catch 22
Rear Admiral
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Diese "Lautsprecherdurchsagen" sind gar nicht nötig.RogueSix schrieb:Wie ganz konkret muss ich mir das eigentlich bei einem internationalen Unternehmen mit Standorten in mehreren Kontinenten mit mehr als 100.000 Mitarbeitern vorstellen? Ertönt da eine Lautsprecherdurchsage jeden Morgen, dass man sich bitte heute ganz besonders zurückhalten soll?
Je grösser eine Organisation wird, je mehr sie auf verschiedene Standorte verteilt ist, je mehr Strukturen es gibt, je größer der Verwaltungsapparat wird und je öfter scheinbar des Umstrukturieren wegen umstrukturiert wird, um so langsamer, anfälliger und unzuverlässiger werden Kommunikationswege.
Wenn dann auch noch die brillanten / mitdenkenden / Initiative zeigenden Mitarbeiter aus den Tagen fehlen in denen das Unternehmen noch kleiner war (Rente usw.) und in denen einzelne Mitarbeiter noch entscheidender waren (oder Aufgrund der umstrukturierten Firmenstruktur zwischenzeitlich "abgewürgt" wurden, den Job gewechselt haben oder einfach in der Hierarchie aufgestiegen sind), oder schlimmer noch immer mehr Dampfplauderer auftauchen, die meinen sie seien Häuptlinge anstelle von Kriegern, um so schneller kann etwas über längere Zeit für die Entscheidenden Personen unbemerkt ablaufen, da sich letztendlich die Entscheidungsgewalt immer weiter von der anwachsenden Basis entfernt und somit der monolithische unflexible Aufbau auch noch zu einer selbst erfüllenden Prophezeiung des Untergangs verkommt.
So einen Laden auf (einen neuen) Kurs zu bringen, dauert dann sogar mal mehrere Jahre (siehe VW z.B), da es nicht reicht, einfach nur neue Ziele auszugeben. Mitarbeiter die nicht an diese Ziele glauben, also nicht wirklich hinter ihnen stehen und auf sie hin arbeiten, oder fachlich nicht mithalten können, sind ein Problem, wenn man sie nicht überzeugen / durch Schulungen fit machen kann, wofür man sie erst aus der grauen Masse der Mitarbeiter identifizieren muss, ggf. auch feuern muss.