andi_sco schrieb:
Kometenhafter Aufstieg mit Voodoo 2 und Voodoo 5 SLI und tiefer Fall mit Crossfire und nv SLI
Was aber auch nicht verwundert.
Man vergleicht hier sehr starre GPUs, die primär nur die Bildsynthese durch führten, mit GPUs, die fast alles selbstständig berechneten, was das Bild anging.
Geometrie, Beleuchtung, Schatten und Co wurden bei Voodoo2 und Voodoo5 von der CPU berechnet und alle wichtige Daten lagen vor. Die Voodoos haben anschließend nur noch die Polygone genommen, Texturen darauf geklatscht, die Lichtwerte verrechnet und das ganze dann an den Monitor gesendet.
Seit DX7 und verstärkt DX8 wurden Geometrie, Beleuchtung, Schatten und Co auf der GPU berechnet und genau das war damals auch das "primäre" Problem, warum man sich in den meisten Fällen für AFR (Alternate Frame Rendering) entschieden hat, statt SFR (Splitted Frame Rendering). 3dFX nutzte SFR - Zeilenweise - und konnte so entsprechend Leistung herauskitzeln.
Nur muss für SFR beiden Karten die gleichen Daten an Geometrie, Beleuchtung und Co vorliegen und dann hätten die Daten entsprechend schnell synchronisiert werden müssen. Bei 3dFX war das kein Problem damals: Die Daten von der CPU gingen zur gleichen Zeit an die gleiche Karte.
Hier hat einfach die immer flexiblere GPU-Pipeline einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und AFR wurde während der DX9 Zeit immer mehr ein Strich durch die Rechnung gemacht, in dem in den Rendertechniken auch auf Daten vorheriger Frames zurückgegriffen wurde.
Pry_T800 schrieb:
Vielleicht wäre Multi GPU jetzt noch am Start, wenn die Hersteller einem die Wahl gelassen hätten, in welchem Modi man diese Karten miteinander betreibt?!
Nein, wäre es in dem Fall nicht, weil die Hardware - bestimmte Aspekte - nicht mit der Entwicklung der Software hat Schritt halten können.
SLI von 3dFX war spätestens mit DX7 Geschichte - siehe T&L. Klar hatte 3dFX dafür eine Lösung bei Rampage parat, aber dort hätte es SLI eben nur auf der einen Karte geben. Ein Geometrie-Prozessor, der 1 - 4 Shader-Prozessoren versorgt. Klar, geht noch als SLI durch, aber eben nicht mehr beliebig skalierbar.
Der Untergang von SLI/CF war aber auch bereits kurz nach dessen eigentlichen Start schon wieder besiegelt, als die Rohleistung der Karte stieg und die Entwickler entdeckten, dass sie wichtige Informationen aus vorherigen Frames und deren Einzelschritten für den aktuellen Frame extrapolieren können.
Schon war die Bandbreite als auch die Latenz zwischen den Karten ein entscheidender Faktor. Klar für das einzelne fertige Bild reichte die Bandbreite oft aus, aber spätestens, wenn noch Einzelschritte mit mussten wegen bestimmten Effekten, war die Bandbreite schnell auch ein limitierender Faktor.
SV3N schrieb:
Bis auf 3dfx konnte mich niemand von Multi-GPU überzeugen. Mit CrossFire durfte ich in all den Jahren gar keine Erfahrungen sammeln.
War halt noch die gute alte prä-DX7-Zeit. Da berechnete die GPU das Bild und hat es an beide Grafikkarten gesendet.
[wege]mini schrieb:
Voodoo hatte halt einen anderen Ansatz. Da wurden 2 3D Beschleuniger, gleichen Typs und gleicher Geschwindigkeit (die waren auch zickig, selbst bei unterschiedlichen Herstellern) , mit einem 2D Beschleuniger verbunden, der die Konfiguration übernommen hat und daher auch keine Microrukler möglich waren.
Aber sowas von Falsch!
Der Ansatz von 3dFX nannte sich Scan Line Interleave und funktionierte so gut, weil damals die eigentlichen Grundberechnungen für das Bild noch von der CPU genommen wurden. Die fertigen Bilddaten wurden dann anschließend vom Treiber an beide Voodoo²-Karten im System geschickt und Karte A berechnete die ungeraden Zeilen, Karte B die geraden Zeilen. Karte A hat dann ihre fertigen Zeilen Karte B geschickt und von Karte B gings dann an den Monitor.
Das hatte überhaupt nichts mit den damals üblichen 2d-Beschleunigern zu tun gehabt. Das ist im übrigen auch der Grund, warum man sowohl bei Voodoo², Voodoo³ und den Voodoo 4 und Voodoo 5 Karten gut von stärkeren CPUs profitiert hat. Bei 3dFX war eine schnelle CPU quasi Pflicht um die massive Rohleistung seiner Karten auch nur im Ansatz nutzen zu können.
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