Ich hatte in der Tat schon mal darüber nachgedacht, etwas zu diesem Thema zu schreiben. Schließlich bin ich Physiker und das muss ja zu etwas gut sein. Aber ich hatte nie Lust und Zeit.
Das Problem ist, dass alles über einen Kamm geschoren wird. Die physikalische Ursachen sind aber vielfältig. Früher konnte man noch am ehesten über Magentrostriktion und dem Lorentzeffekt sprechen. Ich bin aber der Meinung, dass diese Effekte heutzutage ein untergeordnete Rolle spielen. Aufgrund der sehr hohen Schaltfrequenzen, der hohen elektrischen Güte heutiger Bauteile sowie der Komplexität und Miniaturisierung von Halbleitern fiepen diese beträchlich.
Leider gibt es nach wie vor einfach keine Normen die sich damit beschäftigen. Und wo es keine Normen einzuhalten gibt wird auch nicht mehr Entwicklungsaufwand aufgebracht als notwendig ist. Hinzu kommt, dass vor allem ältere Ingenieure sich dieser Problematik nicht bewusst sind, da sie es nicht mehr hören können.
Die Elektronikentwicklung setzt einen sehr hohen Fokus auf zum Beispiel elektromagnetische Verträglichkeit. CISPR ist eine bekannte Norm. ISO 7637 im Automobilbereich (neben viele anderen Normen) ist sehr bekannt. Hinzu gibt es Normen für andere Bereiche wie mechanische Vibrationen, mechanischer Schock, Temperaturtests, chemische Resistenz, Gehäuseschutzklasse. Aber niemand beschäftigt sich mit Grenzwerten zu akustischen Lärm. Würde es so eine Norm geben, wäre dieses Problem in der nächsten Generation erledigt.