20 Jahre ist es her; Tschernobyl

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pcpanik

Gast
Hat mal jemand dran gedacht?

Tschernobyl, die Reaktorkatastrophe....

Heute ist der 20. Jahrestag, an dem der Menschliche Faktor im Umgang mit Atomen zum unkalkulierbaren Risiko wurde.
 
AW: 20 Jahre ist es her....

Na und :rolleyes:

Ist halt menschliches Versagen gewesen wayne... trotzdem traurig für die Menschen dort...
Hätten die eher reagiert, wär es erst garnicht soweit gekommen.
 
AW: 20 Jahre ist es her....

Hab heute ne doku davon gesehen und muss sagen das ist krass wenn man bedenkt das die Weltmächte heute das X fache mehr an Atom Bomben/Müll/Reaktoren haben als vor 20 jahren.

Ein kleiner Bums und die Welt gibt's nicht mehr.:freak: :( :mad:
 
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philips101 schrieb:
Hätten die eher reagiert, wär es erst garnicht soweit gekommen.

Da gab´s nix zu "reagieren". Lies mal den Hergang, das Ding war von Anfang falsch konstruiert. Die Steuerstäbe hätten alle nicht auf einmal senkbar sein dürfen. Deutsche Reaktoren blockieren das vom Sicherheitssystem her automatisch.

Wenn man sich die Ausbreitung der Wolke ansieht und sich überlegt, das dieser GAU eines der schlimmsten technischen Disaster der Menschheitsgeschichte war, finde ich das gar nicht so "na und".
Die Auswirkungen bemerkt man heute noch. Selbst jetzt strahlts im Sarkophag noch so übel, das man innerhalb kürzester Zeit massive Strahlenschänen abbekommt.
Ausserdem wird das Ding brüchig. Eine Gruppierung aus afaik amerikanischen und britischen Firmen arbeitet gerade an einer neuen Versiegelung.

Vergessen sollte man sowas niemals.

Interessante Infos:
Kernenegie.net
 
AW: 20 Jahre ist es her....

Ich meinte auch mit eher reagieren, die von Anfang an falsch aufgebaute Konstruktion ;)

Natürlich ist es sehr schrecklich für die Menschen dort- auch heute noch. Das sollte ja jetzt nicht so negativ klingen.

Nur hätten sie diesen Test ers garnicht durchgeführt dann...halt ja ihr wisst's schon.
:n8:
 
AW: 20 Jahre ist es her....

Nun, der Test an sich war ja nichts schlimmes.
Bloß hätte man das dann eben auch kommunizieren sollen das der Reaktor noch auf Halblast hängt. Und daran scheitern ja auch bekanntlich heute noch tausende Dinge die eigentlich funktionieren sollten. Kommunikation.
Würden die Leute miteinander reden, wäre einiges einfacher ... auf der anderen Seite bleibt man so auch von manchen Dingen verschont. ;)
 
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Schlimm war ja auch, dass 2Tage später ers alles rauskam und man garnich wusste, was dort eigentlich passiert is :rolleyes:

Nunja jetzt aber:n8:
 
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Nun ja, es ist eigentlich schon sicher, d. dieser Unfall zu vermeiden gewesen wäre.

Es ist davon auszugehen, d. zumindest die Betreiber wussten, d. die eingesetzte Technologie unsicher war/ist. Letztlich sind bereits vor Tschernobyl ähnliche Unfälle auf u. a. auf Ubooten passiert.

Es ist schon Schade, wenn Sicherheit eine Kostenfrage ist.
 
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Viele der zwangsrekrutierten Arbeitskräfte zum Zuschütten des Graphitbrandes konnten nicht mal was mit dem Wort "Strahlung" anfangen.
 
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Die US-Army hat auch Truppen A-Bombenexplosionen beobachten lassen. Da hatte sicherlich auch keiner Ahnung von Strahlungsschäden.

Ob in Tschernobyl ein Strahlenschutzanzug beim zuschütten geschützt hätte? Ich glaube nicht. Dann bleibt die Frage, wer machts Loch den zu?
 
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Da gehe ich mal von aus das da ein Strahlenschutzanzug geholfen hätte. Insbesondere bei Alpha oder Beta-strahlung geht die Hauptgefahr nicht von der Strahlung selber aus sondern eher davon das man Staubpartikel einatmet. Mein technisches Verständnis reicht nicht so weit um zu sagen was genau in Tschernobyl am meisten vertreten war (Alpha/Beta/Gamma) aber vielleicht weis das ja jemand anders.

Anzumerken bleibt noch das die Reaktorkatastrophe ohne Frage schlimm war, aber gerade durch diese wurde eine regenerative Energie politisch und öffentlich kaputt gemacht die das Energieproblem der Menscheit auf kurze Sicht erstmal lösen könnte (Sagt jemandem Kalkar und Brutreaktor etwas?).

Unfälle wird es immer wieder geben und es gab zig Naturkatastrophen die mehr Menschnenleben gefordert haben, auch bei extrem pessimistischen Schätzungen bezüglich Tschernobyl.
 
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Hätte wahrscheinlich auch nix geholfen. Man hätte wohl eine Betonkanone oder eine Bleibombe gebraucht, um das Ding dicht zu bekommen. :P
Innerhalb der näheren Umgebung Brandherdes bekamen die Leute Strahlungsdosen von über 20 000 Röntgen ab. Das tötet innerhalb von Stunden.

Meiner Laienmeinung nach müsste haufenweise Beta und Gammastrahlung beim GAU und danach entstanden sein, aber das mal unter vorbehalt. ;)
 
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Noch ein Zusatz: Ich weiss das ich mich auf etwas dünnem Eis bewege weil ich nicht das nötige technische Hintergrundwissen habe, aber ich gebe meine Ansicht hier trotzdem mal in die Debatte:

In den meisten Kraftwerken wird Wasser als Moderator eingesetzt. Die Neutronen in einem KKW sind normalerweise zu schnell um eine Kettenreaktion aufrechtzuerhalten also nimmt man Wasser um sie abzubremsen. Überhitzt der Reaktor verdunstet das Wasser, die Neutronen werden wieder zu schnell und die Kettenreaktion bricht ab...der Reaktor schaltet sich also quasi selbst ab.

Nun kommt allerdings die Preisfrage warum in Tschernobyl nicht Wasser sondern ein Graphitblock als Moderator genommen wurde. Die Annahme ist wohl damit dem Reaktor Material entnommen werden kann während er läuft...und zwar Plutonium. Und was kann man aus Plutonium prima bauen? Atom-Bomben.

Tschernobyl diente also nicht nur der Energieerzeugung sondern sollte auch Material für Atombomben liefern. Und da liegt die Crux wiedermal begraben, Atomenergie könnte eine relativ gute und sichere Sache sein, aber nein man musste ja wieder eine Waffe draus machen.

Man möge mich korrigieren falls ich hier irgendeinen Unsinn verzapft habe...(wir brauchen mal einen Kernphysiker hier)
 
AW: 20 Jahre ist es her....

Hm, Unsinn wird das nicht sein.
Gerade um so etwas zu verhindern laufen ja die westlichen Reaktoren mit Wasser als Moderator und kein Graphit. Die Graphit-Frage quält mich auch schon seit längerem ...

Die Annahme ist wohl damit dem Reaktor Material entnommen werden kann während er läuft

Hm ... wie soll man da rankommen während er läuft? Ich denke da schnenkt sich Graphit bzw. Wasser nicht sonderlich viel. Imho muß man ihn so oder so runterfahren, sonst holt einen ja der Teufel.

Aber ich bewege mich da auf genauso dünnem Eis ... die Antwort darauf werden uns wohl nur deine Kernphysiker oder Ingenieure aus dem AKW-Bau geben können

//edit:
Ein Brutreaktor ist ein Reaktor der mehr zur Herstellung spaltbaren Materials als zur Energiegewinnung gedacht war? Sowas geistert mir noch im Hinterkopf rum ...
 
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Brutreaktoren existieren und laufen bereits. Und ja sie produzieren mehr Spaltmaterial als sie verbrennen; in Kalkar wurde so ein Reaktor gebaut. Er wurde allerdings nie in Betrieb genommen weil die Öffentlichkeit und die Politik in eine nahezu hysterische Panik verfallen ist was die Atomenergie angeht und alles was damit zu tun hat.
 
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Wintermute schrieb:
Aber ich bewege mich da auf genauso dünnem Eis ... die Antwort darauf werden uns wohl nur Kernphysiker oder Ingenieure aus dem AKW-Bau geben können ;)
Na ja, für den Hausgebrauch tut´s auch Wikipedia: klick. Unabhängig von der Art der Moderation der Kernspaltung müssen die Brennstäbe gelegentlich gewechselt werden, und aus den verbrauchten Brennstäben läßt sich Plutonium herstellen. Bei den Reaktoren vom Tschernobyl-Typ könnte das aber wohl tatsächlich neben der einfacheren Bauweise ein Grund gewesen sein - klick.

Ich denke daher, dass man Darias Aussage als Arbeitshypothese durchaus stehen lassen kann. ;)

Auch was die politischen Auswirkungen angeht - zumal ein nationaler Alleingang gerade vor dem Hintergrund der Tschernobyl-Katastrophe recht sinnlos erscheint, wenn die Nachbarn weiter intensiv auf die Kernenergie setzen.

Viele Grüße, Tiguar
 
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AW: 20 Jahre ist es her....

Möglichkeit, den Brennelementwechsel während des Betriebs durchzuführen. Dadurch konnte man längere Wartungsperioden vermeiden und schnell große Mengen an waffenfähigem Plutonium gewinnen, was nur möglich ist, wenn sich die Brennelemente nur kurz im Reaktor befinden, da sonst durch Neutroneneinfang nicht spaltbares Plutonium entsteht.

100 Punkte für Daria
 
AW: 20 Jahre ist es her....

Also ich hab bis jetzt in der Schule und an der Uni auch nich nicht viel darueber gelernt. Weiss nur ein bischen das was in einem meiner Buecher steht und mal aufgenschnappt habe

Ich weiss nur das man als Moderator ein Material mit leichten Kernen benoetigt. Nie Neutronen verlieren ihre Bewegungsenergie grade durch elastische Stoesse mit den Moderatoratomen bis sich ein thermisches Gleichgewicht eingestellt hat.
Wasser ist dafuer anscheinend gut geeignet und Graphit (Ist ja Kohlenstoff) aufgrund von guten thermischen Eigenschaften wohl auch. Kohlenstoff soll auch wirtschaftlich guenstiger sein. Wenn ich mal einen Blick ins PSE werfe dann scheint wasser und Kohlenstoff wohl auch das einzig praktikable im Bezug auf Preis und Gewicht zu sein.
Allerdings muss Kohlenstoff wohl dann sehr rein sein um ihn verwenden zu koennen.
Bei einem Reaktor mit schwerem Wasser hat man im gegensatz zu reaktoren mit normalem Wasser den Vorteil das man mit nicht angereichertem Uran arbeiten kann und die Kosten fuer eine Anreicherungsanlage spart.

Aber genaueres weiss ich auch nicht und hoffe das das so stimmt

//Edit ok, Tiguar hat was plausibles gefunden :)

//edit 2: Weiss einer ob zum Jahrestag wieder die "Atom-Maus" (Jene Sendung mit der Maus die sich mit der Reaktorkatasprophe beschaeftigt hat) gesendet wird?...wuerd ich gerne mal wieder schauen:)
 
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AW: 20 Jahre ist es her....

Das es in den letzten Tagen unzählige Doku's darüber zu sehen gibt,
gings auch an mir net vorbei. Und wenn ich das dann so sehe wird mir echt
zum Teil kotzübel. Schon echt herbe was diese Katastrophe so angerichtet
hat. Und das den Leuden nichtmal bescheid gesagt wurde.....:eek:
Und solange noch Atomkraftwerke auf dieser Erde stehen, darf man
sowas nicht vergessen und sollte sich stehts dieser Gefahr bewusst sein.

btw: Wurde nicht fast zum selben Zeitpunkt STALKER angekündigt? :evillol:
 
AW: 20 Jahre ist es her....

einerseits ist es wirklich schlimm und tragisch für die ganze region vorallem wenn man sieht wie lange die radioaktivität noch bestehen bleibt.

andererseits müssen wir menschen immer erst riesen fehler machen um daraus zu lernen! wenn man denkt wie die einstellung zur atomenergie vor dem unfall war und wie sie danach ist. die katastroph hat uns im umgang mit radioaktivität sensibilisiert. also hatte es vielleicht auch etwas positives (auch wenn sich das jetzt makaber anhört!)
 
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