News Updates nötig: VW baut ID.3 mit unvoll­ständiger Software­architektur

Im Mai 2020 sollen dann in einer zweiten Welle mehr als 10.000 weitere Fahrzeuge mit dem Update versehen werden. An Kunden wird der ID.3 ohnehin erst im Sommer 2020 ausgeliefert.

Eventuell sollte mal eine News zu Ende lesen bevor hier heftig über Beta Test beim User echauviert wird.

Die ersten 20.000 Fahrzeuge kommen zu den Händlern damit der Markt "angefüttert" wird bevor der Verkauf startet, nicht unbedingt unüblich in der Branche um dann beim Verkausstart genügend Varianten vorführen zu können.

Bei ca 3500 Europaweiten Vertriebspartnern heisst dass dann im Schnitt 6 Farb und Ausstattungsvarianten beim Händler stehen, bei den großen VW Autohäusern in meinem Umfeld stehen z.B. im Augenblick zwischen 6 und 10 Golf8 Varianten (Markstart 6.12.2019)
 
Die Firma zeigt klar ihre derzeitige Philosophie.
Welches Managment haben die da installiert?

Pfeift diese Firma inzwischen wirklich auf dem letzten Loch, dass nur noch Panik, Kurzschluesse und Unserioesitaeten ueberwiegen? - das ist ja uebel...
 
Biedermeyer schrieb:
Welches Managment haben die da installiert?

Also früher sollen die wohl auf dicke Hose nach Brasilien in den Puff geflogen sein und die Firma zahlte.
Hab ich irgendwo mal gelesen.
Das finanziert man doch gern, als VW-Kunde. ;) Oder ?

PS: Was ich nach kurzer (I-Net)Suche so gefunden habe, list sich allerdings noch deutlich heftiger. :freak:
 
ChrisMK72 schrieb:
Also früher sollen die wohl auf dicke Hose nach Brasilien in den Puff geflogen sein und die Firma zahlte.
Hab ich irgendwo mal gelesen.
Das finanziert man doch gern, als VW-Kunde. ;) Oder ?

PS: Was ich nach kurzer (I-Net)Suche so gefunden habe, list sich allerdings noch deutlich heftiger. :freak:
Ab einer bestimmten Größe gibt es in den meisten solcher Firmen irgendwelche haarsträubenden Skandale...
 
BTICronox schrieb:
Wie wäre es für den Anfang damit, das viel zu sehr an der losen Leine gehaltene autonome Fahren gar nicht erst für den Kunden als Betatester zur Verfügung zu stellen? Ist immerhin sicherheitsrelevant. In Europa muss Tesla jetzt gesetzmäßig zurückrudern :rolleyes:

Aber klar, der Kunde ist Schuld, wenn der Hersteller ihm ein unausgereiftes Produkt zur Verfügung stellt.

Einige Grenzwerte, die das Model S und X einhalten muss, sind erst in den letzten paar Jahren wirklich etabliert worden.
Aber offensichtlich hast du keine Ahnung von funktionaler Sicherheit. Ganz grob: Du brauchst eine Sicherheitsfunktion, welch in dem Fall die Grenzen der Funktion überwacht. Innerhalb dieser Grenzen darfst du sehr viel (oder sehr wenig) tun. Was in der letzten Zeit in der ADAS-Welt dazu kommt ist der Faktor SOTIF.

22428216 schrieb:
Es mag ja okay sein, dass man das Smartphone als Steuergerät dafür nutzt,
der Rest geht für mich nicht klar. Sicher, es ist die Zukunft.
Aber da ich selbst gar kein Handy mehr habe, stelle ich mich da stur.

Was die Angreifbarkeit angeht, wird es noch böse Überraschungen geben.
Viren, Trojaner,... Alleine um das KFZ zu entsperren, muss ja schon irgendein Zweig
ans das Karossieresteuergerät gehen, wo so ziemlich die meiste Elektrik dranhängt.
Ich sage es immer wieder. Max 8 Jahre, und die ersten Autos haben Erpressertrojaner drauf.

Smartphones sind keine Steuergeräte. Alleine der Punkt Android Auto oder Entsperren geht über sehr unterschiedliche Zweige so dass die Funktionalität in ihrer Sandbox enthalten bleibt. Selbst unterschiedliche Kundenfunktionen auf dem selben Steuergerät können nur über definierte Schnittstellen in einem definierten Rahmen senden. Dazu kommen - alleine aus funktionaler Sicht - Plausibilitätschecks. Eingriffe in den Bus führen schnell zum sprichwörtlichen "Christbaumleuchten", sprich: Detektion, Logging und Unterdrückung von Fehlern und Wechsel in den sicheren Modus.

ChrisMK72 schrieb:
Und dann sagt Trump: "baut denen mal ein Bug ein und in unsere US Autos die besten updates." ;)
Was wohl eher dazu führt, dass man gleich mal mit Milliarden-Klagen vor Gericht stünde und das Firmenimage zu tendenziell unverkäuflichen Produkten führt.

ChrisMK72 schrieb:
Hightech kommt halt nicht mehr aus Deutschland, sondern aus China, Süd-Korea und USA.

Wenn ich mir ein Hightech-Technik-Auto kaufen würde, wäre es heute wohl ein Hyundai, oder Kia.
Die haben schließlich auch Firmen wie Samsung. Was hat Deutschland vergleichbares ?

Internationale Partnerschaften sind doch längst Standard. Wenn man sich ansieht, wie viel Zulieferteile deutscher Konzerne Tesla so verbaut, kommt man auf einen enormen Anteil, ich meine was von 75% gelesen zu haben. Bosch, Conti, ZF - alles vertreten.

Bei Hyundai und Kia ist das Beste am Navigationssystem, dass man es dank Android Auto nicht sehen muss. Ne im Ernst: Wenn der Hyundai-Konzern was will, dann bekommen die das auch hin. Ganz wie VW. Was sie aber mit dem e-Niro dieses Jahr abziehen, ist sprichwörtlich kundenfeindlich. Über ein Jahr Wartezeit auf ein Auto, was irgendwo schon auf Halde produziert herumsteht? Ernsthaft?!

BTICronox schrieb:
Mir geht einzig der Hype um Teslas "autonomes Fahren" auf den Zeiger, denn eigentlich (!) ist es eine Frechheit, diesem System diesen Namen zu geben. Es fehlen einfach diverse Grundlagen, es auf Level 4 zu erheben und erst dann ist es imho den Namen auch wert.

Ob es deiner Meinung nach den Namen wert ist interessiert niemanden. Es gibt die SAE-Levels, die verbindliche Definitionen für die Industrie darstellen.
Was Tesla derzeit etabliert ist "Level 2+". Laut Freunden, die bei großen deutschen OEMs arbeiten, hat man beim zerlegen der Fahrzeuge etliches an Hardware gefunden, welche für Level 3 zwingend erforderlich wäre.
 
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Gnageseil schrieb:
Das ist Quatsch. Das VW.OS hat eine ganz andere Aufgabe und ist kein komplettes Betriebssystem. Das wird im ID.3 nicht eingesetzt!

Ich möchte dazu nicht weiter ins Detail gehen, aber das zentrale Steuergerät um welches es hier unteranderem geht geht ICAS1 verwendet kein VW OS richtig. Es gibt ja immerhin noch keins. Aber die Idee der Architektur geht ganz stark in die Richtung.

https://www.continental.com/de/presse/pressemitteilungen/2019-11-12-icas-vw-199658
 
Das Thema VW-OS ist was komplett neues. Ich habe Freunde, die von der Umstrukturierung betroffen sind. VW-OS ist vorerst reine Zukunftsmusik, die für den ID.3 eingesetzte Software hat mit "VW OS" nichts am Hut sondern wird schon viel länger entwickelt. Wenn die gängigen VW-Prozesse zum Tragen kommen, sehen wir frühestens in 4-5 Jahren die ersten Autos mit "VW OS"
 
AntiUser schrieb:
Ich möchte dazu nicht weiter ins Detail gehen, aber das zentrale Steuergerät um welches es hier unteranderem geht geht ICAS1 verwendet kein VW OS richtig. Es gibt ja immerhin noch keins. Aber die Idee der Architektur geht ganz stark in die Richtung.
https://www.continental.com/de/presse/pressemitteilungen/2019-11-12-icas-vw-199658
Also an der 'Architektur' kann und würde ich das nicht festmachen. Man könnte so etwas quasi auf jedem größeren Steuergerät einsetzen, also man hätte das auch schon vor dem ID.3 machen können.
Aber Du hast Recht, wenn man so viele Funktionen in einem Gerät konzentrieren möchte, kommt man um eine geschickt konzipierte Middleware nicht herum.
 
Ich verstehe das Problem auch nicht. Die sollen doch ruhig schonmal die Autos bauen. Fahrbereit sind sie und wenn sie ausgeliefert werden kann das Update ja beim Händler noch drauf kommen während er die Fussmatten noch mal saugt.
Dass man Fahrzeuge zurück hält weil man den Flottenverbrauch erst ab 2020 drücken muss ist jetzt ein anderes Thema (zeigt eher dass man das eigentlich nicht machen will, aber machen muss) aber das gibt's überall.
Ich jedenfalls bin gespannt auf den ID.3. Steht zwar kauftechnisch nicht zur Debatte da ich erst in etwa 10 Jahren wieder ein neues Auto kaufen will aber man kann ja mal beobachten was sich so tut am Markt :)
 
Auf Goingelectric gibt es jemanden der da recht informiert wirkt. Laut ihm wird vor April kein Kundenfahrzeug gebaut. Dem ID.3 fehlen noch zwei Erprobungsphasen zur finalen Abstimmung: Eine Winterfahrt, eine Mitarbeitererprobung. Dann werden die Händler beliefert und die Werkstätten geschult ... Ich hoffe ich habe das jetzt einigermaßen exakt wiedergegeben. Das ist auch der weitgehend normale Ablauf für den Produkt-Rollout, nur dass VW etwas früher trommelt als davor. Beim e-Golf haben sie ja quasi null Werbung im Vorfeld gemacht und dann stand das Teil auf einmal im Konfigurator.

Das ist anders als bei KIA - die Versprechen seit einem Jahr "Fahrzeuge der Zukunft schon heute fahren", stellen einige tausend Stück her und auf einen Parkplatz, kündigen Kaufverträge mit verbindlichem Liefertermin und liefern dann die ein Jahr alten Autos dieses Jahr aus.
 
Also hier kannst die Kia E-Autos kaufen.. genau wie die Hyundai. Sind genug ab Lager da und wenn du bestellt kommen die auch zügig. Allerdings will man die Dinger hier auch und hat mehr Marge, warum also im E-Auto-Jammerland Deutschland verkaufen wenn man eh nicht genug produzieren kann? :D
 
Definiere "Hier". Ich war hier beim Kia-Händler, sein Motto: "Kommen sie im März wieder". Es ist ja nicht so, als wäre keine Nachfrage da.

Das "Jammerland" unterschreibe ich sofort. Jammerei und Technologiefeindlichkeit. Eine perfekte Beschreibung für Deutschland.
 
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