
kleeblatt4590 schrieb:
Aber ich kenne niemanden, der nicht froh darüber ist, dass man die meisten U-Bahn-Treter wenigstens im Nachhinein dingfest machen kann.

Mal sehen, ob du auch noch so darüber denkst, wenn du selbst Opfer eines solchen Angriffs geworden bist. Es mag den primitiven Drang nach Rache befriedigen, mehr kommt da aber nicht.
Das, was bei Kameras immer vorgeben wird, nämlich daß sie Straftaten verhindern würden, ist bei allen Fällen nicht eingetreten.
 
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Wenn ich mir angucke was für Kartoffelkameras da bei uns im Einsatz zu sein scheinen...
Auf den Bildern erkennste nahezu nix und jeder mit entsprechenden Klamotten und ähnlicher Größe/Statur käme da als Täter in Frage.
Ne 50€ webcam von Amazon macht da bessere Bilder
 
xmarsx schrieb:
Verwirrte Einzeltäter (ob aus dem eigenen Land oder auch "importiert" spielt keine Rolle) wird es immer gebe und die fallen - wenn sie nicht völlig dämlich sind - leider auch nicht auf. Mit diesen Leute wird man leben müssen.
Nicht dein Ernst. Der Anspruch muss immer sein, jeden Täter aufzuspüren, zu bestrafen und weitere Taten zu verhindern. Gerade weil es hochprofessionalisierte kriminelle Netzwerke gibt, muss die Polizei mit aufrüsten. Alles andere wäre ein Armutszeugnis. Dass man der Kriminalitätsbekämpfung nicht alle Freiheiten opfern darf, versteht sich von selbst.

Don Sanchez schrieb:
Mit Kleinkram meine ich Kleinkram Straftaten wie Urheberrechtsverletzungen. Oder Cannabis.

Ich weiß nicht wieso du jetzt mit Kinderpornografie kommst. Das ist doch neben Terrorismus der andere Klassiker mit dem immer wieder versucht wird uns Massenüberwachungs- und Zensurmaßnahmen schmackhaft zu machen.
Weil sexualisierte Gewalt unsere Gesellschaft über Generationen vergiftet. Menschen, die selbst Opfer von sowas wurden, entwickeln teils selbst extremste Persönlichkeitsstörungen mit all ihren Folgen für ihr soziales Umfeld.

Die wiederkehrende Aufregung bei diesem Thema hängt doch mit dem Gefühl zusammen, dass Polizei/Politik mit Kanonen auf Spatzen schießen würde. Es geht hier aber gerade nicht darum, dass ein Zugekiffter mal einer Oma an den Hintern fasst, mit nem gefälschten Fuffziger durch den McDrive rauscht oder ein paar Songs zieht.

Den Kindern werden Knochen gebrochen, Zähne ausgeschlagen, die Haut verätzt, sie werden mit Gegenständen gefoltert und immer wider bis zur Bewusstlosigkeit geprügelt, von den seelischen Schäden, die so etwas hinterlässt, ganz zu schweigen. Der Begriff Missbrauch ist genauso verharmlosend wie eine Moderation, die diese Tatsachen als zu geschmacklos, um sie hier zu äußern, sperrt.

Das hat nichts mit „schmackhaft“ machen oder Alarmismus zu tun, sondern ist die traurige Realität. Gibt ja genug Dokumente z.B. von den Missbrauchsfällen der Kirchen, der Internate oder Campingplätze.

Was das Katz-und Mausspiel mit den Backdoors und alternativen Messengern angeht hast du völlig recht. Aber Missbrauchstäter fallen nicht so vom Himmel. Die jüngsten Fälle haben, und beim Terrorismus ist es ja oft ähnlich, gezeigt, wie sich zunächst Unbescholtene immer weiter radikalisieren, von Extremisten/Schwerkriminellen motiviert und angestachelt werden, weiterzugehen usw. Hier kann man auf jeden Fall ansetzen und versuchen zu verhindern, dass so eine Spirale überhaupt erst in Gang kommt bzw. sich immer weiter dreht.
 
kleeblatt4590 schrieb:
Täter kommunizieren wohl nur ganz zufällig hochverschlüsselt... Was für ein mieser Vorwand der Strafverfolger, die dir und mir unsere letzten Freiheitsrechte nehmen wollen. Echt unfassbar....

Vor zwanzig Jahren wurde bei der Frage nach der Videoüberwachung im öfftl. Raum ganz ähnlich argumentiert. Aber ich kenne niemanden, der nicht froh darüber ist, dass man die meisten U-Bahn-Treter wenigstens im Nachhinein dingfest machen kann.

Ich höre aus dem Post heraus, daß im Umkehrschluss Deiner Meinung nach jeder, der nicht als Täter in Betracht kommen will, dann unverschlüsselt zu kommunizieren hat?

Der Vergleich mit den Kameras hinkt. Denn die Kameras können rein optisch auf einen Bereich eingegrenzt werden.
Eine Backdoor, die jedoch zum Ziel hat, potentiell jeden Chat mitlesen zu können, wäre in dem Vergleich eine Vorrichtung, die demjenigen, der die U-Bahn überwacht und Zugriff auf die Kameras hat, auch Zugriff auf die Kameras des gleichen Herstellers am Flughafen, in Schwimmbädern (kurz: Überall dort, wo Kameras dieses Herstellers installiert sind) gibt.
Das Problem ist nämlich, das sich die Backdoor auf das Programm (den Kameratyp/Hersteller) erstreckt und nicht auf den Ort, wo dieses installiert oder genutzt wird. Eben auf einen Chat oder Chatraum in dem jeweiligen Messenger.

Dazu kommt noch, daß eben auch die Auswirkung auf eine Verschlüsselung an sich im Zusammenspiel mit den menschlichen Eigenschaften dann sehr digital ist. Die Verschlüsselung geht oder geht nicht. Sie funktioniert also nur, wenn niemand sie entschlüsseln kann. Ansonsten nicht. 1 oder 0.

Ich finde es tatsächlich bedenklich, wie einfach hier Sicherheitsmechanismen ausgehebelt werden sollen, denn den meisten Menschen dürfte die Tragweite und die Möglichkeiten der Technik noch immer nicht wirklich klar sein. Ich wage sogar zu behaupten, selbst vielen derer nicht, welche sich beruflich damit auseinandersetzen.
Es ist ja nicht eine Technik allein oder eine Backdoor usw... Sondern die Kombination der verschiedenen Techniken. Und wir beschleunigen und nutzen gerade die Anzahl der Kombinationsmögöochkeiten, so daß es für uns immer unüberschaubarer wird. Und wir damit auch negative Folgen nicht mehr abschätzen können.
 
DeusoftheWired schrieb:
Mal sehen, ob du auch noch so darüber denkst, wenn du selbst Opfer eines solchen Angriffs geworden bist. Es mag den primitiven Drang nach Rache befriedigen, mehr kommt da aber nicht.
Das, was bei Kameras immer vorgeben wird, nämlich daß sie Straftaten verhindern würden, ist bei allen Fällen nicht eingetreten.

Das Bedürfnis nach Gerechtigkeit und Strafe ist weder primitiv noch lässt es sich leichtfertig als Rachegelüste abtun. Deine Aussage gilt vielleicht für die unzähligen Mietrechtsklagen in Dtld. im 500 Euro Bereich, aber sicher nicht für Gewaltverbrechen mit entsprechenden Traumata wie Angstzuständen.
 
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