Bericht C:\B_retro\Ausgabe_13\: Windows 95

cbtestarossa schrieb:
Und dann gab es noch de vielgelobten Norton AV der sich so tief im System verankerte dass man sich manuell durch die Untiefen der Registry hangeln musste um das Teil endgueltig loszuwerden.

Der Spruch damals lautete: "Der NAV hat das Anti- im Namen niemals verdient". Überhaupt - damals hat Norton die Flame/Bashing-Magnetwirkung gehabt, die heute Intel bei CPUs inne hat. Als sie dann die legendäre Firma Powerquest aufkauften, deren viel bessere Produkte (z.B. PartitionMagic) einstampften, nur um die eigenen unbrauchbare Tools verkaufen zu können, zog jeder nur noch über die Firma her.
 
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Norton Ghost und der NC waren seinerzeit richtig gute Tools.
Insbesondere zu Ghost fällt mir nichts vergleichbares ein.
 
l00pm45ch1n3 schrieb:
Norton Ghost und der NC waren seinerzeit richtig gute Tools.
Insbesondere zu Ghost fällt mir nichts vergleichbares ein.

Alternative zu Norton Ghost wurde genau vor deinem Post genannt … Powerquest PartitionMagic ... hatte ich in Version 2.0 und damit gleich mal die fertige Grundinstallation bestehend aus Win98SE/NT4 auf der "großen" IBM DTTA351010 abgelegt: Leider hat meine alte Seagate 2,1GB ST32550N SCSI2 nicht überlebt … liegt aber noch als "Andenken" im Regal. Von 7200/min auf Null!
 
l00pm45ch1n3 schrieb:
Insbesondere zu Ghost fällt mir nichts vergleichbares ein.

Mega-Bryte schrieb:
Alternative zu Norton Ghost wurde genau vor deinem Post genannt … Powerquest PartitionMagic ...

Das stimmt so nicht (ganz). Erstmal: Die Alternative zu Norton Ghost war DriveImage (nicht PartitionMagic). Lange Zeit gab es keine Möglichkeiten irgendwelche Partitionsänderungen an einem PC zu machen ohne (kompletten) Datenverlust. Man brauchte mehrere Festplatten und es dauerte Stunden. Um so etwas zu machen hat jeder Poweruser Wechselrahmen im PC gehabt.

Dann kam Powerquest mit ihren Tools PartitionMagic und Driveimage und veränderte die PC-Welt. Damit konnte man Sachen machen die vorher undenkbar waren. In dem Bruchteil der Zeit. DriveImage rettete einem (fast) das Leben wenn Windows nicht mehr wollte - und das war damals bei Power-Usern (das Wort Nerd kannte damals noch keiner), die ständig die neueste Sachen (Software) ausprobierten fast täglich der Fall. Zu diesem Zeitpunkt gab es am Windows/PC Markt überhaupt keine Alternative. Und die Programmen schlugen ein wie eine Bombe. Die hat wirklich jeder der was von PC verstand auf den Rechner gehabt.

Dann kam Norton und brachte seine schlechte DAU-Version Ghost, hoffend den Erfolg ebenfalls kopieren zu können. Doch Ghost war (bevor sie Powerquest übernahmen) ein schlechter Witz und niemand mit Ahnung arbeitete damit. Norton konnte generell seine (miserable) Software nur absetzen weil sie im Gegensatz zu damals renommierten Firmen massiv Werbung für Ahnungslose machten. Man wurde praktisch überall damit erschlagen. Als das auch nicht half haben sie dann angefangen massiv kleine Firmen aufzukaufen, sich die Patente zu sichern, und die entsprechende Software dann zu begraben. Powerquest war das prominenteste Beispiel einer langen Reihe.

Aus diesem Grund wurde Norton, gleich nach MS, als Synonym fürs Böse in der Szene angesehen, und jeder der Norton Produkte nutzte geflammt.
 
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cbtestarossa schrieb:
Ein anderes Problem damals war noch dass so gut wie jedes Spiel eigene DirectX Versionen mitbrachten und dies teils ohne Abfrage installierten.
Warscheinlich lag es daran, dass die Ur-Version von Win95 (Win95 ABC gab es nicht im Laden, glaube ich)
weder DirectX, ActiveX noch Internet Explorer stadnadrmäßig dabeihatte.
Daher nahmen die Entwickler/Publisher wohl an, es sei eher unwarscheinlich, dass der Spieler am
anderen Ende bereits Kontakt mit DirectX hatte und packten eine DX Redist dazu.
Klar, die Logik hinkt, aber die wenigsten Entwickler/Publisher damals konnten bzw. wollten
sich wohl vorstellen, dass Spieler bereits Spiele von der Konkurrenz gekauft hatten. ;)

Bis einschließlich DX3 (oder seltener DX6) war das Beilegen der Runtime bei Spielen üblich, glaube ich.
Win98SE z.B. hatte dann DX 6.1 eingebaut. Sogar mit der Version, die Bump-Mapping und MMX kannte.
Außerdem kamen manche Sound-/Graphiktreiber auch nochmal mit einer DX Runtime daher,
die man aber bei der Installation überspringen konnte.

PS: Es gab auch noch WinG, den Vorgänger zu DirectDraw.
Also der Technik, die Anfangs wichtiger war als das heutige Direct3D...
WinG erlaubte zum ersten Mal flüssige, hochaufgelöste Animationen (640x480) unter Win 3.x/95,
ohne den PC komplett zu blockieren. Anders als DCI, was eher ein FrameBuffer-Ding war.
Sierra's KingsQuest VII nutze zum Beispiel WinG, ebenso Creatures.
 
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Digi Quichotte schrieb:
Powerquest aufkauften, deren viel bessere Produkte (z.B. PartitionMagic) einstampften

PQDI und PQPM waren schon was besonderes.
Genauso wie NC und NU unter DOS es noch waren.

Ja und dann später wurde noch meine geliebte Syquest Firewall von Selbigen vernichtet ^^
 
cbtestarossa schrieb:
Ja und dann später wurde noch meine geliebte Syquest Firewall von Selbigen vernichtet ^^

Die geilste Firewall ever. Und das bei 7-8MB (Größe der Setup.exe). Hab danach nie wieder eine extra Firewall benutzt. Aber es waren auch andere Zeiten. Wenn eine Software ohne Grund (aus der Sicht des Anwenders) versuchte Kontakt mit dem Internet aufzunehmen, wurde sie gleich als Virus eingestuft (wie sich das so gehört). Heutzutage empfindet es jeder als normal und denkt sich nichts dabei.

Windmühlen... überall nur Windmühlen....
 
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Digi Quichotte schrieb:
Das stimmt so nicht (ganz). Erstmal: Die Alternative zu Norton Ghost war DriveImage (nicht PartitionMagic)..

Jaja, da will man mal beim Klugscheißen gewinnen und schreibt das Falsche! ^^ Hast natürlich recht, da waren die Nerven in den Fingern flotter als das Hirn.
 
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joshy337 schrieb:
Bis einschließlich DX3 (oder seltener DX6) war das Beilegen der Runtime bei Spielen üblich, glaube ich.
Sogar noch später.
Schuld war auch dass Windows das noch nicht selbst geschützt hat.
Und die Installer selbst scherten sich auch um nichts.
Da wurde einfach drübergebügelt. Was teilweise aber auch ein Vorteil sein konnte.
 
Ich bin nicht sicher, ob das hier herpasst, aber der Cartoon bzw. Comic-Strip zeigt,
dass Win95 selbst damals (man kannte noch OS/2) schon heftig in der Kritik
stand und gerne parodiert wurde.

Ja wenn ich so darüber nachdenke,
dann war Win95 das witzigste Windows aller Zeiten. ;)


billg.gif


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