Herdware schrieb:
Palomino schrieb:
Nüchtern betrachtet war es zwar deutlich nutzerfreundlicher, aber gemessen an der tatsächlichen persönlichen Nutzung kein großer Fortschritt.
Also das habe ich ganz anders empfunden. Windows 95 brauche eine Menge neue
Features und Verbesserungen, die das Leben für den Nutzer direkt sehr viel angenehmer gemacht haben. Mehr als bei jeder anderen Windows-Version davor oder danach.
Gäbe es eine Version von Windows 95, die an moderne Hardware (PCIe, USB, WLAN, SSDs, ...) und Bildschirmauflösungen usw. angepasst wurde, aber ansonsten in Sachen Features und Benutzeroberfläche dem Stand von vor 25 Jahren entspricht, könnte ich damit auch heute noch ganz gut arbeiten und spielen. Auf Win 3.1 oder älter würde ich aber auf keinen Fall zurück gehen wollen.
Hallo!
Sowas gibt es tatsächlich.
Es gibt Patches für Win98/Me die ein solches System bilden:
- KernelEx, bringt die API auf XP/Vista Nivea
- NUSB, der USB-Massenspeicher Support aus Me
- VBE9x, der Universal-Treiber für Grafikkarten
- TRIM Tool für SSDs (trim.exe, von rLoew)
- VCache Patches für Speicher über 0,5 GiB (von rLoew oder Xeno86)
- Revolution Patch für hübsche Oberflächen
- LBA48 Patch für Festplatten über 137 GB (128 GiB); ohne: Überlauf
- Paragon NTFS Treiber
Hier weitere Patches, für W95:
https://winworldpc.com/product/windows-95/patches
Herdware schrieb:
Was die Stabilität angeht. Die meisten Probleme entstanden wohl dadurch, dass Windows 95 und 98 zum "Zumüllen" neigten. Ein frisch installiertes OS lief in aller Regel sehr stabil und schnell, aber je mehr Software man installiert hat, um so schlechter wurde es mit der Zeit.
Damals konnten Anwendungen und Spiele bei der Installation noch lustig in alle Systemverzeichnisse schreiben, z.B. wichtige DLLs durch eigene (teilweise ältere oder sonstwie inkompatible) Versionen ersetzen usw. Und auch bei der Deinstallation wurden viele dieser Änderungen oft nicht rückgängig gemacht. Letztlich blieb einem nichts anderes übrig, alls Win9X regelmäßig neu zu installieren.
Erst mit dem vielgescholtenen Windows ME gab es Systemdateischutz und Systemwiederherstellung, so dass das Zumüllen zumindest etwas seinen Schrecken verloren hat. (Allerdings hatte ME halt seine eigenen Probleme, vor allem mit Treibern.)
Ich empfand das Problem mit den DOS-Treibern immer als größtes Übel,
gleichzeitig aber auch als größtes Feature.:
Man konnte zum Beispiel alte Hardware weiternutzen, für die es nur DOS-Treiber gab.
Zum Beispiel für ein Single-Speed CD-ROM Laufwerk ala Mitsumi-LU005.
Oder man konnte MSCDEX laden, welcher, anders als die Win9x-interne
CD-ROM-Unterstützung auch noch das alte CD-i Format unterstützte
(wenn das Laufwerk mitmacht).
Oder man konnte mit einer Win9x Box zwei Netzwerke verbinden.:
Stellen wir uns vor, die alten DOS-Rechner im Gebäude laufen per 10Base2
unter Kirschbaum-Netz (damals populär), aber die neuen Windows-Rechner laufen
per IPX/SPX -oder schlimmer: TCP/IP - über 10BaseT. Direkte Kommunikation ist da nicht drinn.
Aber die Win95-Machine kann helfen, als "Brücke" oder Vermittler zwischen zwei Welten.
Der DOS-Teil läd das alte Kirschbaum-Netz und der Windows(95)-Teil den TCP/IP Stack.
Dann kann man einfach die gewünschten Laufwerke und Drucker unter Win95 freigeben.
So. Im Idealfall alles prima. Wenn Win95 aber instabil läuft werden beide Netzwerke ggf.
mit sinnlosen Anfragen überschwemmt oder es enstehen Verzögerungen.
Genauso gab es Probleme mit alten Windows 3.1-Treibern die viel
mit Timing zu tun hatten (ständiges polling, interrupts).
Zum Beispiel solche für serielle DCF-77 Funkuhren.:
Unter DOS und Windows 3.1 lief alles prima, aber Windows 95
kam mit den Treibern ins stottern, da es viel komplexer war und nicht
so flink wie Windows 3.1 "mal eben" die Kontrolle abgeben konnte.
Schließlich nutzte es kein vollständiges Kooperatives Multitasking mehr.
Ansonsten waren die alten Windows-Treiber recht harmlos.
Besonders die *.DRV-Treiber für 286er, da sie nicht virtuell waren.
*.386 waren im Prinzip ältere Vertreter der VXDs.