Und beinahe täglich grüsst das Lobhudeln oder Bashing von neuen (AAA) Spielen, denn dazwischen scheint es ja nichts mehr zu geben und schliesslich generiert "grottenschlecht" oder "brillant" eben mehr Clicks als solide, mittelprächtig, passabel oder noch akzeptabel, wo Immortals of Aveum eigentlich auch hingehört, wenn man nach den Bewertungen in der Spielefachpresse und Steam geht (Metacritic ist sowieso ein Witz).
Immortals of Aveum im Lebenslauf dürfte dabei wiederum nicht unbedingt hilfreich sein, denn der Magie-Shooter ist auch
nach einer kurzfristigen Verschiebung ein Flop. Einerseits, weil es sich schlicht und ergreifend um kein sonderlich gutes Spiel handelt, das in einem eigentlich sehr starken Spielejahr am 22. August zwischen
Baldurs Gate 3 und
Starfield erschienen ist.
Nee, es generell als Flop zu bezeichnen (das mag es vielleicht auf finanzieller Basis/Verkaufserlösen bisher sein, zumal das Spiel m.E. preislich leider auch zu hoch angesetzt ist), finde ich übertrieben, aber es fällt wohl schwer sich bei den Urteilen zu mässigen und nicht Superlative heran zu ziehen aus o.g. Gründen.
Von dem was ich bisher in (Twitch) Streams gesehen habe bzw. dem Feedback der (Twitch) Streamer entnommen habe, ist das Spiel durchaus solide und grafisch z.T. sehr beeindruckend wenn auch spieltechnisch leider nicht überragend.
Immortals of Aveum sieht für mich wie ein Titel, der wohl irgendwo eine Bewertung zwischen 70 und 80% verdient aus und dafür ist der Vollpreis vielleicht nicht angemessen, aber das disqualifiziert es nicht per se (bis der Preis in passende Gefilde gerutscht ist) und für mich persönlich sind Ego-Shooter zum Marktstart sowieso immer überteuert (basierend auf dem begrenzten Spielumfang und mangels Langzeitmotivation).
Das Timing zwischen Baldur's Gate 3 und Starfield Marktstarts ist natürlich denkbar ungünstig gewählt und zumindest dahingehend hat der Publisher EA es wohl immer noch nicht gelernt, dass man dafür massiv mit schlechten Verkaufszahlen bestraft werden kann - auch wenn ein Spiel durchaus gelungen ist - denn das beste Beispiel aus eigenem Hause ist immer noch Titanfall 2 (veröffentlicht am 28. Oktober 2016), welches durch den zeitnahen Battlefield 1 Marktstart (am 21. Oktober 2016) unverdient leider komplett untergegangen ist im Hinblick auf Spieler- und Verkaufszahlen (zumal Call of Duty auch noch nahe dem Zeitfenster den Marktstart hatte).
Es bleibt zu hoffen, dass Obsidians Avowed (welches irgendwie bisher ähnlich anmuten liess, als Magie-Shooter) sich besser vermarkten und verkaufen laesst als Immortals of Aveum bisher.
Dass man viel zu optimistisch bzgl. der Erfolgs/Verkaufszahlen von Immortals of Aveum war, ist nicht etwas für das Entwicklerstudio (Ascendant Studios) oder EA typisches, denn das findet sich auch bei anderen (AAA) Marktstarts dieses Jahr, Forspoken und Redfall sind da nur zwei Beispiele.
Ob ein DLC für Immortals of Aveum schon angekündigt worden ist (wie damals bei Forspoken), weiss ich nicht, aber natürlich rechnet es sich nach der Veröffentlichung nicht mehr so viele Leute im Studio anzustellen, es sei denn es wird ein unerwarteter Verkaufsschlager, etwa wie im Fall von Baldurs Gate 3 oder das Geld für das nächste große Projekt sichert die gesamte Belegschaft ab.
So gesehen finde ich die (große) Entlassungswelle schon eher erwartbar und relativ normal und ich denke Leute, die im Bereich Spieleentwicklung arbeiten wissen auch darum bzw. dürften damit rechnen und sich schon entsprechend umgesehen haben.