Die erste Staffel war in Ordnung, so sprunghaft, wie das erste Buch (der letzte Wunsch, die Kurzgeschichten-Sammlung). Der Kritikpunkte hier waren die Props (v.a. die Nilfgard Rüstungen) und das übliche Netflix Zwangs-Diversifizieren der Rollen entgegen der Buchvorlage (Fringilla wohl die herausstechendste Besetzung). Dabei bietet das Witcher Universum schon inklusiv Platz für eine Menge Repräsentation, nur eben auf Kontinenten, die gerade noch keine so große Rolle spielen am Anfang der Geschichte. Naja, typisch aktuelle Produktion halt 🤷♂️
Staffel 2 war die tolle Story-Writer Idee ab jetzt eine eigene Geschichte zu erzählen, sicherlich inspiriert von Namen, die sie in Inhaltsangaben der Bücher gefunden haben.
Wenn man die Bücher in irgendeiner Form weiter als Quelle nutzen möchte, schafft man sich doch unendlich viele Probleme, die man über längere Zeit dann wieder auflösen muss, um irgendetwas wieder sinnvoll aufgreifen zu können. Wie da auch nur Ansatzweise jemand glauben konnte es wäre eine gute Idee jetzt Monolithen auftauchen zu lassen... wow wie mysteriös... und wichtig... uhhh... unheimlich... was die Storywriter da verbrochen haben.
Staffel 3 ist für mich gerade der Versuch alles was Staffel 2 verhauen hat irgendwie wieder gerade zu biegen, um dann näher an den Büchern zu sein. Das passte aber alles vorne und hinten nicht... Yennefer hätte schon längst eine Mutter-ähnliche Beziehung zu Ciri haben sollen, die jetzt in kurzen Sequenzen versucht wird herzustellen und ich würde es den Darstellern fast abnehmen, aber der Bruch, dass Yennefer Ciri betrogen hat und ausliefern wollte wird zu easy bei Seite geschoben.
Radovid wäre jetzt eigentlich ~12 Jahre alt und bis auf Radovid wurden fast alle königlichen Figuren immer wie die letzten Witzfiguren dargestellt... insgesamt finde ich Staffel 3 bis jetzt trotzdem am stärksten (wenn man Staffel 2 und den kontextlosen Wild Hunt Auftritt ignoriert), aber um eine Witcher Serie wirklich zu mögen führt da für mich nichts an einem Reboot vorbei.
Schön, dass Henry es versucht hat. Schade, dass alles gekommen ist, wie es gekommen ist.