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Wie steht ihr zum Leben und der Religion?
- Ersteller Escobar0x
- Erstellt am
Wintermute
Fleet Admiral
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- Feb. 2003
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- 14.425
@Rocky:
Und dasselbe ist der Grund, warum "neutrale Menschen" Religionen nicht leiden können. Man schreibt nur hin das man nix damit anfangen kann, schon hat man jemanden beleidigt.
Sorry, das ist kein Glaube, das ist Paranoia. Wenn´s um das Glaubensgerüst so wackelig bestellt ist, das man schon zweifelt wenn irgendein dahergelaufener im Internet ein paar Zeilen tippt, sollte man sich sowieso Gedanken machen. Und sich nicht hinter der Mauer der "Beleidigung" verstecken, das ist nämlich immer schön einfach. Und das Wort "Respekt" vielleicht auch mal selbst respektieren, und nicht nur auf unliebsame Zeitgenossen anwenden.
Und ja, die Inquisition ist auch eines der ganz dunklen Kapitel religiöser Geschichte und durchaus bekannt. Hör´ bitte auch auf alle über einen Kamm zu scheren, denn es stimmt nicht. Genauso wenig wie alle angeblich den Islam hassen. Wer etwas in der Birne hat, sieht die Religionen etwas differenzierter und stempelt nicht ab zwischen Gut und Böse und nix dazwischen. Also, locker machen und nicht überall Häresie und Angriffe sehen, wo keine sind.
@Osi:
Wo? Ich sehe kein Salz in Wunden, ich sehe Meinungsäußerung ohne Beleidigungen.
@topic:
Den Sinn suche ich immer noch. Im Augenblick ist er:
Bilde dich, treibe dich voran, verdiene so viel Knete wie möglich, mit so wenig Aufwand wie möglich und trete dabei so wenige Menschen wie irgendwie möglich auf die Füße.
Wenn das erledigt ist, suche ich mir einen neuen.
Und dasselbe ist der Grund, warum "neutrale Menschen" Religionen nicht leiden können. Man schreibt nur hin das man nix damit anfangen kann, schon hat man jemanden beleidigt.
Sorry, das ist kein Glaube, das ist Paranoia. Wenn´s um das Glaubensgerüst so wackelig bestellt ist, das man schon zweifelt wenn irgendein dahergelaufener im Internet ein paar Zeilen tippt, sollte man sich sowieso Gedanken machen. Und sich nicht hinter der Mauer der "Beleidigung" verstecken, das ist nämlich immer schön einfach. Und das Wort "Respekt" vielleicht auch mal selbst respektieren, und nicht nur auf unliebsame Zeitgenossen anwenden.
Und ja, die Inquisition ist auch eines der ganz dunklen Kapitel religiöser Geschichte und durchaus bekannt. Hör´ bitte auch auf alle über einen Kamm zu scheren, denn es stimmt nicht. Genauso wenig wie alle angeblich den Islam hassen. Wer etwas in der Birne hat, sieht die Religionen etwas differenzierter und stempelt nicht ab zwischen Gut und Böse und nix dazwischen. Also, locker machen und nicht überall Häresie und Angriffe sehen, wo keine sind.
@Osi:
Wo? Ich sehe kein Salz in Wunden, ich sehe Meinungsäußerung ohne Beleidigungen.
@topic:
Den Sinn suche ich immer noch. Im Augenblick ist er:
Bilde dich, treibe dich voran, verdiene so viel Knete wie möglich, mit so wenig Aufwand wie möglich und trete dabei so wenige Menschen wie irgendwie möglich auf die Füße.
Wenn das erledigt ist, suche ich mir einen neuen.
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keshkau
Commodore
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- 4.399
Möglicherweise findet sich der eine oder andere Schreiber in diesem Text zum Thema "säkulare Trostlosigkeit" wieder:
http://www.taz.de/dx/2007/05/26/a0012.1/text.ges,1
========================================
Ich erkenne hier eine leichte Übertreibung. Die Deutsche Bischofskonferenz gab im Jahr 2005 die Anzahl der sonntäglichen Kirchgänger mit 3,7 Millionen Menschen, das entspricht 14,2 % der Kirchenmitglieder. Ob Kirchgang und Religiosität zusammenhängen, mag bezweifelt werden, als Indiz reicht es allemal.
Quelle: http://www.vnr.de/vnr/pressemeldungen/presse_17834.html
Es war schon bei den gefälschten Hitler-Tagebüchern nicht egal, ob sie wahr waren oder nicht. Aber bei den religiösen Grundwerken soll es anders sein? Die Frage, ob Jesus von den Toten auferstanden ist oder nicht, wie es in der Bibel geschrieben steht, dürfte für Christen geradezu elementar sein.
http://www.taz.de/dx/2007/05/26/a0012.1/text.ges,1
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Rocky.Balboa schrieb:(#50)Deutschland ist ein zutiefst unreligiöses Land, was ich zu 100% als den Grund sehe warum jeder Mensch hier unglücklich ist. Niemand sieht einen Sinn in seinem Leben. Diesen Sinn gibt die Religion.
Ich erkenne hier eine leichte Übertreibung. Die Deutsche Bischofskonferenz gab im Jahr 2005 die Anzahl der sonntäglichen Kirchgänger mit 3,7 Millionen Menschen, das entspricht 14,2 % der Kirchenmitglieder. Ob Kirchgang und Religiosität zusammenhängen, mag bezweifelt werden, als Indiz reicht es allemal.
Noch nie in den vergangenen zehn Jahren gab es so viele glückliche Deutsche. Jeder Dritte (37 Prozent) glaubt, derzeit seine glücklichste Zeit zu erleben. Vor zehn Jahren empfanden nur sechs Prozent so, berichtet der Bonner Beratungsdienst „simplify.de“ aufgrund einer bei Emnid in Auftrag gegebenen Umfrage.
Quelle: http://www.vnr.de/vnr/pressemeldungen/presse_17834.html
Rocky.Balboa schrieb:Ist das was in den Büchern steht, Bibel oder Koran, alles wahr? Diese Frage hat Deutschland zerstört. Es ist egal ob es wahr ist
Es war schon bei den gefälschten Hitler-Tagebüchern nicht egal, ob sie wahr waren oder nicht. Aber bei den religiösen Grundwerken soll es anders sein? Die Frage, ob Jesus von den Toten auferstanden ist oder nicht, wie es in der Bibel geschrieben steht, dürfte für Christen geradezu elementar sein.
Zuletzt bearbeitet:
Tiu
Rear Admiral
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keshkau schrieb:Die Frage, ob Jesus von den Toten auferstanden ist oder nicht, wie es in der Bibel geschrieben steht, dürfte für Christen geradezu elementar sein.
Sicherlich ist sie das, doch das Problem liegt an einer anderen Stelle.
95 - 98% der Christen (Theologen und Religionswissenschaftler etc. einmal ausgenommen) sind doch gar nicht in der Lage die Bibel zu lesen und zu verstehen. Begünstigt wird es auch noch dadurch, dass Theologen auch gar kein Interesse daran haben das die Gläubigen sie verstehen, weil dann womöglich das eine oder andere Weltbild / Glaubensbild zerstört werden würde vondem die Religion aber bis heute profitiert. Das Problem liegt nämlich an der Bibel selbst, sie wurde bis heute nicht in "unsere" Sprache übersetzt. Es ist die Sprache der Antike die wir lesen und heute kaum mehr einer versteht oder damit umzugehen vermag.
Beispiel:
Jungfrau Maria
Was ist damit gemeint?
Meinen die Autoren damit eine biologische Jungfrau?
Nein, meinen sie eben nicht! In den aramäischen Urtexten befindet sich noch nichteinmal eine Jungfrau Maria, sondern lediglich eine junge Frau Maria. Die Jungfrau Maria taucht in den griechischen Abschriften zum ersten mal auf. Bewusste Fälschung? Oder ein Übersetzungsfehler?
Nein, beides weit gefehlt.
In den maßgeblichen Mittelmeerkulturen (Griechen, Römer & Ägypter) waren mythologische Jungfrauengeburten etwas vollkommen normales. So war bsw. Alexander der Große auch eine sog. Jungfrauengeburt. Mit der Jungfrauengeburt ist lediglich ein Gottes / Götterbezug hergestellt der aus einem "normalen" Menschen etwas "besonderes" macht. Kein Mensch in der Antike hat damit je eine biologische unbefleckte Empfängnis gemeint. Diese ganzen Irrtümer ziehen sich aber wie ein roter Faden von der Genesis im AT bis hin zur Offenbarung des Johannes im NT. Aber wer hat schon ein Interesse daran dies zu ändern? Man stelle sich einmal die Kath. Kirche vor ohne den Marien Kult der dort betrieben wird.

Ein weiteres Problem der 4 großen Stifter-, Schrift, und Buchreligionen ist ja nun einmal, dass sobald dieser Stifter / Verfasser tot ist, ihn keiner mehr fragen kann was er wann, wo, wie gemeint hat. Somit wird alles zu einer Interpretations / Auslegungssache. Und gerade deswegen sind diese 4 Religionen automatisch zum dogmatismus und zur zersplitterung verurteilt.
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Von daher ist es geradezu fundamental wichtig, Religion eben nicht als Maßstab dieser 4 Religionen zu nehmen, sondern tiefer zu bohren. Daher ja auch mein Wunsch einige Seiten vorher den Begriff Religion durch Spiritualität zu ersetzen.
-oSi-
Fleet Admiral
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Ich sehe es hier...Wintermute schrieb:Ich sehe kein Salz in Wunden, ich sehe Meinungsäußerung ohne Beleidigungen.
e-ding schrieb:- ob die sich jetzt beleidigt fühlen oder nicht, ist mir egal!
Es hat sich doch schon herausgestellt, das sich hier gewisse Leute "beleidigt" fühlen.
Ich möchte nur, das diese Diskussion hier möglichst lange offen bleibt.
R
Rocky.Balboa
Gast
Eine Sache müsst ihr auch noch verstehen. In einem Land, in dem nicht Reichtum und ein erfolgreicher Job an erster Stelle stehen kann, damit sind die armen Länder gemeint.
Deutschland ist ein Land wo jeder Mensch ein tolles Leben führt. Auch die, die meinen sie führen ein schlechtes Leben führen wenn man die Menschen in den armen Ländern betrachtet ein sehr entspanntes Leben.
Natürlich. Wer hier in Deutschland braucht Religion? Niemand. Ihm sind alle Chancen gegeben. Nicht Hoffnung steht hier an erster Stelle, sondern die vielen Möglichkeiten nutzen die einem gegeben sind, um es dann durch fleiss sehr weit zu bringen. Für die Familie ist immer gesorgt. Auch Arbeitslose können eine Familie haben und sie ernähren.
Wie sieht es aus in den armen Ländern? Wie sieht es z.B. aus in den sehr traditionellen, sehr armen türkischen Dörfern? Welche Möglichkeiten haben sie? Jeden Tag müssen sie arbeiten bis sie kaputt gehen um ihre Kinder zu ernähren, zu überleben. Und was wenn mal eine Ernte ausfällt? Zum Staat gehen? Keine Chance. Das einzige was besteht ist die Hoffnung. Und Religion ist Hoffnung. Ihr könnt ihnen nicht helfen, indem ihr ihnen die Hoffnung nimmt.
Ihr dürft Religion nicht immer nur aus eurem Standpunkt sehen. Denn das Leben hier in Deutschland... ist schön. Das Leben in türkischen Dörfern ist arbeit. Und wer nicht arbeitet, der verliert. "Gott schütze mich, so dass ich mich nicht verletze und für meine Familie arbeiten kann" "Gott schütze mich, so dass mir nichts geschieht und ich das Essen nach Hause bringen kann". "Gott hilf uns, so dass wir diese schwierigen Zeiten überstehen."
Wann ist jemals ein Deutscher in so einer Situation? Niemals. Und genau deswegen kann ich es verstehen warum die Deutschen so ungläubig sind. Sie haben alles was sie brauchen.
Deutschland ist ein Land wo jeder Mensch ein tolles Leben führt. Auch die, die meinen sie führen ein schlechtes Leben führen wenn man die Menschen in den armen Ländern betrachtet ein sehr entspanntes Leben.
Natürlich. Wer hier in Deutschland braucht Religion? Niemand. Ihm sind alle Chancen gegeben. Nicht Hoffnung steht hier an erster Stelle, sondern die vielen Möglichkeiten nutzen die einem gegeben sind, um es dann durch fleiss sehr weit zu bringen. Für die Familie ist immer gesorgt. Auch Arbeitslose können eine Familie haben und sie ernähren.
Wie sieht es aus in den armen Ländern? Wie sieht es z.B. aus in den sehr traditionellen, sehr armen türkischen Dörfern? Welche Möglichkeiten haben sie? Jeden Tag müssen sie arbeiten bis sie kaputt gehen um ihre Kinder zu ernähren, zu überleben. Und was wenn mal eine Ernte ausfällt? Zum Staat gehen? Keine Chance. Das einzige was besteht ist die Hoffnung. Und Religion ist Hoffnung. Ihr könnt ihnen nicht helfen, indem ihr ihnen die Hoffnung nimmt.
Ihr dürft Religion nicht immer nur aus eurem Standpunkt sehen. Denn das Leben hier in Deutschland... ist schön. Das Leben in türkischen Dörfern ist arbeit. Und wer nicht arbeitet, der verliert. "Gott schütze mich, so dass ich mich nicht verletze und für meine Familie arbeiten kann" "Gott schütze mich, so dass mir nichts geschieht und ich das Essen nach Hause bringen kann". "Gott hilf uns, so dass wir diese schwierigen Zeiten überstehen."
Wann ist jemals ein Deutscher in so einer Situation? Niemals. Und genau deswegen kann ich es verstehen warum die Deutschen so ungläubig sind. Sie haben alles was sie brauchen.
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sturme
Commander
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Vom Glauben wird niemand satt, auch in diesen Dörfern nicht - diese Menschen sind jeden Tag mit den nackten, gottlosen Tatsachen der Realität konfrontiert. Religion kann ihnen in diesem Fall Hoffnung bieten - muss sie aber nicht. Der Katholizismus diente während dem Mittelalter ausschließlich dazu, die Menschen zum Durchhalten zu bringen, ohne Hoffnung es im Leben besser zu haben.Rocky.Balboa schrieb:Wie sieht es aus in den armen Ländern? Wie sieht es z.B. aus in den sehr traditionellen, sehr armen türkischen Dörfern? Welche Möglichkeiten haben sie? Jeden Tag müssen sie arbeiten bis sie kaputt gehen um ihre Kinder zu ernähren, zu überleben. Und was wenn mal eine Ernte ausfällt? Zum Staat gehen? Keine Chance. Das einzige was besteht ist die Hoffnung. Und Religion ist Hoffnung. Ihr könnt ihnen nicht helfen, indem ihr ihnen die Hoffnung nimmt.
Religion ist ein Nebenprodukt einer beschränkten Sicht der Dinge, hervorgerufen durch Mangel an Bildung.
keshkau
Commodore
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Ja, Rocky, da ist was dran. Es erinnert an das Nadelöhr-Gleichnis im Neuen Testament: "Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme." Während des 2. Weltkriegs und in den Jahren danach haben in Deutschland sicher auch viel mehr Menschen ihre Religion praktiziert als heute. Das hatte nicht zuletzt mit den zahlreichen Entbehrungen zu tun. Ob nun der Wohlstand die Religiosität verkümmern ließ oder ein verändertes Weltbild, kann ich nicht beurteilen.
R
Rocky.Balboa
Gast
sturme schrieb:Religion ist ein Nebenprodukt einer beschränkten Sicht der Dinge, hervorgerufen durch Mangel an Bildung.
Und genau das ist einfach nur falsch. Und zwar so falsch dass ich nicht einmal versuchen werde es dir zu erklären warum es falsch ist. Denk einfach mal über das nach was ich geschrieben habe.
Wintermute
Fleet Admiral
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- Feb. 2003
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@Rocky:
Das kann ich nun nachvollziehen. Die Religion hilft den Menschen. Dann dürfen aber auch nicht die verteufelt werden, die alles haben was sie brauchen (oder auch nicht), aber keine Religion brauchen/wollen. Wenn du es verstehen kannst, warum ist es dann schlimm das viele gottlos sind?
Ähnliches was du über Christen von dir lässt (Typisch, sehen nur das Gute ihrer Religion, ...) wird auch von Anhängern anderer Religionen vom Stapel gelassen. Jeder Mensch verteidigt eben "das Seine". Und so die Nichtreligiösen auch ihren Standpunkt.
Imho brauch´ man keine Religion, um sich am Leben zu halten, auch in harten Situationen. Sie ist nur eine von vielen Ausdrucksarten einer Philosophie, eines Kodexes der einen selbst stärkt und Hoffnung gibt. Ich habe mir selbst einen moralischen Kodex gebaut, den ich penibelst einhalte, sonst kann ich nicht in den Spiegel schauen. Im Grunde eine Self-Made Religion, eben nur ohne ein gottgleiches Wesen.
Ist das nun schlechter?
Oder eben einfach nicht so gut, nur weil es nicht seit Jahrtausenden propagiert wird und es keine dicken Leitfäden (Koran, Bibel, ...) dazu gibt, sondern aus mir selbst enstand? Ich denke nicht, denn es ist den erfordernissen der Zeit angepasst. Und das kann mir keine Religion bieten, nur in ihren Grundsätzen (nicht Töten, nicht stehlen, ...). Alles darüber hinaus kann nur immer wieder neu interpretiert werden.
Anmerkung: Das bezieht sich nur auf mich und soll keine Generelle Lösung sein. Jedem das Seine.
In armen Ländern, wo die Religionen noch einen zentralen, lebenserhaltenden Punkt einnehmen, werden sie auch oft zum schlechten Missbraucht. Selbsternannte, religöse Führer benutzen arme, ungebildete Menschen als Sklaven ihrer Ideologie, nur zum eigenen Vorteil. Das ist schon mit allen Religionen passiert, und läuft immer noch gerne und oft ab. Es ist wie mit allem: Mit einem Messer kann man Brot schmieren oder jemanden heimtückisch erstechen.
Und obwohl ich Sturmes Ausdrucksweise nicht unterstütze: Die Waffe Religion ist besonders bei ungebildeten Personen eine der schwersten, die man auffahren kann, z.B. um Widerstand gegen Besatzer oder Hass gegen unliebsame Gruppierungen zu schüren. Und mittendrin spielt noch der Wohlstand mit, aber das wird nun zu viel.
Das kann ich nun nachvollziehen. Die Religion hilft den Menschen. Dann dürfen aber auch nicht die verteufelt werden, die alles haben was sie brauchen (oder auch nicht), aber keine Religion brauchen/wollen. Wenn du es verstehen kannst, warum ist es dann schlimm das viele gottlos sind?
Ähnliches was du über Christen von dir lässt (Typisch, sehen nur das Gute ihrer Religion, ...) wird auch von Anhängern anderer Religionen vom Stapel gelassen. Jeder Mensch verteidigt eben "das Seine". Und so die Nichtreligiösen auch ihren Standpunkt.
Imho brauch´ man keine Religion, um sich am Leben zu halten, auch in harten Situationen. Sie ist nur eine von vielen Ausdrucksarten einer Philosophie, eines Kodexes der einen selbst stärkt und Hoffnung gibt. Ich habe mir selbst einen moralischen Kodex gebaut, den ich penibelst einhalte, sonst kann ich nicht in den Spiegel schauen. Im Grunde eine Self-Made Religion, eben nur ohne ein gottgleiches Wesen.
Ist das nun schlechter?
Oder eben einfach nicht so gut, nur weil es nicht seit Jahrtausenden propagiert wird und es keine dicken Leitfäden (Koran, Bibel, ...) dazu gibt, sondern aus mir selbst enstand? Ich denke nicht, denn es ist den erfordernissen der Zeit angepasst. Und das kann mir keine Religion bieten, nur in ihren Grundsätzen (nicht Töten, nicht stehlen, ...). Alles darüber hinaus kann nur immer wieder neu interpretiert werden.
Anmerkung: Das bezieht sich nur auf mich und soll keine Generelle Lösung sein. Jedem das Seine.
In armen Ländern, wo die Religionen noch einen zentralen, lebenserhaltenden Punkt einnehmen, werden sie auch oft zum schlechten Missbraucht. Selbsternannte, religöse Führer benutzen arme, ungebildete Menschen als Sklaven ihrer Ideologie, nur zum eigenen Vorteil. Das ist schon mit allen Religionen passiert, und läuft immer noch gerne und oft ab. Es ist wie mit allem: Mit einem Messer kann man Brot schmieren oder jemanden heimtückisch erstechen.
Und obwohl ich Sturmes Ausdrucksweise nicht unterstütze: Die Waffe Religion ist besonders bei ungebildeten Personen eine der schwersten, die man auffahren kann, z.B. um Widerstand gegen Besatzer oder Hass gegen unliebsame Gruppierungen zu schüren. Und mittendrin spielt noch der Wohlstand mit, aber das wird nun zu viel.
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(rächschreipfäller)
sturme
Commander
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Das ist durchaus schade, denn mich würde schon interessieren wie ein Gläubiger sich da mit mächtigen Argumenten rauswindet. Ich sehe wie gesagt einen direkten Zusammenhang, bin damit nicht alleine, und habe genau diese Erfahrung selbst gemacht: Bildung sticht Religion.Rocky.Balboa schrieb:Und genau das ist einfach nur falsch. Und zwar so falsch dass ich nicht einmal versuchen werde es dir zu erklären warum es falsch ist. Denk einfach mal über das nach was ich geschrieben habe.
Auch meine eigene Loslösung von der Kirche in frühen Jugendtagen, in die ich unfreiwillig hineingeboren wurde, hängt direkt mit Bildung und früher Förderung von Interessen zusammen. Mein Kindheitsinteresse, die Griechische Mythologie, hat wenn ich es mir nun überlege vermutlich eine große Rolle gespielt. Wenn man sich mit griechischen Sagen, Mythen, Göttergeschichten auseinandersetzt (die noch dazu ungleich unterhaltsamer als jede monotheistische Geschichte sind), versteht man viele Symbole und Geschichten des Christentums plötzlich besser. Es hat nämlich ganz kräftig abgeschaut. Wenn man diese Parallelen erst einmal gezogen hat, ist es ganz einfach nicht mehr logisch, sich auf irgendeine bestimmte Religion festzulegen. Nächster Faktor: Evolution war für mich schon früh eine Tatsache, bevor ich überhaupt etwas mit dem Begriff selbst anfangen konnte - und ließ mich die Frage nach der Ernsthaftigkeit der biblischen Schöpfungsgeschichte stellen. Sachbücher sind schon eine teuflische Sache.
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Diesen Luxus, sich frei mit derlei Dingen beschäftigen zu können (oder, wichtiger, überhaupt eine gute Schule besuchen zu können), Zugang zu Büchern, gibt es genau in solch armen Regionen, von denen du vorhin gesprochen hast, eben nicht.
Meine Ausdrucksweise sollte es lediglich auf den Punkt bringen und durchaus provozieren.
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sturme
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Das schließt sich nur aus, wenn man völlig undifferenziert an die Sache herangeht.
Bildung setzt ein bestimmtes Maß an Wohlstand voraus. Wohlstand garantiert aber umgekehrt nicht, dass man sich auch tatsächlich weiterbildet - man könnte sogar sagen, dass "zuviel" Wohlstand dabei hinderlich ist, weil man nicht gezwungen ist sich weiter zu bilden um es zu etwas zu bringen - Reiche müssen sich nicht unbedingt mit unangenehmen Fragen des Lebens auseinandersetzen, alles passt schließlich wie es ist.
Bildung ist auch nicht gleich Bildung - ein Techniker, eine Koryphäe auf seinem Gebiet, der sich nie große Gedanken über (vielleicht sogar seine eigene) Religion gemacht hat, kann jeden Sonntag in die Kirche laufen und sich nichts dabei denken. Sein Glaube hat sich aber letztendlich auch nicht gebildet, weil er sich bewusst dafür interessiert und entsprechende Schlüsse gezogen hat, sondern weil er hineingeboren und in einem solchen Umfeld sozialisiert worden ist. Diese Sozialisations-Basis nimmt in unseren Breiten aber ständig ab, als Resultat eines hohen Bildungsstandards.
Bildung setzt ein bestimmtes Maß an Wohlstand voraus. Wohlstand garantiert aber umgekehrt nicht, dass man sich auch tatsächlich weiterbildet - man könnte sogar sagen, dass "zuviel" Wohlstand dabei hinderlich ist, weil man nicht gezwungen ist sich weiter zu bilden um es zu etwas zu bringen - Reiche müssen sich nicht unbedingt mit unangenehmen Fragen des Lebens auseinandersetzen, alles passt schließlich wie es ist.
Bildung ist auch nicht gleich Bildung - ein Techniker, eine Koryphäe auf seinem Gebiet, der sich nie große Gedanken über (vielleicht sogar seine eigene) Religion gemacht hat, kann jeden Sonntag in die Kirche laufen und sich nichts dabei denken. Sein Glaube hat sich aber letztendlich auch nicht gebildet, weil er sich bewusst dafür interessiert und entsprechende Schlüsse gezogen hat, sondern weil er hineingeboren und in einem solchen Umfeld sozialisiert worden ist. Diese Sozialisations-Basis nimmt in unseren Breiten aber ständig ab, als Resultat eines hohen Bildungsstandards.
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Tiu
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Du kommst aber nicht an der Tatsache vorbei, dass "Glauben" eben keine Sache des Status ist. Er zieht sich durch alle gesellschaftlichen und sozialen Schichten, ob in Deutschland, Europa oder Weltweit.
Zudem, gehe niemals davon aus das andere Menschen dümmer sind als man selbst!
Du sprichst so als würden 99% der Menschen völlig unreflektiert durchs Leben wandeln und nur Atheisten o.ä. hätten die Weisheit mit dem Löffel gefressen.
Zudem, gehe niemals davon aus das andere Menschen dümmer sind als man selbst!
Du sprichst so als würden 99% der Menschen völlig unreflektiert durchs Leben wandeln und nur Atheisten o.ä. hätten die Weisheit mit dem Löffel gefressen.
sturme
Commander
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Nun, genau darauf bin ich in meinem obigen Post eingegangen.Tiu schrieb:Du kommst aber nicht an der Tatsache vorbei, dass "Glauben" eben keine Sache des Status ist. Er zieht sich durch alle gesellschaftlichen und sozialen Schichten, ob in Deutschland, Europa oder Weltweit.
Ich hoffe ich erwecke eben genau nicht diesen Eindruck. Niemand kann beeinflussen in welchem Umfeld er sozialisiert wird, und Intelligenz hat auch nichts zu tun damit ob jemand religiös ist oder nicht. Es hängt schließlich immer noch davon ab, ob man sich die richtigen Fragen stellt.Tiu schrieb:Zudem, gehe niemals davon aus das andere Menschen dümmer sind als man selbst!
Du sprichst so als würden 99% der Menschen völlig unreflektiert durchs Leben wandeln und nur Atheisten o.ä. hätten die Weisheit mit dem Löffel gefressen.
Allerdings: Ich glaube tatsächlich, dass viel zu wenige Menschen zur Selbstreflexion fähig sind. Wertrelativismus spießt sich leider mit Religionsunterricht, der ja eigentlich besser "Kirchenunterricht" genannt werden sollte solange er von Religionslehrern der einzelnen Kirchen ausgeführt wird. Und ich glaube auch dass unsere Kirchen hier in Europa nur noch aus der Vergangenheit zehren, von einer gläubigen Basis die stetig kleiner wird und großteils aufgrund des gesellschaftlichen Drucks noch "gläubig" ist.
Zuletzt bearbeitet:
Tiu
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Laut einer Studie sind bereits nahezu 1/3 aller Kirchenmitglieder ausgetreten und täglich kommen ca. 800 Kirchenaustritte hinzu. Des weiteren gab diese Studie an, dass etwas mehr als 50% der befragten Menschen in Deutschland angaben nicht spirituell zu sein.
Nun, die erste Zahl wundert mich nicht gerade, wundern tut mich aber dennoch die zweite Zahl. Zum einen, weil nicht jeder der aus der Kirche austritt gleichzeit zu einem Atheisten mutiert und zum anderen, weil man schon sehen kann das viele Menschen in D und anderswo bezug nehmen zu fernöstlichen Religionen bzw. zu Naturreligionen.
Das hat zumindest bei mir den Eindruck erweckt, dass sich immer mehr Menschen auf eine spirituelle Suche begeben haben.
Nun, die erste Zahl wundert mich nicht gerade, wundern tut mich aber dennoch die zweite Zahl. Zum einen, weil nicht jeder der aus der Kirche austritt gleichzeit zu einem Atheisten mutiert und zum anderen, weil man schon sehen kann das viele Menschen in D und anderswo bezug nehmen zu fernöstlichen Religionen bzw. zu Naturreligionen.
Das hat zumindest bei mir den Eindruck erweckt, dass sich immer mehr Menschen auf eine spirituelle Suche begeben haben.
e-ding
Commander
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-oSi- schrieb:Ich möchte nur, das diese Diskussion hier möglichst lange offen bleibt.
Lieber Osi,
das möchte ich auch. Wenn sich Rocky durch meine Meinung jedoch beleidigt fühlt, ohne dass ich ihn wirklich beleidigt habe, nehme ich darauf aber keine Rücksicht.
@tiu
In der Tat zieht sich religiöses Verhalten durch alle Gesellschaftsschichten.
Oberflächlich betrachtet, gibt es da keine Unterschiede.
Ich nehme aber an, dass der Stellenwert, den Religion in den verschiedenen Schichten einnimmt, unterschiedlich stark ausgeprägt ist.
Ich würde das sowohl sozialwissenschaftlich als auch psychologisch betrachten.
Menschen mit hohem Bildungsstand eröffnen sich mehr Alternativen im Leben. Der erreichte oder erreichbare Wohlstand wird wichtiger.
Die Sinnsuche oder das Füllen des Lebens mit Leben gestaltet sich einfacher. Es existieren mehr Perspektiven.
Im Gegenzug ist es einfacher, Menschen denen Alternativen verschlossen bleiben, sei es durch Bildungsdefizite oder Armut, für Religion oder Glauben empfänglicher zu machen. Als Teil einer "grossen, wichtigen Sache" zu exisitieren ist besser, als nur (schlecht) zu existieren.
Es ist natürlich ein Phänomen, dass selbst Ärzte und Naturwissenschaftler gläubig sind.
Ich erkäre mir dies damit, dass die Endlichkeit des Lebens verdrängt werden soll.
Es ist viel komfortabler sich vorzuspielen, dass die persönliche Existenz nach dem Tod nicht vorbei ist. Ob man nun 40 Jungfrauen, Himmel und Hölle oder die Wiedergeburt als Tier glaubt, ist dabei unerheblich.
Auf der anderen Seite müsste man sich eingstehen, dass wenn das Licht ausgeht, es auch dunkel wird.
In Deutschland habe ich die Erfahrung gemacht, dass Religion eher aus Tradition gelebt wird. Frei nach dem Motto:
"Das war schon immer so".
Ich finde es nicht schlimm wenn jemand seiner Religion nachgeht auch, wenn ich immer etwas lächeln muss.
MFG
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ComputerOpfer
Banned
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Wieso denken alle das der mensch ein hoch entwickeltes lebewesen wäre ? Ich glaube da neigen viele zur übertreibung. 90% eueres wissens habt ihr doch nur von der schule erlernt. Und eure pragmatischen erfahrungen basieren weitesgehend doch nur auf wissenschaftlern und der glotze 

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