Die ausgelesenen Messwerte traue ich auch nicht übern Weg. Nicht mal 70W @3,2GHz bei 16 Threads Prime95? Für mich zählt sowieso nur die Gesamtaufnahme des Systems, alles andere ist nur von theoretischer Natur.
Zur restlichen Diskussion habe ich nur noch abschließend zu sagen: Ryzen ist eine neue Architektur, die meiste Software kann damit noch nicht richtig umgehen bzw die Ressourcen voll ausnutzen. Dass das so ist, sieht man anhand der starken Abweichungen in den verschiedenen Programmen und Spielen. Dazu die Tabelle mit den Abweichungen von 7700K, 6900K und 1800X. In einigen Spielen ist der Ryzen ungefähr gleichauf mit dem 6900K in anderen wiederum hängt er deutlich zurück, wie das wohl kommt? Dazu kann Ryzen nicht einmal sein Takt-Vorteil gegenüber dem 6900K ausspielen, womit wir wieder bei den leidigen Thema wären, dass ja Takt her muss. Die IPC zwischen Ryzen und Broadwell liegt bei rund 2%, ist also eher vernachlässigbar. Das Ryzen Power hat, sieht man ja an den Multicore-Anwendungen, bei denen Ryzen teilweise sogar am 6900K vorbeizieht, aufgrund des höheren Taktes. Es hilft der Taktvorteil nicht mal, um den 6900K in irgend einem Spiel zu schlagen, auch in Non-Multicore-Spielen. Heist, der Takt ist nicht alleine Ausschlaggebend. Und an Multicore-Support liegt's auch nicht immer, daher det vergleich mit dem 6900K.
Es liegt letzten Endes nur an der neuen Architektur, die Software, insbesondere Spiele nicht richtig unterstützen. Patches von bestehenden Spielen zeigen doch bereits, dass hier viel Potenzial liegen bleibt und die bisherigen Patches sind unter Garantie noch weit vom Optimum entfernt. Ist halt ein unterschied zwischen jahrelange Entwicklung und wenige Wochen Patch-Gebastel. Offen bleibt natürlich, ob aktuelle und ältere Spiele noch ein Stück weit Anpassungen zu Ryzen erhalten, aber zukünftige Spielen werden durchaus mehr aus Ryzen rausholen können, denn letztendlich sollte es auch den Spieleentwicklern was angehen, dass wir wenigstens ein Duopol haben, anstatt ein Monopol. Dazu werden mehr als 4 Kerne erschwinglich und dadurch mehr Rechenpotenzial frei gesetzt. Die "riesigen" Leistungssprünge der Quadcores zeigen, dass dort nur noch wenig zu gewinnen ist oder zumindest, dass ein Monopol eine Trägheit bei der Entwicklung verursacht, wahrscheinlich beides zugleich.
Am Ende bleibt: AMD liefert eine sehr gute und konkurrenzfähige Basis zu einen relativ günstigen Preis, die es softwareseitig noch zu unterstützen gilt. Endlich wieder Wettbewerb in diesem Bereich und endlich ein Voranschreiten bei Multicore für Quasi-Consumer, immerhin halb so teure 8-Kerner, wie Intel anbietet. Dazu noch eine günstigere Plattform für alle, die auf Quadchannel und zig Lanes verzichten können.
Ich erfreue mich an meinen Ryzen, der auch Stock schneller ist, als sein Vorgänger und dazu noch genügsamer und dadurch leiser. Bei Spielen liege ich sowieso fast immer im GPU-Limit, ich bleibe lieber regelmäßig in der Mittelklasse bei der Grafik, so viel Wert ist mir das Spielen einfach nicht, müsste ich ja glatt noch einen Monitor kaufen, da ich nur 1080p @60Hz zur Verfügung habe.