Krankenkassen Zusatzbeiträge

@dogio1979

danke für den Link.Ist sie auch nicht, deswegen /signed.
 
|MELVIN| schrieb:
An alle, die gegen die Kopfpauschale der FDP wettern, ich hoffe folgende Sachen sind euch bewusst:

Im Augenblich findet der "Solidarausgleich" in der gesetzlichen Krankenversicherung nur bis zu einem Jahresbruttoeinkommen von 48.600 Euro statt. Alle die darüber verdienen (und bei dieser Summe geht zumindest für mich das "gut verdienen" erst los) sind nicht verpflichtet in der gesetzlichen Krankenversicherung zu sein und sind größtenteils privatversichert. Toller Solidarausgleich: Die meisten, die mehr als 48.600 Euro im Jahr verdienen, zahlen nicht einen Cent in die gesetzliche Krankenkasse.

Nun zur Kopfpauschale: Vorgesehen ist eine einkommensunabhängige Pauschale. Klingt erstmal ungerecht. ABER: Jeder, bei dem diese Pauschale mehr als 8 % des Bruttoeinkommens ausmacht (entspricht etwa dem jetzigen Arbeitnehmernateil in die GKV), der erhält die Differenz als Sozialausgleich, finanziert aus Steuermitteln. Und wer zahlt die meisten Steuern? Richtig: Spitzenverdiener mit mehr als 48.600 Euro im Jahr. Diese werden nun also im Gegensatz zum ersten Modell auch endlich zur Kasse gebeten und müssen die GKV mitfinanzieren.

Welches System ist nun solidarischer? In meinen Augen eindeutig letzteres.

Hallo,
bin noch neu hier und habe eure Beiträge gerade gelesen.

Das ist für dich solidarisch? Geringverdiener und Hartz IV-Empfänger werden somit wieder zu Bittstellern, denen der Staat unter die Arme greifen muss. Zumal die nötigen staatlichen Beiträge für den Solidaritätsausgleich überhaupt nicht da sind. Oder nicht? Selbst CSU und CDU sträuben sich dagegen und Schäubles Zahlen verheißen nichts Positives.
 
Nicht nur das, auf kurz oder lang führt der Einnahmeverlust zu Leistungskürzungen, die man sich über private Zusatzversicherungen wieder reinholen kann, falls man das Geld dafür hat. Oder glaubt ihr etwa, dass die Beitragseinsparungen dauerhaft über Steuermittel refinanziert werden. Mit der Kopfpauschale hat man nichts anderes im Sinn, als die gesetzliche Krankenversicherung langfristig auszuhöhlen und damit den Markt für die privaten Anbieter zu verbessern.
Gesundheit muss ein öffentliches Gut sein. Privatisierte Strukturen dienen dem Erwirtschaften von Gewinn, und das bedeutet, dass wenige profitieren, während viele verlieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Laut Schäubles Zahlen werden die finanziellen Ausgleiche, die der Staat den Arbeitnehmern zahlt, gar nicht zu finanzieren sein. Rösler dagegen nennt andere Zahlen. Steuerlich passt da kein Stein auf den Anderen, allein schon wenn man bedenkt, wie sich die Finanzen des Staats dadurch nach Hinten verlagern. Laut der CSU soll es die Kopfpauschale mit ihr angeblich nicht geben...
 
Exar_Kun schrieb:
Gesundheit muss ein öffentliches Gut sein. Privatisierte Strukturen dienen dem Erwirtschaften von Gewinn, und das bedeutet, dass wenige profitieren, während viele verlieren.

Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Gesundheit und Krankheitsbehandlung sind keine Luxuswaren, die man sich leisten kann oder nicht oder nur teilweise.
 
vllt sollte man das ganze Gesundheitssystem mal komplett überdenken,
das ganze stinkt doch von Kopf bis Fuss, da bringts rein gar nix sich wegen 5 € auf zu regen.

Allein schon wenn ich an den Schwachsinn denke mit den 10€ im Quartal.
Wieso nicht einfach die Beiträge leicht anheben ?
Von den 10 € kommt kaum noch was an da wo es hin soll.
Diese Beiträge sind für die Leute und die Ärzte nur lästig. Ich kenn keinen Arzt der gesagt hat "toll, das bringt uns weiter".

Und die Medikamentenpreise sind auch nicht gerade ohne, vor allem die Schwankungen.
2 identische Nasensprays (die stehen hier nur STellvertretend für alle anderen Medikamente !!!) kosten von Hersteller A 3 €, von Hersteller B 8 € !
Dann kommt noch dazu, wenn ich mir vom Arzt ein Rezept für sowas geben lassen würde kämen mich die günstigeren Sprays (Sofern mir eines verschrieben wird und kein teures) teurer als wenn ich es so kaufen würde.
Viele Ärzte verschreiben dann aber nur das teure, weil sie mit dem hersteller irgendwelche Verträge geschlossen haben.

Usw usw...
 
Cluberer schrieb:
Allein schon wenn ich an den Schwachsinn denke mit den 10€ im Quartal.
Wieso nicht einfach die Beiträge leicht anheben ?
Von den 10 € kommt kaum noch was an da wo es hin soll.
Diese Beiträge sind für die Leute und die Ärzte nur lästig. Ich kenn keinen Arzt der gesagt hat "toll, das bringt uns weiter".
Das Prinzip heißt Selbstbeteiligung. Menschen tendieren dazu, sich bei einer Vollversicherung andes zu verhalten, als wenn sie die Kosten selbst tragen würden. Beispiel: Man fährt nach Abschluss einer Vollkaskoversicherung riskanter.
Übertragen auf das Gesundheitswesen (= Vollkasko) bedeutet das dann, dass man den Arzt häufiger aufsuchen wird, als wenn man für jeden Besuch selbst zahlen würde. Man vermutet ähnliche Effekte beim Ernährungsverhalten, beim Sport oder beim Zigarettenkonsum.

Es geht also nicht gar nicht darum, dass diese 10€ irgendwas finanzieren sollen. Das Prinzip dahinter war schon immer, dass man über die Selbstbeteiligung die wichtigen von den unwichtigen Arztbesuchern trennen kann.
Die Arztbesuchungsquote ist immer noch zu hoch. Man kommt gar nicht drumrum, die Selbstbeteiligung auszubauen.

Ob Röslers aktuelle Pläne mit den Medikamentenpreisen tatsächlich umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Er war ja nach der Wahl ziemlich unter Beschuss wegen Lobbyismus und vielleicht ist das jetzt sein Befreiungsschlag.

Ich hab auch einen Vorschlag für die Verschreibung von Medikamenten:
Ein Teil der Medikamente hat identische Wirkstoffe und Nebenwirkungen. Man unterteilt diese Medis in Kategorien, z.B. A1, A2, B4 usw., und der Arzt kann dann für diesen Fall nur noch die Kategorie ankreuzen. Der Patient hat dann in der Apotheke oder zu Hause die Wahl, welches Medikament er nimmt. Da er Laie ist, wird seine Entscheidung nur von Marke und Preis beeinflusst. Das sollte den Generikaherstellern Aufwind verschaffen.

Relict: Erzähl das mal einem Spitzensportler oder Privatkassenpatient ;)
Wir haben doch jetzt schon mindenstens vier Ebenen in der Qualität der Gesundheitsversorgung.
 
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naja,
zum Thema Gesundheitswesen gab es schon eine Endlos-Disskussion im Siegel Online Forum.
War an einen guten Artikel über das was in dem System falsch läuft angeheftet.
Wenn ich morgen dazu komme kann ich den Artikel hier ja mal verlinken.

Das mit den 10 € mag ja schon sein, aber es macht nur ein haufen arbeit und ärger.
Und wenn ich höre, dass Leute ihre Sorgen verschleppen, nur um nicht am Quartalsende zum Arzt zu müssen um die 10 € zu sparen ist dass dann doch ehr Kontraproduktiv.
"Oh sie haben hier und hier und da was, wären sie doch lieber vor 4 Wochen gekommen, da hätte man noch was machen können." ;)

Ein groses Problem ist auch die Aufteilung von gesetzlich und privat...

Nur denk ich wird sich an diese Problematik niemand in der Politik ran trauen.
Da haben wir das nächste und grösste Problem.
Das ist ein unangenehmes Thema, das dem ein oder andern nicht passen könnte, da kann es vor kommen, dass man in 4 Jahren dann nicht wieder gewählt wird.
Es wird nicht das getan, was am besten für das Land ist (wie bei Kindern, die verstehen das auch erst später oder wenn es zu spät ist was gut für sie ist/war) sondern das, was nötig ist um in 4 Jahren nochmal gewählt zu werden.
Ansonsten sind die Politiker auch nur Marionetten der Wirtschaft.
Und wenn wirklich jemad den Finger in die Wunde drückt wird er öffenlich demontiert und abgesägt.
So kann sich da auch nichts ändern
 
Die Zahl derer, die zum Arzt gehen, ist zu hoch und "nötige" Arztbesuche sollen gefiltert werden... ok.

Nunja. Für eine Erkältung oder so würde ich normalerweise nicht zum Arzt gehen. Da lege ich mich ein bis zwei Tage ins Bett und gut. Allerdings muss ich aus beruflichen Gründen zum Arzt, denn so ohne weiteres kann ich ja nicht einfach zu Hause bleiben. Ich seh aber auch nicht ein, mit Kopf und Gliederschmerzen arbeiten zu gehen, während die trockene Luft der Klimaanlage auch nicht gerade zum Wohlbefinden beiträgt und die Nase schneller läuft als mein Auto.
Mit anderen Worten gehe ich für sowas dann zum Arzt, was ich normalerweise nicht tun würde. Da ich aber eher selten krank bin, kann ich damit leben.
So zumindest aus meiner Sicht. ;)
 
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