Teralios schrieb:
aber hast du mal mit den Hardcore-FOSS/FLOSS-Verfechtern mal geschrieben oder geredet?
:-)
Was ich dabei ja immer interessant finde ist, das die größten Open-Source-Verfechter (die das also auch sehr nach außen tragen), selbst fast nix zu Open-Source beitragen.
Mehr noch. Wenn die irgendwie nach den Source-Code fragen und man fragt zurück: "Kannst Du denn damit was anfangen?" kristallisiert sich oft raus, das die Quelltexte gar nicht lesen geschweige denn anpassen können.
Das es quasi nur ums Prinzip geht. Kann man machen, nimmt aber so ein wenig Glaubwürdigkeit.
Die Leute, die selbst in der Technik drin stecken sind da meist wesentlich entspannter und wesentlich pragmatischer.
Teralios schrieb:
Stopp, ab dieser Stelle möchte ich mit dir da nicht weiter Diskutieren, weil wir uns nun auf eine Ebene begeben, die von der eigenen Subjektivität geprägt ist
Verstehe ich nicht. Ich hab doch extra gesagt: "Nicht nur weil ich es anders gewohnt bin"
Teralios schrieb:
Ich hab aber eben nicht nur gesagt, das ich es umständlich finde, sondern auch begründet warum.
Damit ist es eben nicht mehr nur eine reine Frage des Geschmackes.
Denn ja: Über Geschmack lässt sich streiten.
Teralios schrieb:
Gutes UX ist dabei eine Wissenschaft für sich.
Ich glaub ein grundlegendes Problem ist dieser "One-Size-Fits-all"-Ansatz. Darüber stolpert man auch schon oft innerhalb eines Anwenders und innerhalb eines Programms.
Ein Programm mit leicht zugänglicher GUI macht es zwar den Anfänger einfach in das Programm einzusteigen. Gleichzeit ist eine leicht zugängliche GUI aber oftmals auch sehr ineffizient. Umso öfter der Anwender mit dem Programm arbeitet, umso öfter stehen ihm all die Dinge im Weg, die ihm den Einstieg leicht machen sollen.
Teilweise wird versucht das aufzufangen, in dem es halt sowas wie ein "Normal-Mode" und "Experten-Mode" gibt. Die Qualität dieser Umsetzungen ist .... naja. Besser als nix, ums mal wohlwollend zu umschreiben.
Differenzierte Designs, die sich nach dem individuellen Nutzer richten und auf das Gerät angepasst sind sind zugegebenermaßen nicht einfach.
Da wäre sicher mehr machbar. Aber das lohnt sich einfach nicht. Also macht man ein Kompromissdesign und hofft, das es bei genügend Leuten gut ankommt.
Ist auch verständlich, aber dann steht auch dazu. Statt den Leuten irgendwie was zu erzählen wie das das Flat-Design die beste Erfindung seit "geschnitten Brot" ist.
Ein weiteres Problem bei GUIs ist die fehlende Modularisierung. Also das, was wir im Bereich Programmierung oder auch bei Kommandozeilenbefehlen haben, das man sich etwas "zusammenstecken" kann fehlt bei vielen GUI-Programmen. Das sind oftmals Monolithen.
Ja klar. Es gibt Plugins und so. Es ist also nicht so, das dieser Bereich völlig ignoriert wird. Aber die Möglichkeiten da sind doch meist sehr begrenzt. Und außerdem hast Du in aller Regel das Problem das Plugins programmspezifisch sind.
Teralios schrieb:
Ich hab dir nur erklärt, warum Flat-Designs keine Retro-Designs sind
Das war mir auch schon vorher klar. Und ich hab nun schon extra ein Smilie dran gemacht um damit zu verstehen zu geben, das diese Bemerkung nicht ernst gemeint, sondern bewusst überspitzt gestaltet ist.
Es bringt nix, wenn Du da 3 Postings später immer noch drauf rumreitest.
Teralios schrieb:
Wenn du damit ein Problem hast, dann gibt es jedoch immer die Möglichkeit, dass man sich ein paar Bücher, Tutorials und Co ansieht und dann die eigene Initiative ergreift. Das benötigt halt auch etwas Geschick.
Für mich selbst hab ich das Thema sogar ganz gut im Griff. Ich mache mir halt die GUIs genauso wie ich sie brauche. Ich würde aber nicht auf die Idee kommen das das nun der Maßstab ist der zu jedem passt und den ich deshalb in die weite Welt tragen muss, um alle damit zwangszubeglücken.
Ich akzeptiere, das Menschen unterschiedlich sind.
Teralios schrieb:
Aber gerade in der Linux-Welt gibt es da für jeden Geschmack sehr gute GUIs, die ein tolles UX haben
Geht so.
Das Problem ist, das es keine einheitlichen Standards gibt (auch wenn solche Sachen wie freedesktop.org etc. bemüht sind). Das heißt, wenn Du "systemweite" Einstellungen triffst, werden die eben nicht von allen Programmen honoriert. Das klappt dann wenn überhaupt innerhalb einer Desktopumgebung. Wenns darüber hinaus geht, ist dann schnell Ende im Gelände (ja; gibt auch Sachen wie qtgtk-Theme-Krams, der aber auch alles andere als gut/fehlerfrei funktioniert)
Versteh mich nicht falsch. Es geht mir nicht darum alles schlecht zu machen. Und es ist ja im Prinzip auch gut, wenn so unterschiedliche Ansätze probiert werden um zu gucken, wie sie sich in der Praxis bewähren.
Es zeigt aber eben auch ganz klar, das das nach wie vor ein großes Problem ist und eine gute Lösung bisher noch nicht gefunden ist und wir immer noch in der Erprobungsphase sind.
Und daran ändert auch das Flat-Design nix. Das ist eben kein Durchbruch für irgendwas, sondern lediglich eine temporäre Erscheinung. Ein Teil des evolutionären Prozesses.
Teralios schrieb:
Man kann da wunderbar »Streiten«, ohne dass man am Ende auf einen gemeinsamen Nenner kommt, weil halt hier der eigene Geschmack als auch die Gewohnheit viel wichtiger ist.
Ja. Wie gesagt. Über Geschmack lässt sich streiten. Es geht mir aber bei meinen Postings weniger um Geschmacksfragen.
Ich bin mit den bisherigen GUIs auch nicht wirklich glücklich. Ich wäre froh, wenn da endlich mal frischer Wind einziehen würde und wesentliche Probleme ernsthaft mal angepackt werden würden.
Aber genau das sehe ich beim Flat-Design nicht.
Das Flat-Design wirkt für mich eher wie ein Kompromiss. So als ob es für Mobilgeräte genauso sein soll wie für stationäre, aber für keines der beiden wirklich gut.
Man kann ja von den klassischen GUIs halten was man will (wie gesagt; ich find sie auch nicht gut), aber sie haben wenigstens die Gegebenheiten versucht gut auszunutzen. Das tun die heute üblichen Flat-Designs nicht. Und das sind ja auch alles Dinge die unabhängig davon sind, ob man nun Flächen mag oder plastische Buttons.
Teralios schrieb:
Gefällt dir das hier nicht:
Elementary OS könnte dir gefallen.
Spricht mich jetzt nicht so an. Zu minimalistisch. Zu viele textlose Icons.
Gerade dieser modern gewordene Minimalismus ist ja eigentlich ne Bankrotterkärung. Das Ziel ist ja, die Oberfläche einfacher zu machen. Die Kunst einer einfachen Oberfläche liegt darin, Funktionen zugänglich zu machen ohne das sie den Nutzer aber mit ihrer Fülle erschlagen.
Minimalismus nimmt aber einfach nur Funktionalität weg oder versteckt sie so gut, das man eben nicht mehr von selbst drauf kommt (sondern probieren muss oder gar sich ne Anleitung zu Gemüte führen muss).
Wie gesagt: Ne GUI wird nicht automatisch dadurch gut, in dem man sie ein bisschen plastischer aussehen lässt.