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News Piranha Bytes am Abgrund: Studio in schwieriger Lage, aber „Schreibt uns noch nicht ab!“

marakuhja schrieb:
Sinnbildlich für manche Branchen hier. Zu viel Angst vor Innovationen und Beharren auf dem Althergebrachten.
Angesichts der Kosten einer Spielproduktion ist das nicht verwunderlich. Die 30 Mitarbeiter, die noch da sind, kosten locker 1,5 bis 2 Mio pro Jahr. Eine Produktion nimmt bei AA-Niveau und besser locker 3 bis 5 Jahre in Anspruch. D. h. ein Spiel kostet bei einem so "kleinem" Team schon 4,5 bis 10 Mio. Für gewöhnlich läuft das auf Pump. Das Geld muss dann natürlich auch wieder reinkommen, idealerweise sogar etwas mehr, damit man wachsen kann.

4,5 bis 10 Mio Einnahmen bei 60€ pro Spiel ergibt 75'000 bis 167'000 Käufer. Das muss man erst mal schaffen.
 
@edenjung
Den Punkt mit Dokumentationen kann ich sehr gut nachvollziehen.
Zu viele Entwickler haben die Einstellung, dass eine schlechte Dokumentation sie unersetzbar macht und wenn Dritte an ihrem Code 2-3x so viel Zeit verschwenden müssen, weil alles so (absichtlich) chaotisch ist, können sich diese Entwickler kompetenter darstellen, als sie es sind.
Meist sind es auch dieselben, die erkannte Probleme verschweigen oder sich von der Verantwortung einzelner (Unter-)Projekte drücken, wenn diese etwas komplexer sind und ein Risiko darstellen, ihr Ansehen zu schädigen.
 
@FOSS-Fox
Es ist dann aber am Chef das zu ändern.
Hier sagt aber der Chef "Dokumentation? Nee die brauchen wir nicht. Die ist eh nie aktuell und die schränkt uns zu sehr ein. Meine Jungs sollen lieber das Spiel selber spielen und einbauen was ihnen gefällt."
Das sagt er genauso.
Ich kann dir wirklich nur nahelegen dir seinen Talk mal anzukucken. Es spricht für sich, dass schon vor 7 Jahren die Kommentatoren schrieben "In short: If you want to become a great writer, listen to all of his advice and do the exact opposite."

Das ganze auf die Angestellten zu schieben ist zu billig und ich hoffe, dass Microsoft sich das nicht gefallen lassen und Pagliarulo achtkantig rausfliegt.
 
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Die haben fertig. Letztes gutes spiel 2009 rausgerbacht. Aber auch das war altbacken. Und jetzt will man wieder was ähnliches wie gothic rausbringen. Hand aufs Herz das versuchen die schon seit 20 Jahren. Und die Spiele sehen auch aus wie aus dem 2005. Gothic 1+2+ addon waren mega. Gothic 3 ging. Risen war ok für zwischendurch da man ja endlich auf Gothic Fortsetzung wartete. Risen 2 und 3 waren schlecht. Und elex Teile fühlten sich wie diese b movies für 1,99 die keiner haben will. Absoluter Müll.
In der Zwischenzeit hätte man schon längst Gothic Remake rausbringen können. Nur konnten die nicht mal das. Und Genome-Engine sollte verschwinden.
 
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[wege]mini schrieb:
Die "Kultur" des Wachstums durch Verkauf oder Einstieg eines Investors, ist im nicht englisch sprachigen Europa nicht besonders verbreitet.
Weil man nicht wirklich wächst, sondern sich nur aufbläht, seine Organrechte an einen Organhändler abgibt, der sie in dem Moment herausreißt, wo der Leib den unrealistischen Gewinnforderungen nicht mehr nachkommen kann, der Organhändler Geld braucht, die Strategie ändert, oder einfach seine Lust verliert, Führungspersonal Karrierehopping betreibt.

Das Investorenfirmen so groß werden können liegt daran, das sie organisch/gesund wachsende Firmen mittels des aufgeblähten Kapitals finanziell aus dem Markt treiben können, nicht wegen der besseren Produkt-/Entwicklungsstrategie.

Und anders als organisch wachsende Firmen werden Investorenfirmen dann wegen der Lobbymacht durch Steuergelder am Leben erhalten.

Schöner Schein trumpft echtes Sein!

Was nicht bedeutet, das es ohne gute Entscheidungen geht, die bracht es immer!

Aber es gibt für typisch "deutsche" Spiele einen Markt, er große genug ist, das man Erfolge darin erreichen kann, wenn man es gut macht.

Anno ist doch ein Beispiel dafür, auch wenn es inzwischen nur noch wenig Fortsetzungsmöglichkeiten gibt.
Lass doch die Welt ihre Baller und Zerstörungspiele machen - deutsche Aufbaustrategie hat ihren Platz!

Und mit Witcher sieht man, das es auch mit nicht so sehr anglozentrischer Mord-Fantasie geht, sondern europäischer Mystik und Lebensrauheit.

Ich hab damals Darklands so geliebt, was btw. von Microprose war, weil es nicht der übliche D&D Brei war, mit seinem teils komplett dämlichen Regeln.

Mein Vater hat auch zeit Lebens alle Schwarze Auge Spiele gespielt, die herauskamen.

Mir wäre ein mehr europäisiertes Cyberpunk auch echt lieber gewsen, als diese amerikanisierte Zukuntsghettofantasie...

Nur das mit den dämlichen Kampfsystemen könnten sie alle lassen - auch ein KCD seucht am Kampfsystem und ich hab es noch nie weit gespielt, weil es mich nervt anstelle Spass zu machen.

Da macht dann ein Spiel wie Elden Ring vieles richtig und spass und das kommt aus Japan.
Man kann von anderen die guten Sachen lernen, dafür sollte man nie zu stolz sein!
 
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Krik schrieb:
4,5 bis 10 Mio Einnahmen bei 60€ pro Spiel ergibt 75'000 bis 167'000 Käufer. Das muss man erst mal schaffen.
...und ehrlicherweise sind sogar eher 3-4x so viele Verkäufe notwendig wenn man von den 60€ noch Händlermagen, Publisherabschlag und die ganzen Nebenkosten abzieht.
 
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edenjung schrieb:
Es ist dann aber am Chef das zu ändern.
Hier sagt aber der Chef "Dokumentation? Nee die brauchen wir nicht. Die ist eh nie aktuell und die schränkt uns zu sehr ein. Meine Jungs sollen lieber das Spiel selber spielen und einbauen was ihnen gefällt."
Das sagt er genauso.
Könnte das auch erklären, warum die Engine Bugs und Macken hat, die sich seit Ewigkeiten durch mehrere Spiele ziehen und dort in unterschiedlichen Ausprägungen immer wieder auftreten? Die werden bis heute nicht behoben, weil keiner bei Bethesda so wirklich einen Überblick über alle Bestandteile der Engine hat und wie die ineinander greifen?
 
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@mibbio
davon geht man mittlerweile aus.
 
edenjung schrieb:
Klar am Ende kommt das alles nicht an Dark Messiah of Might and Magic ran, aber das ist in meinen Augen auch bis Heute ungeschlagen was Fantasy Kampfsysteme angeht.
Ohhhja!
Das Geilste ist immernoch am Abgrund ein Frostzauber auf den Boden zu casten, gegner kommt, schlipft aus, fällt runter. Kampf vorbei!
DAS Game hätte IMHO ein Remake verdient. Leicht verbessertes Kampfsystem, schöne neue Grafik.
Story war Okay, aber nicht überragend.

Krik schrieb:
4,5 bis 10 Mio Einnahmen bei 60€ pro Spiel ergibt 75'000 bis 167'000 Käufer. Das muss man erst mal schaffen.
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Wohl knapp nicht....
 
Ich verstehe nicht, was heutige Generationen für eine Vorstellung von Spielen haben. Das Spielprinzip von damals kann heute durchaus noch mithalten, obwohl in Risen/ELEX vieles beim alten geblieben ist, aber der Erfolg bleibt aus. Ist sowas wie mit Lebensmittel, alle lieben Fastfood und keiner mag mehr Ommas Rinderrouladen mit Rotkraut und Semmelknödeln. Einfach nur dumm.
 
Ommas Rinderrouladen mit Rotkraut waren gothic 1+2. Nicht für jedermann aber einige lieben es einfach. Risen 2+3 und vorallem elex einfach nur minderwertiges, liebloses irgendetwas was an die gute Küche erinnern sollte.
 
Absolut faszinierend wie viele Leute mit Gothic aufgewachsen sind. Ich hab das Spiel mit 14/15 angefangen und war schon damals abgeschreckt. Es war wohl einfach nie mein Studio/Spiel, obwohl ich RPGs liebe.

Muss auch jedes Mal abcringen, wenn ich irgendwo Synchro-Clips oder so sehe ...

Aber schade, dass so ein altgedientes Studio (wahrscheinlich) bald verschwinden wird.
 
Seit Gothic 3 keinen Bock mehr auf Piranha Bytes. Absolut keine Ahnung, wie die sich danach noch über 17 Jahre halten konnten.

"Für das jüngste Projekt mit dem Codenamen WIKI6 sollte Piranha Bytes eigentlich eine Fördersumme von knapp 3,2 Millionen Euro respektive 25 Prozent der veranschlagten Entwicklungskosten erhalten. Doch wie oben erwähnt, steht der Titel nicht mehr auf der Liste der vom BMWK geförderten Spiele."

Über DREI MILLIONEN € steckt in Deutschland ein kopulierendes Ministerium für kopulierenden KLIMASCHUTZ in ein VIDEOSPIEL. Hier gibt es wirklich nur noch die Nanny-State-Gießkanne für jede Flatulenz und gar kein von irgendwelchen steuerfinanzierten Trögen unabhängiges Unternehmertum mehr.
 
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Creeping.Death schrieb:
Elex 2 wurde derart von der Presse "vernichtet", dass ich mich erst letzten Herbst gewagt habe, es tatsächlich zu spielen. Mir hat es letztendlich wirklich gut gefallen.
Ist immer das beste, sich selber ein Bild zu machen.
Hatte auch schon oft mit Spielen Spaß, die zerrissen wurden in der Presse. So zum Beispiel das letzte Saints Row und auch Far Cry 6.
 
Ach ja gothic1+2 waren meine lieblings spiele zum Zeitpunkt des releases und wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht war es teil1 oder 2 war es der Zeitpunkt wo viele andere Hersteller ihre Umwelt in spielen automatisch haben generien lassen und Gothic einer der wenigen die ihre Wälder und Felder von Hand desingt haben , das fand ich damals optisch so schön durch den Wald zu schlendern und alles war irgendwie stimmig passte gut zusammen schöne Übergänge
 
Chaini schrieb:
Gothic 1 und 2 sind über 20 Jahre alt.
Manche mögen verklärte Erinnerungen daran haben, als Referenz taugen diese Spiele nicht mehr.
Was für ein Unfug! Gothic 1 und 2 waren damals sehr erfolgreich und man kann und darf, diese Spiele - auch heute noch - sehr wohl als Referenz nennen. Insbesondere da sie gemessen an dem damaligen Budget und von einem kleinen deutschen Studio entwickelt wurden.

Den einzigen Vorwurf, den sich PB nachträglich machen kann ist, sich nicht weiterentwickelt zu haben. Man hat zu oft versucht die Spielemechanik von Gothic, in neue Konzepte zu gießen. Es gab nie wirklich etwas grundsätzlich neues von PB, was sich ausreichend von Gothic distanziert. Das gleiche gilt für die Engine! Warum hat man nicht bestehende Engines wie Unreal Engine 4 oder jetzt 5 für neue Spiele gewählt? Dies hätte den Aufwand und die Weiterentwicklung der eigenen Genome Engine vermieden und wäre optisch insgesamt ansprechender gewesen.

Ansonsten ist es wirklich schade um PB. Damals Anfang der 2000, war noch richtige Aufbruchstimmung in DE, mit Studios wie PB und Crytek. Jetzt ist alles etwas nüchterner und es geht nur noch um das eigene Überleben.
 
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Pb hat wohl nicht daran gedacht dass die Zeit auch für sie tickt.
Elex war ziemlich gut, aber die hölzerne Laufanimation ist nicht mehr für 2017 geeignet gewesen.
 
Habe nie ein Spiel von denen gespielt, was aber daran liegt, das ich diese Art von Spielen nicht mag. Schade ist es allemal natürlich.
 
Chaini schrieb:
Gothic 1 und 2 sind über 20 Jahre alt. [...] als Referenz taugen diese Spiele nicht mehr.
Was das Worldbuilding angeht, die Immersion (die Welt ansich, wie man neue Sachen lernt, wie man Sachen craftet (schmieden, kochen) Map, natürliche Levengrenzen sodass es zwar ne Open World war wo man theoretisch von Anfang an überall hin konnte wenn man geschickt war aber es zumeist gelassen hat und erst wiedergekommen ist wenn man stärker war, usw), wie sich NPCs verhalten (Tagesabläufe, reagieren auf den Spieler zB wenn man wo einbricht oder was klaut, usw), Spielmechaniken (zB. dass besiegte NPCs erst nur KO waren und du entscheiden konntest ob du ihnen noch den Todesstoß versetzt, NPCs haben auch mal aufgegeben und sind weggerannt wenn der Spieler zu stark war) dann ist das, verglichen mit vielen modernen Titeln, auch im RPG-Sektor, sehr wohl auch heute noch Referenz und spielt sehr weit oben mit.

Das sind unter anderem so die Dinge warum ich auch heute noch Gothic 1-3 und Risen 1 spielen kann, weil das einfach Spaß macht und das Sachen sind, die ich in vielen heutigen Spielen vermisse.
 
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