ZAKK schrieb:
Das ist ganz einfach: in Deutschland haben wir einen weitaus höheren Lebensstandard als in den hochgelobten Staaten. Der Durchschnittsverdienst ist höher, wir brauchen als durchschnittlicher Mittelständler keine 2 bis 3 Jobs, um uns auch mal einen Arztbesuch leisten zu können.
Die Frage ist, wie wir Lebensstandard bemessen. In den Staaten sind Rohstoffe günstiger, bei uns Lebensmittel. Dort sind die Steuern niedriger (= mehr Kaufkraft), bei uns wird vieles subventioniert.
Die Behauptung, ein Mittelständer bräuchte zwei bis drei Jobs, um zum Arzt gehen zu können, ist schlichtweg eine dumme, dreiste Lüge, die selbst am Stammtisch überholt ist. Wer in den Staaten Arbeitnehmer ist, wird -- inklusive seiner Familie -- automatisch krankenversichert. Wer wenig bis gar nichts verdient (Arbeitslose, Obdachlose, Rentner/Pensionäre, ...), für den gibt es von den Staaten und vom Bund entsprechende Krankensysteme. Google mal nach Medicaid und Medicare.
Nicht versichert sind jene, welche ein überdurchschnittliches Einkommen haben und freiberuflich sind, weshalb sie sich selbst versichern müssen. Sie haben jedoch die Freiheit, das Risiko einzugehen, nicht an einer Versicherung teilzunehmen. Die restliche Bevölkerung bezahlt mi Falle eines Falles den Menschen, die darauf verzichten möchten, obwohl sie es sich leisten könnten, nicht für deren Arztbesuche. Genau wie Du in vielen Bundesstaaten keine KFZ-Versicherung brauchst. Passiert was, hast Du halt Pech und darfst Dich fragen, ob es sich (finanziell) gelohnt hat, auf eine Versicherung zu verzichten.
Durch viele Doppelstrukturen und alte Strukturen ist das Gesundheitswesen der USA in der Tat etwas marode im Vergleich zum deutschen -- nicht aber allgemein europäischen -- System. Das Reförmchen Obamas sollte daran auch nicht viel ändern, sondern noch mehr Geld reinpumpen -- obwohl die USA pro Kopf weit aus mehr für ihr Gesundheitswesen ausgeben als beispielsweise wir Deutschen. Sterben muß da niemand genau wie niemand zig Jobs nachgehen muß, auch wenn Einzelschicksale -- auch in Deutschland, bspw. die Aufstocker -- immer wieder gerne in BILD und Spiegel vorkommen. Unsere Durchschnittsgehälter sind übrigens deutlich niedriger, sowohl brutto als auch (sowieso) netto. Und bevor wieder über die Superreichen gejammert wird: die 5% reichsten US-Bürger haben zwar rund 25% Anteil am Gesamteinkommen, aber tragen über 60% der Steuerlast. Die untersten 50% (= Jahresverdienst unter $35.000) tragen keine 5%. So viel zur gebeutelten Mittelschicht der bösen Staaten.
So, mußte mal gesagt werden... daß immer irgendwelche gebrabbelte Moppelkotze, meist politisch motiviert, herumschwadroniert werden muß, soll mal einer verstehen ...