oicfar schrieb:
Aber dann sollte ich als Nutzer weggehen von Windows. Auch wenn das am Anfang ein wenig weh tun sollte. Wie es mit Windows weitergeht und weitergehen wird, sieht man schon jetzt.
Was man sollte und was man macht, sind zweierlei.
Ich bin Anfang der 90er aufgetaucht, habe aber mit C64, C+4, 286er, 386er und 486er mit DOS und Windows 3.11 beide Möglichkeiten der Interaktion wahrgenommen und fand es immer unglaublich interessant, mir die Bilder von OS/2, System7 und ähnliches in den PC-Magazinen meines Vaters anzusehen und hab dann gegen Ende 2003 meine ersten Schritte mit Knoppix gemacht, aber fest noch 98 und auf einem neueren System dann XP genutzt.
Bin daher Linux quasi seither gewöhnt, wobei ich die Benutzerschaft speziell aus dieser Ära noch als sehr speziell und Elitär in Erinnerung habe, Windows allein deshalb in manchen Bereichen bis heute noch besser finde.
Der Mangel an Software hat mich nie sonderlich gestört.
Entweder bin ich einfach wieder in Windows rein, oder habe mit meiner jugendlichen Begeisterung solang mit Alternativen und Wine getüfelt, bis die Sachen für mich funktioniert haben.
Das ist jedoch ein Sonderfall, mag ich behaupten, die meisten Menschen benutzen Computer eben nur als Mittel zum Zweck, weniger zum Hobby und wenn da etwas murkst, wird eben rebeliert und das nächstbeste gesucht.
Das ist auf lange Sicht kein Linux gewesen, sondern OSX, mittlerweile gesellen sich dann noch Andoid und iDeviceOS hinzu.
Besonders die RTFM-Mentalität der alteingesessenen Linuxer und deren harter Umgang in "Support"-Foren haben wenig geholfen.
Mittlerweile wird es besser, Valve und Flatpaks sei dank, nachdem Canonical mit Ubuntu damals quasi den ersten großen Schritt gemacht hat (wobei SuSE schon immer sehr komfortabel war, gemessen an dem Stand der Dinge).
Doch wenn ich mir allein unter jedem Linux-Artikel die Kommentare hier, auf PCGH, bei Heise oder ähnlichen Seiten ansehe, ist es noch immer eine Mischung aus dem inneren Schweinehund, der Tatsache, dass sowieso jede OEM-Kiste mit aktuellem Windows ausgeliefert wird, als auch dem Umstand, dass manche Anwendungen wie die Adobe Suite und Microsoft Office (sofern man die Browserfassungen auslässt) einfach fehlen.
Hinzu kommen in wenigen Fällen noch Spezialfälle, wie exotische Hardware, die nur für Windows ausgelegt ist.
Ich selbst bin in der luxoriösen Situation, dass ich auch auf Arbeit mir das Betriebssystem und meine Arbeitsumgebung aussuchen kann, an mein Office komme ich auch über den Browser, dank Microsoft 365 vom Arbeitgeber.
Privat bin ich hier dennoch eingeschränkt, da VR in erster Linie standalone oder mit Windows richtig funktioniert und selbst da bin ich wegen PavlovVR darauf angewiesen, dass Easy Anticheat funktioniert, was im Fall von diesem Spiel, zumindest seitdem Engine Swap auf die UE5 eher schlecht als recht klappen soll.
Long story short verstehe ich also jeden Menschen, der bei Windows bleibt, egal wie viel Mist Microsoft baut, kriege dafür aber auch einen Hals, wenn diese Masse an Nutzern sich dann beschwert, dass Alternativen mangehaft funktionieren und eher Probleme bereiten.