Hm, Pile of Shame ...
Für mich wäre in diesem Zusammenhang die Frage interessanter, ob Gamer unverhältnismäßig häufig katholisch sind. Wenn ja, würde das erklären, weshalb sie sich schämen, dass sie etwas gekauft, d.h. gegönnt haben, das sie sich leisten können. Die Wehklage ist ja nicht, dass sie sich über die Kauferei ruiniert haben, sondern dass die Spiele ungespielt sind. Und dann fallen Sie in die Zwansgneurose, und wollen den Stapel abarbeiten, als ob man mit dem eigentlichen Job nicht schon genug an den Hacken hätte.
Dem einen oder anderen hier ist aufgefallen, dass es den Pile of Shame auch in anderen Bereichen gibt, z.B. Büchern. In gebildeten Kreisen gehörte es zumindest früher als Standardsymbol dazu, dass man sich eine fette Sammlung an Weltliteratur zulegt, wo jeder Besucher weiss, dass der Besitzer sie niemals liest und niemals lesen wird. Der Besucher weiss das, weil auch er eine Sammlung besitzt und sie nicht gelesen hat. Auch gehen die meisten Leute in die Einkaufsmeile zum Shoppen und kommen mit Krempel für den Haushalt zurück, der höchstens einmal benutzt wird. Es sah so praktisch aus ... Andere kaufen sich Kleidung, die sie einmal und nie wieder tragen. Und dann noch der Alkohol. Letzten Samstag schon wieder 10 Halbe, resp. 10 Gin Tonic, reps. 10 Tequilla Shots getrunken, obwohl 5 gereicht hätten. Aber anders als bei Games arbeitet man die 5 zuviel wahrscheinlich unwilkürlich noch am selben Abend über der Kloschüssel ab.
Der Pile of Shame sollte Pile of Pleasure heissen.
Und jetzt mit Grönemeyer:
"Ich kauf mir was
Kaufen macht soviel Spass
Ich könnte ständig kaufen gehen
Kaufen ist wunderschön"