Vanadis schrieb:
Ich wundere mich, wieso EA der Qualität ihrer Spiele die Schuld gibt, anstatt den Raubkopierern...
Es ist nicht das erste Mal, dass der EA CEO John Riccitiello recht medienwirksam das ausspricht, was die Kunden gerne hören möchten. Als John Riccitiello mit einigen markigen Aussagen sein Amt angetreten hat, war ich noch guter Dinge, dass sich EA wieder darauf besinnt, einfach nur gute Spiele zu machen. Und die ersten Ankündigungen wie Dead Space oder Mirrors Edge klangen auch noch recht vielversprechend und konnten offenbar einigermaßen Wort halten (schade, dass sich Mirrors Edge nicht so gut verkauft wie erhofft). Aber mittlerweile kann ich die Aussagen von EA und John Riccitiello noch weniger als je zuvor Ernst nehmen. Meist läuft es doch darauf hinaus, dass ganz tolle Dinge angekündigt werden, die dann in Horrorszenarien wie beispiellose DRM-Restriktionen und doch nicht ganz so tolle Spiele münden. Und am Ende kann Riccitiello dann wieder Sachen sagen wie "Wir langweilen die Spieler" oder "Wir haben uns geirrt und das kommt noch wieder tun"und (sinngemäß) "Das kommt nicht wieder vor und alles wird anders!". Tatsächlich ändert sich aber so gut wie gar nichts, EA fabriziert immer neuen Unsinn und Ricctiello's Versuche, im Nachhinein Entschuldigungen zu finden und alles in ein besseres Licht zu rücken, werden (für mich) langsam zu einem Running Gag (selbst wenn er Recht hat mit dem, was er sagt).
Warum nicht mal 1 oder 2 Jahre kein NFS und dafür nach dieser Zeit wieder ein hochwertiges NFS.
Wie ich weiter vorne schon gesagt habe, geht es nicht mehr darum, gute Spiele zu entwickeln sondern darum, Franchises zu schaffen, die mit geringem Aufwand jedes Jahr zig Millionen Dollar generieren können. Marken wie NFS werden dabei Jahr für Jahr ausgeschlachtet, bis sie keiner mehr sehen kann. Dann werden die Marken fallen gelassen und irgendwann, wenn von der Marke kaum mehr als eine Legende übrig geblieben ist und all die schlechten Eindrücke früherer Zeiten vergessen sind, wird die Marke vielleicht wieder ausgemottet.
Ich denke, in Zukunft wird das noch schlimmer werden, zumindest bei den großen Publishern (ja, auch und ganz besonders bei Activision Blizzard). Wir werden immer mehr Marken sehen, die jedes Jahr oder alle zwei Jahre ein Update oder einen schlampige Nachfolger erhalten. Außerdem wird es viel Spiele mit Mini-Updates für wenig Geld, Episoden-Spiele und vor allem Onlinespiele geben.
Für lange Entwicklungszeiten und große Entwicklungsbudgets, um diese Spiele zu etwas großem zu machen, bleibt da kein Platz außer bei der Entwicklung neuer Franchises. Spiele wie Assassins's Creed werden nicht mit mehreren Nachfolgern geplant, weil man so eine große, tolle Geschichte zu erzählen hätte, sondern weil man Franchises schaffen will, die nach der Entwicklung jahrelang und mit eher geringem Aufwand große Gewinne erwirtschaften können. Starcraft 2 werde ich an der Stelle besonders im Auge behalten und ich wäre nicht überrascht, wenn man nach Release des dritten Teil des Spiels feststellen könnte, dass der Inhalt von Starcraft 2 auch in ein Spiel gepasst hätte.