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News The Last of Us Part 2: Großartige Spiele gehen auf Kosten der Entwickler

Was mich wundert:
Es gibt dafür eine Lösung. In (B2B) SoftwareIndustrie/IT. Sie nennt sich agile Vorgehensweise. Hier geht es genau darum eine nachhaltige Arbeitsweise zu etablieren.
Es gibt keine Gründe diese Vorgehensweisen nicht auch in der Spieleindustrie zu verwenden. Mein verdacht ist, dass es lediglich an Professionalisierung insbesondere in den Führungsebenen hapert.

Es dauert vielleicht noch ein paar Jahre bis die Arbeit bei CDProject/Naughty Dog usw genauso viel Spaß mach wie bei Google /Ms oder bei den vielen kleinen Firmen die agil Arbeiten.

Agile Vorgehensweisen erkennt man daran, dass es sehr regelmäßig kleinere Updates gibt. Sie Chrom/Firefox - Release aller 6 Wochen, Windows 2 mal im Jahr, Java 2 mal im Jahr - alles früher absolut undenkbar.

Bei Spielen würde man die Professionalisierung bemerken wenn Patches sehr regelmäßig und geplant kommen - und seltener wie Notfälle aussehen.
 
Hier erkennt man aber auch recht schnell, wer wenigstens noch die deutschen Sozialstandards genießen kann: In den USA ist gut und gerne mit der Krankenversicherung komplett Schluss, wenn du gekündigt wirst. Fällst du wie so viele unter at-will employment, kannst du ohne Angabe von Gründen jederzeit gekündigt werden. Garantierte Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall gibt es dort ebenfalls nicht auf Bundesebene.

Der eine oder andere mag hierzulande Crunches bis 80 Stunden pro Woche geil finden (wtf?), in den USA ist es aber im Allgemeinen deutlich schwieriger, zu unverschämten Forderungen des Arbeitgebers nein zu sagen. Wenn man es dann erst einmal muss - und ja, man muss, wenn man nicht alles riskieren will - dann sieht das vielleicht der eine oder andere anders. Zum Teil findet auch Mehrarbeitszeit unbezahlt statt. Wer das alles nicht mitmacht, bekommt ganz schnell einen Ruf nachgeflüstert, der die Jobsuche danach schwierig macht - wenn man nicht ohnehin schon die anfordernden laufenden Kosten bedienen muss.


Solche Exzesse sprechen für absolutes Fehlmanagement.
 
Sehe ich auch so. Klar muss man darüber reden und diese Probleme in Grenzen halten... aber was soll der Bauarbeiter sagen? Im Sommer bei 40 Grad und im Winter kann man zum Amt... muss ein Auftrag fertig werden, gibt es überall crunch time! Dann heißt es fast Akkord leisten zum Mindestlohn!!
 
Corros1on schrieb:
Doch, davon gehe ich aus.
Es zählt am Ende das was in Vertags- & Gesetzestexten steht. Damit geht's los.
Und wenn es im Vertrag steht MUSS er sich daran halten.

Daher ist der erste Schritt nunmal das Ganze in einem Vertrag festzuhalten.
Ich habs doch auch in meinem Vertrag ^^ - und es wird eingehalten...

Was wäre denn deine Lösung?

GameOC schrieb:
aber was soll der Bauarbeiter sagen?
So hart ist es auch nicht mehr.
Sieht man an den unbesetzten Azubistellen. Bei uns in der Region finden die Firmen kaum noch Fachpersonal, also geht man mit dem Lohn hoch.
Kenne da auch keinen Akkordlohn, ist alles Zeitbasiert. Akkord höchstens als Bonus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Robert. schrieb:
Ich bereue nichts, es war anstrengend und man hatte kein Privatleben mehr, aber mein Team war super, und wir haben die Überstunden bezahlt bekommen.

Kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich Arbeit zwar auch mal 180 Stunden im Monat, kann mir aber auch mal einen Ausgleich raussuchen, dann sind es nächsten Monat vielleicht nur nur 140 Stunden, so im dem Dreh.

Warum ich das nicht nachvollziehen kann? Ich finde ja, Freizeit/Familie/Freunde sind um einiges wichtiger als nur auf der Arbeit zu zocken. Gut, einige haben da wohl leider keine Wahl.
Workaholicer (oder wie man das schreibt) kann ich dann noch viel weniger nachvollziehen. Freiwillig meine Freizeit abgeben, also noch weniger als eh schon da ist? Keine Ahnung warum man das freiwillig macht.
 
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Der Artikel ist einfach nicht gut.
Perfektion kann zwar zu Überlastung führen, aber grundsätzlich werden hier einfach die Zeitpläne (Projektpläne) viel zu eng gesetzt und das ist volle Absicht von den Vorgesetzten.
Gerade bei Aktienunternehmen wird nämlich gerne mit geschönten Zahlen hausieren gegangen und Mitarbeiter immer mit zu eng gesteckten Zielen zu Höchstleistungen gebracht, als Dank fliegt man dann hinterher raus. Ist so ein typisches Ding das viel versprochen wird.
Habe das selbst mal erlebt bei einer Firma und bin davon geheilt, alles was nicht auf Papier festgehalten wird sind leere Versprechungen.
Leider lassen sich das zu viele mit sich machen. Die Videospiel-Branche hat kaum menschliche Arbeitsplätze, ist einfach krank was man da leisten muss. Manche nicht mal gut bezahlt.
 
Es geht halt, wie heutzutage überall, nur noch um Gewinne und darum die Aktionäre und Investoren zufriedenzustellen.

Arbeitskraft ist eine Ware ... da geht es nicht mehr um Menschen.

Und so lange es Leute gibt die sich unter Wert verkaufen nur um Arbeit zu haben floriert der moderne Sklavenhandel.

Siehe hier bei und in Deutschland Paketzusteller die bei Servicepartnern der jeweiligen Unternehmen als Scheinselbständige arbeiten.
 
Da würde ich genau wie jetzt auch nach 8 Stunden Feierabend machen. "Tschüss bis morgen" und weg wäre ich.
1/3 vom Tag arbeiten reicht völlig aus!
 
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Würden die Entwickler gleich für den PC mit entwickeln, bräuchten Sie sich um die Kohle keine Gedanken machen.
Dann wäre genug Geld dar um unzählige Programmierer und Entwickler einzustellen.
Das einschränken auf Sony (Konsolen) ist das eigentliche Problem.


Mein Mitleid mit den Programmierern ist groß - aber es könnte doch so einfach sein.
 
AYAlf schrieb:
Würden die Entwickler gleich für den PC mit entwickeln, bräuchten Sie sich um die Kohle keine Gedanken machen.
Dann wäre genug Geld dar um unzählige Programmierer und Entwickler einzustellen.
Das einschränken auf Sony (Konsolen) ist das eigentliche Problem.


Mein Mitleid mit den Programmierern ist groß - aber es könnte doch so einfach sein.

Dann lässt Sony aber keine Kohle mehr springen. Und der Anspruch wäre damit auch ein anderer - Quantität statt Qualität eben. Mein Interesse wäre damit dahin, auch wenn ich meine PS4 Pro (von der technischen Seite - zu laut) nicht wirklich mag.
 
Der Journalismus kann einpacken, AYAlf hat den Grund recherchiert. Wir können alle nach Hause gehen. Oh, warte*:

https://www.computerbase.de/news/gaming/activision-treyarch-crunch.68280/
https://www.computerbase.de/news/gaming/cd-projekt-cyberpunk-2077-crunch.67798/
https://www.computerbase.de/news/gaming/bad-yolk-entwicklerstudio-arbeitsbedingungen.68573/
https://www.computerbase.de/news/gaming/epic-fortnite-crunch.67552/

*Eine Auswahl an News über schlechte Arbeitsbedingungen bei weiteren Entwicklerstudios. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.
 
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cruse schrieb:
...
Kein Mitleid...
...
Vor allem wenn sie die Überstunden für lau machen (müssten?).
Das würde mir nicht im Traum einfallen.

Hat ein Discounter bei meiner Mutter versucht. Man hatte Ihr zu wenig Zeit eingeräumt und als diese nicht reichte wurde Sie zu kostenlosen Überstunden "überredet" - beim zweiten Mal hat Sie dann gekündigt.

Das kannst du aber nicht immer bringen, weil die meisten auf das Geld angewiesen sind.
 
Versklaven lassen sollte man sich aber auch nicht. Man hat rechte. Und klar ist es blöd aber da muss man dann wohl anfangen Bewerbungen zu schreiben damit man lückenlos wechseln kann
 
Deathless schrieb:
Bei uns in Deutschland sind diese Bedingungen ja fast Standard in fast jedem Beruf.
Vor allem in der Ausbildungszeit!

Mein Mitleid hält sich stark in Grenzen!

Sorry, aber das ist Humbug.
Speziell Auszubildende genießen in Deutschland ein Höchstmaß an Arbeitsschutz.
Trau dich als Firma besser nicht einem Azubi unbezahlte Überstunden aufzubrummen, ganz zu schweigen dessen oder deren gesetzlich festgelegte Höchstarbeitszeit in einem gewissen Zeitraum zu überschreiten.
 
Erinnert mich an die Pfleger... wenn man oft genug schreit, dann springt schon jemand rettend ein.

Als würde es in anderen Branchen/Bereichen nicht auch "Crunch" geben, die tun grad so, als wären sie die einzigen, die Termine einhalten müssen.
Ergänzung ()

g0dy schrieb:
Sorry, aber das ist Humbug.
Speziell Auszubildende genießen in Deutschland ein Höchstmaß an Arbeitsschutz.
Ein wenig naiv zu glauben, dass das flächeneckend für alle Azubis gilt. Die Wahrheit ist: Wo klein Kläger, da kein Richter.
 
...Spiele müssten um jeden Preis großartig werden, so Kotaku. Crunch ergibt sich daraus indirekt. Wie der Bericht skizziert, mache das Studio keinen Hehl daraus, Perfektionisten zu suchen. ...
Beim zweiten Teil von The Last Of Us sei zwar versucht worden, Mehrarbeit durch Vorausplanung zu minimieren, Rückmeldungen zur E3-Demo im Jahr 2018 hätten aber zu gravierenden Änderungen und „Scope Creep“, langsam anwachsendem Projektumfang, geführt.

Irgendwie fehlt mir hier die Kausalität, denn Crunch entsteht per Definition aus (zuviel) Arbeit pro Zeiteinheit. Letzteres lässt sich, sofern Sony zustimmt, verändern, um die Arbeit je Tag wieder auf ein normales Maß herunter zu fahren. Insofern müsste man halt die Chuzpe haben, Dinge zu verschieben, um seine eigenen Mitarbeiter gerade NICHT zu verheizen. Der Vorwurf geht also eindeutig an den Publisher.
 
DarkSoul schrieb:
Erinnert mich an die Pfleger... wenn man oft genug schreit, dann springt schon jemand rettend ein.

Als würde es in anderen Branchen/Bereichen nicht auch "Crunch" geben, die tun grad so, als wären sie die einzigen, die Termine einhalten müssen.
Ergänzung ()


Ein wenig naiv zu glauben, dass das flächeneckend für alle Azubis gilt. Die Wahrheit ist: Wo klein Kläger, da kein Richter.

Das ändert aber nichts daran, dass jeder Arbeitnehmer grundsätzlich geschützt ist.
Würde es in Mode kommen „nein“ zu sagen wäre es evtl. sehr schnell vorbei mit solchen Praktiken.
 
Das hat doch mit Perfektionismus nichts zu tun. Das ist einfach so kalkuliert. Und bei aller Liebe, wer das längere Zeit mitmacht in der Branche, ist selbst schuld. Klar entwickelt man dann halt nur stupide ein ERP System oder Backend oder so, aber dafür hat man da ein Leben. Jobs wie beschrieben kann man nur machen, wenn das gleichzeitig Hobby ist.
Am Ende ist es die Entscheidung: Arbeite ich, um zu leben oder lebe ich, um zu arbeiten.
 
troemich schrieb:
Bei solchen Gehältern kann man sich schon die ein oder andere unbezahlte Überstunde erwarten.
Stimmt, lieber (oftmals) dem Fehlverhalten des Arbeitgebers Tribut zollen und auf seine freiwillig, zu viel erbrachte Arbeitsleistung (aus welchen Gründen auch immer) kostenlos bereitstellen, damit die Konzernbosse und Aktionäre noch viel mehr Gewinn einheimsen und sich weiter auf die Schulter klopfen können. Arbeitest du bei nem 20h Vertrag eigentlich auch 40h Vollzeit? Weil "wird ja erwartet"? Dann lass dich für 40h einstellen mit entsprechendem Gehalt! Der Dumme bist einzig und allein du. Jeder Andere lacht sich ins Fäustchen, wie dumm der AN doch ist.
troemich schrieb:
Bei solchen Gehältern kann man sich schon die ein oder andere unbezahlte Überstunde erwarten.
Unglaublich... Ich bezahl hier mit meiner Lebenszeit und will dafür im Gegenzug anständig vergütet werden... Und sei es mit zusätzlichen Urlaubstagen oder sonstigen Aufmerksamkeiten. Ne Pizza vom Chef am Abend "für die vorbildliche Mitarbeit" reicht da bei Weitem nicht aus.

In ner kleinen 5-Mann-Klitsche kann das vielleicht mal passieren, aber doch nicht mit dem riesigen Sony-Vorzeige-Studio seit Jahrzehnten, was aus hunderten, gar bis zu tausenden Mitarbeitern besteht. Und schon gar nicht branchenweit...

Schon mal die Credits angesehen? Das sind nur Auszüge... Da hat bestimmt jeder die "ein oder andere unbezahlte Überstunde erwartet".

Da geht mir der Hut hoch... 40h Vertrag + unbezahlte Überstunden. Leck mich.

Aber das Problem wird ja bereits genannt. Zu viele Junior-Entwickler, die das mit sich machen lassen, weil sie Erfahrung benötigen und zu wenige Senior-Entwickler, die den Ernst der Lage erkannt haben und den Chefs nur noch den Finger zeigen. Die übliche Ausbeutung also. Business as usual...
 
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cruse schrieb:
Doch, davon gehe ich aus.
Es zählt am Ende das was in Vertags- & Gesetzestexten steht. Damit geht's los.
Und wenn es im Vertrag steht MUSS er sich daran halten.

Daher ist der erste Schritt nunmal das Ganze in einem Vertrag festzuhalten.
Ich habs doch auch in meinem Vertrag ^^ - und es wird eingehalten...
Theorie und Praxis sind oft zwei unterschiedliche paar Schuhe.

Es ist naiv zu glauben, dass sich jeder ans Tempolimit hält, dass ein Schild angezeigt.

Kollegen, Vorgesetzte und die Menge an Arbeit können einen enormen Druck ausüben, dass man sehr schnell vergisst was auf einem fetzen Papier steht oder zu eingeschüchtert ist, um auf seine Rechte zu pochen.

Wie schon erwähnt ist es ein Teufelskreis und man es selber oft nicht mitbekommt in was man geraten ist.

cruse schrieb:
Was wäre denn deine Lösung?
Kündigung ist für den einzelnen oft die beste Lösung und für das Unternehmen eine besseres Management und Führung der Mitarbeiter, dass Stress nicht zum Dauerthema wird.

Ihr glaubt kaum, wie wichtig und essentiell eine gute Führung ist.
Die Fähigkeiten und Persönlichkeit jedes einzelnen Mitarbeiters einschätzen und entsprechende Aufgaben verteilen bzw. Anzupassen kann nicht jeder Vorgesetzter!
 
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