DeusoftheWired schrieb:
Ist natürlich einfach, jetzt über das Nichtfunktionieren von Sirenen, NINA & Co. zu spotten. Andererseits war auch genau das ein Zweck dieser Übung. Nun hat man Ergebnisse, kann die Engpässe beseitigen und Löcher stopfen. Jetzt weiß man, was funktioniert und was nicht. Besser ein fehlerhafter Test als ein Versagen im Ernstfall.
Nein. Es ist einfach nicht mehr nachvollziehbar, warum bei solchen Behörden wie dem BBK immerhin gut 283 Leute auf der Payroll des Steuerzahlers stehen und dann bei einem einfachen Test flächendeckend das Versagen zu Tage tritt. Zumal der Tag drei(!!) Jahre lang geplant wurde.
Ich gehe mit, dass es vereinzelt(!) zu Problemen kommen kann, die dann im Rahmen der Analyse systematisch abgestellt werden.
Dass es in vielen Städten heute nicht mal mehr Sirenen gibt, das wusste man schließlich auch schon vorher. Dann davon auszugehen, dass Omi den ganzen Tag Zuhause auf ihr Smartphone starrt und das quasi als legitime Alternative für ein flächendeckendes Warnsystem verkauft, kann man bestenfalls als frech, schlimmstenfalls als lächerlich bezeichnen. Zumal sich hier der Staat auf die Privatwirtschaft stützt, da die Mobilfunknetze schließlich von Providern aufgebaut und betrieben werden.
Offensichtlich war hier nicht einmal eine Kapazitätsplanung und das Durchrechnen verschiedener Szenarien der erforderlichen Ressourcen wie der NINA-App für den bundesweiten Notfall durchgeführt. Dinge, die in jedem wirtschaftlichen Betrieb zum Standardrepertoire gehören.
2012 wurde vom BBK über das RKI sogar eine Risiko-Analyse zum Thema Pandemie mit einem SARS-Ableger angefertigt. Das Ergebnis 2020 sah dann so aus, dass die Bundesregierung in Form des Gesundheitsministers erst mal rund 27 Mio. Euro an Beraterfirmen verplempert hat, um das Problem einer ausreichenden Versorgung mit Schutzmasken zu lösen.
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Mein Blick in die Glaskugel verrät mir: Man wird bei dem Test jetzt wohl feststellen, dass es zu einigen Problemen gekommen ist. Der erste Ruf geht natürlich nach mehr Personal. Dann wird eine "Experten-Kommission" gegründet, die dann wiederum externe Berater für viel Geld einkauft. Verantwortlichenkeiten werden wieder im fröhlichen Rundlaufspiel an der Tischtennisplatte zwischen Bund, Ländern und Kommunen hin und her geschoben. Mit ersten Ergebnissen ist dann frühestens 2046 zu rechnen.