News Valve, Capcom, ZeniMax & Co.: EU-Gericht bestätigt Millionenstrafe wegen Geoblocking

DJMadMax schrieb:
Und wieso willst du anderen Menschen das Nutzen von Lootboxen verbieten? Ich habe dadurch keine Nachteile, dass Spiel XYZ solche Mechaniken verwendet. Ich habe auch keine Nachteile dadurch, dass Zigaretten und Alkohol verkauft werden. Muss ich es deshalb nutzen?

Aber bitte nicht falsch verstehen: gut finde ich das natürlich trotzdem nicht.

So sieht es aus, aber manche wollen eben gerne alles vom Staat durchreglementiert haben, wann man aufstehen muss, wie man Zähne zu putzen hat, wann (und wie lange) man auf die Toilette darf usw. etc. pp..

Ich denke ein passendes Beispiel wären vielleicht diese Spielhöllen. Die sind ja trotz der Tatsache, dass es arme Schweine gibt, die der Spielsucht verfallen sind, auch nicht verboten. Es gibt "nur" Altersbeschränkungen und Regeln, wo diese Automaten aufgestellt werden dürfen und wie diese zu programmieren sind (AFAIK müssen die im Schnitt 60% des Einsatzes wieder auswerfen).

Es obliegt jedem Mitbürger selbst zu entscheiden, ob man sich in dieses Zockermilieu begeben will oder nicht. Der Staat hat immerhin gewisse Rahmenbedingungen geschaffen. Das sollte doch wohl reichen.
Meiner Meinung nach sollte bei Lootboxen auch in erster Linie die Selbstdisziplinierung greifen. Wer Lootboxen nicht mag, sollte diese Spiele und ggf. sogar deren Publisher meiden/boykottieren.

Aber das Gequake, dass Papa Staat da gefälligst alles per Verbotskeule unterbinden muss, kann eigentlich mal wieder nur vom grünen Wählerklientel her stammen :D .
 
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Das EU Recht gilt nur im EU Hoheitsgebiet. Das sollte klar sein. Das Urteil bedeutet:

- Für Konsumenten innerhalb der EU gilt gleiches Recht. Es ist illegal für EU Bürger unterschiedliche Preise rein aufgrund der Länderzugehörigkeit zu erzwingen. (korrigiert von "konstruieren").

- Für Drittstaaten folgt nicht zwangsweise dasselbe. Geoblocking für Nicht-EU Länder sind nicht perse illegal in der EU. Hat Valve bspw. exklusive EU Vertriebsrechte für Game X, darf es durchaus Importversuche Dritter zu unterbinden versuchen.
 
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Termy schrieb:
Und da die 'Geiz ist Geil'-Mentalität ja eh schon

Ich finde es immer etwas befremdlich, wenn dem Endkunden seine wirtschaftlichen Interessen vorgeworfen werden - obwohl die Unternehmen das in noch viel stärkerem Maße tun... auf Kosten der Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft.
 
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Termy schrieb:
Und da die 'Geiz ist Geil'-Mentalität ja eh schon durch die oft recht frühen Sales stark befeuert ist kommen die negativen Aspekte da natürlich noch stärker durch.
Das ist der ständig Wettlauf gegen die 'Gier ist Geil'-Mentalität der Unternehmen.



Mal abwarten, ob in dieser Sache das letzte Wort vor Gericht gesprochen wurde und wie es für uns Kunden aussehen wird.
 
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DJMadMax schrieb:
Mit diesem Urteil jedenfalls sollte es legal sein, sich per VPN Spiele aus aller Welt Korrektur: aus dem gesamten EU-Binnenmarkt zu kaufen

nein sogar Weltweit da auf digitale Güter keine Einfuhrsteuer erhoben wird.
 
RogueSix schrieb:
Meiner Meinung nach sollte bei Lootboxen auch in erster Linie die Selbstdisziplinierung greifen. Wer Lootboxen nicht mag, sollte diese Spiele und ggf. sogar deren Publisher meiden/boykottieren.
Ich vermute für Einige liegt das Problem bei Bekannten/Verwandten, die dem Thema verfallen sind und sie nur hilflos zugucken können. Das Problem ist, dass da Verbote aber auch nichts regeln. Die Leute suchen sich dann andere Wege das zu kompensieren. Da helfen nur Behandlungen beim Psycho Doc (die in Deutschland zeitnah größtenteils utopisch sind). Das wäre eher ein Punkt wo der tolle Staat mal anpacken sollte als irgendwelchen Kram zu verbieten.

Aber gut, dass es so ein Urteil in dem Fall hier gibt. Wenn wir in Deutschland so weitermachen nähern wir uns mit der Kaufkraft demnächst auch entsprechenden Ländern an. Dann können wir uns zumindest noch Spiele leisten ;)
 
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calluna schrieb:
Ich finde es immer etwas befremdlich, wenn dem Endkunden seine wirtschaftlichen Interessen vorgeworfen werden - obwohl die Unternehmen das in noch viel stärkerem Maße tun... auf Kosten der Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft.
Weil andere rücksichtslose Arschlöcher sind heißt das jetzt, dass sich jeder so verhalten muss?!

Du nennst es "seine wirtschaftlichen Interessen", ich nenne es "kurzsichtigen Geiz und Egoismus".

Waren und Dienstleistungen müssen fair vergütet werden - alles andere führt auf lange Sicht zu schlechteren Waren und Dienstleistungen. Siehe Ingame-Shops und anderen Mist.

Ich rede damit definitiv nicht das Verhalten vieler Unternehmen schön - nicht falsch verstehen.

-oSi- schrieb:
Das ist der ständig Wettlauf gegen die 'Gier ist Geil'-Mentalität der Unternehmen.

"Aber der hat angefangen!"
Ein Teufelskreis wurde noch nie mit mehr vom gleichen durchbrochen...
 
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So Valve... Implementiert von mir aus eine wirksame Altersverifikation (meinen echten Namen und Adresse habt ihr eh schon, siehe ein anderer Thread), und erlaubt dann den Kauf saemtlicher Spiele, ob Indiziert oder "Porno"

DJMadMax schrieb:
Wie wäre es damit, solche Spiele und evtl. sogar ganzheitlich Devs und Publisher zu meiden? Wieso braucht jeder erst "Mama Staat", um sich so zu verhalten, wie es von Anfang an richtig wäre?
Gluecksspiel ist nicht ohne Grund stark reglementiert.
Wenn diese Spiele nicht verboten werden, muss mindestens eine wirksame Alterssperre implementiert werden.
 
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LencoX2 schrieb:
Für Konsumenten innerhalb der EU gilt gleiches Recht. Es ist illegal für EU Bürger unterschiedliche Preise rein aufgrund der Länderzugehörigkeit zu konstruieren.
Man kann EU Konsumenten nicht verweigern ein günstig gekauftes Spiel aus einem anderen EU Land zu aktivieren. Preisunterschiede sind nicht illegal. Bei digitalen Produkten ist dein Einkauf im anderen EU Land aber besonders einfach.
 
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RogueSix schrieb:
So sieht es aus, aber manche wollen eben gerne alles vom Staat durchreglementiert haben, wann man aufstehen muss, wie man Zähne zu putzen hat, wann (und wie lange) man auf die Toilette darf usw. etc. pp..

Ich denke ein passendes Beispiel wären vielleicht diese Spielhöllen. [...]
Exakt. Die Spielehöllen, die dank gesetzlicher Regelungen jetzt auf eben genau diese sauber gelabelten Spielehöllen beschränkt sind.

Aber genau damit widersprichst du dir (soweit ich das herauslese zumindest), denn aktuell sind wir bei den Lootboxen im "Spielehöllen vor 20 Jahren"-Zustand, in dem die Spieleautomaten in jeder Pommesbude stehen. Damit ist die von dir empfohlene Freiwilligkeit "sich in dieses Zockermilieu [zu] begeben" dahin. Und dass es den Ketchup nur im Automaten gibt, machts nicht besser.
 
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Super Entscheidung des Gerichts 👌 ✌️ TOP
 
Und jetzt bitte noch die Film- und Musikindustrie entsprechend verklagen 🙂
 
Da bin ich mal gespannt, ob und wenn ja, was hier passiert.
 
StevenB schrieb:
Das gefällt mir.:D

Globalisierung funktioniert halt nicht nur in eine Richtung, sobald der Kunde davon profitieren könnte ist es plötzlich schlecht.
Darum geht es gar nicht, Russland dürfen sie auch gerne weiterhin mit Geoblocking niedrigere Preise geben und verhindern das EU Kunden zu den Preisen einkaufen, aber innerhalb des Binnenmarktes ist das genauso wenig Legitim wie Disney+ für 20€ in München und 5€ in Leipzig,
 
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DJMadMax schrieb:
Und wieso willst du anderen Menschen das Nutzen von Lootboxen verbieten? Ich habe dadurch keine Nachteile, dass Spiel XYZ solche Mechaniken verwendet.

Das bezweifle ich. Die meisten Spiele sind nunmal so gestaltet, dass du nur mit Lootboxen alles nutzen kannst oder in angemessener Zeit voran kommst. Sogar in uralten Spielen wie TF2 ist man eingeschränkt, wenn man keine Lootboxen nutzt. Da gibts Waffen, die ich bis heute nicht nutzen kann, weil mir die notwendigen Gegenstände zum Craften immer noch fehlen. Aber ich könnte ja Lootboxen kaufen, da sind die dann evtl. drin...
 
DJMadMax schrieb:
Sinngemäß besagt dieser Passus, dass man seine Ortsherkunft beim Kauf eines Spiels nicht verschleiern und auf andere Länder legen darf.
naja ich glaube nicht das Valve mir verbieten darf das ich ein VPN Dienst dauerhaft auf meinen Systemen nutze und nicht nur ausschließlich zu käufen von deren Zeugs.

Vor allem hast du schon mal legal innerhalb der EU ein Spiel gekauft welches in Deutschland "zensiert" war und durch Geoblocking gesperrt wurde? Habe meine Software vorwiegend aus Belgien und Niederlande bezogen und das dort im regulärem Handel.
Da es ja den "Steamzwang" gibt, kann man ohne Steam nichts mit dem Game anstellen. Dann kauft man legal in der EU ein Game und bekommt es ohne VPN zum einen nicht aktiviert und zum anderen ohne VPN hat man das Game auch nicht in seiner Liste angezeigt bekommen. Immer wenn man versuchte sein eigenes Game zu öffnen kam die Meldung, das wa schief gelaufen ist.
Nach einigen Monaten wurde da Ganze dann irgendwann immer gelockert das man wenigstens seine Games ohne VPN spielen konnte - die Seite vom Game war aber weiterhin nicht ohne VPN erreichbar.

Bin froh das da jetzt endlich mal aktiv gegen sowas vorgegangen wird. Wird ja auch Zeit! da hätte man sofort gegen vorgehen müssen als diese Technik das erste Mal aufgetaucht ist.

Woher ich meine virtuellen oder physischen Güter herbekomme, sollte Valve und Co. quer am Arsch vorbei gehen solange die Quelle des Kaufes legal ist und es sich um originale Ware handelt welche aus seriösen Quellen kommen.
Dann müssen halt bei der Aktivierung des Games überprüft werden ob der Key "legal" ist und keine "Fälschung" und wenn alles in Ordnung ist, dann wird der Key freigegeben und wenn nicht, tja dann muss der Kunde sich halt mit dem ominösen Key Reseller auseinander setzen und Ersatz fordern oder Geld zurück verlangen.

Das ganze Verhalten mit Steam und Co - auch mit dem Geoblocking - ziehlte von Anfang an darauf ab den Gewinn zu maximieren. Hat man doch gleich gemerkt da wiederverkauf von gebrauchten Games durch Accountbindung "verboten" ist und falls sie weiter verkaufte Accounts finden, sie diese sperren. Bekannten von mir haben sie auch vor einigen Jahren einen bei Ebay gekauften Account mir 375 Games nach einigen Monaten gesperrt. Da gabs noch nicht die "Used Software" Entscheidungen.

DJMadMax schrieb:
Und wieso willst du anderen Menschen das Nutzen von Lootboxen verbieten?
tja... Glücksspiel? Ab wievielen Jahren ist Glücksspiel erlaubt?
Diablo Immortal is already banned in two countries - It's fallen foul of European gambling laws

Gibt 2 Optionen =
  • erlaubt für alle oder verboten für alle
  • wir brauchen mal wieder Geoblocking um diverse Games in diversen Ländern zu verbieten da diese dort gegen gültige Rechte verstoßen
ich würde die erste Entscheidung bevorzugen. Es kann nicht sein das hier Belgier und Holländer nur aufgrund ihrer Nationalität benachteiligt werden und vom Spiel ausgeschlossen sind und das nur damit Konzerne mit Loot-Boxen sich ihre Taschen füllen.

Also ja = Loot-Boxen verbieten 👍
Sollen die das Hauptprodukt kostenpflichtig machen oder ihre monatlichen Gebühren verlangen... Wege gibts genügend.
 
7,8 Millionen Euro Strafe gegen Valve.

Das ist, als würde ich vor Gericht zu einer Geldstrafe von 2,75 Euro verdonnert werden. Nicht übel, nicht übel. Tut sicher so weh, dass sich der CEO einen Abend lang mit den Fuffis die Tränen wegwischen und die Nase schnäuzen muss, statt wie üblich mit Hunnis.
 
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slw schrieb:
Man kann EU Konsumenten nicht verweigern ein günstig gekauftes Spiel aus einem anderen EU Land zu aktivieren. Preisunterschiede sind nicht illegal. Bei digitalen Produkten ist dein Einkauf im anderen EU Land aber besonders einfach.
Ich habs das exakt so gemeint, aber nicht so klar formuliert wie du.
 
Gamefaq schrieb:
Ich nehme aber an das sie DANN komplett Länderspezifische Versionen bringen
Das würde dann genauso kassiert werden. Und dann wird es richtig teuer. Aber versuchen könnten sie es tatsächlich. Die Gier kennt keine Grenzen.
 
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