Test Starfield unter Linux im Test: Arch Linux ist Windows 11 in Benchmarks auf den Fersen

Mit Arch hast Du im Großteil aktuellere Software.

Das betrifft auch Treiber für Hardware.
Sprich, bevor Du jetzt komplett umsteigst, könntest Du wohl bestimmte Repos unter LM aktivieren/nutzen, um aktuellere Software zu bekommen und somit dann abhängig von Deiner Hardware-Konfiguration erst einmal grundsätzlich funktionsfähige Treiber für ein Spiel zu erhalten, oder ggf. bessere Performance.

Lässt sich mMn also nicht explizit beantworten, dass Du Arch Linux nutzen musst.
 
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Arboster schrieb:
Seit kurzem verwende ich Ubuntu und Linux Mint auf einem Notebook und bin sehr zufrieden.
Da hier explizit Arch Linux genannt wurde: Ist das wichtig? Oder hätte es z. B. auch Linux Mint sein dürfen?
Danke.
Die Wahl der Distribution ist nicht so wichtig, wie oft getan wird. Letztendlich sind Distris Remixes von den größtenteils selben Komponenten. Wenn dir dein Remix gefällt, bleib dabei. Ab und zu mal einen anderen Remix ausprobieren, kann aber auch helfen den eigenen Horizont zu erweitern.

Der Hauptgrund, warum Arch von erfahreneren Linux-Usern gerne eingesetzt wird, ist der, dass man damit ein System vollkommen ohne Bloat hat was man maßgeschneidert auf die eigenen Bedürfnisse anpassen kann (das ist auch der Grund, warum es nicht einsteigerfreundlich ist, denn ein Einsteiger weiß noch nicht, was für Komponenten er braucht und was nicht, daher sollte ein Einsteiger lieber mit etwas anfangen was schon alles Mögliche vorinstalliert hat). Noch dazu ist es technisch gesehen relativ simpel (für Linux-Erfahrene relativ leicht zu durchblicken, nicht jedoch für Einsteiger), sehr performant, sehr stabil (ja, trotz Rolling Release) und sehr up to date.
 
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Stellt euch mal vorher engagierte Entwickler portieren Starfield nativ auf Linux.

Würde es Kreise um Windows ziehen?
Möglich.

Auf jeden Fall wäre mehr Hauptspeicher frei (kein Proton) und der Callstack wäre kleiner (kein Proton) und mögliche Leistungsminderungen durch naive Implementierungen (WINE bzw. Proton raten ja nur was der Windowscode machen könnte...) fallen weg.

Darum Valve:
Native Linux Port Award

  • Wer das beste Triple AAA-Linux Spiel mit nativem Support ab Tag 1 abliefert, bekommt einen Preis und zahlt drei Monate lang die halben Storegebühren auf die Linuxversion.
  • Wer das beste Linux-Spiel mit nativem Support ohne Windows Port abliefert, bekommt einen Preis und zahlt drei Monate lang keine Storegebühren.

Einwand
Aber das ist gemein! Voll fies ist das. Dann unterstützen die Windows nicht mehr so gut.
Antwort
Bei Nintendo, Windows (PC und XBOX) und PlayStation wird ständig so verfahren. Ein Spielkonsole kommt ohne plattformexklusive AAA-Titel nicht auf den Markt.

Einwand
Aber dann könnten ja Windowsanwender auf Linux wechseln, nur weil sie dieses eine Spiel spielen wollen.
Antwort
Ratet mal wie Ihr zu eurer Konsole gekommen seid. Und warum Ihr nicht von Windows wegkommt ${UNVERMEIDLICHEWINDOWSANWENDUNG}.

@Valve
Drückt Linux bitte in den Markt.

Man darf sich ruhig mal fragen warum sich technisch und fachliche schlechte Lösungen immer durchsetzen. Der größte Teil der Menschen interessiert sich leider nur langfristig für eine gute Lösung, erstmal soll der sofortige Bedarf gedeckt werden. Mit Überzeugungsarbeit kann man da viel bewirken, aber dann kommt halt der nächste Trend mit {Windows, Skype, WhatsApp, Internet Explorer, Chrome, Electron...}. Also darf man ruhig mal zu deren Mittel greifen.
 
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xtf schrieb:
Kommt das später zu den regulären Tests, wenn ein Spiel getestet wird?
Wird schwer, die regulären Tests findet mit anderem Prozessor statt. Aber schön wäre es, ja^^
.Snoopy. schrieb:
Danke für den Test. Was ich mich nur frage ist, wieso man zwei PC-Systeme genommen hat, und nicht eines wo beide OS drauf sind. Dann wäre die Hardware wirklich zu 100% identisch, oder übersehe ich gerade etwas?
Natürlich wäre das der Idealzustand, aber ob es jetzt die Nitro+ von Sapphire oder ein anderes Modell ist, der Unterschied ist verschwindend gering.
 
rallyco schrieb:
Solange Linux nicht verbreiteter ist, macht es in den Augen der meisten Entwickler keinen Sinn, einen weiteren Port in Erwähnung zu ziehen (unterstelle ich jetzt einfach mal).
FINANZIELL keinen sinn
zum einen entwickelt man sich selber weiter, wenn man mehr plattformen unterstützt und zum anderen sagte mal ein entwickler, dass die BUG REPORTS von linux nutzern viel detaillierter und hilfreicher sind als die von den meisten windows nutztern

KurzGedacht schrieb:
Aktuell ist das schlicht der bessere Weg bei nicht open source games.

Linux ändert sich zu schnell. Bei nativen Games ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie nach ein paar Jahren nicht mehr funktionieren.

hast du auch bsp dafür?
meistens würde es nämlich schon genügen, wenn man ein LIB-Datei einfach nachliefert, weil die bei neuen BS nicht mehr vorhanden ist bzw aktuallisiert wurde und das spiel mit der neuen version nichts mehr anfangen kann
sowas hast du aber bei windows auch, aber dort merkt man es halt nicht, weil es gefixt wird, bevor es jemand merkt
 
longusnickus schrieb:
FINANZIELL keinen sinn
Und das ist nun mal wenn du Geld mit deinem Produkt verdienen willst/musst das wichtigste. Ja, ich kenne den Kommentar des einen Entwicklers zu den Bug Reports auch, aber leider, leider, sind andere Dinge nun mal auch wichtig, wenn nicht sogar wichtiger.
 
longusnickus schrieb:
hast du auch bsp dafür?
voriges Monat wollte Counter Strike bei mir(Fedora) nicht nativ laufen(aber mit Proton gabs auch Probleme), dürfte aber von Valve gefixt werden. Allerdings gibts keine Probleme mit den nativen Grid Autosport sowie Cities Skylines - die laufen und laufen. Tricky Towers macht auf manchen Geräten ohne AMD Graka schon manchmal Probleme.

Also: es ist gemischt. BTW: Warlords 3 Reign of Heroes lässt sich ebenfalls auf Win 10/11 nicht mehr starten (mit Proton gehts aber)
 
Zuletzt bearbeitet:
rallyco schrieb:
Und das ist nun mal wenn du Geld mit deinem Produkt verdienen willst/musst das wichtigste. Ja, ich kenne den Kommentar des einen Entwicklers zu den Bug Reports auch, aber leider, leider, sind andere Dinge nun mal auch wichtig, wenn nicht sogar wichtiger.
man verdient ja geld damit, aber man kann sich gleichzeitig auch weiterbilden
es gibt halt auch genug bsp von spielen mit linux port
zB der metro 3 linux port kam irgendwie erst 2 jahre nach windows. ich bezweifle, dass sie damit noch viel geld verdient haben bzw ob das nicht sogar ein minusgeschäft war.... aber sie haben halt bock auf ihre spiele und persönliche weiterentwicklung

postal 4 soll auch noch einen linux port bekommen, weil die halt einfach bock darauf haben

das neue monkey island bzw Thimbleweed Park. ron gilbert hat einfach bock auf programmieren

die 2 neuen baphomets fluch bekommen auch linux versionen laut steam seite

also es gibt sehr wohl noch entwickler, die spaß am entwickeln haben und nicht nur aufs geld schaun

natürlich darf man sich sowas von ubisoft, ea und co nicht erwarten, aber es gibt eben auch andere

netzgestaltung schrieb:
voriges Monat wollte Counter Strike bei mir(Fedora) nicht nativ laufen(aber mit Proton gabs auch Probleme), dürfte aber von Valve gefixt werden. Allerdings gibts keine Probleme mit den nativen Grid Autosport sowie Cities Skylines - die laufen und laufen. Tricky Towers macht auf manchen Geräten ohne AMD Graka schon manchmal Probleme.

Also: es ist gemischt. BTW: Warlords 3 Reign of Heroes lässt sich ebenfalls auf Win 10/11 nicht mehr starten (mit Proton gehts aber)

na also. ist heute eher nicht mehr so, dass sich bei linux so viel verändert, dass es andere dinge kaputt macht
es ist eben auch bei linux distros schon sehr viel genormt, damit das eben nicht passiert. betrifft ja nicht nur spiele, sondern alle andwendungen und das will man vermeiden
 
Kaito Kariheddo schrieb:
Natürlich wäre das der Idealzustand, aber ob es jetzt die Nitro+ von Sapphire oder ein anderes Modell ist, der Unterschied ist verschwindend gering.
Was spricht denn gegen Dualboot?
Es gibt auch unterschiede von Prozessor zu Prozessor, sogar wenn es das gleiche Modell ist.

Mit Dualboot könnte man fast alle Variablen ausschliessen.
 
@longusnickus ich stimme dir ja zu, dass native Ports der ideale Zustand wären und man jeden Entwickler anerkennen sollte, der das durchzieht, von mir aus auch Jahre später. Aber ich lehne mich jetzt einfach mal aus dem Fenster und behaupte ganz dreist, das bei vielen
a) das Interesse nicht besteht, weil Käuferschaft zu klein
b) das Interesse an der Erfahrung selbst nicht besteht
c) eventuell sogar Vorurteile gegen Linux herrschen

Das alles kann sich verschieben, wenn die Nutzerzahlen steigen und eine signifkante Anzahl von potentiellen Käufern einen Port fordern. Aber um dahin zu kommen braucht es, ebend, mehr Leute die Linux nutzen. Ud da ist Proton/Wine schon mal ein wichtiger Ansatz. Ganz ehrlich, ohne die Kombi wäre ich nach Windoes 7 auch nicht zu Linux gewechselt. Aber hier bin ich jetzt.
 
Ein Computerspiel ist ja erstmal nicht mehr als ein in, meistens C++ geschriebenes Programm. Das wird dann für Windows in ein Archiv, einen Container gepackt, der sich exe nennt und kann da drin ausgeführt werden. Alles was dann passieren muss, kann man in Posix bzw. in Linux Sprache übersetzen. Problematisch wird es nur dann, wenn zusätzliche proprietäre Programme mitverwendet werden, z.B. zur Wiedergabe von Mediendateien.
Generell sind native Linux Ports nicht notwendig, da es mittlerweile auch so gut läuft. In der Vergangenheit war es sogar so, dass man angefangen hat native Linux Titel, doch lieber wieder als Windows Version mit Proton zu spielen, da sie dann bessere Frameraten hatten.

Anbei noch ein Video von mir zum Gameplay von Starfield auf nvidia. Der 525 Treiber übernimmt leider keine compute Aufgaben der GPU und so lasten diese extrem die CPU aus. Die Hoffnung besteht, dass Nvidia dort nachlegt:
 
Arboster schrieb:
Seit kurzem verwende ich Ubuntu und Linux Mint auf einem Notebook und bin sehr zufrieden.
Da hier explizit Arch Linux genannt wurde: Ist das wichtig?
Nein. Arch hat da keine Besonderheiten. Ich habe es jetzt 9 Stunden gespielt unter Kubuntu 23.04. Keine Probleme irgendwelcher Art. Ich habe auch kein Proton Experimental genommen oder irgendwas. HW: Ryzen 9 3900X, Radeon 6900XT.

Update: Auch der Script Extender geht ohne Probleme. Mit io.github.tralph3.Steam_Metadata_Editor ins Launch-Menü reingebastelt.
 
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cruscz schrieb:
Ich finde es auf den zweiten Blick gar nicht so verwunderlich, dass Microsoft direkt auch eine Linuxkompatibilität mit bietet. Microsoft ist seit Jahren einer der größten Contributoren im Open Source Bereich und steckt nicht unerheblich viel Geld z.B. in die Linux Foundation.
Dann überleg mal, was Microsoft denn vor allem in Linux beiträgt. U.a. wäre die Portierung des MSSQL-Servers nach Linux. Man munkelt ja, dass die Azure-Cloud auf Linux läuft.

Vor einigen Jahren hatte Microsoft auch mit viel Mühe (7 jahre haben sie gebraucht) den Hyper-V-Treiber in den Linux-Kernel integriert. Die mangelnde Code-Qualität verhinderte einen früheren Einzug in den Kernel.

cruscz schrieb:
Das es eine Linux-Ausführungsschicht in Windows 10/11 gibt tut sein übliches als Statement.
Die Begründung Microsofts dafür war, dass Entwickler, die unter Linux entwickeln "müssen", aber gern ihren Windows-Entwicklungsrechner weiterhin nutzen möchten, es dann einfacher haben und sich keinen Linux-Desktop anschaffen müssen. Stand so ähnlich mal auf Heise, als WSL eingeführt wurde.

Klingt nicht nach Linux-Freundlichkeit. Ich war zu dem Zeitpunkt als Linux-Admin in einer gemischten Infrastrukturumgebung tätig. Mein damaliger Chef (M$-Jünger) nahm das dann gleich zum Anlass uns zu motivieren, den nativen Linux-Desktop abzugeben und nur noch Windows zu nutzen.

So als Fazit:
Die Gründe für das Engagement Microsofts im Linux-Umfeld sind keinesfalls philanthropischer Natur. Nur ist durch den Wechsel von Balmer zu Nutella der Kampf gegen Linux weggefallen. Microsoft nutzt seit Nadella Linux, wenn es damit Geld verdienen kann. Sie nutzen etablierte Open-Source-Lösungen, wenn sie merken, dass ihre eigenen Produkte Müll sind (z.B. Source Safe -> Git).
 
Pummeluff schrieb:
Dann überleg mal, was Microsoft denn vor allem in Linux beiträgt. U.a. wäre die Portierung des MSSQL-Servers nach Linux. Man munkelt ja, dass die Azure-Cloud auf Linux läuft.
Was sollte da auch sonst laufen.MS hat dafür sogar eine eigene Linux-Distri entwickelt ("(C)ommon (B)ase (L)inux - Mariner"), damit sie eine eigene Linux-Distri haben die sie selbst kontrollieren können.

Windows Server wird jedenfalls nur für bestimmte Zwecke verwendet, meistens für irgendwelche Anwendungsserver für Anwendungen die halt auf dem Windows-Stack aufbauen, für eine AD (Verzeichnisdienst) um User und Windows-Computer zu verwalten, und vielleicht für die Kombo Exchange+Outlook. Windows spielt doch ansonsten quasi keine Rolle im Server-Bereich.

Pummeluff schrieb:
Vor einigen Jahren hatte Microsoft auch mit viel Mühe (7 jahre haben sie gebraucht) den Hyper-V-Treiber in den Linux-Kernel integriert. Die mangelnde Code-Qualität verhinderte einen früheren Einzug in den Kernel.
Das ist der Vorteil wenn es Open Source wird - die Codequalität kann dann steigen, wenn plötzlich mehr Entwickler dran sind.

Pummeluff schrieb:
Die Begründung Microsofts dafür war, dass Entwickler, die unter Linux entwickeln "müssen", aber gern ihren Windows-Entwicklungsrechner weiterhin nutzen möchten, es dann einfacher haben und sich keinen Linux-Desktop anschaffen müssen. Stand so ähnlich mal auf Heise, als WSL eingeführt wurde.

Klingt nicht nach Linux-Freundlichkeit. Ich war zu dem Zeitpunkt als Linux-Admin in einer gemischten Infrastrukturumgebung tätig. Mein damaliger Chef (M$-Jünger) nahm das dann gleich zum Anlass uns zu motivieren, den nativen Linux-Desktop abzugeben und nur noch Windows zu nutzen.
Ja, klar ist das ein Versuch von MS, die Entwickler bei Windows zu halten. Windows hat ansonsten einen ziemlich schlechten Stand gegen OSX und Linux in der Freundlichkeit und Praktikabilität für Entwickler. Die wollen fast alle lieber mit dem Unix-Softwarestack und starken CLI-Tools/Shells arbeiten wie sie unter OSX und Linux vorhanden sind, und unter Windows vor WSL nicht oder nur auf umständlichen Umwegen mit cygwin o.ä.
WSL hat diese Lage für Windows verbessert indem Windows halt jetzt eine Linux-Distri als Container ausführen kann, mit bisschen mehr Integration noch in das Windows-Host-OS.
Insofern kann ich verstehen, wenn manche verwenden.
WSL ist overall sinnvoll, vor allem für Entwickler die gezwungen sind, Windows zu verwenden. Aber ja, klar, das ist ein Versuch, eine Abwanderung der Entwickler in Richtung OSX oder Linux zu verhindern seitens MS.
Man sollte natürlich trotzdem kein Windows verwenden, weil es immer mehr Ad-/Spy-/Bloatware enthält und immer weiter mit der MS-Cloud integriert wird. Ein neutrales, unabhängigeres OS wie Linux ist sehr empfehlenswert. Zur Not ginge auch OSX, das ist zumindest nicht ganz so schlimm wie Windows heutzutage, aber auch dort gibt es Malware-artige Dinge und das Ökosystem ist noch geschlossener und proprietärer als das Windows-Ökosystem. Noch dazu ist es stark overpriced im Vergleich.

Pummeluff schrieb:
So als Fazit:
Die Gründe für das Engagement Microsofts im Linux-Umfeld sind keinesfalls philanthropischer Natur. Nur ist durch den Wechsel von Balmer zu Nutella der Kampf gegen Linux weggefallen. Microsoft nutzt seit Nadella Linux, wenn es damit Geld verdienen kann. Sie nutzen etablierte Open-Source-Lösungen, wenn sie merken, dass ihre eigenen Produkte Müll sind (z.B. Source Safe -> Git).
Ja. Das ist aber relativ normal. Das machen alle Firmen so, inklusive MS unter Nadella. Alle Firmen nutzen Open Source wo sie können, um die eigene Arbeit an der Software zu minimieren bzw. Arbeit an der eigenen Software an externe freiwillige (oder nur zeitweise bezahlte) Entwickler auszulagern, und das Open Source Projekt wird dann als Basis genommen für eigene Produkte die dann vielleicht proprietär sind und diverse proprietäre Erweiterungen haben. Ein gutes Besipiel für das Modell ist Chrome: das basiert zu 99% auf der Chromium (Open Source) Basis, und zu 1% hat Google da proprietären Kram draufgebaut um den Browser besser zu integrieren mit den Google-Diensten und die User leichter tracken zu können.

Prinzipiell habe ich nichts gegen solche Modelle, denn es ist zu begrüßen, dass das Teil größtenteils Open Source ist. Was ich allerdings bedenklich finde, und auch hier ist wieder Chrome ein Beispiel für, ist, dass die Open Source Projekte zu stark von der Mutterfirma gelenkt werden und somit die eigenen Interessen nicht erst in den proprietären Erweiterungen landen, sondern schon mitten im Open Source Basis-Projekt. Als Beispiel: Chromium hat die neue Extension-Richtlinien bekommen (Manifest v3), welche Contentblocker abschwächen. Und Chromium bekommt wohl auch das neue "Privacy Sandbox" Feature. [Wie ihr schon richtig vermuten könnt, mit "Privacy" hat das nix zu tun. Dabei geht's nur darum, einen Trackingmechanismus abseits von Cookies fest im Browser zu integrieren] Das ist natürlich ganz eindeutig Googles Handschrift. Das bedeutet, als datenschutzbewusster Mensch darf man nicht nur kein Chrome verwenden, sondern auch Chromium nicht mehr. Aber da Firefox inzwischen ziemlcih schnell geworden ist wieder, und das damals der Hauptgrund war warum Chrome in der Popularität an Firefox vorbeigezogen war (er war viel schneller), ist das nicht ganz so schlimm. Trotzdem schade irgendwie, dass ein ganzer Browser inklusive seinem Quell-Projekt inzwischen kaputt-kontaminiert ist durch Googles immer weiter wachsender Gier nach Benutzerdaten und Ad Revenue.
 
cruscz schrieb:
Ich finde es auf den zweiten Blick gar nicht so verwunderlich, dass Microsoft direkt auch eine Linuxkompatibilität mit bietet.
Microsoft ist seit Jahren einer der größten Contributoren im Open Source Bereich und steckt nicht unerheblich viel Geld z.B. in die Linux Foundation. Das es eine Linux-Ausführungsschicht in Windows 10/11 gibt tut sein übliches als Statement.
EEE Embrace Extended Extinguish

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Embrace,_Extend_and_Extinguish
 
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Weiß nicht gerade da Microsoft immer stärker alles in Richtung cloud und Abodienste ziehen will, vielleicht ist Windows in Zukunft kein Windows mehr sondern unter der Haube einfach nur ein Linux was vom Look and Feel wie Windows aussieht und arbeitet.

Unmöglich wäre es nicht. Ob das zwingend gut für das Linux Ökosystem wäre, sei mal dahingestellt.
 
Da gab's sogar mal ein Gerücht auf Heise von einem M$-Evangelisten, der vor sich hinphilosophiert hat, dass in Zukunft Windows aus einem Linux-Kernel mit Windows-Desktop bestehen könnte.
 
Und beim Browser Edge hat man ja schon eingesehen, das es besser ist was vorhandenes zu nehmen und darauf aufzubauen, anstatt es komplett selbst zu entwickeln.
Und gerade weil man in den letzten Jahren viel Linux Know-How akkumuliert und auch Erfahrungen mit einer eigenen Linux-Distrbution gesammelt hat, ist eine solche Vorstellung nicht mehr völlig abwegig.
Zumal Google es ja auch mit Android vorgemacht hat, wie so was laufen kann.
 
Alles eine Frage der Wirtschaftlichkeit. MS hat auch schon ihr QA-Team stark zusammengestaucht und verlässt sich größtenteils auf die Daten die sie mit der endlosen Telemetrie und Analytics-Daten sammeln (man überlege sich, wie irrsinnig viele "Normalo"-User, die gar nichts dagegen unternehmen, MS an Daten liefern). Anhand dessen sehen sie, wie kompatibel, gut oder schlecht bestimmte Features sind, und patchen dann erst je nach Bedarf. Vorher gut testen ist nicht mehr ganz so wichtig, hauptsache der Auto-Update-Mechanismus und die Analytics funktioniert.

Und dann ist eben die Frage, wie lange es für MS noch wirtschaftlich ist, mit einem immer schneller immer besser werdenden Linux-Kernel und Basis-OS-Ökosystem zu konkurrieren. Aus meiner Sicht wäre es smart von MS, bald auf den Linux-Kernel zu setzen und dann die Ressourcen von der Windows-Kernelentwicklung lieber in MS-Linux-kompatible Desktops und Compatibility Layer zu stecken. Sie könnten auch ihre eigene Art von Wine bauen mit besserer Windows-Kompatibilität (da MS ja Windows noch mehr in- und auswendig kennen) so dass dann vielleicht auch Adobe-Software und MS Office und Co. lauffähig wäre. Das ganze dann als proprietäre Linux-Distri mit nem Haufen MS-Service-Integrationen auf den Markt geklatscht und den Windows-Usern per Terror-Popups auf den PC geschoben, fertig ist das "zukunftssichere" (und für MS günstigere) Windows-Linux.

Hätte letztendlich auch für alle etwas Gutes, da dann alle 3 relevanten OSse (Linux, Windows, OS X) Unix-like wären. Windows wäre dann kein ewiger Außenseiter mehr, der seine komischen Design Choices nur aufgrund seiner seit ewigen Zeiten schon bestehenden Marktmacht durchsetzen kann, normalerweise würde das niemand gut finden wenn es jetzt neu auf den Markt käme.
 
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