BlackWidowmaker schrieb:
Hallo @ all,
hier wird nur über Musik und Filme geredet. Ich denke viel besser trifft das Fazit auf Software zu. Viele professionelle Software ist preislich so gestaltet, daß eine private Anwendung faktisch ausgeschloßen ist. Da wird jeder natürlich erstmal an Photoshop denken, doch wesentlich teuerer sind 3D-Produkte, dann selbst in einer Student-Version von einem Schüler unbezahlbar. Will sich z.B. ein 14 jähriger heutzutage ernsthaft mit 3D-Animation beffassen, dann bleibt ihm einzig und allein der Weg in die Kriminalität. Klar man kann mit AutoCAD profesionell viel Geld verdienen und dann daraus eine Legitimation für horrende Preise folgern. Solche Programme können aber teilweise auch perfekt für ein kleines privates Projekt, oder gar eine Mod für ein Spiel sein. Und dann soll man die Software nicht verwenden und warum? Damit die Softwareproduzenten gewerbliche User besser abzocken können? Klar gibt es Freeware wie Blender und Gimp. Doch manchmal sind die Bedingungen von außen vorgegeben, z.B. bei der Erstellung einer Mod für ein Game. Modder verdienen zu 99,9% kein Geld mit ihrer Arbeit, teilweise ist aber deren Arbeit zumindest gleichwertig mit professioneller (z.B. Nehrim). Ich würde wetten daß bei einem sehr großen Teil aller 3D-Mods Raubkopien die Basis bildeten. Weils es schlicht anders nicht denkbar wäre. Welcher privater Modder hat mal kurz 20.000€ für 3D-Software über?
Wenn ich mal von meiner Generation ausgehe, denke ich gibt es keinen der ein umfassendes und breites Softwarewissen hat und sich nicht zur Erlangung dieses strafbar gemacht hat. Es ist praktisch unumgänglich, nur erwischen lassen sollte man sich nicht, und ja nicht offen darüber reden.
Da ich ein ITler bin würd ich dazu was sagen.
Erstens kostet die Software nunmal viel in der Entwicklung und generiert für die Unternehmen die sie nutzen auch einen gewaltigen Mehrwert, denn sonst könnten sie ja etwas eigenes für weniger Geld entwickeln.
Es gibt bei fast allen diesen Profiwerkzeugen meist gratis oder deutlich billigere Konsumableger die einfach etwas weniger Features bieten meist aber völlig ausreichen.
Beim Thema Photoshop und ähnliches ist es aber auch ganze einfach so, dass die Raubkopien praktisch nicht verfolgt werden. Das interessiert Adobe nicht viel und die führen höchstens einen Scheinkampf. Wenn nicht Profis und Studenten die soundso kein Geld haben die Produkte nutzen dann heißt das bloß, dass sie später mit demselben weiterarbeiten wollen und dann wird auch gezahlt.
Als IT Student bekommt man praktisch alles was irgendwie mit Software development zu tun hat gratis. Betriebsysteme, Serversoftware, ...
In anderen Bereichen ist es nicht so leicht aber auch da bekommt wer das Studium betreibt meist die Software über die Uni. Manchmal ist so Zeug auch einfach teuer weil nur wenige es brauchen.
Wenn ein paar Modder auch einen richtigen Job haben und dort am Schluss die selben Programme nutzen wird es den Herstellern nur recht sein.
IMO wird Softwarepiraterie nur lächerlich bei Dingen die man so einsetzt wie gedacht und sie trotzdem nicht bezahlt. Also wenn man Profiphotograph ist z.B. Denn die anderen Photographen haben die Ausgaben und wenn man nur aus solchen Gründen Preis unterbieten kann läuft etwas falsch. Oder eben Spiele, oder diese lächerlich günstigen Apps auf Smartphones die scheinbar ja auch teilweise raubkopiert werden.
Bei der Film/Musikindustrie ist aber meine Einstellung etwas anders. Denn das Zeug liefert einfach wenig echten Mehrwert. Seit Spotify höre ich mehr Musik die ich vorher nie gefunden hätte, aber vermisst hab ich das auch nicht. Das bisschen Musik das ich zum Joggen brauch ist nicht viel und von den neusten Charts hat mich noch nie etwas interessiert. Der Dienst ist aber aber echt Klasse und die 10€ Wert.
Bei Fernsehen find ich es lächerlich wenn ich mir von Comedy Central sogar in Europa die Dailyshow streamen kann (mit extrem kurzen oder garkeinen Werbeeinblendungen) und dann auf iTunes so eine Show 3€ kosten soll und die neuesten auch noch eine Weile brauch bis sie dort sind. Selbes Problem bei Serien und Filmen. In Amerika gibt es Hulu und netflix aber hier gibt es kaum eine Möglichkeit vernünftige Qualität zu vernünftigen Preisen ähnlich schnell und bequem zu bekommen wie es über OCH möglich ist. Ich finde es auch reichlich uninteressant Serien nicht im Original Ton im Fernsehen sehen zu können. Ganz selten bei ORF das einmal im Hauptabendprogramm zweispurig ausgestrahlt wird. Die immer gleichen Synchronsprecher nerven einfach.
3-4 € pro Folge ist es mir dann aber auch nicht Wert für einmal sehen. Game of Thrones ist etwas anderes aber so Sachen wie Big Bang Theory schaut man sich auch nicht x-mal an und kostet in der Produktion auch nicht so viel. Seichte Unterhaltung sollte auch zu seichten Preisen in Originalton erhältlich sein, sonst ignoriert man es oder raubkopiert. Ich sehe praktisch nie fern aber massig DVDs kauf ich auch nicht. Wenn es ein vernünftiges Angebot ala Spotify gäbe für Filme und Serien würd ich aber sicher mehr als nur 10€ im Monat ausgeben.
1-2 Serien 5 Tage die Woche und man wäre bei iTunes ja bei 60€ im Monat. Wärs mir nicht wert. Als Student saugt man es aus den Uninetzwerken die voll sind mit allen Filmen dieser Welt und dann verbringt man seine Zeit entweder sinnvoller als sich seichter Fernsehunterhaltung hinzugeben oder kopiert im Internet.
Ich stimme denen zu die sagen der Markt ist eben nur so groß. Wenn 1000 Leute Künstler werden wollen und sie nicht nur lokal Erfolg haben wollen dann ist der Markt irgendwann erschöpft. Kunst ist am Ende ein Service und Unterhaltung die braucht man eben auch nur in Maßen und es muss nicht die halbe Bevölkerung dafür werken.
Ich denke erst wenn anständige Angebote stehen kann man Raubkopien eindämmen. Entweder die Leute zahlen dann oder das Angebot ist schlicht größer als die Nachfrage und dann lässt man es eben sein. Als Bäcker ist der mögliche Absatz auch begrenzt.