Herdware schrieb:
Ich will nicht ausschließen, dass es nur um Geldmache geht, aber sind nicht auch technische Gründe denkbar?
Wenn Microsoft und die Entwickler von Windows-Anwendungen sicher sein können, dass alle offiziell unterstützen Win11-PCs bestimmte Features (TPM, Secureboot usw.) bieten, dann können auch Win11-Funktionen und Anwendungen davon gezielt Gebrauch machen, während Win10 und seine Anwendungen immer vom kleinsten gemeinsamen Nenner ausgehen müssen.
Allerdings macht Microsoft auch nicht unbedingt einen guten Job, den Nutzern zu vermitteln, welche Vorteile sie zukünftig durch Funktionen/Anwendungen haben, die diese Features nutzen. Wo gewinne ich an Sicherheit? Welche (Sicherheits-)Features laufen gegebenenfalls schneller/problemloser? Was wird dadurch überhaupt erst möglich? usw.
So hat man halt das Gefühl, dass es nur Gängelei ist und man schlimmtenfalls in der Nutzung seines PCs sogar eingeschränkt wird. (Wie sieht es mit parallel installierten anderen OS aus usw.?)
Da gebe ich dir Recht , kann natürlich tatsächlich auch gewollt sein das man eine einheitliche Basis schafft.
Jedoch sehe ich gerade TPM 2.0 nicht unbedingt als technischen Meilenstein.
Das Einzige was TPM 1 zu 2 unterscheidet sind mehr Schlüsselverwaltungsebenen und die jetzt zwingend vorrausgesetzte AES-128 Unterstützung.
TPM 1.2 ist eigentlich in so gut wie jedem Gerät der letzten 7-9 Jahre verbaut. (UEFI)
Ob das also tatsächlich rechtfertigt völlig ausreichende Hardware unnutzbar zu machen wage ich stark zu bezweifeln.
Gerade im Hinblick auf die Umwelt ist das eine sehr destruktive Politik.
Jeder sollte selbst entscheiden können ob er diese neuen "Sicherheitsfeatures" tatsächlich braucht.
Im schlimmsten Fall nutzt man sie halt nicht und Microsoft kann gerne eine Klausel einbauen das sie in diesem Falle nicht für Schäden haften.
Aber die "Friss oder Stirb" Haltung von Microsoft ist mir seit Windows 10 schon ein Dorn im Auge.
Das wiederspricht einfach meinem Recht auf Selbstbestimmung.
Was die Aufklärung der User betrifft gebe ich dir auch Recht. Microsoft macht dort einen unterirdischen Job.
Ich habe aber die Vermutung das es sie schlicht und einfach nicht interessiert.
Ihr Gedankengang: "Im Endeffekt kauft eh jeder Windows 11, egal wie viele Skandale, Probleme und Datenschutzbrüche wir haben. War bei Windows 10 auch schon so."
Wir als Kunden sollten uns nicht alles gefallen lassen.
Letzten Endes ermöglichen wir Unternehmen ein solches Verhalten durch unser eigenes.
Parallel OS kannst du nach wie vor vergessen wenn du Windows als zweites installierst. Da wird einfach der Bootsektor mit dem Windows Boot Manager übeschrieben.
Ist seit jeher so und hat sich absolut nicht geändert.
Und das ist meiner Meinung nach auch wieder ein Beispiel das solche Mechanismen absolut gewollt sind und nicht einfach mal "aus Versehen" passieren.