Nixdorf schrieb:
In Bezug auf die beschnittenen Videofunktionen sollte sich AMD schämen, das überhaupt auf den Markt zu bringen. Dazu gibt es ja den Verweis auf die Herkunft aus dem Notebook-Bereich, wo die Videofunktionen von der APU übernommen werden. Aber selbst unter diesem Aspekt ist das untypisch dumm für AMD, denn sie waren letztens immer dafür gut, lieber vielseitigeres Silizium zu bauen, bei dem dann Teile abgeschaltet brach liegen, und das man dann mal so und mal so nutzt. Das hätte auch hier gut ausgesehen.
Das sehe ich zwiegespalten. Auf der einen Seite ist es eine Schande, wenn Anno 2022 eine Grafikkarte kein Hardware-Encoding von H.264 und H.265 kann. Das ist sowas von basic, das kann jede iGPU schon seit Jahren.
Eigentlich ist es geradezu peinlich, dass diese Karte das nicht können soll. Auch AV1-Decoding wäre eigentlich Pflicht gewesen.
Auf der anderen Seite muss ich aber zugeben, dass es im Desktop-Bereich kein wirkliches Problem ist, da Hardware-Encoding eigentlich eher nur für Streaming wichtig ist, wofür die Karte sowieso nicht wirklich gedacht ist, und das AV1-Decoding auch die CPU übernehmen kann - der höhere Stromverbrauch von Software-Decoding ist bei einem Desktop-PC jetzt ja kein großes Problem und mit 'ner modernen 6-Kern CPU sind auch die meisten AV1-Videos flüssig in Software decodierbar.
Aber: AMD bietet ja nichts dafür. Wenn die schlechte Videoengine von einem guten Preis touchiert werden würde, wäre das ja ok. Wäre in der Praxis für die meisten User ein besserer Tradeoff als weniger VRAM oder Rechenleistung.
So, wie es jetzt steht, hat die Karte:
- ein sehr trauriges P/L-Verhältnis
- viel zu wenig VRAM
- gerade so noch genug Performance zum Spielen
Die Karte ist besser als nichts, mehr nicht. Nur ist "Nichts" aus wesentlich günstiger. Dann lieber nur die iGPU nutzen, bevor man AMD Geld für sowas in den Rachen wift. Dann kann man sich auch darüber amüsieren, dass die Videoengine der iGPU die von der 6500 XT locker aussticht.