Formal habt ihr Recht. Nach der offiziellen Definition sind das wohl keine SoCs. Aber ich bin sicher nicht der Einzige, der kein Problem hat, sowas unabhängig vom inneren Aufbau trotzdem als SoC zu bezeichnen, weil es einfach auf genau das selbe hinaus läuft.
Normalerweis meint man, wenn man von einem "Chip" redet, ja auch nicht nur das nackte Die, sondern das schwarze Kästchen mit vielen Beinchen (oder BGA-Kontakten).
Außerdem bürgert es sich manchmal halt ein, es bei sowas nicht so genau zu nehmen. Z.B. werden sehr viele WINE als Emulator bezeichnen, weil es "nach außen" das selbe tut, wie ein Emulator. Technisch ist es aber keiner und das steckt in dem Fall ja sogar im Namen.
Ein anderes Beispiel wären Computerschädlinge. Lange Zeit hat man die allgemein als Viren bezeichnet, weil das die mit Abstand vorherrschende Schädlingsart war. Heute redet man hingegen meist von Trojanern, auch wenn es technisch gesehen vielleicht Würmer der auch altmodische Viren sind.
Wie gesagt, wie die Haswell-"SoCs" intern aufgebaut sind, ist für alle außer Intels Fertigungsabteilung genauso uninteresant, wie ob ein Quadcore aus zwei Dualcore-Dies besteht. Oder z.B., dass mein 3930K eigentlich eine 8-Core CPU ist (nur teilweise abgeschaltet).
Wie sagte Helmut Kohl so schon: "Entscheidend ist, was hinten raus kommt."
Ergänzung um das mal etwas zu untermauern:
Google spuckt für "Haswell SoC" über 1 Mio Treffer aus. Darunter auch zahlreiche IT-Websites, inklusive seriöseren Vertretern wie Heise.
Für "Haswell MCM" gibt es ca. 57.000 Treffer.