xexex schrieb:
Auf die Idee an sich muss man überhaupt erst einmal kommen, was nun mal eine gewisse Technikaffinität hinweist.
Inwiefern braucht man Technikaffinität, um ein Passwort zu teilen, womit der Anbieter sogar noch medienwirksam auf Twitter "wirbt", um seine Verbreitung zu steigern? Das kann jedermann. Da braucht es keine Affinität. Bei VPN eher, da gebe ich Dir Recht, aber nicht beim Bloßen Teilen eines PW.
Zudem war es in den Nutzungsbedingungen erlaubt. Wie schon oft geschrieben, in den Nutzungsbedingungen war erlaubt, den Account mit Freunden und Familie zu teilen. Die Einschränkung, dass dies nur in einem Haushalt erlaubt ist, kam erst später rein. Das gab es früher nicht. Wenn Kunden von damals also in ihren Vertrag geschaut haben, hatten die weder ein Störgefühl etwas "Unrechtes" zu tun (warum auch, wenn es nicht nur nicht verboten, sondern sogar explizit erlaubt ist, was ja nochmal ein qualitativer Unterschied ist), noch ist es eine technische Herausforderung, einem Freund Email und PW zur Verfügung zu stellen.
Mich ärgert, dass Leute als "Schmarotzer" o.ä. abgestempelt werden. Das ist völlig unangebracht und entspricht auch nicht den Tatsachen (zumindest in vielen Fällen nicht).
Dass Netflix das ändert, muss man ein Stück weit akzeptieren und das mache ich auch. D.h. aber auch nicht, dass man das einfach kritiklos hinnehmen muss.
xexex schrieb:
Dem widerspricht hingegen die Angabe, dass 60% der Nutzer vorgeben keine Konten zu nutzen die sie nicht selbst gezahlt haben.
Das lese ich daraus nicht.
Die Frage lautet: sind darunter Dienste, die Du nicht selbst bezahlt hast? Die Frage ist nicht, "nutzt Du auch Konten, die nicht Deine Konten sind". Das ist doch ein Unterschied?! Wenn sich 4 Leute einen Account teilen, und jeder 4,50 Eur "in den Topf" schmeißt, zahlen alle für den Dienst. M.E., und so verstehe ich die Frage und Antworten, geben hier nur die ein Ja bzw. teilweise ja an, die keinen Cent für Netflix und Co. ausgeben. Also wenn der Bruder für die Schwester mitzahlt ohne von ihr Geld zu nehmen oder die Kinder den Account der Eltern (Familienaccount) mitnutzen, weil sie selbst wohl nicht dafür zahlen werden, sondern halt die Eltern. Oder Leute, die sich einen Zugang illegal besorgt haben, indem sie fremde Zugangsdaten verwenden. Oder legale Nutzer, die nur den kostenlosen Probemonat nutzen (was ja auch einige zu sein scheinen, wenn man im Forum so liest).
Verstehst Du meinen Punkt?
xexex schrieb:
"Schlechtes Programm", "nutze ich Jahren nicht mehr", "xyz ist viel besser" usw. Nun scheinbar fast 80% haben letztes Jahr Netflix genutzt, also kann man diese Zwischenrufe in der Kategorie der "Linuxnutzer" einsortieren.
Naja das mit dem Linux ignoriere ich mal.
Ich denke, dass Du das ein Stück unterschätzt. Sicher werden auch ein paar übertreiben. Aber bei vielen ist das so. Ich kann dir sagen, was ich bei Netflix geschaut habe: House of Cards (ohne die letzte Staffel, weil es zu langweilig geworden ist) und die 2 Staffeln Witcher. Dazu noch einzelne wenige andere Filme (v.a. 4K Naturfilme, um meinen 4K Fernseher zu testen). Ich nutze Netflix v.a. unterwegs auf Dienstreisen/Urlaubsreisen, um die Zeit im Flieger zu überbrücken. Hochgerechnet komme ich über die Jahre, in denen ich da bin (ich glaube es ist seit 2015), effektiv vielleicht auf 10, 20h /Jahr. Bis auf Witcher habe ich die letzten 3 Jahre gar nichts geschaut. Wann auch. Ich habe ja keinen 9 to 5 Job und abends läuft bestenfalls noch Nachrichten oder irgendwas anderes nebenbei. Dass ich mich bewusst hinsetzen kann, und was schauen kann, das ist Jahre her. House of Cards habe ich mir über einen Zeitraum von mehr als 1,5 Jahren zusammengestückelt, Folge für Folge, auf meinen Dienstreiseflügen. Davon habe ich keine einzige Folge daheim auf der Couch gesehen.
Also ja es wird ein paar geben, die übertreiben, bei vielen ist es aber tatsächlich so. Auch mein bester Freund hatte Netflix das letzte mal im November an. Es hat sich halt auch viel geändert. Während Netflix früher ein Primus war, ist es heute nur ein Anbieter von vielen. Nicht umsonst gehen die Abozahlen zurück.
https://www.golem.de/news/us-stream...n-kuendigen-nach-einem-monat-2207-166552.html
https://www.gamestar.de/artikel/netflix-abo-kuendigen-62-prozent-umfrage,3389630.html
Dass 2/3 oder die Hälfte kündigen, glaube ich auch nicht. Aber selbst wenn nur jeder 10. kündigen sollte, wäre das ein echtes Problem für Netflix.