Smartin schrieb:
Ich habe geschrieben, wie ich es meine.
Und für UHD extra zahlen zu müssen, erst recht für HD, indem man teurere Pakete nehmen muss, ist für mich Abzocke
Ich verstehe wie du es meinst, auch wenn dein, ursprünglich von mir zitierter, Satz weit darüber hinaus geht.
Und ich verstehe auch, dass du und viele andere hier insbesondere die Preisgestaltung von Unternehmen gerne "emotionalisieren". Dem habe ich mit meiner, überspitzten, Schilderung entgegen halten wollen.
Was viele nämlich nicht verstehen, ist, dass Preisfindung ein rein betriebswirtschaftlicher Vorgang ist bei dem persönliche/individuelle Befindlichkeiten nichts zu suchen haben. Dass die Unternehmen denen man "Abzocke" und ähnliches vorwirft, ganze Büroetagen an Analysten beschäftigen die nichts (oder wenig) anderes machen als den Markt zu analysieren und den bestmöglichen Preis für ein Produkt zu finden. Und zu genau diesem "Sweetspot" an Absatzmenge und Verkaufspreis platziert man das Produkt dann eben am Markt.
Kein (na sagen wir 99,99%) Unternehmen hat ein Interesse daran oder verfolgt die Strategie seine Kunden "abzuzocken"! Nicht mal Nvidia macht das
Es wird exakt der Preis verlangt, der zum höchstmöglichen Erfolg führt (da gehören dann natürlich nicht nur unmittelbare Umsatz-/Gewinnsteigerung dazu, sondern auch langfristige Überlegungen/Faktoren). Da kostet ein Produkt dann keinen Cent mehr oder weniger (von Anpassungen an "psychologische" Preisgrenzen abgesehen).
Du kannst dir also sicher sein, dass Netflix exakt den Preis ansetzt, der angemessen ist. Dass die Wahrnehmung dieses Preises individuell verschieden ist, ist da völlig unbeachtlich.
Und wenn Netflix nur einen einzigen Abonnenten hätte dem man monatlich 2 Mrd. Euro in Rechnung stellen könnte im Vergleich zu 200 Mio. Abonnenten denen man im Schnitt 9,90 Euro berechnen würde, wäre man schön blöd, wenn man das nicht machen würde (sehr überzogen und das Modell vereinfachend formuliert) und es hätte mit Abzocke immer noch nichts zu tun (ganz davon abgesehen, dass sich die Geschäftsführung bei einem am Aktienmarkt notierten Unternehmen strafbar/schadenersatzpflichtig machen würde, wenn sie nicht gewinnoptimierend handelt).
"Abzocke"
(im Sinne von a) jemandem etwas mit List und Hinterhältigkeit bzw. in betrügerischer Weise abnehmen oder b) überhöhte Preise verlangen) bei einem nicht limitierten, nicht essentiellen Produkt/Dienstleistung, ist bei einem hinreichend großen Absatzmarkt generell völlig unmöglich. Lediglich bei sehr kleinen Absatzmärkten oder bei individualisierter Preisgestaltung, wäre Abzocke überhaupt denkbar.