Herrlich diese Unwissenheit
Ein User hat es doch schon verlinkt, an Spotify sind die großen Musiklabel beteidigt. Diese lassen sich dann einfach deutlich besser entlohnen. Dann kommt das mit den 70% Ausschüttungsquote auch hin. ( Die Großen bekommen dann einfach 65% und die Indies den Rest von 5% )
Dass Spotify die Großen besser bezahlt, hatte Anfang 2011 der "Guardian" berichtet. Ein interessantes Detail dabei: Den großen Labels Sony, Warner und Universal sollen etwa 15 Prozent der Anteile von Spotify gehören.
Quelle:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/...eber-niedrige-streaming-erloese-a-841643.html
So kommt natürlich auch diese mickige Entlohnung Zustande. Das ist Trick 1 und nun kommt der Trick 2.
Zu dieser Entlohnung durch Spotify kommen natürlich noch die GEMA Einnahmen dazu, die Spotify direkt an die GEMA abführt. Die GEMA hat einen Selbstkostenanteil von zirca 15%, sprich 85% dieser Einnahmen kommen dann noch theoretisch zu den Einnahmen von 0,0034 Euro pro Lied dazu. Dies wurde in dem Artikel vom Spiegel dezent unterschlagen. Schlampig recherchiert? Gut egal, kommen wir zum entscheidenen Punkt.
Ich sagte eben theoretisch, die GEMA wird vermutlich ordentlich die Hand aufhalten und ~90% vom Umsatz für Lizensierungskosten abziehen.
Hier greift dann das PRO-Vergütungsverfahren. Die GEMA ist unterteilt in ein paar "ordentlichen Mitgliedern" und sehr vielen angeschlossenen oder außerordentlichen Mitgliedern. Und ihr könnt es euch sicher denken, die ordentlichen Mitglieder sind ausschließlich die großen Musiklabel. Die greifen sich direkt den größten Brocken der Einnahmen und lassen dann nur den Rest für die übrigen Künstler übrig. Schon praktisch wenn man sich als defakto legales Kartell selbst den größten Teil der Einnahmen krallen kann.
Ich kenne jetzt nicht die Quote, aber auch hier werden sich die großen Label vermutlich 90% krallen. Das System ist einfach perfide ausgearbeitet. Die großen Label kontrollieren die GEMA und einigen sich dann nach langen Verhandlungen mit einem Unternehmen an dem sie selbst 15% halten? Wer soll das glauben das klingt viel eher nach linke Tasche rechte Tasche. Und Unternehmen die nicht so arbeiten bekommen einfach keine GEMA Lizenz fertig...
Aber um es nochmal zu versinnbildlichen nehme ich mal willkürlich gewählte Zahlen.
Sagen wir mal Spotify macht einen Umsatz von 30 Millionen, dann ziehen wir die Betriebskosten ab sagen wir 5 Millionen. Dann zahlen sie 24 Millionen an Lizenzkosten an die GEMA. Es verbleibt 1 Million die sie fair auf 70% für die Künstler und 30% Gewinn aufteilen. Dann können sie diese 700.000 Euro z.B. so aufteilen. 600.000 Euro für die großen Musik Label und 100.000 Euro für die restlichen Künstler. So ist auch klar wo die mickigen Beträge herkommen.
Mal angenommen die 24 Millionen an Lizenzkosten gehen dann nach Abzug der Selbstkosten der GEMA von 15% ebenfalls an die großen Musik Label, dann ergeben sich folgende Zahlen.
Anfang:
Gesamtumsatz: 30 Millionen ( 100% )
Die verteilen sich wie folgt:
Spotify Betriebskosten = 5 Millionen
Spotify Auszahlungen = 1 Million
GEMA Einnahmen = 24 Millionen
=> Das sind 100% des Umsatzes
Diese GEMA Umsätze unterteilen sich in:
GEMA Selbstkosten = 3,6 Millionen
GEMA Auszahlung insgesamt = 20,4 Millionen
GEMA Auszahlung an große Label 90% = 18,36 Millionen
GEMA Auszahlung an Indy Künstler 10%= 2,04 Millionen
Diese direkte Auszahlung unterteilt sich wie folgt:
Spotify Gewinn = 0,3 Millionen
Spotify Gesamtausschüttung = 0,7 Millionen
Spotify Auszahlung an große Label 90% = 0,63 Millionen
Spotify Auszahlung an Künstler 10% = 0,07 Millionen
Gesamtausschüttung: 21,1 Millionen ( 100% ) [ 25 Millionen - 3,6 Millionen für die GEMA Verwaltungskosten - 0,3 Millionen Gewinn für Spotify ]
Ausschüttung an große Label = 18,99 Millionen (
90% Gesamtausschüttung )
Ausschüttung an Indy und sonstige Künstler = 2,11 Millionen (
10% Gesamtausschüttung )
Die Zahlen sind fiktiv! Aber die Richtung sollte jedem klar geworden sein.
Das dumme daran ist nur es ist völlig legal! ( Ist gerichtlich bereits entschieden worden => Wer freiwillig mit der GEMA einen Vertrag abschließt der darf sich später nicht wundern wenn er dabei abgezockt wird, man würde schließlich nicht gezwungen werden ein GEMA Mitglied zu werden )
Dagegen hilft nur sich selbst und andere zu informieren und später die Piraten wählen gehen.
Entgegen der Meinung der CDU sind die Piraten schon immer für einen fairen Ausgleich zwischen den Major Label, den normalen Künstlern und dem Verbraucher gewesen.
Deswegen kann ich dem Fazit voll zustimmen. Gegen Schwarzkopien hilft nur ein faires Angebot!