@Turrican101
Da geht es nicht darum, dass die Verlage Geld für etwas bezahlen müssen sondern dass sie der Meinung sind Google würde mit ihrer Arbeit Geld verdienen, in diesem Fall den Anreißertexten in Google News und der Google-Suche.
@c2ash
Die Verlage haben halt das Problem, dass ihre einstige Aufmerksamkeitsdominanz mit dem Internet völlig weggebrochen ist.
Wer früher lokal oder überregional Werbung schalten wollte oder etwas von Privat verkaufen wollte konnte nur im Radio oder der Zeitung werben.
Alternativ alle paar Monate im Telefonbuch.
Das Geschäft ist nun völlig weggebrochen, wer seinen Handwerkerbetrieb in Beispielhausen bewerben möchte kann das nun auch direkt bei allen Suchanfragen nach "Klempner Wasserrohrbruch" aus der Region um Beispielhausen rechts oder oben bei den Suchergebnissen anzeigen lassen - also dann wenn der Nutzer wirklich gerade diese Dienstleistung benötigt.
Auch Kleinanzeigen gibt man nun nicht mehr in der Lokalzeitung auf sondern verkauft seine Sachen bei eBay.
Das Problem für die Verlage: Die wurden immer durch Werbung finanziert (Der Abopreis deckt die Kosten für das Papier, nicht den Inhalt) und das Ziel einer Zeitung ist es weniger Leute zu informieren (auch wenn die Verleger das gerne so sagen, wenn es darum geht rechtliche Vorteile für sie einzuführen) sondern viel mehr Geld durch den Verkauf von Werbeflächen zu generieren.
Und damit diese Werbeflächen angesehen werden stellt man halt ein paar Leute ein, die irgendwelche Texte zu irgendwelchen Geschehnissen schreiben.
Und selbst wenn denen doch mal etwas an der Verbreitung von Informationen liegt: Nachrichten gibt es heute auch im Überfluss!
Niemand ist mehr darauf angewiesen zu hoffen, dass seine kleine Lokalzeitung über ein Thema welches weiter entfernt relevant ist berichtet, da er nun selber Zugriff auf Zeitungen von überall her hat.
Und selbst bei Boulevardthemen, die eher überregionale Zeitungen dominieren gibt es nun tausende Seiten und Blogs die ausführlicher und besser über ein Thema berichten können als es die Bild in 30 Zeilen tun kann.
Und die sind dann auch noch kostenlos. Zwar vollgeklatscht mit Werbung, aber das kann man ja alles blocken und da eh alles vollgeklatscht ist mit Werbung und weil das Internet unendlich viel Werbung anzeigen kann sinkt dann der Preis den man für eine einzelne Werbeanzeige verlangen kann - es gibt ja keinen Mangel an Werbeflächen und Überfluss senkt die Preise.
Wenn nun die Werbeeinnahmen im Printbereich wegfallen und sogar online für Zeitungen kaum noch Geld durch Werbung zu verdienen ist, weil dieses Geld bei Google landet erzeugt das natürlich Neid.
Und weil die Zeitungen sich unglaublich wichtig nehmen erzeugt es auch noch ein Anspruchsverhalten. Die hatten schließlich immer die dominierende Rolle bei der Verbreitung von Informationen und vor allem Werbung, was fällt dieser dahergelaufenen Firma aus Mountain View ein denen ihre Rolle wegnehmen zu wollen.
Die Verleger bzw. Zeitungen sind wie ein in die Ecke gedrängtes Tier welches um sein Leben kämpft.
Das tun sie mit so einer Aggressivität, dass es viel Kollateralschaden gibt und sie selbst auch noch Gefahr laufen durch den Stress des Kampfes einfach tot umzufallen.
Disclaimer: Ich bin kein Fan von Google und mag auch deren übliches Vorgehen nicht, also dass sie einfach erstmal etwas machen und sich dann später darum kümmern ob das überhaupt rechtlich so ganz korrekt war. Beim Streit zwischen der GEMA und Google sehe ich somit zum Beispiel eher die GEMA im Recht als Google.
Das Vorgehen der Verleger ist aber so dumm und vor allem durchschaubar, dass ich hier Google gerne in Schutz nehme.