daivdon schrieb:
Es war Windows so "überlegen" dass ich damals nach jedem Experiment wieder zu XP kam. Mich hat das damals ziemlich geärgert, dass da ein OS ist, was in Teilen soviel besser war, aber im Ganzen dann für mich doch nicht zu gebrauchen. Und darum ist deine Aussage allenfalls für dich alleine haltbar, viele sind wie ich bei Win geblieben, trotz des Interesses.
Natürlich betreffen meine Erfahrungen nur das was ich erlebt habe: Bei mir, allen denen ich LinuxMint-Xfce installiert habe und einem 600 km entfernten Bekannten, der es nach meiner Anleitung installiert hat, lief es auf Anhieb und war voll alltagstauglich.
Einzig dem Nachbarn (der Hausmeister hier) habe ich parallel Windows 10 für seine Spiele installiert, da sie sich weder mit Wine noch Virtualbox installieren ließen.
Ein ehemaliger Arbeitskollegen, der analog (auch für Geld im Bekanntenkreis) Autos zeichnete und dem es bei den Scanner- und Druckereinstellungen sehr wichtig war, dass es eingescannt auf dem Bildschirm und ausgedruckt möglichst gut dem Original entsprach (als Kopie für sich, wenn für jemand anderen gezeichnet), war beeindruckt um wie viel besser die Einstellmöglichkeiten bei Linux gegenüber Windows waren: Canon Lide 30 und ein Dell-kompatibler Farblaserdrucker.
Der entfernte Bekannte hat sich gefreut, dass Linux seinen alten Parallelport-Laserdrucker nicht nur unterstützt (unter Windows brauchte er eine VM mit Win2k, da es keine neueren Treiber mehr gab), sondern die Druckergebnisse sollen auch besser ausgesehen haben.
Bei mir ist es der Canonscan N1220U, für den ich dank Linux keine VM mit XP mehr brauche, weil es auch dafür keine neueren Treiber mehr gab.
daivdon schrieb:
Ich sage mal ganz vorsichtig, da lagen vielleicht andere Schwierigkeiten vor. Im Allgemeinen ist jemand, der schon mit zwei Desktop-icons deutlich überfordert ist, nicht in der Lage, ein komplett anderes OS binnen zwei Wochen zu verinnerlichen.
Es gab nichts groß zu verinnerlichen: Chrome (mit GMail-Online-Mailer) und LibreOffice waren genauso wie unter Windows und des Desktop hatte ich ihm wie vorher mit EvilDesk eingerichtet.
Trotzdem fühlte er sich damit irgendwie wohler, so dass er eben auch die Aktualisierungsverwaltung selbst bedient hat, obwohl er sich vorher unter Windows nicht mal an die Aktualisierung des Flashplayers getraut hat (egal wie oft ich es ihm erklärt und gezeigt habe: Haken bei AGB setzen und dann nur noch mit "Weiter" durchklicken. Deshalb der Wechsel zu Chrome (vorher Opera), weil das den Flashplayer mit aktualisiert hat.
Einmal klingelte das Telefon: "Welches Programm hast du mir installiert?" - Nach etwas hin und her wurde klar, dass er Linux meinte: Meine Eltern waren in der Verwandtschaft, dort klagte man wieder über irgendwelche Probleme mit Windows und er wollte erzählen, dass er kleine Probleme mehr hat, kam aber nicht auf den Namen.
daivdon schrieb:
Denn voll alltagstaugliche, aber kostenfreie (oss) Alternativen für kostspielige Software werden auch von Windows-Nutzern gerne genommen.
Alltagstauglich bedeutet dass es tauglich für den Alltag von Otto Normalo ist: Der braucht keine kostenpflichtige Software, die es nur für Windows gibt.
Ansonsten installiert man dafür eben Windows, wie ich es in dem verlinkten Beitrag geschrieben hatte: Das ich doch keine entweder-oder-Entscheidung (das hatte ich dort auch geschrieben); Lesen bildet.
daivdon schrieb:
Ja, wer fern der Realität seine persönliche Erfahrung als pauschale Wahrheit hinstellt, der darf auch eine pauschal gehaltene Gegenaussage erwarten.
Das hatte ich doch gar nicht.
Wenn du das so verstanden hast, dann hast du es dort hineininterpretiert, weil du es so verstehen wolltest.
daivdon schrieb:
Da du nicht widerlegen können wirst, dass Linux auf dem Desktop auch 2015 noch reichlich Hardwareprobleme hatte, die dem OS die volle Alltagstauglichkeit verwehrt hatten
Das stimmt so definitiv nicht: Nirgends wo ich es damals installiert habe, gab es Hardwareproblem, sondern manches lief sogar besser als unter Windows und andere Hardware konnte unter Windows sogar gar nicht mehr nutzen.
Sogar das HP-Notebook (von 2011) einer Nachbarin lief mit LinuxMint-Xfce besser als mit dem vorinstalliert Windows 7 Pro x64: Gerade weil es damit immer mehr Probleme gab, hat der Hausmeister mir den gegeben,
damit ich LinuxMint-Xfce darauf installiere!
Da er ihr das zeigen wollte (ich bin der Frau nie begegnet), habe ich einfach seine Installation kopiert und nur die persönlichen Daten gelöscht.
floTTes schrieb:
Mit Windows kann es Probleme geben. Es würde aber auch nicht mit rechten Dingen zu gehen, wenn bei dieser Komplexität und multidimensionaler Konfigurations-Matrix alles immer sofort laufen würde.
Mit jeder Software kann es Probleme geben: Ich habe mein Profilbild bewusst gewählt.
floTTes schrieb:
Erzähle das mal den arch-Nutzern, vor denen ich auch mehr Respekt hätte, wenn sie nicht ständig wie kleine Mädchen/Jungs zum roll back greifen würden anstatt die Probleme händisch zu lösen!
Offenbar kennst du dich damit nicht aus.
Diese Probleme bestehen üblicherweise aus Abhängigkeitskonflikten. Da kann man nur warten, bis auch die Abhängigkeiten passend aktualisiert wurden.
Ich nutze übrigens Artix: Das ist ein Arch-Derivat ohne systemd, wodurch es noch eher zu solchen Konflikten kommen kann. - Sozusagen Arch in anspruchsvoll.
Genau deshalb nutze ich es: Ich möchte lernen und mein System verstehen. - systemd abstrahiert mir zu viel und je komplizierter, um so fehleranfälliger: Keep it simple.
Ich bin der Überzeugung:
systemd ist das Gegenteil von KISS!