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Teralios
Gast
Ja, dass gehört zum Risiko, aber nach dem ich die folgende Stelle gelesen habe:HighDefinist schrieb:Aber darum geht es hier nicht, oder wenn nur in sehr geringem Umfang: Entwickler haben ja in jedem Fall, mit oder ohne Epic, ein sehr hohes Risiko. Der Umsatz durch ein Indie-Spiel ist sehr schlecht vorhersehbar - wenn es viral wird, kann er sich mal locker vervielfachen, wenn es aber "am Markt vorbei" entwickelt wurde, ist es in keinster Weise kostendeckend - die Zahl der Likes auf Reddit oder Facebook ist eben ein sehr unsicherer Prediktor.
Weiß ich, woher bei dir der Wind weht. Da fällt mir ein Zitat aus dem vorletzten Jahrzehnt ein, als es zur Bankenkrise kam und das seit dem immer und immer wieder gerne verwendet wird: "Risiken und Verluste sozialisieren, Gewinne privatisieren."HighDefinist schrieb:Oder andersherum argumentiert: Inwiefern waere es denn besser fuer Selbststaendige, wenn die Umsatzsteuer hoeher waere? Wenn der Notar teurer waere? Wenn es noch mehr Gesetze bzgl. Gebaeudesicherheit, Umweltauflagen, usw... gaebe? [...]Also, das Risiko ist immer da, das ist ein inherenter Teil dieses Berufsfeldes. Man kann sich aber als Gesellschaft damit beschaeftigen, Hindernisse soweit es geht aus dem Weg zu raeumen.
Es ist schon bezeichnend, dass du hier Umweltschutz, Gebäudesicherheit, Verbraucherschutz usw. als Hindernisse bezeichnest, die die Gesellschaft am besten abschafft oder mindert.
Aber das ist wohl bei vielen nun im Kopf drin: Die Gesellschaft soll gefälligst für den persönlichen Erfolg zahlen und die Leute auffangen, wenn sie scheitern, aber wenn sie dann Erfolg habe, wollen nichts zurückgeben. Dazu dann noch die Erwartung von vielen heute, dass der Erfolg sofort einzutreten hat.
Ich würde das klassisches neoliberales Schmarotzertum nennen.
Dabei sind gerade "Entwickler" als auch "Künstler", wenn sie sich selbstständig machen, in einer relativ komfortablen Lage, denn selten haben sie kosten Abseits ihrer Lebenshaltungskosten. Aber irgendwie scheint es gerade unter diesen verbreitet zu sein, dass sie ohne persönliches Risiko immer Erfolg haben sollen und jede weitere Dienstleistung ja nichts kosten darf und sie nur ungerecht belastet.
Na, wie manchen Indie-Entwicklern die Augen überlaufen würden, wenn sie Gewerbe gründen würden, bei dem wirklich etwas Greifbares produziert wird und was einem da passieren kann, wenn man scheitert. Ehrlich gesagt, deren Gejammer dann möchte ich echt nicht hören.
Ich gönne echt jedem sein Geld und seinen Erfolg, aber dieses "Wir werden ja so ungerecht von anderen Behandelt" geht mir auf den Zeiger und gerade Indie-Spieleentwickler sind da echt ganz vorne dabei.