Krautmaster schrieb:
naja wann immer ich sowas wie Ubuntu in ner Vm getestet hab war ich immer mehr oder weniger schockiert wie schlecht das zT läuft.
Ich kenne jetzt
ubuntu im Speziellen nicht. Generell muss man aber aufpassen, das man bei solchen Vergleichen differenziert.
Klar. Es gibt Sachen, die laufen schlecht oder sind unnötig kompliziert. Aber Du hast halt auch viele Sachen bei denen aus Du (bewusst oder unbewusst) eine Erwartungshaltung wie diese funktionieren sollen. Und wenn sie das nicht tun, fühlt sich das für einen immer blöd an, obwohls bei neutraler Betrachtung vielleicht gar nicht so blöd ist, sondern nur anders (vielleicht im Endeffekt sogar besser).
Krautmaster schrieb:
MS is ja auch nicht ganz von ungefähr das OS das sich durchgesetzt hat.
Die Geschichte von Windows ist eine Geschichte voller Missverständnisse. :-)
Aber jetzt mal ernsthaft. Ja. Windows ist im Desktopbereich sehr verbreitet. Das hat aber auch damit zu tun, das Windows seit Jahr und Tag auf Hardware vorinstalliert ist. Wenn wir mal ehrlich sind, war ne Windows-Installation auch nicht immer einfach (und ist es ja teilweise bis heute nicht immer). Wenn ein System vorinstalliert ist, nimmt das dem Anwender viele Probleme. Er braucht nicht durch die Installationsprozedur. Er braucht sich keine Treiber zusammensuchen und installieren, vorkonfigurieren usw.
All das sind Dinge, mit denen Du als Anwender der ein anderes System draufspielen will erst mal konfrontiert ist. Bevor es überhaupt richtig losgeht, hat der Anwender schon nen Hals und das er dann nicht unbedingt wohlwollend dem System gegenübersteht und sich da leichter über Dinge aufregt, wo er bei Windows drüber hinwegsehen würde ist verständlich.
Versteh mich bitte nicht falsch. Das ist jetzt auch nix gegen den Nutzer oder gegen Windows. Das ist lediglich eine Erklärung, warum sich das so verhält wie es sich verhält.
Und klar. Das ist auch keinesfalls der alleinige Grund. Für viele Nutzer funktioniert ja Windows auch gut. Ist ja nicht durchgehend so, das Windows deshalb beliebt ist, weil die Nutzer nix anderes kennen.
Aber solche Aspekte spielen halt auch mit rein und ich würde deren Einfluss nicht unterschätzen.
Krautmaster schrieb:
aber den wenigsten würde ich es privat zumuten.
Ist halt auch ne Frage der Sichtweise. Ich finde Windows relativ unkomfortabel. Schon allein das managen von Programmen ist umständlich, Sowas wie ne Paketverwaltung will ich halt nicht mehr missen.
Witzigerweise stößt Microsoft ja inzwischen mit dem Store in die selbe Richtung.
Ne andere Sache ist die der Zuverlässigkeit. Ich hatte mal nen Debian-Linux-Rechner der ist zwanzig Jahre gelaufen. Immer nur Upgrades. Hat Hardwarewechsel überstanden (gut; das geht mit nem modernen Windows inzwischen auch ganz gut) und sogar die Umstellung von 32 auf 64-Bit (bietet Windows so ein Upgrade an? Ich glaube nicht
g). Und das war auch kein Rechner der nur in der Ecke stand und nix großartiges leisten musste, sondern fast jeden Tag in Benutzung war. Als Desktop-Rechner!
Ich will auch nicht sagen, das das die ganze Zeit problemfrei war. Aber wenn ich den Vergleich zu Windows-Büchsen ziehe, dann war es insgesamt weniger Wartungsaufwand und weniger problembehaftet.
Das kann man jetzt vielleicht nicht verallgemeinern. Und ich sehe jetzt Linux als Solches auch problematisch. Ganz einfach, weil das Linux-Ökosystem sehr heterogen ist und eher ne lose Ansammlung von Einzelprojekten mit Einzelinteressen wo eigentlich weniger mal eher das große Ganze koordinieren, auch wenn die Distributionen das versuchen. Das macht Linux an vielen Stellen echt nervig und zum Showstopper.
Auf der anderen Seite: Wenns dann mal jemand macht und durchzieht, wie Google mit Android, dann klappt das auch. Und wundersamerweise ist Google mit Android erfolgreich (lustigerweise auch hier durch Vorinstallation; Alternativfirmware oder Jailbreaks führen ein Schattendasein; aber das nur am Rande).
Wenn Microsoft gute Software machen würde (bzw. das der alleinige Grund wäre), dann hätten die ja nach Deiner Logik vielleicht nicht gerade den Markt aufrollen, aber zumindest ein Teil vom Kuchen abbekommen müssen. Hat aber nicht geklappt.
Ganz so einfach ist das also alles nicht.
Krautmaster schrieb:
Selbst Hyper V find ich zwischenzeitlich als oftmals ausgereifter und schneller als zB VMware ESX.
Ich muss sagen, ich kann diesem ganzen Virtualisierungs-Hype (egal welches Betriebssystem) nix abgewinnen. Nicht das Virtualisierung nicht sinnvoll sein kann und seine Einsatzberechtigung hat. Aber mir kommt es oftmals so vor, als macht man das vor allem nur weils Hip ist.
Performance kann kein Grund sein, weil der Virtualisierung kann noch so gut sein, sie wird immer einen Performance-Impact haben.
Was bedeutet letztlich Virtualisierung? -> Man betreibt einen enormen Aufwand um dem Betriebssystem vorzugaukeln es wäre allein auf dem Rechner.
Was will man eigentlich erreichen? Na man möchte die Möglichkeit haben, mehrere Services auf einer Maschine zu fahren (Stichwort: Isolation) und man will auch die Möglichkeit haben, sie auf ne andere Maschine zu verschieben. usw.
Virtualisierung mit dem Hintergrund ist eigentlich das Eingeständnis dafür, das das Betriebssystem scheiße ist, weil es Services nicht sauber trennen kann und weil die nicht vernünftig verschiebbar ist.
Statt das Betriebssystem gerade zu ziehen, das es das kann baut man jetzt umständlich Virtualisierung drum herum. Meiner Meinung nach der völlig falsche Weg, weil man sich damit unnötigerweise Komplexität mit reinzieht was dann wieder zu ganz anderen Problemen führt. Und Komplexität ist nun mal der natürliche Feind in der IT. Also nicht nur praktisch. Wer Informatik studiert hat, der kann das auch mit theoretischen Hintergrund unterfüttern.
An dem Komplexitätsproblem werden wir übrigens noch viel Freude haben. Wir können es schon jetzt nicht wirklich beherrschen und in Zukunft wird die Komplexität zunehmen und gleichzeitig aber auch unserer Abhängigkeit von IT-Technik.
Natürlich verkauft sich das trotzdem. Weil der arme Admin da draußen seine Probleme lösen muss, aber das nur mit den Mitteln machen kann, die da sind. Aber gleichzeitig auch ein exzellentes Beispiel dafür, das ein wirtschaftlich erfolgreiches Produkt nicht unbedingt das Ergebnis technologischer Überlegenheit sein muss.
Virtualisierung. Aufs Handwerk übertragen würde man sagen: Pfusch am Bau. Setzt es von mir aus ein. Aber seid bitte wenigstens so ehrlich einzugestehen, das es nicht das beste seit geschnitten Brot ist, sondern ne elende Krücke.