News Rechtsstreit nach Nuvia-Übernahme: Arm entzieht Qualcomm die Architekturlizenz

Locutus2002 schrieb:
Was sind die Folgen für Endkunden? Eigentlich "nur," dass Qualcomm in 60 Tagen meine ARM-basierten Chips mehr verkaufen darf, oder?
Die dürfen dir dann nicht mal mehr Garantie geben bei einem Defekt, wo die CPU drauf sitzt! Lenovo Notebooks mit LTE dürfen aktuell nicht mehr repariert oder was am Mainboard getauscht werden, wegen Verkaufsverbot. Hab hier ein NB, welches genau davon betroffen ist. Hotline sagt, muss es über den Shop zurückgeben, Lenovo darf es nicht mehr anfassen.

https://www.heise.de/news/Patentkla...r Landgericht,Urteil vorzeitig in Kraft tritt.
 
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Was ist ISA?
Was ist RISC-V?
Was ist ein Binärcompatibler ISA?
Spannende Kommentare zu einen für mich eigentlich uninteressanten Bericht. Aber jetzt will ich mehr wissen 😂
 
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So wird das nichts mit dem Siegeszug von ARM gegen x86, wenn man dabei dem größten Lieferanten für Laptop-Chips ans Bein pinkelt.
 
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Macerkopf schrieb:
Kann die Reaktion von Qualcomm nachvollziehen, man lizensiert ein Produkt wofür man Gebühren bezahlt, in dem Fall die ARM Architektur, was man auf Basis dieser Architektur in Eigenregie entwickelt sollte dem Lizenzgeber egal sein.
Ähm...nein?! Dein geistiges Eigentum verschenkst du nicht.
 
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Die Frage wäre doch: Was steht im Lizenzvertrag der ursprünglichen Lizenz die übernommen wurde?

Da sollten doch Vorgaben für alles mögliche drin stehen.
Beide Seiten haben doch hoch bezahlte Anwälte und Experten für sowas. Da lässt man doch prüfen ob man das gefahrlos machen kann oder haben die tatsächlich dicke Eier und probieren es einfach nach der leck mich am Arsch Methode?
 
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ARM ist so eine K..... Bude, einfach unglaublich. Wie man so seinen größten Goldesel an die Karre fahren kann.
 
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iGameKudan schrieb:
Auch, wenn ich wahrlich um ein Scheitern von ARM im Desktop hoffe, so frage ich mich an der Stelle: Wieso ist ARM so dämlich?
Ein BWLer an der richtigen Stelle hat noch jede innovative Firma kaputt gemacht.
Siehe Boeing, siehe Intel, siehe...
 
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iGameKudan schrieb:
Auch, wenn ich wahrlich um ein Scheitern von ARM im Desktop hoffe, so frage ich mich an der Stelle: Wieso ist ARM so dämlich?
Sie wollen mehr Kohle. Ich gehe davona aus, dass die Arch Lizenz weniger abwirft, als die Lizenzierung von fertigen Kernen. Zudem dürfte Nuvia die Lizenz als Start-up deutlich billiger bekommen haben als Qualcomm als Riese sie bekommen würde.
Kurzfristig ist ARM da auch in einer sehr guten Position, da es keinen Alternative gibt.
Langfristig müssen sie aufpassen, dass sie die Kunden nicht verschrecken. Das ist kein Verhalten, was bei Kunden gut ankommt.
RISC V ist noch weit weg eine Alternative fürs high-end Segment zu sein, aber das muss nicht immer so bleiben.
 
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bensen schrieb:
Kurzfristig ist ARM da auch in einer sehr guten Position, da es keinen Alternative gibt.
RISCV wird dadurch eher gepusht. Arm hat jetzt nicht die Software Basis wie x86 um daran festhalten zu müssen.
 
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@Hate01
Ich habe doch ganz klar kurzfristig und langfristig unterschieden.
Natürlich hat Arm so eine Softwarebasis. Hat man ja bei Windows Phones gesehen wie gut das geklappt hat. Oder Huawei Geräte in Europa.
Qualcomm müsste viele Jahre in RISC-V investieren um dort eine brauchbare CPU raus zubekommen und parallel müsste man Android RISC-V kompatibel machen und die Softwarebasis schaffen.
Zudem ist Qualcomm kein Monopolist. Mediatek, Samsung (hoffentlich wird das bald wieder) und Google spielen auch noch mit.
Alleine kann QC das vergessen.
 
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bensen schrieb:
Qualcomm müsste viele Jahre in RISC-V investieren um dort eine brauchbare CPU raus zubekommen und parallel müsste man Android RISC-V kompatibel machen und die Softwarebasis schaffen.
Zudem ist Qualcomm kein Monopolist. Mediatek, Samsung (hoffentlich wird das bald wieder) und Google spielen auch noch mit.
Mich würde es nicht wundern wenn die üblichen Verdächtigen sich nicht schon längst mit RISC-V beschäftigen. Spätestens seit dem Theater mit ARM und NV.
 
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Ich versuch mich mal an der laienhaften Beantwortung. Die Forumexperten wissen sicher mehr.
Cabranium schrieb:
Die "Sprache", also auf hardwareebene die Befehle, die der Prozessor implementiert hat und verarbeiten kann.
Wenn du beispielsweise Dinge von einem Register (Der Speicher, mit dem die CPU direkt arbeitet) in ein anderes schieben willst, sind diese Befehle u.U. verschieden kodiert (die Zahlenkombination, die ausgelesen wird und dann als "Bewege Inhalt von Register XY in Register Z" interpretiert wird) und können unterschiedliche Feinheiten (bspw. in der Größe der Daten, die verschoben werden) bei der Ausführung haben.
Cabranium schrieb:
RISC-V sind Vertreter dieser. Das Interessante ist, dass diese Sprachen eine Menge an "Basiselementen" haben und ggf. um weitere Befehle erweitert werden können. Das ist besonders bei RISC-V und zu einem geringeren Teil bei ARM der Fall.
Aber auch Intels und AMDs neueste Prozessoren haben ein paar spezialisierte Befehle (respektive AVX10 und AVX512), die ihnen eigen sind.

Ein Aspekt, warum so eifrig um die Durchsetzung von bspw. RISC-V gestritten wird, oder generell die ISAs, ist die Lizenfrage, die Umsetzung der Befehle (bspw. RISC/CISC Debatten) und die Durchdringung des Marktes (wenn ein Programm ausführbar sein soll, muss es in der ISA (Sprache) des Prozessors geschrieben sein).
RISC-V hat einen sehr kleinen Basisbefehlssatz und ein m.W.n. kostenloses Lizenzmodell, sodass Interessenten sehr spezifisch ihren eigenen Chip mit ihren modularen Funktionen aufbauen können und nicht wie bei ARM erst eine Lizenz und Kerndesign erwerben müssen.
Die Lizenz, x86 Chips zu designen, wird erst gar nicht von den Rechteinhabern herausgegeben.

Cabranium schrieb:
Was ist ein Binärcompatibler ISA?
Das wüsste ich jetzt auf Anhieb auch nicht. Binärkompatibel würde für mich schlicht heißen, dass die Befehle der ISA binär (0 oder 1) codiert sind. Ich wüsste von keiner verbreiteten (lies relevanten) ISA, bei der sie das nicht sind.

Ich hoffe, das hat etwas geholfen.
 
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foofoobar schrieb:
Doch schon, aber wie das so ist, was auf dem Papiersteht ist endlich. Der Maschinencode ist in der Regel als API zu verstehen, wichtiger ist dann, was im Hintergrund läuft. Wenn beide Firmen auf den Code "11011" Lade Register legen, dann ist das so. Entscheidend ist, wie das dahinter dann passiert und Zilog hat ja nicht den 8080 "kopiert".

Cabranium schrieb:
ISA steht für Instruction Set Architecture. Wenn wir hier von Architekturen schreiben, dann meinen wir in der Regel die ISA.

Arm ist eine ISA, x86 ist eine ISA, RISC-V ist eine ISA. In der ISA wird der Maschinencode definiert und was dieser Maschinencode macht.
Cabranium schrieb:
RISC-V ist eine quelloffene ISA und basiert auf der Barkley-RISC-Architektur.
Cabranium schrieb:
Was ist ein Binärcompatibler ISA?
Binärkompatibel bedeutet in der Regel, dass du ein Programm ohne erneutes kompilieren, auf unterschiedlichen Prozessoren ausführen kannst. In dem Fall eben ein Programm, dass für den 8080 geschrieben wurde, läuft Out-of-the-Box auch auf einem Z80.

Und um das zu vervollständigen: Wenn wir bei AMD und Intel von Architektur schreiben oder darüber diskutierne, dann ist in der Regel die µ-Arch gemeint. Die µ-Arch ist die Hardware-Ebene, wie die ISA dann implementiert wird.
 
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Was wohl viele hier übersehen, wenn ich mir so die Kommentare durchlese, ist das hier in der Diskussion nicht die ARM Lizenz von Qualcomm für Mobilgeräte ( Smartphones / Tablets ) gemeint sind, sondern die über Nuvia zugekaufte Großplattform Lizenz die wohl explizit für die Entwicklung von Kernen für Server gedacht war und von Qualcomm genutzt wurde um ihre akuellen Desktop / Laptop CPUs zu entwickeln.

Falls Qualcomm die Lizenz entzogen wird, dürfen sie keinerlei neue CPUs auf Basis der Lizenz entwickeln & Produzieren. Ihr Kerngeschäft, der Mobilsektor und die Entwicklung von SOCs für diesen Zweck ist davon jedoch NICHT betroffen.

ARM ist sich dessen genauso bewusst, und schadet sich im Endeffekt mit dieser Klage / Lizenzentzug in keinster Weise.
 
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Das passt zum Zeitgeist, egal ob Politiker, Unternehmer, Versicherer oder Privatmenschen: "Me first", dem anderen etwas vor den Latz hauen, erstmal eskalieren und dann gucken. Es einfach mal dreist probieren und schauen ob man damit durchkommt. Grenzen austesten.
 
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iGameKudan schrieb:
Wieso ist ARM so dämlich?
Ist doch ganz einfach, ARM braucht Geld (für Aktionäre, Übernahmen, etc...)
Gier frisst Hirn, das kennt man ja....

Könnte aber auch sein dass andere Erwägungen dahinter stecken, ev. ist Qualcomm am Wege "zu stark" für ARM zu werden, da wäre das eine mögliche Bremse...
Ich schätze die zwei werden sich (teuer) einigen... ist nur eine Frage der Zeit...
 
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Wenn ich sowas sehe kann ich nur den Memegenrator anschmeißen...
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Ich weiß nicht was sich ARM dabei denkt. Die sollten lieber froh sein dass ARM dank Qualcomm so viel Verbreitung findet. Man sägt nicht an dem Ast auf dem man sitzt.
 
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WoFNuLL schrieb:
Was wohl viele hier übersehen, wenn ich mir so die Kommentare durchlese, ist das hier in der Diskussion nicht die ARM Lizenz von Qualcomm für Mobilgeräte ( Smartphones / Tablets ) gemeint sind.
Das wird an der Stelle nicht übersehen und alles was man hier äußern würde, wäre eher reine Spekulation und das auch von deiner Seite aus.
WoFNuLL schrieb:
Ihr Kerngeschäft, der Mobilsektor und die Entwicklung von SOCs für diesen Zweck ist davon jedoch NICHT betroffen.
Genau das ist hier am Ende allgemein die entscheidene Frage und mit den Informationen, die man bekommt lassen sich leider sehr viele mögliche Szenarien entwerfen und auch hier ist die Frage, wie Qualcomm und Arm seit 2015/2016 verblieben sind.

2016 hat Qualcomm die eigene Kyro µ-Arch eingestellt und nutzt seit dem die fertigen µ-Archs von ARM. Anfangs noch mit Anpassungen. Hier ist die Frage, ob Qualcomm weiterhin eine Architektur-Lizenz bezogen hat und zusätzlich die µ-Arch-Lizenzen, oder ob man von einer Architektur-Lizenz zu einer µ-Arch-Lizenz gewechselt ist.

Sollte Qualcomm zu einer µ-Arch-Lizenz gewechselt sein aus bestimmten Gründen, dann hat Qualcomm erst im Zuge mit der Übernahme von Nuvia wieder eine "Architekturlizenz" bekommen. Und genau daran entbrennt ja auch aktuell der Streit mit Arm und wie man die Lizenz ab da an auslegen kann.

Qualcomm verzichtet bei den jetztigen Kernen auf die ARMv9-ISA und bleibt bei ARMv8, weil die letzte wirklich gültige Architektur-Lizenz, die Qualcomm hat, war die vür ARMv8 als sie noch die eigenen Kyro-Kerne entwickelt haben.

Natürlich wird Qualcomm weiterhin ihre aktuellen SoCs fertigen können, hier haben sie laufende µ-Arch-Lizenzen, ob sie aber wirklich ihre eigenen Kerne verwenden "können", genau das ist aktuell der Streit zwischen Qualcomm und Arm.

Arm sagt, dass nur eine Architektur-Lizenz für "Server" haben, Qualcomm sagt, dass sie die für alles haben. Der Notnagel - ich wiederhole - ist aktuell die ARMv8-ISA, weil Qualcomm hier sicher eine Lizenz hatte oder noch hat.
 
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DevPandi schrieb:
Am Ende könnte Qualcomm aber den Mittelfinger zeigen und eine binärcompatible ISA schaffen. War etwas, was Konkurrenten gerne in den 70er und 80er gemacht haben.

Oder RISC-V umsetzen.
Ohja. Das geht ja auch so schnell und so einfach
 
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